Sind manche Fetische nicht eine psychische Krankheit?

Wie unglücklich viele mit sich selbst sind, zeigt doch immer wieder das gesteigerte Mitteilungsbedüfnis der Betroffenen, die meist wegen ihrer Selbstzweifel eine entlastende Abseegnung suchen, z.B. in Foren wie diesen, sich aber paradoxerweise gleichzeitig vehement gegen jede Form des Infragestellens ihres Verhaltens wehren und das quasi als eine unlautere Einmischung in ihre höchst persönliche "Leidenssphäre" betrachten.

Sehe ich auch so, es gibt Fetischisten, die haben gar kein Problem damit, wenn andere ihre Neigung als krankhaft ansehen, da sie es selber nicht so empfinden. Der Mann der Pornos schaut, wird sich durch eine Meinung einer prüden Frau, dass dies ja krank sei, nicht wirklich verunsichert fühlen und tut dies mit einem Achselzucker ab. Würde mir eine Frau erzählen, dass ich krank sei, weil ich gelegentlich mal einen guten Porno schau, würde ich höchstens etwas schmuntzeln. Wenn man sich aber gekränkt fühlt und diese Meinung unbedingt durch einen moralsichen Maulkorb verbieten will, ist das doch ein deutliches Indiz dafür, dass man mit sich selber nicht im Reinen ist. Ich hatte das bei meinem Fetisch auch. Man weiß unbewusst, dass man sich selber was vormacht und reagiert deshalb sehr sensible, auf das Ansprechen dieser Möglichkeit.
 
ich nehme es nicht persönlich oder bin beleidigt, wenn er mich zum Beispiel nur mit Strümpfen begehrt

"also wenn ich gewusst hätte, dass du noch jungfrau bist, dann hätt ich mir mehr zeit gelassen."
"und wenn ich gewusst hätte, dass du mehr zeit hast, hätt ich mir die strumpfhose ausgezogen."

:mrgreen:
 
Kein eine einzige aufgezähle Praktik ist ein Fetisch, insofern ...

Ja, es sind Praktiken und keine Fetische. :schulterzuck:

Krank? Ja, viele sicher, und die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Auch all die HIV und sonstigen STI verteilenden Praktiken wie Gangbang ohne, Schlammschieben usw. usf...

Allerdings muss man schon deutlich sagen, dass solange keine 3. Person(en) geschädigt werden, das ziemlich egal ist, wenn die Leute so explizit dumm sind und ihnen ihre Gesundheit und ihr Leben egal sind. Die Leute sind auch so blöd und rauchen und saufen sich zu Tode und man verbietet es ihnen nicht. Es ist mittlerweile durchgerechnet, dass diese Leute dadurch, dass sie früher sterben, volkswirtschaftlich Gewinn bringend sind.
Also lasst sie einfach machen. :)
 
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Krank? Ja, viele sicher, und die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Auch all die HIV und sonstigen STI verteilenden Praktiken wie Gangbang ohne, Schlammschieben usw. usf...


Die Deffinition von "krank" im Sinne des ICD10 oder DSMV ist sehr eindeutig. Es muß eine "beschriebene Verhaltensweise" vorliegen UND ein "Kranheitswert" ODER eine Fremd- oder Eigengefährdung. Mit "Krankheitswert" ist der eigene Leidensdruck gemeint, die Praktik/den Fetisch nicht mehr haben zu wollen. Unter "Fremdgefährdung" fallen natürlich alle Straftaten, aber auch so viel Geld auszugeben, daß mensch Unterhaltspflichten nicht mehr nachkommen kann. Die "Eigengefährdung" ist in den letzten Jahren sehr in den Hintergrund gerückt, so nach dem Moto "mensch kann, wenn bei klarem Verstand, sehr viel mit sich selbst anstellen, ohne daß mensch gleich therapiebedürftig ist". Sehen deutsche Strafrichter übrigens mittlerweile genauso.
Moralische Verurteilungen, religiöse Anschauungen oder irgendwelche Bekehrungswahnsinnigkeiten haben da nicht mal ansatzweise Platz, im Gegenteil, sie fallen meiner Meinung nach schon wieder in den ICD10, weil fremdgefährdend ...
 
Die "Eigengefährdung" ist in den letzten Jahren sehr in den Hintergrund gerückt, so nach dem Moto "mensch kann, wenn bei klarem Verstand, sehr viel mit sich selbst anstellen, ohne daß mensch gleich therapiebedürftig ist".*
Habe auch nichts anderes gesagt, als dass Eigengefährdung egal ist. "Klarer Verstand" und Eigengefährdung ist allerdings ein eindeutiger Widerspruch. Das ist eindeutig kank, aber (mittlerweile) egal.
 
Ohne Nachzulesen wurde es sinngemäß dann als "Krankhaft" betrachtet, wenn eine befriedigende Sexualität ohne den Fetisch grundsätzlich nicht (mehr) möglich war.

Bei AO Praktiken weiß Du ja mitunter nicht, was für Konditionen daran gebunden sind (Tests, längere persönliche Bekanntschaft etc.).

Wie Risikofreudig man ist - ist unterschiedlich - es gibt ja auch Leute die aus Lust am Kick Fallschirmspringen.

Bis auf die Pozzer fällt mir da nichts Krankhaftes ein.

bG Bär
 
Da du Fallschirmspringen erwähnst: ich bin u.a. im Bereich Luftfahrt tätig und die Springer sind nicht unbedingt meine Freunde. Aber das Risiko, das die eingehen ist extrem gering. Da ist die Fahrt zum Flugplatz wesentlich (um mehrere Zehnerpotenzen) gefährlicher. Habe auswendig keine Zahlen parat, kann aber jeder googeln.
Damit sind all die AO Praktiken auch nicht zu vergleichen, weil eindeutig auch viel gefährlicher. Diese Leute argumentieren immer wieder mit irgendwelchen Tests, wissen aber meist nicht mal, was ein diagnostisches Fenster sein könnte und glänzen geradezu mit Halb- und Nichtwissen. Eben dieses Halbwissen und Wiegen in vermeintlicher Sicherheit macht deren Praktiken echt gefährlich.
Aber wie bereits erwähnt, solange es freiwillig geschieht und keine 3. Personen gefährdet werden: absolut egal. :schulterzuck:
 
Hmm, wir gehen da vielleicht auch von erheblich unterschiedlichen Basis-Szenarien aus. Dein Zugang zum Thema liegt vielleicht eher im semi-professionellen Bereich ... die Hinweise sind sehr wohl berechtigt.

Abseits dessen müssen wir uns aus meiner Sicht vom Gedanken an 100% Perfektion verabschieden und so ist jeder Schritt zur Minimierung einer in die richtige Richtung .... auch wenn wir von 2 - 6 Wochen Fenstern sprechen.

Nur - unterm Strich - wir sollten uns schon klar sein .... von AO als Krankhaft zu sprechen ist im Sinne der Natur schon absurd ;)

LG Bär
 
Fetischismus und psychische Krankheit?
Wasn da der Zusammenhang?
Hmm manche Leute brauchen vielleicht eifach stärkere/extreme Reize zur Befriedigung. :mrgreen:
 
Ohne Nachzulesen wurde es sinngemäß dann als "Krankhaft" betrachtet, wenn eine befriedigende Sexualität ohne den Fetisch grundsätzlich nicht (mehr) möglich war.
Wo ist das Problem? Wenn mit dem Fetisch eine befriedigende Sexualität ohne weiteres möglich, ist doch alles in Ordnung. Das andere wäre auch wiederum eine Fixierung nur auf eine bestimmte Art, befriedigenden Sex haben zu können. Kritisch wird es ernst, wenn selbst mit dem Fetisch keine befriedigende Sexualität mehr möglich ist.
 
Ohne Nachzulesen wurde es sinngemäß dann als "Krankhaft" betrachtet, wenn eine befriedigende Sexualität ohne den Fetisch grundsätzlich nicht (mehr) möglich war.

Dan würde ich mal nachlesen. Wo soll denn da der Krankheitswert sein, wenn mensch damit zufrieden ist?
 
Dan würde ich mal nachlesen. Wo soll denn da der Krankheitswert sein, wenn mensch damit zufrieden ist?
Genauso ist es.

Ohne meinen Gummifetischismus macht mir Sex auch nicht so wirklich Spaß, mit bin ich rundum zufrieden dabei, was sich auch positiv auf den Partner auswirkt.

Ich verstehe ohnehin nicht, daß an sich harmlose Dinge wie Fetische, dermaßen verteufelt werden. Wenn beide bspw. etwas Bestimmtes tragen müssen, um befriedigenden Sex zu haben, dann soll man sie doch lassen, denn der verordnete Verzicht darauf, würde ihnen erst einen Leidensdruck bescheren.
 
Kritisch wird es ernst, wenn selbst mit dem Fetisch keine befriedigende Sexualität mehr möglich ist.

Also wenn du das einen Asexuellen auftischt, wird er dich als sehr intolerant betiteln und dir lange und breit erklären, warum man sowas nicht sagen kann oder darf oder nicht wissen kann, dass eine fehlende Sexualität krankhaft ist. Denn wenn Leidensdruck durch eine fehlende Sexualität ausgelöst wird, liegt es nicht an der Sexualität, sondern an dem Glaube Sexualität für ein erfülltes Leben zu benötigen. Kommen diesen Gedanken (Ursache, Wirkung) jemanden bekannt vor? :D
 
Ein Fetisch ist keine psychische Krankheit. Aber psychisch Kranke können einen Fetisch haben. Oder gar keinen Sex.
 
Ich würde mal sagen, alles was zwei oder mehrere ERWACHSENE Menschen FREIWILLIG miteinander machen, gegen kein GESETZ verstößt und keine BLEIBENDEN SCHÄDEN hinterlässt, ist normal. Wer sich zB. Körperteile abschneiden lassen möchte braucht meiner Meinung nach Hilfe.
 
Dan würde ich mal nachlesen. Wo soll denn da der Krankheitswert sein, wenn mensch damit zufrieden ist?
War wie gesagt darin begründet, dass ein natürlicher biologischer Vorgang ohne den Fetisch nicht mehr (befriedigend) vollzogen werden kann.

Wir müssen hier Differenzieren zwischen "zusätzlicher Kick" und tatsächlicher Abhängigkeit .... ist ein bisserle so wie "die Dosis macht das Gift" - der Punkt "tatsächliche Abhängigkeit" war hier der Knackpunkt.

Im übrigen @Armin .... wir haben hier mal wieder das typische Phänomen ... kaum wird ein kritischer Kommentar geäußert geht die Fetisch-Community in Verteidigungshaltung.

Vollkommen unnötig .... ich verteufele auch nicht .... ich liebe Vielfalt, Abwechslung und Skurrilität - Maus und meine Wenigkeit haben auch keine Berührungsängste mit den unterschiedlichsten Spielarten ....

Nur - als den Fetisch Lebender ist man sicher geneigt diesen jedenfalls als positiv zu sehen ... auch wenn es längst nicht mehr zusätzlich stimulierender Kick sondern (krankhafte) Abhängigkeit für sexuelles Erleben ist ... .... denkt einmal so - der Frosch im Brunnen sieht auch sicher nicht die Weite des Meeres ....

LG Bär
 
War wie gesagt darin begründet, dass ein natürlicher biologischer Vorgang ohne den Fetisch nicht mehr (befriedigend) vollzogen werden kann.

Häh? Sorry, aber ich versteh die Erklärung nicht mal ansatzweise. Wenn jemand keinen Vanilla Sex haben will, ist der Mensch perse krank? Warum denn? Wo soll denn da der Kranheitswert sein? Und werden jetzt alle therapiert, damit sie sich wieder vermehren?

Ich dachte eigentlich, mensch sei bereits im 21. Jahrhundert angekommen ...
 
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