Der Denkansatz ist auch durchaus legitim. Aus rein mikroökonomischen Überlegungen heraus auch durchaus schlüssig.
Volkswirtschaftlich betrachtet stellt sich die Sachlage meiner Meinung nach etwa anders dar. Aus dieser Betrachtungsweise heraus sind nun mal Niedriglohnempfänger für die Allgemeinheit wie für die einzelne Unternehmung genauso wichtig wie die Besserverdiener, denn schließlich benötigen wir diese zum Aufrechterhalten unserer Gesellschaft. Da diese von der Wirtschaft aber nicht entsprechend entlohnt werden können oder dies im Sinne einer Grenzkostenminimierung nicht gewollt ist, wird dies durch Umverteilung erreicht.
Wenn man sich die Gesamtverschuldung (Schulden des staatlichen Sektors wie des privaten Sektors) bei dem angloamerikanischem/angelsächsischen System ansieht, kommen mir so meine Zweifel, ob das erstrebenswert ist.
...und dieses OHNE die Errungenschaften eines (halbwegs) sicheren sozialen Systems.
Jeder ist seines Glückes eigener Schmied..
Jein.
Denn jede/r kann in die Lebenssituation geraten, sogar mehrmals im Leben, nicht schmieden zu können.
Und unabhängig davon - gemeinsam ist man stärker und auch erfolgreicher. X-fach bewiesen. Letztlich gehört es zu den Mythen des Neokonservativismus und des Neoliberalismus, dass man seines Erfolges eigener Schmied sei. Vor allem in den USA, das "Mekka" der "Erfolgreichen", belegen soziologische Studien, dass die gläserne Decke in der Gesellschaft fast undurchdringbar geworden ist.
Es hat sich weltweit eine Art Kaste der Unberührbaren, eine Art Finanzfeudalismus herausgebildet. Der sich der sozialen und auch der staatlichen Disziplin entzieht...
Das hängt stark mit dem Zuzug zusammen. .
So wird berichtet. Das hat Vorteile aber auch Nachteile für die österreichische Nationalökonomie.
..Heutzutage kommen von überall her Leute und ich wage zu behaupten, dass die meisten von ihnen Bezieher vom und keine Beitragende zum System sind. Dass diese Neuen dereinst einmal als grosse Beitragende unseren Staat aufrecht erhalten, wage ich zu bezweifeln, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren..
Es gehört zu den politisch aktiv betriebenen Mythen, dass Arbeitsmigration "kostet". Immer wieder belegen Studien, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Nicht nur dass billige und billigste Arbeitskraft importiert wird, zahlen Arbeitsmigrant_I_nnen seit Jahrzehnten mehr in das Sozialsystem ein als sie daraus beziehen. Seriöse Quellen meinen auch, dass das österreichische Pensionssystem ohne den Zuzug von Arbeitskräften schon längst viel stärker als bisher hätte gekürzt werden müssen.
Im Unterschied zu Deutschland übrigens, das tatsächlich eine schrumpfende Gesellschaft ist.
Vergangene Woche war eine interessante Information zu lesen: Das Volumen an Arbeit sinkt in Österreich stetig, die Anzahl an Arbeitskräften steigt. Das geht durch Abbau von Überstunden wie auch der massiven Zunahme an Teilzeitarbeit wie auch der zunehmenden Flexibilisierung von Arbeitszeit ...
Es ist eine schon oft kolportierte Geschichte: wir müssen Erwerbsarbeit neu denken und neu organisieren. Aber so, dass der gesellschaftliche Reichtum erhalten bleibt. Dort wo es opportun war, hat dies sogar die ÖVP "geschnallt" und flugs die sozialen Kosten den Bürgerinnen und Bürgern als Vermögen zugerechnet...
Ja - der Sozialstaat ist der Wohlstand der breiten Mehrheit der Bevölkerung. Dagegen zu agitieren ist eine Art wirtschaftlicher Selbstkastration...
....Vielmehr wird der Begriff der Ausbeutung umgedeutet. Nicht die Eliten entziehen der Allgemeinheit Vermögen - sondern angeblich die Armen, die als "Sozialschmarotzer" abgestempelt werden..
Die Schwächsten werden derzeit von allen Hunden gebissen...
Ich komme zurück auf den Begriff des "Interessenskartells" .... vor dem Hintergrund, dass zunehmend die Entscheidungsmacht im eigenen Land beschnitten und nach außen vergeben wird.
Es wäre höchste Zeit, Nägel mit Köpfen zu machen...