Suizid

Also ich würde sagen, die Gründe für Suizid sind so mannigfaltig wie die Menschheit selbst...

Bei einem reicht das, was andere als Kleinigkeit abtun würden - sich abschütteln, wieder aufraffen und weiter geht´s - manche haben sicherlich auch das "Pech" an Punkten im Leben anzukommen, an denen sie einfach aus eigener Kraft nicht mehr weiterwissen oder gemäß dem Spruch "Wenn´s kommt, dann aber dicke" gleich mehrere "Schicksalsschläge" auf einmal zuschlagen (z.B. Pleite, Freund/-in weg, bald vielleicht Haus weg weil die Bank schon danach giert,...).
Beim Nächsten sind es wieder Dinge, die ihm sein Umfeld einfach nur als "falsch" einzureden versucht - wobei ich persönlich sagen würde "richtig" oder "falsch" gibt es nicht, solange derjenige sein Leben so lebt, dass er selbst damit glücklich ist.

Abschiedsbrief: Kann sein, muss aber nicht - je nachdem, wieso sich derjenige entschließt seinem Leben ein Ende zu setzen. Der eine will alles geregelt haben und schreibt bzw. beginnt den Brief schon jahre- / monate- / wochenlang vorher zu schreiben, der andere denkt sich "Interessiert sich eh keiner für mich" - der wird vermutlich auch keinen Abschiedsbrief schreiben, weil wozu?

Ob die Betroffenen darüber nachdenken Unbeteiligte mit reinzuziehen? Ich denke nicht wirklich. Die haben ein Ziel vor Augen und wollen das erreichen - genauso wie andere ihre "normalen" Ziele im Leben.
Ob da ein Zugführer in der Lok vorne drin sitzt, ist denen denke ich ein Stück weit egal. Wer sie findet - auch darüber denken sie würde ich sagen nicht groß nach - kann´s ihnen doch schlussendlich schon egal sein.
Ob sie mit ihrer Tat Freunde, Bekannte und Verwandte vor den Kopf stoßen - der Betroffene selbst wird´s nicht unbedingt so empfinden, denn alleine das würde ich sagen hält einen doch ein gutes Stück weit davon ab, sowas zu tun.

Sich Hilfe suchen: Wäre grundsätzlich nicht so verkehrt - nur wo? wem sich anvertrauen? Das sagt sich als Außenstehender definitiv leichter als wenn man der Betroffene selbst ist. Außerdem ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Betroffene erkennt, dass er sich selbst vielleicht in einer Ausnahmesituation befindet - alles andere ist Zeit- und Geldverschwendung, denn wer nicht erkennt dass etwas "falsch läuft", der wird die ihm gegebenen Ratschläge wohl kaum annehmen - nicht zuletzt weil in seiner Welt alles soweit gut zu sein scheint.
Weiters spielt hier denke ich auch eine große Rolle: Will man überhaupt, dass sowas rauskommt und man damit anderen zur Last fällt? Nicht zuletzt in der heutigen Zeit: Kann man es sich finanziell überhaupt leisten zu einem Psychologen zu gehen? Wird man überhaupt einen finden, mit dem man dann auch "kann"?

Alarmzeichen: z.B. sich selbst ritzen usw. sollten andere, denen das auffällt definitiv als stillen Hilferuf auffassen, der Mensch hat einen ziemlich guten Selbsterhaltungstrieb mit auf den Weg bekommen, da passt es einfach nicht dazu, dass man sich absichtlich selbst verletzt!

Mag gut sein, dass ich mit meinen heute nüchtern betrachteten Aussagen hier durchaus anecke, ich möchte damit keinem hier zu Nahe treten oder jemanden persönlich angehen - als in jungen Jahren (~19-21) selbst betroffener, hab ich mich mit der ganzen Thematik Tod durchaus selbst intensivst auseinandergesetzt und hab heute im Nachhinein nun mal meine Meinung dazu.
Was mir damals vermutlich auch ein Stück weit den Arsch gerettet hat war ein kompletter Tapetenwechsel: Raus aus Schule / Internat, rein ins Leben, wenngleich erstmal auch nur zum Bundesheer, dort 2 Auslandseinsätze, erlebt, was Kameradschaft bedeutet, gemerkt dass es Leute gibt, die durchaus auf einen zählen, ...
Nunmehr 15-16 Jahre später mach ich grad wieder tiefgreifende Veränderungen durch, die mein komplettes bisheriges Wesen teilweise um 180° umkrempeln - ich werd offener, hab ein noch nie dagewesenes Bedürfnis, mich mit anderen auszutauschen, ich kämpfe aktiv um Dinge im Leben, von denen ich der Meinung bin, dass sie gut und es durchaus Wert sind, hab ein Stück weit gelernt mit Abweisung / Ablehnung umzugehen, ...
Ich betrachte die momentanen Veränderungen allerdings durchaus als positiv und eigentlich schon längst überfällig.
 
Das ist einem Suizidalen in dieser Situation herzlich egal. Das wär im Übrigen immer so, wie kommt der LKW-Fahrer dazu, sich damit auseinanderzusetzen, dass du das Lenkrad herumreißt und ihm frontal reinfährst? Wenn du dich erhängst, erschießt, vergiftest oder irgendwo runterspringst, dann wird ich auch früher oder später jemand finden. Wie kommen diese Leute dazu?
Das alles zeigt doch nur, wie enorm groß der Schmerz und die Hoffnungslosigkeit jener Personen ist, die diesen finalen Schritt wirklich wagen. Nicht mehr leben zu wollen ist eine Sache, aber sich tatsächlich dazu zu überwinden, das ist eine ganz andere Geschichte. Klingt vielleicht blöd, ist aber ernst gemeint: ich bewundere jeden, der das durchzieht, für seinen Mut.
Bewundern is vielleicht das falsche Wort, oder?
Ich wäre froh wenn einige meiner Freunde noch leben würden 😔
 
Hilfreich ist ein Hobby wo Gruppendynamik entsteht, musizieren in einer Gruppe, singen im Chor, Kartenrunde oder noch besser sind Mannschafts Sportarten, hier wird man abgelenkt, ausgepowert - und es werden Glückshormone produziert. Ich weiß, es ist leicht reden. Selber habe ich es schon einige Male geschafft mich wieder herauszuholen - es war auch professionelle Hilfe dabei.
--einem Freund hat dies alles leider nicht mehr geholfen.
Aber in Summe ist jeder Schritt nach aussen wichtig, es kommen neue Reize und neue Impulse. So genug davon ich wünsche euch allen ein fröhliches Osterfest und Erwachen der Natur, lassen wir uns von diesen positiven Dingen mit auf die Reise nehmen.
 
Hi,

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LG Tom
 
Die mama meiner besten freundin is vor den zug gsprungen..

Ich weiß, dieser Beitrag ist schon älter aber hinsichtlich Suizid und vor den Zug springen, schwimme ich voll gegen den Strom!
Da interessiert es mich auch nicht die Bohne ob da jemand krank ist, Todessehnsüchte hat oder nicht.
Es gibt so viele Wege sich umzubringen, warum muß ich da andere mit hineinziehen?
Das erschließt sich mir nicht. Da hängen dann meist noch ganz andere Schicksale dran.
Ich hab es live miterleben müssen, das mein Kollege, ein gestandene Kerl an seiner Lokomotive zusammengebrochen ist als man ihm mitteilte das ihm bei Peine ein 11 jähriges Mädchen vor den Zug gesprungen ist.
Der Fall ging damals bundesweit durch die Medien. Sie hatte eine 5 aufm Zeugnis und brachte sich aus Angst um!
Ergebnis bei meinem Kollegen nach über einem Jahr Reha - arbeitsunfähig. Er hat nie wieder einen Führerstand betreten.

Einen weiteren Fall hatten wir bei Hannover als damals der Torwart von Hannover 96 sich vor den Zug schmiss.
Depressionen und eine maßlos übertriebene Anteilnahme weil es sich bei dem Herrn um Robert Enke handelte, der zufällig auch noch Nationaltorwart war.
Nein Mitleid hab ich da nicht, eher rasende Wut.
Der Lokführer ist heute wieder im Dienst Dank der neuen Behandlungsmethoden die im Bahneigenem Klinikum in Malente angewendet werden.

Aber es gibt auch andere harte Hunde bei der Bahn die das locker wegstecken.
Mein Freund aus dem Nachbarort hat mittlerweile 6!!! Volltreffer mit seinen ICs und ICEs gehabt. Alle auf der Selbstmörderstrecke Hannover - Nordrhein-Westfalen!
Das einzige was ihn daran noch aufregt, ist das du nach einem PU (Personenunfall ) immer Zwangsweise beim Psychologen vorstellig werden musst.
 
Das gibts doch gar nicht. Vorhin schreibe ich noch über diesen Mist.
Nun komme ich aus der Nachtschicht nach Hause und wundere mich das das Auto von meinem Jungen nicht in der Auffahrt steht.
Er sollte heute einen Gz von Oberhausen nach Lehrte bringen - und man erahnt es schon, BINGO! Wieder einer der seinen natürlichen Lebensablauf erheblich verkürzt hat!
Zum Glück ist mein Junge nicht Primär betroffen, sondern steckt im Block dahinter auf der Strecke fest.
Und das kann dauern bis die Kripo und die Streckengänger die ganzen Teile eingesammelt haben.

Na bravo. Lenkzeitüberschreitungen, der Zug ist nicht da wo er jetzt eigentlich schon sein müsste, Folgeleistungen verspäten sich, die Waren sind nicht da wo sie sein müssten, Lieferverzögerungen usw. Das zieht immer einen Rattenschwanz hinter sich her, unglaublich! :mad:
 
Na bravo. Lenkzeitüberschreitungen, der Zug ist nicht da wo er jetzt eigentlich schon sein müsste, Folgeleistungen verspäten sich, die Waren sind nicht da wo sie sein müssten, Lieferverzögerungen usw. Das zieht immer einen Rattenschwanz hinter sich her, unglaublich! :mad:
Das sind die geringsten Nachwirkungen und in Anbetracht des Grundes, nämlich dass ein Suizid stattgefunden und ein Mensch sein Leben weggeschmissen hat, völlig wurscht. Dein 😡 ist dann nochmals eine aggressive und völlig deplazierte symbolische Äusserung!
Was wirklich schwer wirkt und negativ nachhaltig ist, die Tatsache dass das Leben eines(r) TF durch diesen Suizidenten drastisch verändert wird, abgesehen von den Angehörigen.
 
Das gibts doch gar nicht. Vorhin schreibe ich noch über diesen Mist.
Nun komme ich aus der Nachtschicht nach Hause und wundere mich das das Auto von meinem Jungen nicht in der Auffahrt steht.
Er sollte heute einen Gz von Oberhausen nach Lehrte bringen - und man erahnt es schon, BINGO! Wieder einer der seinen natürlichen Lebensablauf erheblich verkürzt hat!
Zum Glück ist mein Junge nicht Primär betroffen, sondern steckt im Block dahinter auf der Strecke fest.
Und das kann dauern bis die Kripo und die Streckengänger die ganzen Teile eingesammelt haben.

Na bravo. Lenkzeitüberschreitungen, der Zug ist nicht da wo er jetzt eigentlich schon sein müsste, Folgeleistungen verspäten sich, die Waren sind nicht da wo sie sein müssten, Lieferverzögerungen usw. Das zieht immer einen Rattenschwanz hinter sich her, unglaublich! :mad:

Wenn Du nicht fähig bist bei dem Thema "Suizid" einfühlsam und sensibel mitzudiskutieren, dann lass es doch bitte einfach bleiben.
Es ist eine Sache, ob man darüber diskutiert, ob es legitim ist, dass Selbstmörder andere gefährden bzw. traumatisieren.
Deine "Wut" auf "Lieferverzögerungen" etc. ist jedoch einfach nur mehr gefühlskalt, fast unmenschlich. Dass ein Mensch aus Verzweiflung sein Leben beendet hat, ist Dir mehr als gleichgültig, nur der eigene Komfort zählt.
 
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