Todesstrafe

Ich bin...

  • ...für die Todesstrafe

    Stimmen: 136 32,6%
  • ...gegen die Todesstrafe

    Stimmen: 281 67,4%

  • Umfrageteilnehmer
    417
Nau, wo liegt dann unser großes Problem?

In der Vergangenheit, vielleicht der Zukunft und vor allem in der gegenwärtigen Welt, wenn wir uns in der Diskussion nicht auf das nächste Umfeld beschränken.
Stimmen, die die Todesstrafe bei uns fordern, gibt es immer wieder.
In nicht allzu großer Entfernung gibt es sie auch noch, in nicht allzu weiter Vergangenheit war sie auch im EU-Gebiet noch verbreitet. Wenn die Töne radikaler werden kann es auch wieder in diese Richtung gehen. Dabei geht es aber hauptsächlich um Emotionen, die rational nicht begründet werden. Wollen wir die im Strafrecht? Dann sind wir von einer Scharia nicht mehr weit entfernt.
 
Du kannst es aber nicht abstreiten, dass die Terminologie vom "unwerten Leben" schon sehr nahe am nazionalsozialistischen Gedankengut streift.

Ja und? Nur weil vor 70 Jahr ein Irrer was g'sagt hat, werd ich ned meine Wertvortstellung von Leben umbenennen. Und wie bereits geschrieben, das Leben eines Mörders hat für mich keinen Wert!

Dabei geht es aber hauptsächlich um Emotionen, die rational nicht begründet werden.

Rationale Begründung: Schutz der Gesellschaft vor eventueller Wiederholung der Tat! Wer einmal diese Grenze überschritten hat jemand anderen das Leben zu nehmen, wird m.M.N. wenig Skrupel haben das wieder zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie schaut's mit dem Vater aus, der den Vergewaltiger und Mörder seiner 10jährigen Tochter erschossen hat ?

Goldenes Ehrenzeichen der Rep. Österreich verleihen und den Besitz des Mörders der Tochter enteignen, und ihm als Schadenersatz zukommen lassen ... ;)
 
Rationale Begründung: Schutz der Gesellschaft vor eventueller Wiederholung der Tat! Wer einmal diese Grenze überschritten hat jemand anderen das Leben zu nehmen, wird m.M.N. wenig Skrupel haben das wieder zu tun.

Ohne das Motiv zu berücksichtigen ist das eine gewagte These.

Goldenes Ehrenzeichen der Rep. Österreich verleihen und den Besitz des Mörders der Tochter enteignen, und ihm als Schadenersatz zukommen lassen ... ;)

Nein, der Vater ist nach deiner Argumentation auch ein Mörder, sein Leben also auch nichts mehr wert.
 
Kein Mörder sondern Notwehr ... :cool: Aber Ok, schon richtig, detto Mord, also auch für ihn Todesstrafe. Andererseits, würde es selbige geben, so würde sich das Problem für den Vater gar nicht stellen, weil eh der Staat seinen Job übernimmt ... ;)
 
Aber, da mein Beispiel mit der Lufthansa Mogadischu G'schicht ein paar Seiten vorher von den Gegnern der Todesstrafe elegant nicht beantwortet wurde, :mrgreen: nochmal eine (aus aktuellen Anlass) 2 konkrete Fragen:

fiktive Situation, der wahnsinnige in Nordkorea steht mit dem Finger am Abschussknopf zur Rakete. Es besteht die Möglichkeit ihn (warum und wie auch immer) ihn im Moment davon abzuhalten indem man ihn wegräumt.

Moralisch tragbar weil man damit tausende Leben rettet?
Und falls ja: warum ist es legitim das man dieses Leben umnietet, das eine Mörders hingegen erhaltenswert sein soll?
 
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fiktive Situation, der wahnsinnige in Nordkorea steht mit dem Finger am Abschussknopf zur Rakete. Es besteht die Möglichkeit ihn (warum und wie auch immer) ihn im Moment davon abzuhalten indem man ihn wegräumt.

Moralisch tragbar weil man damit tausende Leben rettet?
Und falls ja: warum ist es legitim das man dieses Leben umnietet, das eine Mörders hingegen erhaltenswert sein soll?

Im fiktiven Beispiel: Notwehr, also erlaubt.
In der Realität ist das nur eine Marionette seines Stabes. Räumst du ihn weg, steht der nächste am Drücker und hat dann auch noch einen Vorwand, wirklich zu drücken.

Bei dem Vater, der den Mörder seiner Tochter wegräumt würde mich noch interessieren, wie du eine Wiederholungsgefahr konstruierst. :mrgreen:
 
Tom, ich glaub das wurde hier schon mal durchgekaut. Die, die der Mörder umgenietet hat bleiben tot, auch wennst den Mörder übern Jordan schickst ;)
 
Nach den Informationen, welche mir zur Verfügung stehen, hat es jeder Mensch selbst in der Hand, sein Leben so zu führen, dass er sich nicht mit der Alternative Lebenslang oder Todesstrafe konfrontiert sieht.

Tja, außer den Unschuldigen natürlich. Leider veröffentlicht das Justizministerium keine Zahlen, wie viele unschuldig gesessen sind. Zumindest die, bei denen es sich heraus stellt, sollte man zusammen zählen können. Kommen natürlich noch die dazu, die einfach Pech haben und weiter sitzen müssen.

Man geht von bis zu 5% unschuldig Verurteilten aus. Und das in einem Land wie Österreich.

In Deutschland schauts nicht besser aus:

http://www.augsburger-allgemeine.de...-in-Bayern-unschuldig-im-Knast-id5795321.html

Gut, und wie leicht man in der USA ohne guten Anwalt im Knast landet, liest man immer wieder.
 
Im fiktiven Beispiel: Notwehr, also erlaub

:nono: solche ausweichenden AW habe ich im Mogadischu Bsp. schon zur Genüge bekommen. Konkrete Frage: worin liegt der moralische Unterschied zwischen Leben und Leben?

Man geht von bis zu 5% unschuldig Verurteilten aus. Und das in einem Land wie Österreich.

Naja, mit Verlaub: das haben wir ohnehin schon x-mal im Thread durchgekaut. Man braucht ja nur die Gesetzeslage dementsprechend ändern, das verurteilte Mörder aufgrund von Indizienprozessen nicht zum Tode verurteilt werden. Gibts hingegen unwiderlegbare Fakte a'la Brevik und Co., seh ich nirgends das Problem!
 
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:nono: solche aisweichenden AW habe ich im Mogadischu Bsp. schon zur Genüge bekommen. konkrete Frage: worin liegt der moralische Unterschied zwischen Leben und Leben?

Im Motiv, wie immer. Wenn ich töte, um jemanden oder mich zu schützen ist das Notwehr, wenn ich aus Rache oder Gier töte nicht.
Einen moralischen Wert kannst du nur an Tätigkeiten festmachen, nicht am Leben an sich. Also am Töten, am Leben-lassen oder am Leben-erhalten.
 
Es wird/wurde ja oft vor allem auch juristisch zwischen "Todesstrafe in der Zivilgerichtsbarkeit" und der "Todesstrafe im Kriegsrecht (Ausnahmerecht)" unterschieden.

Ein Soldat, der im Einsatz einen anderen Soldaten erschießt, ist ja juristisch gesehen auch kein Mörder, insofern würde ich da auch bei terroristischen Aktionen und dem "Kim-Beispiel" keinen Unterschied sehen.

Frage ist, ob man diese Begriffe hier in der Diskussion nicht einfachheitshalber trennen sollten?
 
Wenn ich töte, um jemanden oder mich zu schützen ist das Notwehr, wenn ich aus Rache oder Gier töte nicht.

Was jetzt? Darf ich jetzt also manche töten und manche ned?

Jetzt nicht auf dich bezogen, aber war bislang ned der Grundtenor jedes menschliche Leben ist unabdingbar erhaltenswert?

Frage ist, ob man diese Begriffe hier in der Diskussion nicht einfachheitshalber trennen sollten?

Aus moralischer Sicht würde ich mal meinen - nein! Warum soll das Leben des z.b. durchgeknallten Studenten, der seine 18jährige Freundin bestialisch umbringt erhaltenswert sein, und das eines Atombombenschiessers ned?

Und Krieg - Soldat ist wieder eine ganz andere Baustelle ... ;)
 
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Jetzt nicht auf dich bezogen, aber war bislang ned der Grundtenor jedes menschliche Leben ist unabdingbar erhaltenswert?

Wie gesagt - meine Moral zielt auf Taten und braucht das Motiv. Alles über einen Kamm geht nicht. Also darf ich nicht manche töten, aber ich darf manchmal töten.
 
Rationale Begründung: Schutz der Gesellschaft vor eventueller Wiederholung der Tat!

Rational gesehen, kann es kaum eine Wiederhohlung geben, wenn man im Häfen einsitzt.

Ausserdem ist die Rückfallrate bei Mördern sehr gering. Die meisten Morde sind Beziehungmorde.
Der brutale Serientäter der wahllos Menschen killt, ist da eher die Ausnahme und der sollte bei einer Verurteilung auch kaum Chancen haben jemals wieder in Freiheit zu kommen.
 
Meiner Meinung nach haben manche Leute zwar die Todesstrafe verdient aber dann wieder rum wer weiß was nach dem tot ist vl gehts ihm/ihr gut darum lieber lebenslang ins gefängins
ist meine Meinung
 
Warum soll aber dann z.b. ein Brevik am Leben bleiben und ein Kim Dings ned? Zählen Hundertausend Tote mehr als Hundert?
100 Menschen die schon tot sind. Und Hunderttausend die man davor bewahrt. Da is a klana Unterschied.
 
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