Für manche spielt auch das eine nicht unwesentliche Rolle.
Und diese Differenz macht immerhin den Unterschied aus zwischen der Sicherung der Mindestansprüche (= gerade mal überleben) und einem Hauch von Luxus. Denn merke, in den 50 - er und 60 - er Jahren hat sich ein Normalverdiener bei weitem nicht leisten können, was heute auch für kleine Verdiener möglich ist.
Frage am Rande : Wie können Menschen wie Schelling bzw. Leitl die Zumutbarkeitsgrenze kritisieren, genau wissend, es gibt nur für 10-15% der AL Jobs ?
Das können sie nicht. Dazu braucht es den Nationalrat. Der hat aber gerade wieder lange Sommerferien.
..Wollen sie etwa auch AL / NH Geld sperren wenn die Jobs gar nicht da sind ? ..
Vielleicht. Denn für den Staat sind Beitragszahler viel wichtiger als Bezieher. Und die Bezieher werden laufend mehr (die Beitragszahler aber auch. Nur weniger mehr)
Es ist meines Erachtens wichtiger über die Zumutbarkeit zu sprechen (und diese anzupassen - denn die geltenden Regeln sind vorgestrig) als über die Bezugshöhen. Wer immer schon länger arbeitslos oder sogar langzeitarbeitslos war, weiß dass dies nur wenig mehr als Armut ist.
..Sinngemäß : Du willst den Job - der gar nicht da ist - nicht annehmen, deswegen gibts einige Wochen Sperre ?
Umgekehrt - denn das ist der Grund des Problems - es gibt Jobs aber die Leute nehmen sie nicht.
Das muss man schon ehrlicherweise sagen: Österreich hat noch immer ein großzügiges soziales System. Aber da europa- bzw weltweit der wirtschaftliche Druck auf den Sozialsystemen lastet (nicht weil sie zu teuer sind, sondern weil die Gewinninteressen der Stärkeren ungebrochen und hoch sind!) gerät es auch hier unter Druck.
Und - ja - wir haben nicht zu wenige von den "Sozialprofis" im Lande. Sozialmissbrauch ist ein zwar totgeschwiegenes aber trotzdem ein Faktum (übrigens führen die Statistik Österreicher und Deutsche an.... !)
Aber ich sehe den Hauptgrund in der langsam zerbrechenden Gesellschaft. Sie ist deutlich inhomogener und fragmentierter geworden und der gemeinsame gesellschaftliche Konsens hat massiv abgenommen. Jede, jeder versucht halt mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu überleben... soziale Gelder sind halt auch eines dieser Mittel.
Selbst bei einem Monatsgehalt von 1200.- netto beträgt die Differenz zur Mindestsicherung rund 7000.- Euro auf das Jahr hochgerechnet.
Gar nicht zu reden von den Auswirkungen auf die Zeit in der Pension....
Nicht umsonst wird heute schon der deutschen Politik vorgeworfen, dass sie Altersarmut programmiert.
Übrigens hat Hartz IV zur Bildung eines Billiglöhner-Angebots in Deutschland geführt. Ein Paradies für manche - arbeitgeberseitig.
Und eigentlich eine staatliche Subventionierung der Arbeitgeber (was wir derzeit deutlich als deutsche Wirtschaftshegemonie zu spüren bekommen).
.. da wir in den letzten 10 Jahren sinkende Reallöhne verzeichnen.
Nicht nur. Das oberste Einkommensdrittel hat sogar deutliche Zugewinne.
Es läuft auch innerhalb der Unselbstständigen eine Umverteilung von unten nach oben ab.
arbeit macht das leben froh ...
Tommm.....
....
Du weißt genau....