Bild bildet....auch bei unseren Nachbarn wird es dramatisch.....
Für viele Sexarbeiter und Sexarbeiterinnen hat die Corona-Krise nach Angaben mehrerer Beratungsstellen drastische Auswirkungen. Besonders schwierig sei es für Menschen in der sogenannten Armutsprostitution, sagte Anna Waxweiler von der Fachberatungsstelle Prostitution.
Viele hätten keinen regulären Zugang zum Arbeitsmarkt, seien in den Prostitutionsstätten untergekommen und stünden nun auf der Straße. Bund und Länder hatten sich auf eine Schließung von Prostitutionsstätten, Bordellen und ähnlichen Einrichtungen geeinigt.
Ralf Rötten, Geschäftsführer der „Hilfe für Jungs“, betreut unter anderem junge Männer, die in der Prostitution arbeiten. „Die sind in einer sehr prekären Situation.“ Hausbesuche würden weiterhin gemacht, sagte Rötten.
Zwar rieten er und seine Kollegen davon ab, „aber wenn jemand in einer Notlage ist, dass er weder Obdach noch Essen hat, ist das natürlich schwer.“ Viele Männer hätten „absolute Existenznöte“, berichtete Rötten.
Die, die jetzt noch arbeiteten, seien besonders vulnerabel, sagte auch Lonneke Schmidt-Bink vom Frauentreff Olga. „Es bleiben die, die obdachlos, suchtkrank, psychisch krank oder mittellos sind.“
Kaum finanzielle Rücklagen
Viele verdienten gerade so viel Geld, „dass sie mit Mühe und Not ihr alltägliches Leben bestreiten können, finanzielle Rücklagen sind kaum vorhanden“, berichtete Manuela Göhring von der Beratungsstelle Kassandra.
Sobald der ökonomische Druck steige, stiegen einige der Sexarbeiterinnen notgedrungen auch auf schlechte Angebote von Kundinnen und Kunden ein, sagte Waxweiler. „Der Druck ist so hoch, da nehmen die Frauen lieber mehr Kunden für wenig Geld. Die Frauen werden erpressbarer.“