schulische Beurteilung von Schülern mit Legasthenie

@oldiesbutgoodies - es ist mir eben momentan ein bißchen unfair erschienen das Bewertungsvorgehen. Aber wie ich schon geschrieben habe - die Sache wird auf jeden Fall auf sich beruhen, waren nur so Gedanken einer Mutter, die mit einer neuen Sachlage konfrontiert wurde.
 
Meine Frage jetzt - denke oder fühle ich da jetzt falsch, wenn sich in mir das Gefühl breit macht, dass das nicht fair ist? Klar ist es für einen Schüler mit Rechtschreibschwäche nicht leicht gerade im Deutschunterricht, aber es gibt soviele Kinder, die eine Rechtschreibschwäche haben, die aber kein Attest von irgendeiner "Prüfstelle" haben.

Wow.

Es wurde ja eh schon gesagt: natürlich ist das fair; erwartest du von einem Kind im Rollstuhl die gleichen Leistungen im Turnunterricht wie von anderen Kindern?

Ganz abgesehen davon sollte dir eigentlich egal sein, was andere Kinder für Noten bekommen; lass das mal die Sorge der Lehrer und deren Eltern sein. 19 Fehler sind jetzt auch nicht gerade eine Ruhmestat; Hauptschule hin oder her. Wenn du dich nur dadurch besser fühlen kannst, indem du Kindern mit diagnostizierter Leistungsschwäche ihre Note neidig bist, dann solltest du dir vielleicht einmal Gedanken über deine Einstellung machen.

Deine Tochter wird in der Schule nicht besser, wenn du an den Noten anderer Kinder herummäkelst. Auch für's Leben bringt ihr dieser Neid und diese Mißgunst nicht wirklich etwas. Nicht den anderen ihre (scheinbaren) Erfolge neidig sein, sondern selbst etwas erreichen, sollte das Motto sein, das du deinem Kind vermittelst.

Glaub mir, Menschen mit Legasthenie haben es ohnehin manchmal nicht leicht, da besteht kein Grund, irgendetwas als "unfair" anzuprangern.

Menschen gibt's.

Martin
 
Grund für diesen Thread ist, dass ich mir momentan denke - das ist nicht fair.

Dieser Gedanke rührt daher, dass meine Kleine ein Deutschdiktat (1. Klasse Hauptschule, 2. Leistungsgruppe) hatte. Mit etwa 19 Fehlern wurde ein Vierer kassiert, mit 26 Fehlern ein Fünfer.

sorry aber da möcht i a mein senf dazugeben - jetzt ned ganz zum eigentlichen Thema - aber i find des erschreckend: mit 19 bzw. 25 Fehler a 4er :fragezeichen: also meiner geht ins 2. gymnasium -
daher was i no wie lang so Dikatate in der 1. san - wie tief wird denn da angesetzt - und dann wundern ma si bei der nächsten Pisa... :mauer::mauer:
 
Ein Fehler, wie ich finde.. oftmals erschließt sich das Potenzial viel viel später.

Ja das stimmt auf jeden Fall, nur ändert es halt nichts an der Tatsache, dass schulische Leistungen, Noten ausschlaggebend sind für das Berufsleben, Berufswahl... Kein Arbeitgeber nimmt wen auf, nur weil er so nett lächelt.
 
Ja das stimmt auf jeden Fall, nur ändert es halt nichts an der Tatsache, dass schulische Leistungen, Noten ausschlaggebend sind für das Berufsleben, Berufswahl... Kein Arbeitgeber nimmt wen auf, nur weil er so nett lächelt.

Aber die beruflichen Chancen jetzt von EINER (ungerechten) Notenvergabe abhängig zu machen, finde ich auch weit übertrieben, Cindy!
 
Meine Frage jetzt - denke oder fühle ich da jetzt falsch, wenn sich in mir das Gefühl breit macht, dass das nicht fair ist?


Nein, du denkst nicht falsch. Es IST unfair.

Fair wäre, das Kind von der Deutsch-Benotung herauszunehmen, noch fairer wär's, generell keine Noten zu geben.
 
es gibt genug Arbeitgeber, die nach ganz anderen Kriterien vorgehen. Wenn eine zu blöd ist zum Rechnen brauch ich sie nicht an der Kasse usw. Da helfen mir die guten oder von mir aus auch die schlechten Noten nicht. Ich muss mich als Chef selbst überzeugen, ob der junge Mensch mit mir einen gemeinsamen Weg gehen kann oder nicht.
 
Ein Fehler, wie ich finde.. oftmals erschließt sich das Potenzial viel viel später.
Nur weil etwas "So ist" muss es nicht dabei bleiben.
hast recht, das wissen wir erwachsene, aber jetzt erklär das den pupertierenden die meinen eine htl oder eine oberstufegym oder ein sportgym besuchen möchten...es ist einfach erledigt...sicher kann man dann mit 25 die abendmatura machen, aber wieviele tun es sich dann wirklich an...
aber die beruflichen Chancen jetzt von EINER (ungerechten) Notenvergabe abhängig zu machen, finde ich auch weit übertrieben, Cindy!
also wir haben grad das problem..das es sich sehr wohl entscheidet und das kind ist jetzt mal 13 1/2 aber wenn eben die noten nicht passen ist eigentlich das was sich der junior vorstellt zu 99% erledigt.
 
Aber die beruflichen Chancen jetzt von EINER (ungerechten) Notenvergabe abhängig zu machen, finde ich auch weit übertrieben, Cindy!

Ich glaube Venus mein Posting ist irgendwie in die falsche Richtung interpretiert worden. Wie ich eben schon einige Male angemerkt habe - ja ich habe mir momentan meine Gedanken gemacht bezüglich Beurteilung dieses Schülers, keine Frage, es auch als unfair empfunden. Ich wollte aber nicht diesen Schüler oder irgendjemanden anprangern, sondern es waren eben meine Gedanken bezüglich einer Sachlage, die für mich gänzlich neu war. Und die Note bei diesem Diktat, die meine Kleine nach Hause gebracht hat, war gerechtfertigt.

Ich wollte nur allgemein rüberbringen, dass eben schulische Leistungen auf jeden Fall miteinbezogen werden bezüglich Beruf - jetzt nicht nur auf dieses Diktat bezogen.
 
Meine Frage jetzt - denke oder fühle ich da jetzt falsch, wenn sich in mir das Gefühl breit macht, dass das nicht fair ist?


Mach's doch "österreichisch"!
Besorg Dir für deine Kleine auch ein Attest und schwuppdiwupp kriegst sie bei ihrer Fehleranzahl nur mehr lauter Einser und Du bist happy!
:haha:
 
na dann, Leistung ist außerdem vollkommener Unsinn, außer für die Partei!


Keine Ahnung, von was für einer Partei du sprichst, ich bin in keiner. Und Leistung ist alles andere als Unsinn. Als Arbeitgeberin stelle ich allerdings mehr und mehr fest, daß "Bewertungen" sehr oft Unsinn sind, weil zu wenig Aussagekraft. Aber das ist ein anderes Thema.

Wie soll man Kindern plausibel machen, daß Noten individuell vergeben werden können - Legathenie hin oder her? Es werden Leistungen beurteilt per Note, wenn man es genau nimmt, bringt das Kind die geforderte Leistung nicht - aus welchem Grund auch immer - ergo dürfte nach dieser Logik nur eine schlechte Note in Frage kommen. So wie ein Kind, das ein halbes Jahr in der Schule fehlt, mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht versetzt werden kann, wenn die Leistungen fehlen.

Ich versteh's, wenn den anderen Kindern das Verständnis fehlt.
 
So bevor es Ausmaße annimmt, dass ich die überböse Mutter bin, die mit gestrecktem Zeigefinger auf ein anderes, benachteiligtes Kind zeigt:

Nein, wir strecken nicht den Finger aus ..... ist einfach ein Meinungsaustausch.
 
Wie soll man Kindern plausibel machen, daß Noten individuell vergeben werden können - Legathenie hin oder her? Es werden Leistungen beurteilt per Note, wenn man es genau nimmt, bringt das Kind die geforderte Leistung nicht - aus welchem Grund auch immer - ergo dürfte nach dieser Logik nur eine schlechte Note in Frage kommen. So wie ein Kind, das ein halbes Jahr in der Schule fehlt, mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht versetzt werden kann, wenn die Leistungen fehlen.

Jein; erstens denk ich mir schon, daß die Verständnisfähigkeit der Mitschüler doch größer ist als angenommen, vorausgesetzt die Atmosphäre in der Klasse stimmt und zweitens muß man sich schon auch den Einzelfall genau anschauen.
Sprich in diesem Fall, wenn eben feststeht, daß der Mitschüler an Legasthenie leidet, besteht meiner Meinung nach ein enormer Unterschied, wenn er einen Haufen typischer Fehler a la Bliestift statt Bleistift macht, oder etwa von einem "Vielosofen schreiben würde.
 
Als Arbeitgeberin stelle ich allerdings mehr und mehr fest, daß "Bewertungen" sehr oft Unsinn sind, weil zu wenig Aussagekraft. Aber das ist ein anderes Thema.
:daumen:

Ich versteh's, wenn den anderen Kindern das Verständnis fehlt.

Ich glaube fast, dass Kindern hier mehr Verständnis auf bringen, als ihre Eltern. :)
 
Mit etwa 19 Fehlern wurde ein Vierer kassiert, mit 26 Fehlern ein Fünfer.

Mit 25 Fehlern noch positiv. Whow, weit hammas bracht (mit) unser(m) Schulsystem.

Und natürlich hat der sogenannte Legasthenikererlass seine absolute Berechtigung.
Wer hier zu jammern beginnt, sollte auch über AHS Lehrpläne, 1,2,3 Leistungsgruppen in HS und Sonderschullehrpläne jammern.
Differenzierung nennt man dies. Äußere Differenzierung.

Mehr ist den zuständigen Damen und Herren bis jetzt leider ja noch nicht eingefallen.
 
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