Ich hab's Dir ja schon gesagt: das Töten eines Menschen ist für mich keine Option.
Davon abgesehen, ist es nicht notwendig, dass Du meine Haltung verstehen und nachvollziehen kannst - akzeptiere einfach meine Meinung. Man muss nicht alles verstehen können.
Selbstverständlich akzeptiere ich Deine Meinung.
Und dass Du mir nicht helfen kannst, Deine Meinung zu verstehen/nachzuvollziehen, akzeptiere ich auch.
Die Wiedereinführung der Todesstrafe wäre ein eklatanter Rückschritt, der von der österreichischen Bevölkerung mehrheitlich nicht gewünscht wird.
Ist das tatsächlich so? Soviel ich weiss, liegt die Zustimmung für die Todesstrafe in vielen europäischen Länder bei ca. 70%.
Aber das ist unerheblich, weil Zustimmung und Ablehnung sehr schnell erzeugt werden kann, wenn einem die nötigen Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Wenn man z.B. Ablehnung erzeugen will, produziert man Zeitungsartikel und Fernsehsendungen, die dazu geeignet sind, Sympathie und Mitgefühl mit Verbrechern zu erzeugen.
Damit erzeugt man dann eine Ablehnung der (Todes)strafe.
Nun könnte man aber auch Zeitungsartikel und Fernsehsendungen produzieren, in denen man ganz genau zeigt, was ein Verbrecher angerichtet hat.
Und vorallem konzentriert man sich darauf, welches Leid er über die Menschen gebracht hat. Also nicht der Verbrecher steht im Mittelpunkt, sondern die Menschen, über die er soviel Leid brachte.
Das würde eine sehr hohe Zustimmung für die (Todes)strafe erzeugen.
Ach weißt .... diese "was wäre, wenn"-Geschichten sind mir etwas zu kindlich.
Fakt ist: ich bin kein Richter (auch kein König), habe daher auch keine Anklagebank, auf der jemand sitzen kann, und in Österreich gibt's keine Todesstrafe. Also wozu sollen solche blöden Gedankenspielereien nützen?
Mich interessiert das ganz einfach.
Aber wenn Dir Gedankenspiele zu "kindisch" sind, kann ich auch was anderes fragen:
Dieser Anders Breivik hat 77 Menschen ermordet.
Dafür hat er 21 Jahre Knast und anschliessend Sicherungsverwahrung bekommen.
Eine norwegische Gefängniszelle ist vergleichbar mit einem guten österreichischem Hotelzimmer. Die norwegische Sicherungsverwahrung ist noch luxeriöser ausgestattet.
Jetzt muss er es sich also 21 Jahre lang in einem norwegischen "Knast" gutgehen lassen. Anschliessend muss er es sich für erstmal 10 Jahre in der Sicherungsverwahrung noch besser gehen lassen.
Also nach 31 Jahren stehen die Chancen relativ gut, dass er wieder freikommt. Aber selbst wenn er bis an das Ende seiner Tage sitzen muss, führt er dennoch ein ziemlich angenehmes Leben.
Wo bleibt da die Strafe?