schulische Beurteilung von Schülern mit Legasthenie

Ich bin bald 55Jahre auf der Welt und kann mich sehr gut an meine Schulzeit erinnern! Wie haben wir das alle blos geschafft, einen Beruf zu erlernen? Heutzutage wird den eltern und Kindern schon künstlich Angst gemacht!....ohne gute Noten kommst du nicht weiter,....du wirst keinen Beruf erlernen können,......und wenn ein Kind dann vieleicht zwei,oder drei Fünfer hat?...macht doch nix, kannst ja sowieso in die nächste Klasse aufsteigen!!! Da hätte ich als Schüler ja sowieso keine Motivation mehr!!!....Damals hatte ich sehrwohl eine Motivation, nämlich die Erkenntnis: wenn ich keinen Fünfer haben will, und somit die Klasse wiederholen müsste,...MUSS ICH SELBST auch was lernen!!! Diese Motivation geht heute leider verloren.....das logische Denken! Jetzt kommen sicher einige Argumente,wie z.B.: ja, heute ist der Lehrstoff viel mehr! ....dafür haben wir früher den Lehrstoff aber auch eher verstanden....WARUM ???, weil wir keinen Taschenrechner hatten,..keinen Computer,der uns die Rechtschreibung automatisch berichtigt, u.s.w.... da kann man leicht den Lehrstoff erweitern, man bekommt ja das meiste eh schon vorgedruckt, und braucht nicht von der Tafel abschreiben!....lernen und verstehen???...WIE GEHT DAS DENN??? NUN zur Beurteilung! Beurteilungen wird es immer geben, in welcher Form auch immer. Das Ergebnis einer Beurteilung zu verstehen, und danach zu handeln sollte man verstehen! Das Endergebnis sind unzählige Praxisbeispiele,....wieviele Jugendliche (auch Erwachsene) können etwas zum Essen kochen,wenn mal der Mikrowellenherd ausfällt, die Einkaufsrechnung ohne Taschenrechner kontrollieren,oder die Preisangebote im Supermarkt, eine Bewerbung ohne PC schreiben, und einiges mehr? Das soll mein Beitrag zum einfach NACHDENKEN sein! Da gäbe es sicher noch viel zu diskutieren.:winke:
 
So jetzt sitze ich da und habe drei Fragezeichen in meinem Gesicht. Heißt das dann so in etwa - nur als Kind ist man Legastheniker, hat diese besondere Rechtschreibschwäche und dann schwuppdiwupp im Erwachsenenalter ist die Schwäche verschwunden (vorausgesetzt, dass ich mich genug weitergebildet habe)!!!???

Dir Cinderella als Antwort und allen anderen G'scheitmeiern ins Stammbuch:
Meine Tochter hatte eine attestierte Lernschwächen in Deutsch, hat sie mit Eifer, Fleiß und mit Unterstützung spezieller Therapien überwunden und kann heute bereits auf zwei erfolgreich abgeschlossene Studien zurückblicken. Was wäre aus ihr geworden, hätte man diese "Behinderung" damals nicht berücksichtigt und sie in eine Sonderschule gesteckt??
 
Dir Cinderella als Antwort und allen anderen G'scheitmeiern ins Stammbuch

Aber, aber ........ wer wird denn so aggressiv sein.

hat sie mit Eifer, Fleiß und mit Unterstützung spezieller Therapien überwunden

Genau darum geht´s ja. Hat irgendwer verlangt, dass Legastheniker in die Sonderschule abgeschoben werden? Was aber nicht passieren darf, dass jeder Faulpelz sich hinter einer angeblichen Lernschwäche versteckt. Denn man hört es zwar nicht gerne, aber Leistung ist notwendiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Sonst können wir uns den Sozialstaat nicht leisten.
 
Aber, aber ........ wer wird denn so aggressiv sein.

Entschuldige, aber wenn ich lese was hier von so manchen ZeitgenossInnen für Bockmist verzapft wird, kommt mir der Kakao von der Erstkommunion hoch.


Was aber nicht passieren darf, dass jeder Faulpelz sich hinter einer angeblichen Lernschwäche versteckt.

Hallo? Legasthenie oder eine andere Lernschwäche bekommt man nicht im Pubertätsalter, die stellt man in einem Alter fest, wo die Kleinen noch gar nicht wissen was mit ihnen passiert. Glaubst du echt dass sich so ein kleines Tschapperl als professioneller Simulant übt???
 
Glaubst du echt dass sich so ein kleines Tschapperl als professioneller Simulant übt???


Ne, eher die Eltern vom Tschapperl.

Mein älterer Bruder ist Legastheniker, dem seine Schulzeit liegt 40 Jahre zurück. Als Linkshänder hatte der's doppelt schwer, damit der lernte, die "richtige" Hand zu benutzen wurde ihm die linke auf den Rücken gebunden. Er wurde damals hart "therapiert", wie auch immer. Aber der schreibt heute nahezu fehlerfrei.

Ich denke schon, daß viele Kinder die eine oder andere Schwäche haben und daß es da zu Ungerechtigkeiten kommen kann. Aus Zeugnissen soll aber eigentlich hervorgehen, was jemand gut kann oder wo die Stärken eben grad nicht liegen. Wenn man dann anfängt, Noten "anzupassen", ist das aus meiner Sicht einfach Bullshit.

So wie ich die Notengeberei ohnehin für Bullshit halte, das fördert lediglich Konkurrenzgetue unter Schülern bzw. deren Eltern, über die eigentlichen Leistungsstärken der Schüler sagt das wenig aus. Als AG will ich aber wissen, was jemand kann, nicht, wie gut sich jemand durch 'ne Schule mogeln konnte.
 
Was aber nicht passieren darf, dass jeder Faulpelz sich hinter einer angeblichen Lernschwäche versteckt.

Legasthenie wird mit normierten Tests von speziell ausgebildeten Psychologen sehr detailliert festgestellt. Dass ein Kind das vortäuschen kann halte ich für ausgeschlossen. Ich habe ein betroffenes Kind.
 
Legasthenie wird mit normierten Tests von speziell ausgebildeten Psychologen sehr detailliert festgestellt.

Ich nehme auch nicht an, dass hier keine seriöse Untersuchungen angestellt werden. Mein Hinweis zielt darauf hin, dass es sehr wohl auch den "faulen Schüler" gibt. Da ich bis ungefähr zu meinem 16. Lebensjahr in der Schule nicht gerade durch übertriebenen Fleiß aufgefallen bin, weiß ich, wovon ich rede. :mrgreen:

Das hat sich danach aber geändert. Und ich habe auch daraus Schlussfolgerungen gezogen.
 
Ich nehme auch nicht an, dass hier keine seriöse Untersuchungen angestellt werden. Mein Hinweis zielt darauf hin, dass es sehr wohl auch den "faulen Schüler" gibt. Da ich bis ungefähr zu meinem 16. Lebensjahr in der Schule nicht gerade durch übertriebenen Fleiß aufgefallen bin, weiß ich, wovon ich rede. :mrgreen:

Das hat sich danach aber geändert. Und ich habe auch daraus Schlussfolgerungen gezogen.

Was die Schlußfolgerung widerlegt: Fauler Schüler, fauler Erwachsener!
 
Was die Schlußfolgerung widerlegt: Fauler Schüler, fauler Erwachsener!

Diese Schlussfolgerung ist jedenfalls unrichtig. Aber auch der Umkehrschluss wäre nicht zulässig.

Meine Mutter hat die Änderung meines Verhaltens als "Ihm ist der Knopf aufgegangen" bezeichnet. Tatsächlich waren es mehrere Ursachen, eine davon würde sogar ins Forum passen .... ich war in eine Mitschülerin verknallt. :oops: Das soll manchmal dem schulischen Erfolg abträglich sein, bei mir bewirkte es das Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grund für diesen Thread ist, dass ich mir momentan denke - das ist nicht fair.

Dieser Gedanke rührt daher, dass meine Kleine ein Deutschdiktat (1. Klasse Hauptschule, 2. Leistungsgruppe) hatte. Mit etwa 19 Fehlern wurde ein Vierer kassiert, mit 26 Fehlern ein Fünfer. Doch dann gibt es einen Mitschüler, der anscheinend "ausgetestet" wurde und bei dem Legasthenie festgestellt wurde. Der hatte 46 Fehler und bekam einen Dreier. Natürlich fanden die anderen Kinder (und ich) das ziemlich unfair. Es wurde ihnen zwar dann erklärt, dass derjenige Schüler eine Leistungsschwäche hat, aber naja.

Meine Frage jetzt - denke oder fühle ich da jetzt falsch, wenn sich in mir das Gefühl breit macht, dass das nicht fair ist? Klar ist es für einen Schüler mit Rechtschreibschwäche nicht leicht gerade im Deutschunterricht, aber es gibt soviele Kinder, die eine Rechtschreibschwäche haben, die aber kein Attest von irgendeiner "Prüfstelle" haben.
ich finde die beurteilung föllig falsch!
46 fehler sind 46 fehler und dementsprechend zu beurteilen. wenn nicht, besorge ich unserem kind eine ärztliche bestätigung eines hörfehlers, dann bekommt es auf jedes diktat automatisch eine 1.
 
unfair oder nicht, da scheiden sich die geister. also bei uns ist es so, dass die kinder in der ersten klasse keine noten bekommen haben. es wurde in worten beurteilt aber kein kind wurde oder wird bevorzugt bei der lehrerin wo unsere tochter ist.
und ich muss sagen, die note ist noch recht human. hätte meine tochter so diktat hingelegt, müsste sie die prüfung wiederholen.

sie hatte auch startschwierigkeiten, adhs und ein manko was die rechtsschreibung betrifft, aber wir haben daran gearbeitet und nun wird es immer besser, auch wenns schwierig ist. mittlerweilen hat sie sich so arg gebessert, dass sie ein super zeugnis vor den ferien gebracht hat und sie, wie auch wir aus allen wolken flogen, weil wir nicht damit gerechnet hätten...
fazit, lernen (vorallem spielerisch lernen) kann spass machen und das endergebnis motiviert.

mich selber und auch meine tochter intressiert es nicht, was andere schüler für noten haben. und sie gibt auch ihre noten nicht preis bei den anderen mitschülern. find ich auch ok so, denn so entsteht kein konkurrenzkampf.
 
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