also nur als paralleles beispiel: ich hör gern musik - auch klassik. jetzt zum beispiel gerade die haydn symphonien. ohne dieser musik würde meinem leben etwas fehlen. wird es deswegen bedenklich ? bin ich meiner freien entscheidung beraubt? oder fehlt mir einfach etwas, das ich gerne mag?
Genau das, sind die rhetorischen Tricks, die Marlene angesprochen hat. Ein Parallelbeispiel ist solange legitim, solange der Kern des ersten Beispieles, im Parallelen nicht fehlt, genau das, ist aber hier der Fall. Die Unterschiedlichkeiten sind so viele, dass ich gar nicht weiß, wo ich ansetzen soll.
1.) Selbst das Händewaschen ist dann krankhaft, wenn ein Zwang vorhanden ist (Zwangsstörrung). Man kann bei JEDER Tätigkeit, eine Zwangsstörrung erlangen, die immer dann krankhaft ist, wenn der Zwang Leidensdruck verursacht, was meist auch so ist.
2.) Würde das Musikhören dazu führen, dass du nur mehr diese Musik hören könntest, es für deine Beziehung oder für eine Zukünftige wichtig wäre, einen gemeinsamen Musikgeschmack zu pflegen, würde das Probleme aufwerfen. Solange du aber nur gerne mal "deine" Musik hörst, mit der deiner Partnerin aber auch glücklich werden kannst, sieht das anders auch. Ist jetzt sehr abstrakt, aber wenn du so absurde Parallelbeispiele anführst, sind die Punkte (Erklärungsansätze), die nicht parallel sind, halt auch so abwägig.
3.) Musikhören wirkt sich wohl kaum auf den Selbstwert aus.
4.) Musikgeschmäcker werden kaum durch psychische Störrungen verursacht werden können.
5.) Musikgeschmäcker können nicht als Krankheit diagnostiziert werden.
6.) Wenn man lange keine Musik hört, werden sich nicht die selben Sympthome äußern, wie wenn man lange Zeit als Drogenabhängiger keine Drogen konsumiert (Enzugserscheinungen).
7.) Ein Musikgeschmack der durch Traumata erzeugt wird, kann durch genießen der Musik das Traumate nicht nähren (da es sowas nicht gibt).
8.) Das Hören einer Musikrichtung, mindert nicht die Fähigkeit andere Musik hören zu können. Man kann jederzeit jede Musik hören und wenn man möchte, kann man wechseln. Bei der Sexualität, ist das dann nicht der Fall, wenn man den Fetisch benötigt. Wie soll man den normalen Sex mit dem Fetisch vergleichen, wenn man biologisch oder psychisch gesehen, ihn gar nicht ausüben kann.
9.) Die Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil und Kern einer Beziehung, der Musikgeschmack nicht.
10.) Es gibt einige, die für sich Fetische als Krankheit empfinden, mir ist niemand bekannt, der das bei einer Musikrichtung tut.
11.) Wenn man eine andere Musik hören möchte, ist das sehr einfach, wenn man aber nicht Sex haben kann, es aber gerne möchte, wird das schwer, da es ein "entweder oder" ist. Bei der Musik muss man nicht auf eine der beiden Musikrichtungen entscheiden.
12.) Der Musikgeschmack ist kein essentielles Auswahlkriterium bei der Partnerwahl.
13.) Bei Ausleben von Musikwünschen ist man nicht auf eine andere Person angewiesen.
14.) Musikgeschmack wird kaum zu starker gesellschaftlicher Ablehnung führen.
Ich könnte die Liste noch weiter ausbauen, aber es sollte wohl offensichtlich geworden sein, dass das Eine mit dem Anderen einfach nichts gemein hat.