Sind manche Fetische nicht eine psychische Krankheit?

ich hör gern musik - auch klassik.


Wie kannst Du nur! So ein Minderheitenprogramm! Mensch hört doch im Moment Helene Fischer, sonst gehört mensch nicht zum Normalvolk! Ab in die Therapie!
Ich geh jetzt Schwarzkopf hören ...
 
also nur als paralleles beispiel: ich hör gern musik - auch klassik. jetzt zum beispiel gerade die haydn symphonien. ohne dieser musik würde meinem leben etwas fehlen. wird es deswegen bedenklich ? bin ich meiner freien entscheidung beraubt? oder fehlt mir einfach etwas, das ich gerne mag?

Genau das, sind die rhetorischen Tricks, die Marlene angesprochen hat. Ein Parallelbeispiel ist solange legitim, solange der Kern des ersten Beispieles, im Parallelen nicht fehlt, genau das, ist aber hier der Fall. Die Unterschiedlichkeiten sind so viele, dass ich gar nicht weiß, wo ich ansetzen soll.

1.) Selbst das Händewaschen ist dann krankhaft, wenn ein Zwang vorhanden ist (Zwangsstörrung). Man kann bei JEDER Tätigkeit, eine Zwangsstörrung erlangen, die immer dann krankhaft ist, wenn der Zwang Leidensdruck verursacht, was meist auch so ist.

2.) Würde das Musikhören dazu führen, dass du nur mehr diese Musik hören könntest, es für deine Beziehung oder für eine Zukünftige wichtig wäre, einen gemeinsamen Musikgeschmack zu pflegen, würde das Probleme aufwerfen. Solange du aber nur gerne mal "deine" Musik hörst, mit der deiner Partnerin aber auch glücklich werden kannst, sieht das anders auch. Ist jetzt sehr abstrakt, aber wenn du so absurde Parallelbeispiele anführst, sind die Punkte (Erklärungsansätze), die nicht parallel sind, halt auch so abwägig.

3.) Musikhören wirkt sich wohl kaum auf den Selbstwert aus.

4.) Musikgeschmäcker werden kaum durch psychische Störrungen verursacht werden können.

5.) Musikgeschmäcker können nicht als Krankheit diagnostiziert werden.

6.) Wenn man lange keine Musik hört, werden sich nicht die selben Sympthome äußern, wie wenn man lange Zeit als Drogenabhängiger keine Drogen konsumiert (Enzugserscheinungen).

7.) Ein Musikgeschmack der durch Traumata erzeugt wird, kann durch genießen der Musik das Traumate nicht nähren (da es sowas nicht gibt).

8.) Das Hören einer Musikrichtung, mindert nicht die Fähigkeit andere Musik hören zu können. Man kann jederzeit jede Musik hören und wenn man möchte, kann man wechseln. Bei der Sexualität, ist das dann nicht der Fall, wenn man den Fetisch benötigt. Wie soll man den normalen Sex mit dem Fetisch vergleichen, wenn man biologisch oder psychisch gesehen, ihn gar nicht ausüben kann.

9.) Die Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil und Kern einer Beziehung, der Musikgeschmack nicht.

10.) Es gibt einige, die für sich Fetische als Krankheit empfinden, mir ist niemand bekannt, der das bei einer Musikrichtung tut.

11.) Wenn man eine andere Musik hören möchte, ist das sehr einfach, wenn man aber nicht Sex haben kann, es aber gerne möchte, wird das schwer, da es ein "entweder oder" ist. Bei der Musik muss man nicht auf eine der beiden Musikrichtungen entscheiden.

12.) Der Musikgeschmack ist kein essentielles Auswahlkriterium bei der Partnerwahl.

13.) Bei Ausleben von Musikwünschen ist man nicht auf eine andere Person angewiesen.

14.) Musikgeschmack wird kaum zu starker gesellschaftlicher Ablehnung führen.

Ich könnte die Liste noch weiter ausbauen, aber es sollte wohl offensichtlich geworden sein, dass das Eine mit dem Anderen einfach nichts gemein hat.
 
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Wie kannst Du nur! So ein Minderheitenprogramm! Mensch hört doch im Moment Helene Fischer, sonst gehört mensch nicht zum Normalvolk! Ab in die Therapie!

schullign .... ich geh ja schon .... :oops:

Ich geh jetzt Schwarzkopf hören ...

ich hatte z.b. durch zufall die ehre, beim abschiedskonzert der christa ludwig im musikverein dabei zu sein. es war einfach nur zum niederknien. auch stimmungsmäßig natürlich.
 
Genau das, sind die rhetorischen Tricks, die Marlene angesprochen hat. Ein Parallelbeispiel ist solange legitim, solange der Kern des ersten Beispieles, im Parallelen nicht fehlt, genau das, ist aber hier der Fall.

na, schau ma amal ... und ich bleib jetzt bewußt auch bei meinem beispiel:

1.) du sagst also selber, dass auch anderes, was zum alltag gehört (auch zur sexualität) in bestimmten fällen zum problem werden kann. richtig?.

2.) na dann versuch mal, in einer z.b. 50 m2 wohnung zu leben, in dem der eine den ganzen tag brahms hören will, der andere die fidelen oberkrainer.

3.) wennst z.b. vom partner permanent hörst "drah endlich oh, dees gedudel" sehr wohl.

4.) weiß ich nicht. hat das schon wer untersucht?

5.) weil was? bei free jazz oder völlig atonaler musik würde ich mich das z.b. ebenso fragen wie beim spanking. spanking für die ohren quasi.

6.) sagt wer? es gibt durchaus leute, die ohne ständige berieselung probleme haben.

7.) hat wer untersucht?

8.) na da kennst aber eingefleischte musikfans schlecht.

9.) also meine süße hören sicher gemeinsam mehr musik als wir gemeinsam sex haben.

10.) es gibt welche, die sogar physische krankheiten davon haben (tinnitus z.b.). von zu großer lautstärke, weil sie "ihre musik" sonst nicht intensiv genug genießen können.

11.) also du meinst, es ist einfach, von mozart auf justin bieber zu wechseln - und es bereitet dasselbe vergnügen. oder wie?

12.) kann es ebenso sein wie ein fetisch. noch dazu kann es sein, dass sich der fetisch erst nach der partnerwahl offenbart.

13.) na aber sehr wohl - siehe oben zum gemeinsamen alltag in einer kleinen wohnung.

14.) den vergleich so oder so hat jetzt wer nochmal schnell empirisch untersucht und unterlegt??? geh einmal ins ausverkaufte stadion und schrei laut "die musik von helene fischer ist scheisse!"
 
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Mir wird das oberflächliche Refraiming auf Dauer nicht zusagen, da das Wunschdenken einfach zu sehr die Beurteilung trübt. Da brauchen wir im Prinzip gar nicht diskutieren. Lies nochmal genau die beiden Beiträge durch. Falls du dann immer noch der Meinung bist, dass der Musikgeschmack gleich zu bewerten ist, wie ein Fetisch, dann können wir die Diskussion gerne in ein Psychologie Forum reinkopieren, und schauen, wie "unbelastete" Fachmänner solche Parallelvergleiche bewerten. Ersetze mal den Fetisch durch eine Drogensucht, auch da könnte man genauso oberflächlich Refraimen.

Um es ganz einfach runterzubrechen, wenn mir eine Musik nicht mehr gefällt, dann werde ich keinen Gedankenstopp benötigen, um davon loszukommen, genauso wird sich keiner schuldig fühlen, wenn er dann doch wieder "rückfällig" geworden ist. Die Parallelen von Menschen die eine Sexualpräferenz ändern wollen, und Menschen die eine Drogensucht überwinden wollen, sind einfach so unglaublich deckungsgleich, dass du staunen wirst, wenn du mal einen derartigen Parallelvergleich anstellst. ;)
 
Warum soll das ein Problem sein, wenn mensch dabei glücklich und zufrieden ist?

Vielleicht weil es immer noch Menschen gibt, die etwas dagegen haben, daß andere auf eine andere Weise glücklich und zufrieden sind.

Was ist nicht haben kann und an dem ich keinen Spaß habe, gönne ich auch niemand anderem, scheint bei einigen hier im Thread treibende Kraft zu sein.

Darum wird es hier mit bestimmten Leuten auch nie einen Konsens geben. Der Nachteil einer weitgehend anonym durchgeführten Online-Diskussion.
 
Vielleicht weil es immer noch Menschen gibt, die etwas dagegen haben, daß andere auf eine andere Weise glücklich und zufrieden sind.

Das gilt wohl auch, wenn man Drogensüchtigen rät, ihre Sucht zu hinterfragen.
Da kommen die Leute, die das raten, einfach nicht an den guten Stoff ran. :D
 
Mir wird das oberflächliche Refraiming auf Dauer nicht zusagen, da das Wunschdenken einfach zu sehr die Beurteilung trübt.

das tut mir aber leid für dich, dass das wunschdenken deine ... :lalala:

Falls du dann immer noch der Meinung bist, dass der Musikgeschmack gleich zu bewerten ist

also im grund genommen war das beispiel mit der musik ja nur auf dein
Wenn jedoch die Drogen, oder die Neigung, zwanghaft werden (bestes Beispiel, viele schreiben, wenn sie die sexuelle Neigung unterdrücken, wird sie immer stärker) oder ohne diesem dem Leben oder Sex etwas fehlt, wird es bedenklich, weil man dann der freien Entscheidung beraubt wird.
bezogen, denn das gilt für anderes im leben - z.b. musik genauso. und schon bei dem beispiel tust dich schwer, es zu argumentieren und bemühst "unbelastete" fachmänner. na tu nur ...

Die Parallelen von Menschen die eine Sexualpräferenz ändern wollen, und Menschen die eine Drogensucht überwinden wollen, sind einfach so unglaublich deckungsgleich, dass du staunen wirst, wenn du mal einen derartigen Parallelvergleich anstellst.

vielleicht weil es bei beiden um die ursachen geht, die in wahrheit problem und therapiegebiet sind, nicht die wirkung?
 
ich hatte z.b. durch zufall die ehre, beim abschiedskonzert der christa ludwig im musikverein dabei zu sein. es war einfach nur zum niederknien. auch stimmungsmäßig natürlich.

Kann ich mir vorstellen ... mir ist ewig leid, daß ich die Callas nie sehen konnte. Aber ein paar so Perlen hab ich auch in meiner Erinnerung - die erste Carmen mit dem Pepe oder sein erstes Konzert in der Staatsoper. Den Prawitschko und die Eggerth hab ich noch gesehen und eins der letzten Konzerte vom Bronner - wir gehören in Therapie. Dringend!
 
Offenkundig haben sich manche Menschen auf dem Weg dahin verlaufen.

Also wenn ihr damit meint, dass man sich eine Meinung audfrücken lässt, die so modelliert wird, dass sie ja bei niemanden das eigene zusammen gebastelte Weltbild angreift, ja. Aber wo soll das enden? In Amerika wird schon diskutiert, dass Pillen, die die Libido der Frau erhöhen sollen, verboten werden, da damit ja Asexuelle Frauen diskriminiert werden. Also ich weiß nicht, ich finde, dass diese Überkompensation, die in absoluter moralischer Verbietung von Kritik mündet, nicht erstrebenswert ist. Irgendwann gibt es gar keine Psychotherapie, da ja jede Therapie, jemand anderen, der die selbe Krankheit (oder auch nicht) hat, ein unbehagen aufbürgt.

Dass man überhaupt nich Drogen verbieten kann? Und, dass es Suchtzentren gibt. :D
 
Also wenn ihr damit meint, dass man sich eine Meinung audfrücken lässt, die so modelliert wird, dass sie ja bei niemanden das eigene zusammen gebastelte Weltbild angreift, ja.

deines sei dir unbenommen. aber niemand nimmt dich anscheinend wichtiger als eben die zahl 1, die dir mit deiner meinung zusteht. du bist nicht viele, die mehrheit oder gar alle.

Aber wo soll das enden?

du musst ja schreckliche angst haben, mit deinem weltbild, das angeblich die mehrheit ist, ziemlich allein zu bleiben.

Also ich weiß nicht, ich finde, dass diese Überkompensation, die in absoluter moralischer Verbietung von Kritik mündet, nicht erstrebenswert ist.

du kannst eine meinung dazu haben. sollst es sogar. die zu äußern ist ebenso dein menschenrecht. aber mehr zu behaupten, als hinter dir und deiner beweisbarkeit steckt, steht dir eben nicht zu. und aus einem moralbild, das nirgendwo steht, mehr zu zimmern, als das gesetz sowieso schon regelt, dem stehen halt leute entgegen. damit musst leben.

Dass man überhaupt nich Drogen verbieten kann? Und, dass es Suchtzentren gibt.

würdest du dich ein wenig mit echter prävention beschäftigen, hättest gelernt, dass die ganz andere wege geht.
 
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das tut mir aber leid für dich, dass das wunschdenken deine ...

Was mich störrt ist einfach, dass durch das permanente hochsterilisieren einer jeden sexuellen Neigung, und das gleichzeitige absolute Abblocken jeder Kritik, ein völlig verzerrtes Bild von Paraphilien gezeichnet wird. Wenn jetzt jemand mit 14 Jahren hier mitliest, denkt er, selbst das Auspeitschen oder das Erniedrigen, oder was auch immer, was ihn gerade besondes anturnt, ist das Normalste der Welt. Dann geht er dieser neuen "Phantasie" solange nach, bis er nur mehr dadurch erregt werden kann. Wenige Jahre später, lässt er sich dann auspeitschen oder hat seinen Selbstwert zerschossen, und muss sich alles irgendwie schönreden, um halbwegs mit sich selber zurecht zu kommen.

Ist doch auch nicht Sinn der Sache?

Genau darum habe mich auch heir angemeldet, um auch einmal die andere Seite der Medaillie aufzuzeigen, damit man wenigstens weiß, worauf man sich einlässt. Ich habe auch kein Problem damit, wenn in Drogenforum Leute begeistert über ihre Erfahrungen schreiben, was vollkommen legitim ist. Aber dann sollten in diesen Foren auch Risiken ernstgenommen werden und nicht alles absurdest relativiert werden.
 
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Wenn alle, die nach den Auffassungen unserer Spezialpsychologen, in Therapie gehören auch eine machen, dann wird es sicherlich lustig dabei mit vielen tollen Leuten. :haha:

und ihr stellt euch gfälligst hinten an! ich war zuerst da! :grantig:
 
der eine den ganzen tag brahms hören will, der andere die fidelen oberkrainer

Besonders manifestiert zeigt sich dieser Fetisch, wenn man darüber zu diskutieren beginnt, ob der McLaren Player ausreichend erscheint oder doch jener von Esoteric die erste Wahl ist. :hahaha:
 
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