Todesstrafe

Ich bin...

  • ...für die Todesstrafe

    Stimmen: 136 32,6%
  • ...gegen die Todesstrafe

    Stimmen: 281 67,4%

  • Umfrageteilnehmer
    417
„Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit Hitler oder den Nazis dem Wert Eins an.“
– Mike Godwin
Das Godwinsche Gesetz bestätigt sich auch im EF.
 
Und dann gibt es Menschen, die vor lauter Freude, dass sie schon einmal von Godwin's Law gehört haben, jedes Mal wenn irgendwo Nazis vorkommen, "Godwin's Law! Godwin's Law!" schreien müssen, so als wäre es in jedem Fall nur unproduktive Rhetorik, wenn in einer Diskussion auf den Nationalsozialismus Bezug genommen wird.

Gerechtigkeit, nicht Rache!
Ich frage mich, ob sich das so einfach abgrenzen lässt. Was ist der Maßstab für Gerechtigkeit? Sieht nicht auch der Rächer Rache als gerecht an?
Todesurteile etwa gegen die Herren Eichmann, Göring, Seyß-Inquart, Streicher, etc. als durch und durch gerecht
Man kann natürlich sagen, Verbrechen wie der Holocaust seien mit gewöhnlicher Kriminalität nicht zu vergleichen, sondern das seien zivilisatorische Brüche, wo alle Ansichten und Argumente, die sonst gültig sein mögen, ihre Universalität verlieren.

Nun war der Holocaust zweifellos ein außerordentliches Verbrechen. Aber waren die einzelnen daran beteiligten Personen deshalb außerordentliche Verbrecher? Wenn man die Todesstrafe für führende Nazis für gerecht hält, hat man dabei den einzelnen Nazi im Blick oder sieht man den einzelnen Nazi hier stellvertretend für ein System, das man als ganzes nicht bestrafen kann? Man steht hilflos vor den unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus und hat das Bedürfnis seine Abscheu vor diesen Verbrechen durch außerordentlich harte Strafen zum Ausdruck zu bringen. Weil man aber den Nationalsozialismus als ganzes nicht bestrafen kann, müssen es einzelne führende Nazis büßen, die je für sich als Individuum gesehen, wohl auch keine böseren Menschen waren, als andere Verbrecher.
 
Ob das ihn davon abgehalten hätte?

Na geh! Den hat doch der Mossard manipuliert! Zwecks untergehung einer gewissen Sonne! Ahnungsloser! :mrgreen:


Ich komme aber wieder auf mein Anfangsbeispiel zurück und gestehe, daß ich (für mich) die Todesurteile etwa gegen die Herren Eichmann, Göring, Seyß-Inquart, Streicher, etc. als durch und durch gerecht empfinde.
Und wie gesagt meine ich damit Gerechtigkeit, nicht Rache!

Genau damit machst du es mir unheimlich schwer, denn wie schon vorher erwähnt, litt auch meine Familie (wenn nicht als Juden, dann doch zumindest als "Politische" umgebracht wurden sie trotzdem!) unter den Taten dieser genannten Personen. Ich kannte diesen Teil meiner Familie aus nahliegenden Gründen nicht. Ich war auch einige Jahre zu schweren Disputen mit meiner Großmutter genötigt, welche selber damals als "Rote" eingesperrt war und deren Mann von der Gestpo ermordet wurde. Damals als junger Heißsporn, dachte ich auch Auge um Auge, Zahn um Zahn. Mir war die Haltung meiner Oma immer unverständlich, welche meinte der "Göring die feige Sau" hat sich selber umgebracht anstatt zu seinen Taten zu stehen! Sie meinte auch, dass ihr keiner dieser Tode ihren geliebten Mann zurückgebracht oder ihren Schmerz gelindert hätte. Was ihr Trost verschaffte war die Tatsache, dass sie die Möglichkeit besitzt, solchen Wahnsinn nicht an die nächste Generation weiterzugeben!

Ich selber weiß nicht, was hier der Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Rache ist. Ich weiß nur, dass ich es als nicht angemessen empfinde, sollte in meinem Namen zur legitimierten Tötung gegriffen werden! Durch wen auch immer!

Und weil hier auch schon der aktuelle fall aus Deutschland mit dem dreifachen Bubenmörder eingebracht wurde! Gestern lief eine interessante Diskussionssendung im ARD über diesen Mörder. Im Zuge der Sendung stellte sich heraus, das gegen diesen Mann bereits Jahre zuvor mehrfach wegen Kinderpornographie bzw. auch wegen Unzucht und sexueller Nötigung Minderjähriger ermittelt wurde. Die Verfahren wurden trotz Beweisfotos auf seinem PC eingestellt! Weil in D die Behörden nicht Länderübergreifend ermittelt haben. Diese "Sozialarbeiter" ist schwerstens an der Psyche geschädigt, es ist ja fast ein Behördenversagen, dass man den nicht schon vorher (vor den drei Morden) aus dem Verkehr gezogen hat. So und jetzt?
 
Weil man aber den Nationalsozialismus als ganzes nicht bestrafen kann, müssen es einzelne führende Nazis büßen, die je für sich als Individuum gesehen, wohl auch keine böseren Menschen waren, als andere Verbrecher.

Mag sein, dass hier viel Sippenhaftung mitspielt. Ein anderer Aspekt hinter der Todesstrafe für ethnische Massenvernichtung ist, dass die Gefahr, diese Menschen könnten wieder frei kommen und von Gesinnungsgenossen wieder zu Ikonen hochstilisiert werden, wodurch das eben nicht völlig vernichtete System wieder Macht bekäme eine Gefahr für die Gesellschaft von völlig anderer Qualität als die Rückfallgefahr eines einzelnen Gewaltverbrechers ist.

Die lebenslange Haft für Rudolf Heß hat jedenfalls funktioniert.

Im Kriegsrecht sehe ich sehr wohl Argumente, die dort die Todesstrafe rechtfertigen können. Allein weil im Krieg eine sichere Verwahrung nicht gewährleistet werden kann und weil die Abschreckung etwa vor Vergewaltigung und Plünderung ein sehr kurzes Verfahren mit sehr drastischem Strafmaß benötigt. Die Tötungshemmschwelle ist im Krieg sehr niedrig, weswegen auch Todesstrafen "normaler" werden.

In Friedenszeiten sollte die Todesstrafe meiner Ansicht nach aber jedenfalls ein Tabu bleiben. Die Gefahr ist groß, dass der Wert des Lebens geringer geachtet wird, wenn es die Unantastbarkeit verliert, halte ich für gegeben.
 
Mag sein, dass hier viel Sippenhaftung mitspielt.
Als Sippenhaftung würde ich das nicht sehen.
Ein anderer Aspekt hinter der Todesstrafe für ethnische Massenvernichtung ist, dass die Gefahr, diese Menschen könnten wieder frei kommen und von Gesinnungsgenossen wieder zu Ikonen hochstilisiert werden
Dagegen wird häufig eingewendet, dass es umso schlimmer ist, wenn man die Täter zu Märtyrern macht. (Unter Neo-Nazis ist ja auch "Siegerjustiz" ein zentrales Thema.)
Im Kriegsrecht sehe ich sehr wohl Argumente
Da mag es pragmatische Argumente geben. Grundsätzlich ist aber nicht einzusehen, warum im Krieg etwas besser sein soll, das im Frieden schlecht ist.
 
Ich halte da die Vergleicherei für falsch und nicht zielführend und werde da auch nicht näher drauf eingehen.

Sie ist insofern nicht falsch, als es eben in der Gegenwart nicht zu Todesurteilen gekommen ist.
Die "Schuld" der Täter von damals und jener aus dem Kambodscha der 70-er muss ich nicht besonders vergleichen. Es war in beiden Fällen über alle Maßen unmenschlich, die persönliche Schuld der Täter in Kambodscha nicht geringer. Aber ich weiß schon........ man darf gewisse Dinge nicht vergleichen.

Doch geht es hier um die Todesstrafe. Und die legitimierten internationalen Gremien betrachten diese Strafe heute nicht mehr als Akt der Gerechtigkeit.

Sie meinte auch, dass ihr keiner dieser Tode ihren geliebten Mann zurückgebracht oder ihren Schmerz gelindert hätte.
Dem ist eigentlich gar nichts mehr hinzu zu fügen.
 
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Ich frage mich, ob sich das so einfach abgrenzen lässt. Was ist der Maßstab für Gerechtigkeit? Sieht nicht auch der Rächer Rache als gerecht an?



Nein, leicht ist es sicher nicht abgrenzbar und ich denke auch, daß man da tief in sich selbst hineinhören muß um zu beurteilen, wie man eine Situation empfindet und bewertet.
Der Maßstab für Gerechtigkeit ist auch sicherlich ein sehr subjektiver! Eine Gesellschaft versucht Gerechtigkeit als objektive Form im Strafgesetzbuch zu formulieren.
Natürlich sieht ein Rächer die Rache subjektiv als gerecht an, genauso wie etwa ein Gegner der Todesstrafe eine lebenslange Gefängnisstrafe als gerecht ansieht.



Man kann natürlich sagen, Verbrechen wie der Holocaust seien mit gewöhnlicher Kriminalität nicht zu vergleichen, sondern das seien zivilisatorische Brüche, wo alle Ansichten und Argumente, die sonst gültig sein mögen, ihre Universalität verlieren.

Nun war der Holocaust zweifellos ein außerordentliches Verbrechen. Aber waren die einzelnen daran beteiligten Personen deshalb außerordentliche Verbrecher? Wenn man die Todesstrafe für führende Nazis für gerecht hält, hat man dabei den einzelnen Nazi im Blick oder sieht man den einzelnen Nazi hier stellvertretend für ein System, das man als ganzes nicht bestrafen kann? Man steht hilflos vor den unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus und hat das Bedürfnis seine Abscheu vor diesen Verbrechen durch außerordentlich harte Strafen zum Ausdruck zu bringen. Weil man aber den Nationalsozialismus als ganzes nicht bestrafen kann, müssen es einzelne führende Nazis büßen, die je für sich als Individuum gesehen, wohl auch keine böseren Menschen waren, als andere Verbrecher.



Ich denke schon, daß im Nürnberger Tribunal sehr zufriedenstellend diese wichtige Frage behandelt wurde und versucht wurde die individuelle Schuld der Angeklagten nachzuweisen.
Daher gab es ja nicht durch die Bank rächerische" Todesurteile, sondern sehr unterschiedliche Strafzumessungen. Über Freisprüche bis hin zu Todesurteilen sozusagen.
Und ich denke sehr wohl, daß da einige Herren auf der Anklagebank saßen, die sich durch die Schwere ihrer persönlichen Schuld von anderen Verbrechern um Lichtjahre unterschieden haben!
 
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Und weil hier auch schon der aktuelle fall aus Deutschland mit dem dreifachen Bubenmörder eingebracht wurde! Gestern lief eine interessante Diskussionssendung im ARD über diesen Mörder. Im Zuge der Sendung stellte sich heraus, das gegen diesen Mann bereits Jahre zuvor mehrfach wegen Kinderpornographie bzw. auch wegen Unzucht und sexueller Nötigung Minderjähriger ermittelt wurde. Die Verfahren wurden trotz Beweisfotos auf seinem PC eingestellt! Weil in D die Behörden nicht Länderübergreifend ermittelt haben. Diese "Sozialarbeiter" ist schwerstens an der Psyche geschädigt, es ist ja fast ein Behördenversagen, dass man den nicht schon vorher (vor den drei Morden) aus dem Verkehr gezogen hat. So und jetzt?

Und das ist halt genau der springende Punkt!Die "kranken Verbrecher" werden werden eben nicht konsequent aus dem Verkehr gezogen! WEnn man dann schreibt, "Täterschutz vor Opferschutz",dann fühlen sich die Gutis angeggriffen! Na klar,wer möchte schon Verantwortung für solche Verbrechen übernehmen!
Und nochmal,natürlich wird dieser entscheidende Punkt hier in der Diskussion mit Absicht übergangen! Es geht nicht um Rache,es geht darum,das so eine Person,NIE WIEDER die Gelegenheit bekommen,darf,so ein kleines Kind,zu entführen,missbrauchen,ermorden und verbuddeln! Nie wieder! Diese Verantwortung hat der Gesetzgeber gegenüber seinen Mitbürgern! Und der kommt er eben in so einem Fall,wo auch rechtlich alles klar ist(Beweise,Geständnis),am besten nach,wenn dieser Mörder hingerichtet wird! Nix rache,SCHUTZ der Bevölkerung!Denn im besten Falle(für die Kinder),lässt man den nach 20 Jahren wieder frei,im schlechteteren Fall,flieht der,oder wer weiss schon,wer in 10-15 Jahren das Sagen hat!Und der nächste Kleine wird eingebuddelt! Nur das wäre eben zu verhindern gewesen,indem man so ein Subjekt eben hinrichtet,um die Menschheit davor zu schützen! Es ist purer Egoismus,derer,die Ihr Gewissen rein halten wollen("keiner hat das recht zu töten") um besser schlafen zu können! Wieviele Unschuldige deswegen schon daran Glauben mussten,interessiert diese Gutis nicht!
 
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Genau damit machst du es mir unheimlich schwer, denn wie schon vorher erwähnt, litt auch meine Familie (wenn nicht als Juden, dann doch zumindest als "Politische" umgebracht wurden sie trotzdem!) unter den Taten dieser genannten Personen. Ich kannte diesen Teil meiner Familie aus nahliegenden Gründen nicht. Ich war auch einige Jahre zu schweren Disputen mit meiner Großmutter genötigt, welche selber damals als "Rote" eingesperrt war und deren Mann von der Gestpo ermordet wurde. Damals als junger Heißsporn, dachte ich auch Auge um Auge, Zahn um Zahn. Mir war die Haltung meiner Oma immer unverständlich, welche meinte der "Göring die feige Sau" hat sich selber umgebracht anstatt zu seinen Taten zu stehen! Sie meinte auch, dass ihr keiner dieser Tode ihren geliebten Mann zurückgebracht oder ihren Schmerz gelindert hätte. Was ihr Trost verschaffte war die Tatsache, dass sie die Möglichkeit besitzt, solchen Wahnsinn nicht an die nächste Generation weiterzugeben!

Ich selber weiß nicht, was hier der Unterschied zwischen Gerechtigkeit und Rache ist. Ich weiß nur, dass ich es als nicht angemessen empfinde, sollte in meinem Namen zur legitimierten Tötung gegriffen werden! Durch wen auch immer!

Ich kann da Deine Oma gut verstehen und genau Görings feiger Charakter ist für mich ein Argument, warum ich die besagten Todesurteile als gerecht empfinde. Abstruser Weise führte ja Görings Angst vor dem gerechten Tod dazu, daß er sich das Leben nahm.

Laß mich aber beschreiben, warum die damaligen Todesurteile für mich gerecht sind, natürlich auch wohlwissend, daß durch sie keines der Opfer zurückkommen konnte.
Gerecht im Sinne von Gerechtigkeit gegenüber der individuellen Schuld des Täters, gerecht gegenüber den Opfern und ihren Angehörigen und gerecht gegenüber der Menschheit insgesamt und ihrer Verantwortung gegenüber der Geschichte und der Zukunft.

Gefängnis, selbst eine lebenslange Haftstrafe, hätte in diesen kruden Köpfen lediglich bewirkt sich zu fühlen wie einst "ihr Führer in der Festungshaft", der sie sich mit Glauben an ihre Werte widersetzen müssen und die sie für ihr deutsches Herrenvolk erdulden müssen.
Als Herrenmenschen die gewohnt waren über Leben und Tod anderer zu entscheiden, die Millionen ins Gas schickten ohne mit der Wimper zu zucken, war es für sie völlig unverständlich, daß sie von diesem Thron heruntergestoßen wurden und es plötzlich im Raum stand, daß sich jemand anmaß ihnen ihr Herrenleben zu nehmen.
Genau dieses abscheuliche "Ungedankengut" machte deren Todesurteile gerecht. Und zwar so befriedigend gerecht, daß Rachegefühle nicht einmal notwendig waren!

Alles andere wäre sinnlos und kontraproduktiv gewesen!
 
Und dann gibt es Menschen, die vor lauter Freude, dass sie schon einmal von Godwin's Law gehört haben, jedes Mal wenn irgendwo Nazis vorkommen, "Godwin's Law! Godwin's Law!"

In dieser Diskussion hat es ja überhaupt nichts mit irgend einer Gesetzmäßigkeit zu tun, dass die Rede auch auf die Verbrechen der Nazis kommt. Die Nazis haben Verbrechen begangen, die den Verfechtern einer zumindest ausnahmsweise legitimierten Todesstrafe ein Argument für ihre Haltung geben.

Aber es ist kein gutes Argument. Ohne die KZ - Schergen jetzt nur irgendwie entschuldigen zu wollen, aber diese Taten sind in einem Umfeld geschehen, wo sie sozusagen salonfähig waren. Die Verbrechen waren von der politischen Führung legitimiert. Nichtsdestotrotz sind es natürlich fürchterliche Verbrechen. Aber ...........

.... hat einer, der ein Kind entführt und grausam quält, es missbraucht um am Ende umbringt, hat so einer wirklich weniger persönliche schuld als ein Nazi - Scherge? Und tatsächlich, diese Täter sind ebenfalls eine Zielgruppe, für welche von Einigen auch die ausnahmsweise legitimierte Todesstrafe gefordert wird. Und so geht das dann weiter, der eine findet dieses Verbrechen der Todesstrafe würdig, der andere meint, dass jenes Verbrechen unbedingt mit dem Tod bestraft werden müsse.

Dieser Problematik entgeht man nur, wenn man entweder überhaupt gegen die Todesstrafe ist, oder sie ohne Wenn und Aber befürwortet.
 
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Die lebenslange Haft für Rudolf Heß hat jedenfalls funktioniert.

In wie weit?
Das jahrzehntelang Neonazis seine Grabstätte als Wallfahrtsort besuchten und jetzt es der Friedhofsverwaltung gereicht hat und sie das Grab auflösten.
Der erzieherische Faktor der Haft auf Hrn. Heß darf bezweifelt werden und die Märtyrersymbolik für die Ewiggestrigen bis hin zu Verschwörungstheorien, daß Heß ermordet wurden geschmacklos.
 
Wenn man die Todesstrafe für führende Nazis für gerecht hält, hat man dabei den einzelnen Nazi im Blick oder sieht man den einzelnen Nazi hier stellvertretend für ein System, das man als ganzes nicht bestrafen kann?

Und es gab ja nachweislich Nazis, die es mit Begeisterung waren. Die aber den Völkermord sicher nicht gut geheißen haben. Ein Beispiel dafür ist John Rabe, der als leitender Mitarbeiter bei Siemens sicher kein "kleiner Mitläufer" war. Und ich vergleiche halt schon wieder den einen mit dem anderen Völkermord. Vor einigen Tagen lief auf 3sat ein Film über diesen Menschen, der zur zeit des Einmarsches der Japaner in in Nanking lebte. Ich wusste wohl, dass auch die Japaner sich ganz schlimmer Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Aber was ich in diesem Film sah, das hat meine schlimmsten Vorstellungen übertroffen. Und John Rabe hat (obwohl Nazi) sich für diese Chinesen eingesetzt. Besonders gut ist es ihm nicht bekommen.

Nach seiner Rückkehr wurde er zunächst vom Nazi - Regime verfolgt und später von den Siegermächten.

http://www.asienbruecke.com/article-29585693.html

Der Kaiser von Japan würde übrigens nicht zur Verantwortung gezogen für die Taten seiner Truppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht nicht um Rache,es geht darum,das so eine Person,NIE WIEDER die Gelegenheit bekommen,darf

Ersttäter bekommst du damit nicht, also wird die Welt nicht wesentlich sicherer. Und natürlich ist es völlig undenkbar, dass man diese Argumente nur für ein ganz spezielles Verbrechen gelten lässt. Alle, die in irgendeiner Form künftig Menschen töten könnten bzw. die zu Risikogruppen gehören, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie Menschenleben in irgendeiner Form gefährden könnten, überdurchschnittlich ist, sind ebenso zu verfolgen.

Dann fangen wir bei alkoholisierten Autofahrern an, gehen weiter zu gewalttätigen Ehemännern, depressiven Müttern usw.

Ganz oder gar nicht.
 
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Heß wurde zur Verantwortung gezogen und die Gesellschaft wurde vor ihm geschützt. Das System, in dem Heß tätig war, wurde als kriminell deklariert und der Rechtsstaat hat gezeigt, dass dieses System keine Legitimation hat. Und das alles ohne Todesurteil.
 
Es ist purer Egoismus,derer,die Ihr Gewissen rein halten wollen("keiner hat das recht zu töten") um besser schlafen zu können! Wieviele Unschuldige deswegen schon daran Glauben mussten,interessiert diese Gutis nicht!

Es ist auch ein Egoismus derer die hinrichten wollen, damit sie besser schlafen können! So what? (Ich erinnere an dein "Sicherheitsbedürfnis!")


Wie Don Joe weiter oben schon angeführt hat, bei Rudolf Hess hat lebenslang funktioniert und in Österreich sitzen einige schon 30 Jahre und länger und werden auch nie wieder frei raus gehen! Wie gefährlich frühzeitige Entlassung sein kann, hat man ja auch am Fall Jack Unterweger gesehen!

Aber ich kenne auch, wie schon beschrieben einen resozialisierten Mörder, der nur einmal für wenige Sekunden seines Leben "ausgerastet" ist. Der sich prächtig, gegen alle Widerstände der Gesellschaft wieder in selber eingefunden hat.
 
Ersttäter bekommst du damit nicht, also wird die Welt nicht wesentlich sicherer. Und natürlich ist es völlig undenkbar, dass man diese Argumente nur für ein ganz spezielles Verbrechen gelten lässt. Alle, die in irgendeiner Form künftig Menschen töten könnten bzw. die zu Risikogruppen gehören, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie Menschenleben in irgendeiner Form gefährden könnten, sind ebenso zu verfolgen.

Dann fangen wir bei alkoholisierten Autofahrern an, gehen weiter zu gewalttätigen Ehemännern, depressiven Müttern usw.

Ganz oder gar nicht.

Das stimmt nicht. Es ist sehr wohl möglich,zwischen einem "gewalttätigen Ehemann" und einem kaltblütig,vorsätzlich handelndem Mörder zu unterscheiden! Und das weisst Du genau. Es fuktioniert ja auch in der Praxis,oder? Nur gegen die Option Todesstrafe bei ganz schlimmen Tätern,wie eben dem Kindermörder,oder auch diesem Massemörder in Norwegen wehren sich die "Gewissensberuhiger!
Auf die Frage,wie kann mans verantworten,das so ein von "Mensch" nochmal Gelegenheit bekommen könnte,soetwas wieder zu tun,darauf bekommt man aber keine Antwort!
 
ls Herrenmenschen die gewohnt waren über Leben und Tod anderer zu entscheiden, die Millionen ins Gas schickten ohne mit der Wimper zu zucken, war es für sie völlig unverständlich, daß sie von diesem Thron heruntergestoßen wurden und es plötzlich im Raum stand, daß sich jemand anmaß ihnen ihr Herrenleben zu nehmen.
Genau dieses abscheuliche "Ungedankengut" machte deren Todesurteile gerecht. Und zwar so befriedigend gerecht, daß Rachegefühle nicht einmal notwendig waren!

Deswegen schrieb ich auch, dass du mir es schwer machst! Die "Herrenmenschen" haben ja fast in einer eigen Liga gespielt (liest sich zynisch, ich weiß) und ich tu mir allgemein schwer, die mit einem Mord im Affekt zu vergleichen!

Hier zu differenzieren ist die Quadratur des Kreises, den Menschenleben zu nehmen, egal wie, heißt unwiederbringliches zu Manifestieren!
 
uf die Frage,wie kann mans verantworten,das so ein von "Mensch" nochmal Gelegenheit bekommen könnte,soetwas wieder zu tun,darauf bekommt man aber keine Antwort!

Nein! Die hast du jetzt von vielen Usern hier schon oft bekommen! Die Antworten sind nur nicht in deinem Sinne!
 
frühzeitige Entlassung sein kann, hat man ja auch am Fall Jack Unterweger gesehen!

Aber ich kenne auch, wie schon beschrieben einen resozialisierten Mörder, der nur einmal für wenige Sekunden seines Leben "ausgerastet" ist. Der sich prächtig, gegen alle Widerstände der Gesellschaft wieder in selber eingefunden hat.

Wenn einer nur für wenige Sekunden ausgerastet ist,wird er wohl kaum als Mörder verurteilt worden sein????Oder?
Affekt,Totschlag! Der wird den Mord doch nicht in en wenigen Sekunden geplant und ausgeführt haben!:hmm:

Aber genau da muss man eben differenzieren! Und das kann man sehr wohl!
So jemand wie der Typ in Norwegen,der dutzende Jugendliche hinrichtet,nur weil er irgendwelche Thesen verbreiten will,den darf man sowieso NIE WIEDER auf die Menschheit loslassen! Es gibt keine Begründung,den am Leben zu lassen,die Schuldfrage ist geklärt! Ohne jeden Zweifel! Den am Leben zu lassen,öffnet nur die Option,das er eventuell doch wieder auf irgendwelche Leute ballern kann!
Und das nur,um sein eigenes Gewissen zu beruhigen!
 
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