UKRAINE - wie soll es weitergehen ?

Ach, ist es nicht schön, dass es Ignoranten nicht schaffen, ein bisschen hinter die Kulissen der Weltpolitik zu blicken und statt dessen die Oberfläche als Wirklichkeit darstellen.
Du wirfst anderen Oberflächlichkeit vor, schaffst selbst aber nur sehr oberflächliche Postings.
Die Monroe-Doktrin prägt seit Jahrzehnten die US-Politik,
Die Monroe-Doktrin ist sehr vielfältig. Sie beinhaltet bspw. das Prinzip der Nichteinmischung in europäische Konflikte.
die gesellschaftliche Entwicklung in ehemals absolutistischen Staaten kann nicht so schnell aufholen,
Was willst Du uns damit sagen?
die wirtschaftlichen Interessen der Kolonialzeit und seiner Hauptexponenten haben sich nicht wesentlich verändert, allenfalls die Methodik etc.etc.
Das mag in Afrika zutreffen, nicht aber im Rest der Welt. Wo siehst Du kolonialistische Bestrebungen der ehemaligen Hauptexponenten der Kolonialzeit? Im Gegenteil sind die unabhängigen asiatischen Staaten wirtschaftlich und politisch sehr stark geworden. Kolonialistisch agiert derzeit nur Russland.
Wir wollen doch hier keine Geschichtsvorlesung in schriftlicher Form abwickeln, es geht schlicht darum, dass nicht nur linear oder einäugig argumentiert wird, sondern die vielen Faktoren, die zu bestimmten Umständen führen oder geführt haben, zu berücksichtigen.
Es geht, wie bei jeder Diskussion, darum, die jeweiligen Standpunkte auszutauschen. Das geht aber nicht, wenn eine Seite kaum Argumente liefert, sondern bestenfalls Allgemeinplätze.
Für den Sowjet-Bürger war der "Kommunismus" gegenüber dem zaristischen Russland ein Fortschritt,
Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Stalin hatte mehr Morde (unter eigenen Bürgern wohlgemerkt) zu verantworten als Hitler. Vielleicht wäre es den Leuten besser gegangen, wenn Lenin länger gelebt und seiner "Neue ökonomische Politik" (die ja in Wirklichkeit das Scheitern des Kommunismus frühzeitig zugegeben hat) zum längerfristigen Durchbruch verholfen hätte. Das ist aber nicht eingetreten. Wo die Verbesserung gegenüber dem Zarenreich war, kann ich daher nicht erkennen.
für die ehemals von den westlichen Kolonialmächten ausgebeuteten , ja ausgeraubten Länder wurde das westliche Wirtschaftsmodell mit Recht zum Feindbild (und zwar bis heute - siehe etwa am Beispiel Iran)
... weshalb sie sich dem östlich-kommunistischen zugewendet haben, was sie am Ende noch weiter zurückgeworfen hat. Aber ich gebe zu, die Wahl zwischen der Unterwerfung unter eine Kolonialmacht und unter den Kommunismus würde mir auch schwerfallen, das ist eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
, der Widerstand gegen kolonialistische Invasoren, egal ob US, GB, Frankreich, Belgien, Russland etc..., die zudem auch die gewachsenen Kulturen zerstör(t)en ist die mehr als logische Folge. Und an der Spitze des Wahnsinns stehen eben momentan, wie die tagtägliche Politik beweist, die USA und deren Verbündete.
Wenn Du Verständnis für Widerstand gegen kolonialistische Invasoren hast, müsstest Du ja Sympathie für die aktuelle ukrainische Führung haben. Die wollen sich eben nicht von den Russen kolonialisieren lassen.
 
Die Monroe-Doktrin ist sehr vielfältig. Sie beinhaltet bspw. das Prinzip der Nichteinmischung in europäische Konflikte.
Und sie ist nicht Jahrzehnte alt, sondern nahezu 200 Jahre.

Stalin hatte mehr Morde (unter eigenen Bürgern wohlgemerkt) zu verantworten als Hitler.
Und die Ukrainer hatten darunter ganz besonders zu leiden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-als-stalin-die-menschen-zu-kannibalen-machte-a-458006.html
 
Du wirfst anderen Oberflächlichkeit vor, schaffst selbst aber nur sehr oberflächliche Postings.

Die Monroe-Doktrin ist sehr vielfältig. Sie beinhaltet bspw. das Prinzip der Nichteinmischung in europäische Konflikte.
Was willst Du uns damit sagen?

Wo siehst Du kolonialistische Bestrebungen der ehemaligen Hauptexponenten der Kolonialzeit? Im Gegenteil sind die unabhängigen asiatischen Staaten wirtschaftlich und politisch sehr stark geworden. Kolonialistisch agiert derzeit nur Russland.

Es geht, wie bei jeder Diskussion, darum, die jeweiligen Standpunkte auszutauschen. Das geht aber nicht, wenn eine Seite kaum Argumente liefert, sondern bestenfalls Allgemeinplätze.

Das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Stalin hatte mehr Morde (unter eigenen Bürgern wohlgemerkt) zu verantworten als Hitler. Vielleicht wäre es den Leuten besser gegangen, wenn Lenin länger gelebt und seiner "Neue ökonomische Politik" (die ja in Wirklichkeit das Scheitern des Kommunismus frühzeitig zugegeben hat) zum längerfristigen Durchbruch verholfen hätte. Das ist aber nicht eingetreten. Wo die Verbesserung gegenüber dem Zarenreich war, kann ich daher nicht erkennen.


Wenn Du Verständnis für Widerstand gegen kolonialistische Invasoren hast, müsstest Du ja Sympathie für die aktuelle ukrainische Führung haben. Die wollen sich eben nicht von den Russen kolonialisieren lassen.

Der wesentliche Teil der amerikanischen Doktrin ist jene des Vorrangs us-amerikanischer Interessen, wenn nötig mit militärischen Mitteln zu gewährleisten.

Der Neokolonialismus ist überall zu sehen, wenn man nur die Augen aufmacht: Der Irakkrieg wurde nicht wegen der "Massenvernichtungswaffen" geführt, sondern wegen des Öls, Libyen wurde aus ähnlichen Gründen angegriffen, der Iran steht genau deshalb im Visier, die wirtschaftlichen Interessen ehemaliger Kolonialmächte (mit wenigen Ausnahmen) werden rücksichtslos mit allen möglichen Maßnahmen erzwungen oder gefordert - siehe auch Saatgutverordnung oder dergleichen. Von der "Leitwährung" des Dollars als Abrechnungsgrundlage für alle möglichen Grundstoffe gar nicht zu reden.

Zu Russland: Wie viele Menschen Stalin auch immer auf dem Gewissen hat (sicher sehr viele), das Zarenreich war bezüglich der Lebensumstände, der sozialen Verhältnisse noch deutlich unmenschlicher.

Zur Ukraine: Hier geht es weniger um Kolonisierung - auch weil hier ohnehin viele Russen leben - sondern um Märkte, um Macht und um Einfluss. Hier wird eher eine westliche Kolonisierung versucht, die amerikanische Position soll hier manifestiert werden.

Zum Wesen einer Diskussion: Nein, es geht nicht darum, Standpunkte auszutauschen, sondern Irrtümer zu berichtigen, Tatsachen korrekt darzustellen, aber nicht ideologische Dogmen oder Standpunkte zu zementieren. Übrigens: der größte Genozid der Geschichte - an den Indianern(bzw. Indios) - wird bis heute nicht einmal be-arbeitet, nicht einmal besprochen. Ebenso der an den Aborigenees, den Maoris (durch die größten Kolonialmächte), Afrika leidet noch heute unter den Nachwirkungen des Kolonialismus, natürlich auch verstärkt durch religiösen Wahn nicht nur auf einer Seite.
 
jössas.... da is ja schon mehr Krieg als wie in der Ukraine....:shock:
 
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Zum Wesen einer Diskussion: Nein, es geht nicht darum, Standpunkte auszutauschen, sondern Irrtümer zu berichtigen, Tatsachen korrekt darzustellen,

Dann solltest du deine Irrtümer schleunigst korrigieren. Denn es ist eine Tatsache, dass die Ukraine seit dem Ende der UDSSR schon immer den Wunsch nach mehr Anbindung an die Europäische Union gehabt hat. Bereits 1994 hat der damalige Präsident Leonoid Kutschma ein Abkommen mit der EU geschlossen. In der Hoffnung, dass dies eine Annäherung an die EU beschleunigen könnte, hat die Ukraine die Visumspflicht für Bürger der EU einseitig abgeschafft. Auch die folgenden Präsidenten (inklusive Janukowitsch) haben an der Annäherung an die EU festgehalten.

Dass Janukowitsch von diesem Kurs abgewichen ist, das hat vor allem mit einer "Zuckerbrot und Peitsche" - Politik Putins zu tun. Oder einfacher gesagt: er wurde von Putin erpresst, denn die Ukraine ist auf das Gas aus Russland angewiesen. Auch das ist eine Form des Kolonialismus.

Und nur so zum Nachdenken: Die EU hat in Wirklichkeit überhaupt nichts davon, wenn die Ukraine (in welcher Form auch immer) ein Partner wird. Das kostet uns nur Geld und brächte zunächst gar nichts.
 
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Ach, ist es nicht schön, dass es Ignoranten nicht schaffen, ein bisschen hinter die Kulissen der Weltpolitik zu blicken und statt dessen die Oberfläche als Wirklichkeit darstellen. Die Monroe-Doktrin prägt seit Jahrzehnten die US-Politik,

erstens ist die "monroe-doktrin" schon fast 200 jahre alt und zweitens besagt diese "amerika den amerikanern", dass sie die europäischen mächte nicht in amerika und die amerikaner sich nicht in europa einmischen sollen.....somit ist diese doktrin seit dem 2 wk obsolet.

Zu Russland: Wie viele Menschen Stalin auch immer auf dem Gewissen hat (sicher sehr viele), das Zarenreich war bezüglich der Lebensumstände, der sozialen Verhältnisse noch deutlich unmenschlicher.

Zur Ukraine: Hier geht es weniger um Kolonisierung - auch weil hier ohnehin viele Russen leben - sondern um Märkte, um Macht und um Einfluss. Hier wird eher eine westliche Kolonisierung versucht, die amerikanische Position soll hier manifestiert werden.

1 wk 2 mio tote
bürgerkrieg 1918 - 1922: 10 mio tote
stalin (ohne krieg und nazis): 10 - 20 mio tote = in deinen worten "sicher sehr viele"

du von 1817 - 1917 wurden im zarenreich ca. 50.000 menschen wegen politischen verbrechen hingerichtet. so viel hat die mörderbande um lenin schon im ersten jahr liquidiert.
übrigens ab 1880 begann eine umfassende industralisierung in russland - eine tatsache die von der lenin-mörderbande immer verschwiegen wurde.....klar zarismus = böse und primitiv kommunismus = gut und fortschrittlich.....

politische täter wurden in der zarenzeit nach sibirien verbannt. hatten da ein fades aber ruhiges leben und konnten bücher lesen, die ansonsten in russland verboten waren - wie es der herr edelmann uljanow alias genosse lenin gern getan hat.

es war stalins politik ganze völker zu verschieben. warum gibts so viele russen in estland/lettland? weil ab 1940 zig-tausende esten/letten deportiert wurden und durch russen ersetzt wurden. um die imperialistische stellung der russen abzusichern - vollstreckt vom georgier stalin.
 
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erstens ist die "monroe-doktrin" schon fast 200 jahre alt und zweitens besagt diese "amerika den amerikanern", dass sie die europäischen mächte nicht in amerika und die amerikaner sich nicht in europa einmischen sollen.....somit ist diese doktrin seit dem 2 wk obsolet.

Nur noch eine Berichtigung zu diesem Punkt: Die Monroe-Doktrin besagt vor allem, dass sich europäische Staaten nicht in amerikanische Angelegenheiten einzumischen hätten, in die andere Richtung geht diese nicht. Daraus leiteten auch Präsidenten der Gegenwart ein "Aufsichtsrecht" der USA, insbesondere über südamerikanische Staaten auch gegen deren Widerstand, ab. Als Beispiel mag die so genannte Kuba-Krise gelten, bei der Kennedy die Stationierung russischer Raketen auf Kuba verhinderte. Andererseits haben die USA in Europa sehr wohl an den Grenzen zu Russland Raketen stationiert ....

Über Stalin brauchen wir nicht zu diskutieren - der war, wie andere auch, ein Verbrecher.

@gogolores: Natürlich gibt es auch einen russischen "Wirtschaftskolonialismus", naheliegenderweise in unmittelbarer Nachbarschaft am stärksten. dass die Politik der Ukraine unter Timoschenko oder anderen vor allem von Selbstbereicherung geprägt war und deshalb auch die EU und die USA ins Spiel kommen wollten, muss doch klar sein, oder? Dass es uns nur Geld kostet, das ist schon jetzt der Fall..
 
dass die Politik der Ukraine unter Timoschenko oder anderen vor allem von Selbstbereicherung geprägt war

Die Ukraine war auch vor Julia Timischenko von Selbstbereicherung der Oligarchen und der führenden Politiker geprägt. Der Langzeitführer Leonoid Kutschma (Bevor er Präsident wurde, dar er Regierungschef) war da ganz sicher kein Waisenknabe und über Janukowitsch müssen wir da nicht allzu viele Worte verlieren.
 
Der wesentliche Teil der amerikanischen Doktrin ist jene des Vorrangs us-amerikanischer Interessen, wenn nötig mit militärischen Mitteln zu gewährleisten.
Nur noch eine Berichtigung zu diesem Punkt: Die Monroe-Doktrin besagt vor allem, dass sich europäische Staaten nicht in amerikanische Angelegenheiten einzumischen hätten, in die andere Richtung geht diese nicht.
Zunächst einmal freut es mich, dass Du Dich nun auf eine inhaltliche Diskussion einlässt mit falsifizierbaren Aussagen, und Dich nicht auf bequeme Allgemeinplätze und Reflexe zurückziehst.

Wie schon giftpilz richtigerweise ausgeführt hat, beinhaltet die Monroe-Doktrin nicht das was Du behauptest. Du solltest Dich da einmal informieren. Dann würdest auch Du feststellen, dass sie sehr wohl auch eine Nichteinmischung in europäische Angelegenheiten proklamiert. Und da dieser Grundsatz - und hier muss ich giftpilz leicht korrigieren - spätestens seit dem 1.Weltkrieg nicht mehr gilt, ist die Behauptung, die Amis würden sich immer noch nach dieser 200 Jahre alten Doktrin richten, schlichtweg falsch.

Der Neokolonialismus ist überall zu sehen, wenn man nur die Augen aufmacht: Der Irakkrieg wurde nicht wegen der "Massenvernichtungswaffen" geführt, sondern wegen des Öls, Libyen wurde aus ähnlichen Gründen angegriffen,
Du hast Recht, wenn Du die Lügen über Massenvernichtungswaffen als vorgeblichen Grund für den Irak-Krieg brandmarkst. Das Öl war sicher ein Grund für den Angriff auf den Irak, ein anderer waren profane persönliche Gelüste des damaligen Präsidenten Bush, praktisch ein Krieg ganz im Stile eines alten europäischen Monarchen. Man darf aber auch die andere Seite der Medaille nicht vergessen: Sowohl im Irak als auch in Libyen wurden Diktatoren abgesetzt, die zwar weniger eine Gefahr für die Welt, dafür aber umso mehr für die eigene Bevölkerung waren. Wie so oft, wenn die Amis einschreiten, haben sie sich nach Kriegsende um den Aufbau demokratischer Strukturen bemüht. Dass es im Irak Kräfte gibt, die das torpedieren, ist - wie ich schon früher ausgeführt habe - keine Schuld der Amis. In Libyen war der Aufstand gewiss nicht eine Idee der USA, sondern ist im Zuge des "arabischen Frühlings" entstanden. Die Amis haben sich da draufgesetzt, sicher auch wieder wegen des Öls, aber auch um den alten Feind Gaddafi endlich los zu werden. Den Aufstand hätte es aber so oder so gegeben. Dass die Amis bei Weitem nicht immer ihre Interessen durchzusetzen versuchen, sondern sehr wohl auf die Stimmung im jeweiligen Volk schauen, zeigt das Beispiel Ägypten: Die USA hätten alle Gründe gehabt, Mubarak bis zum letzten Atemzug zu unterstützen. Immerhin war er Garant für Frieden mit Israel. Sie haben ihn aber fallengelassen wie eine heiße Kartoffel und quasi gemeint, das ägyptische Volk solle entscheiden.
Noch ein Wort zum Vorwurf, die USA griffen nur dann ein, wenn sie wirtschaftliche Interessen haben: No na net, sie werden Milliarden für einen Krieg ausgeben und sich dann mit einem heißen Händedruck zufrieden geben. Selbst das Eingreifen in den 2.WK in Europa wäre sicher nicht erfolgt, wenn man sich nicht für die Nachkriegszeit neue Vermarktungschancen ausgerechnet hätte. Trotzdem dürfen wir froh sein, dass es diesen Kriegseintritt gegeben hat, und das ist entscheidend. Genauso ist es auch im Irak, in Libyen, in Afghanistan oder Jugoslawien. In allen vier Fällen wurden diktatorische Regimes abgesetzt. Im Übrigen stellt sich mir die Frage, welche wirtschaftlichen Vorteile die Einsätze in Afghanistan und Irak den Amis gebracht haben. Billiger Urlaub an der Adria und Zugang zu den afghanischen Opiumfeldern wird's ja eher nicht sein, oder?

Dass nicht alle US-Kriege zur Stärkung demokratischer Kräfte geführt wurden (sondern manchmal auch zum Zwecke des Gegenteils), ist sicher auch richtig. Aber Du stellst es ja geradezu so dar, als ob jeder US-Krieg aus verwerflichen Motiven geführt wurde, und das ist schlichtweg falsch.

der Iran steht genau deshalb im Visier,
Das ist auch eine sehr verkürzte Darstellung der Wirklichkeit. Im Iran ist seit Jahrzehnten ein islamistisches Regime an der Macht, das das eigene Volk unterdrückt. Zusätzlich stellt der Iran eine latente Bedrohung für die Region dar.

die wirtschaftlichen Interessen ehemaliger Kolonialmächte (mit wenigen Ausnahmen) werden rücksichtslos mit allen möglichen Maßnahmen erzwungen oder gefordert - siehe auch Saatgutverordnung oder dergleichen.
Lobbyismus gibt es überall, in jedem Wirtschaftssystem. Auch wenn der Begriff auf Zustände in den USA zurückgeht, ist er keine amerikanische Erfindung. In Österreich firmiert er unter der Bezeichnung Freunderlwirtschaft und hat mindestens so lange Tradition. Tatsache ist aber, dass das EU-Parlament so unnötige Dinge wie die Saatgutverordnung oder das ACTA-Abkommen letztlich abgelehnt hat. Und der EuGH hat die Vorratsdatenspeicherung gekippt. Man könnte daraus schließen, dass das beste Mittel gegen Kolonialisierung und Lobbyismus der Aufbau starker demokratischer und rechtsstaatlicher Strukturen ist. Das ist aber genau das, was die EU in die Ukraine "exportieren" will. Im Gegensatz zu Putin, der Demokratie bestenfalls im Sinne des skurrilen Begriffs "Volksdemokratie" sieht, mit dem er aufgewachsen ist.

Von der "Leitwährung" des Dollars als Abrechnungsgrundlage für alle möglichen Grundstoffe gar nicht zu reden.
Was hindert die erdölexportierenden Länder daran, in einer anderen Währung abzurechnen?

Zu Russland: Wie viele Menschen Stalin auch immer auf dem Gewissen hat (sicher sehr viele), das Zarenreich war bezüglich der Lebensumstände, der sozialen Verhältnisse noch deutlich unmenschlicher.
Abgesehen davon, dass giftpilz diese Aussage, auch unter Nennung konkreter Zahlen und Fakten, dankenswerterweise zerpflückt hat: Selbst wenn das so stimmen würde, wäre es ein wirklich "oager" Standpunkt, ganz im Stile von "aber der Hitler hat die Autobahnen gebaut".

Zur Ukraine: Hier geht es weniger um Kolonisierung - auch weil hier ohnehin viele Russen leben - sondern um Märkte, um Macht und um Einfluss. Hier wird eher eine westliche Kolonisierung versucht, die amerikanische Position soll hier manifestiert werden.
Nur weil dort schon Russen leben, ist nicht von der Hand zu weisen, dass es sehr wohl um russische Kolonialisierung geht. Es geht darum, dass eine Minderheit mit starker militärischer Macht über die Bevölkerungsmehrheit herrschen will. Genau das, was in der Kolonialzeit in Afrika, Asien und Amerika passiert ist.


Übrigens: der größte Genozid der Geschichte - an den Indianern(bzw. Indios) - wird bis heute nicht einmal be-arbeitet, nicht einmal besprochen. Ebenso der an den Aborigenees, den Maoris (durch die größten Kolonialmächte), Afrika leidet noch heute unter den Nachwirkungen des Kolonialismus, natürlich auch verstärkt durch religiösen Wahn nicht nur auf einer Seite.
Das mit der Nichtaufarbeitung des Genozids an den Ureinwohnern Amerikas, Australiens und Neuseelands stimmt einfach nicht. Zu meiner Schulzeit wurde 500 Jahre "Entdeckung" Amerikas gefeiert, spätestens da fand die Auseinandersetzung mit dem Völkermord in allen Medien statt. In Australien ist man zweifellos einige Schritte weitergegangen, da gab es immerhin eine offizielle Entschuldigung. Das ist keineswegs eine Reinwaschung, aber ein Beleg dafür, dass Deine Aussagen nicht stimmen und auch Du die Welt eben nur sehr selektiv wahrnimmst. Dass die Kolonialisierung - egal wo auf der Welt - eine "Ursünde" der europäischen Mächte war (wobei "wir" Österreicher immerhin behaupten dürfen, zumindest außerhalb der unmittelbaren Nachbarschaft nicht wirklich mitgemacht zu haben), steht außer Frage, und Karlheinz Böhm hatte völlig Recht mit der Aussage, dass Europa nicht immer auf die Schulden verweisen soll, die die afrikanischen Staaten bei uns haben, weil angesichts der Plünderungen, die die Europäer dort betrieben haben, die Schulden noch viel größer wären. Aber was hat das jetzt mit der Ukraine zu tun? Hat Putin das Recht, die Ukraine zu kolonialisieren, nur weil die Europäer dies in vielen anderen Staaten vor Jahrhunderten auch schon getan haben?

Bzgl. Deiner Behauptung, es ginge den Europäern um den Zugang zum ukrainischen Markt, hat Dir gogolores schon richtigerweise geantwortet, dass die Ukraine die EU zunächst nur Geld kosten wird. Aber abgesehen davon: Was ist so verwerflich daran, mit der Ukraine Handel betreiben zu wollen? Die jüngsten Beispiele wirtschaftlicher Aufschwünge, wie Südkorea, Indien, China, die asiatischen Tigerstaaten - sie sind alle v.a. auf Grund des Aufbaus und der Intensivierung von Handelsbeziehungen mit Europa und den USA befeuert worden. Manche Entwicklungen dabei wurden durchaus zum Bumerang, siehe das Handelsbilanzdefizit der USA oder die Probleme in Europa, was die Industriestandorte betrifft.

Andererseits haben die USA in Europa sehr wohl an den Grenzen zu Russland Raketen stationiert ....
Wo genau?

Zum Wesen einer Diskussion: Nein, es geht nicht darum, Standpunkte auszutauschen, sondern Irrtümer zu berichtigen, Tatsachen korrekt darzustellen, aber nicht ideologische Dogmen oder Standpunkte zu zementieren.
Ich hoffe, ich konnte damit - so wie auch andere - einige Deiner Irrtümer berichtigen.
 
stimmt die monroe doktrin gilt eigentlich seit dem 1wk nicht mehr. nur dann haben sich ja die usa in die "isolation" zurückgezogen, auch mit bezugnahme auf die monroe doktrin. nach dem motto was in europa passiert geht uns nichts an und der völkerbund interessiert uns ja eigentlich auch nicht. :)

yep und natürlich hat man zb in den 1wk eingegriffen, weil man großbritannien und frankreich viel geld geliehen hat.....das wahrscheinlich bei einer niederlage nie mehr zurückgekommen wäre....
 
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Ein lesenswerter Artikel von Susanne Scholl, Salzburger Nachrichten:

http://www.salzburg.com/nachrichten/kolumne/scholls-welt/sn/artikel/die-kremlfuehrung-huetet-sich-vor-bestimmten-buechern-104698/

Die Kremlführung hütet sich vor bestimmten Büchern

Wladimir Putins Russland ängstigt sich vor eigenständigem Denken offenbar nicht weniger als einst die Sowjetunion.

Andrei Kurkow ist nicht nur den meisten Menschen russischer Sprache ein Begriff. Seine immer mit viel Humor geschriebenen Romane und Erzählungen findet man heutzutage in den meisten Ländern der Welt. Er ist ein Ukrainer, der auf Russisch schreibt. Und er unterstützt die Übergangsregierung in Kiew und deren Versuch, die Ukraine auf den Weg in Richtung Demokratie zu bringen.

Das macht ihn in den Augen der heutigen Regierenden in Russland allerdings zum Feind. Weshalb es neuerdings Schwierigkeiten bei der Auslieferung seiner Bücher nach Russland gibt. Konkret lassen die russischen Behörden seinen Roman "Die letzte Liebe des Präsidenten" nicht mehr ins Land. Russland im 21. Jahrhundert: Jeder, der dachte, die Sowjetunion sei tot, wird jetzt Tag für Tag eines Besseren belehrt. Das neue Russland hat eben so viel Angst vor Humor und selbstständigem Denken wie seinerzeit die Sowjetunion. Es agiert nicht nur genau so wie das untergegangene Imperium, sondern ermuntert auch seine Untergebenen, es ihm gleichzutun. Also nehmen die sogenannten Separatisten der Ostukraine immer wieder Journalisten in Geiselhaft - vor allem, wenn diese aus den westlichen Landesteilen stammen. Was nicht nur illegal, sondern auch außerordentlich dumm ist. Denn damit schüren sie den allgemeinen Verdacht, dass sie einiges zu verstecken hätten - sonst müssten sie sich ja nicht vor den Reportern aus Kiew und anderen Landesteilen fürchten.

Der Umgang mit den Medien war aber noch nie die Stärke autoritärer Unrechtsregime. Das Vorführen halb nackter, blutig geprügelter ukrainischer Offiziere, die eine unbewaffnete internationale Delegation begleitet hatten, im russischen Fernsehen zeigt darüber hinaus, dass man auch immer noch nicht so recht weiß, wie man mit Medien vernünftig umgeht. Man behauptet, gefährliche Spione unschädlich gemacht zu haben. Aber die armen Figuren, die auf diese Weise vorgeführt werden, erzeugen beim Betrachter eher Mitleid als Angst. Wobei zu unterstreichen ist, dass das alles natürlich mit legitimer Selbstverteidigung nichts zu tun hat. Es entspricht einfach der Vorstellung des Regimes Putin davon, wie Russland mit sogenannten Feinden zu verfahren hat. Dass dies alles mitten in einem anderen souveränen Staat stattfindet, in dessen innere Angelegenheiten sich niemand einmischen sollte, ficht die politische Führung in Moskau in keiner Weise an.

Susanne Scholl war für den ORF von 1992 bis 2009 als Korrespondentin in Moskau und kennt die Verhältnisse dort mit Sicherheit besser als wir alle hier.
 
Wie schon giftpilz richtigerweise ausgeführt hat, beinhaltet die Monroe-Doktrin nicht das was Du behauptest. Du solltest Dich da einmal informieren. Dann würdest auch Du feststellen, dass sie sehr wohl auch eine Nichteinmischung in europäische Angelegenheiten proklamiert. Und da dieser Grundsatz - und hier muss ich giftpilz leicht korrigieren - spätestens seit dem 1.Weltkrieg nicht mehr gilt, ist die Behauptung, die Amis würden sich immer noch nach dieser 200 Jahre alten Doktrin richten, schlichtweg falsch.


Du hast Recht, wenn Du die Lügen über Massenvernichtungswaffen als vorgeblichen Grund für den Irak-Krieg brandmarkst. Das Öl war sicher ein Grund für den Angriff auf den Irak, ein anderer waren profane persönliche Gelüste des damaligen Präsidenten Bush, praktisch ein Krieg ganz im Stile eines alten europäischen Monarchen. Man darf aber auch die andere Seite der Medaille nicht vergessen: Sowohl im Irak als auch in Libyen wurden Diktatoren abgesetzt, die zwar weniger eine Gefahr für die Welt, dafür aber umso mehr für die eigene Bevölkerung waren. Wie so oft, wenn die Amis einschreiten, haben sie sich nach Kriegsende um den Aufbau demokratischer Strukturen bemüht. .... In Libyen war der Aufstand gewiss nicht eine Idee der USA, sondern ist im Zuge des "arabischen Frühlings" entstanden. Die Amis haben sich da draufgesetzt, sicher auch wieder wegen des Öls, aber auch um den alten Feind Gaddafi endlich los zu werden. Den Aufstand hätte es aber so oder so gegeben. Dass die Amis bei Weitem nicht immer ihre Interessen durchzusetzen versuchen, sondern sehr wohl auf die Stimmung im jeweiligen Volk schauen, zeigt das Beispiel Ägypten: Die USA hätten alle Gründe gehabt, Mubarak bis zum letzten Atemzug zu unterstützen. Immerhin war er Garant für Frieden mit Israel. Sie haben ihn aber fallengelassen wie eine heiße Kartoffel und quasi gemeint, das ägyptische Volk solle entscheiden.
Noch ein Wort zum Vorwurf, die USA griffen nur dann ein, wenn sie wirtschaftliche Interessen haben: No na net, sie werden Milliarden für einen Krieg ausgeben und sich dann mit einem heißen Händedruck zufrieden geben. Selbst das Eingreifen in den 2.WK in Europa wäre sicher nicht erfolgt, wenn man sich nicht für die Nachkriegszeit neue Vermarktungschancen ausgerechnet hätte. Trotzdem dürfen wir froh sein, dass es diesen Kriegseintritt gegeben hat, und das ist entscheidend. Genauso ist es auch im Irak, in Libyen, in Afghanistan oder Jugoslawien. In allen vier Fällen wurden diktatorische Regimes abgesetzt. Im Übrigen stellt sich mir die Frage, welche wirtschaftlichen Vorteile die Einsätze in Afghanistan und Irak den Amis gebracht haben. Billiger Urlaub an der Adria und Zugang zu den afghanischen Opiumfeldern wird's ja eher nicht sein, oder?

Dass nicht alle US-Kriege zur Stärkung demokratischer Kräfte geführt wurden (sondern manchmal auch zum Zwecke des Gegenteils), ist sicher auch richtig. Aber Du stellst es ja geradezu so dar, als ob jeder US-Krieg aus verwerflichen Motiven geführt wurde, und das ist schlichtweg falsch.


Das ist auch eine sehr verkürzte Darstellung der Wirklichkeit. Im Iran ist seit Jahrzehnten ein islamistisches Regime an der Macht, das das eigene Volk unterdrückt. Zusätzlich stellt der Iran eine latente Bedrohung für die Region dar.

Das mit der Nichtaufarbeitung des Genozids an den Ureinwohnern Amerikas, Australiens und Neuseelands stimmt einfach nicht. Zu meiner Schulzeit wurde 500 Jahre "Entdeckung" Amerikas gefeiert, spätestens da fand die Auseinandersetzung mit dem Völkermord in allen Medien statt. In Australien ist man zweifellos einige Schritte weitergegangen, da gab es immerhin eine offizielle Entschuldigung. Das ist keineswegs eine Reinwaschung, aber ein Beleg dafür, dass Deine Aussagen nicht stimmen und auch Du die Welt eben nur sehr selektiv wahrnimmst. Dass die Kolonialisierung - egal wo auf der Welt - eine "Ursünde" der europäischen Mächte war (wobei "wir" Österreicher immerhin behaupten dürfen, zumindest außerhalb der unmittelbaren Nachbarschaft nicht wirklich mitgemacht zu haben), steht außer Frage,

Ich hoffe, ich konnte damit - so wie auch andere - einige Deiner Irrtümer berichtigen.


in aller Kürze:

Monroe-Doktrin: Na, da sind aber etliche Historiker anderer Meinung, nämlich der, dass diese in angepasster Form nach wie vor gelte. Wie man ja auch an der über die ganze Welt verstreuten Militärbasen der USA erkennen kann.

Libyen, Irak & Co: Dass die USA auch nur teilweise an der Installierung "demokratischer Strukturen" interessiert wären, halte ich für pure Propaganda. Statt dessen haben sie und ihre Verbündeten meist die betroffenen Länder hemmungslos geplündert. Auch der so genannte arabische Frühling ist keine soziale Bewegung aus der Notlage der Gesellschaft heraus, er wurde teilweise, wie gerade in Libyen oder auch in Syrien, von außen geschürt und finanziert. Die Libyer wünschten sich Gaddafi zurück, das habe ich wortwörtlich gehört.
Jugoslawien: Der Zerfall dieses Staates war ebenfalls von außen gewünscht und gesteuert, die Bombardierung und der Einsatz der NATO waren jedenfalls ein einseitiger kriegerischer Akt, der zweckgebunden war. Im Kosovo wurden so viele beweise gefälscht wie sonst kaum wo - bestätigt durch UN-Beobachter.

Iran: Der Schah war sich nicht besser wie der jetzige Zustand, ansonsten wären die iranischen Massen nicht jubelnd für Khomeini gestanden. Die Iraner haben auch noch keinen Krieg begonnen, aber es wurden ihnen immer wieder Konflikte und Probleme von außen oktoyiert. Und: Die größte Gefahr in Nahost ist sicher der Staat Israel in seiner jetzigen, nationalreligiösen Form und nicht der Iran. Auch Saudi Arabien ist als fundamentalistischer Moslemstaat fragwürdiger als der Iran - aber die sind ja mit den USA verbündet und deshalb "gut"?

Die Aufarbeitung der verschiedenen Genozide ist nicht dadurch erfolgt, dass man sich entschuldigt, man sollte auch die Rechte der Ureinwohner entsprechend würdigen - und das geschieht nicht, im Gegenteil. Also ist der Völkermord nicht einfach zu den Akten zu legen, wie auch die Rolle der Religionen ganz allgemein und im Speziellen eine nicht unwesentliche ist.

Irrtümer aufgeklärt?
 
Iran: Der Schah war sich nicht besser wie der jetzige Zustand, ansonsten wären die iranischen Massen nicht jubelnd für Khomeini gestanden. Die Iraner haben auch noch keinen Krieg begonnen, aber es wurden ihnen immer wieder Konflikte und Probleme von außen oktoyiert.

Aber er war auch nicht schlechter als der jetzige Zustand. Und ein Regime, dessen Ex - Präsident aktiv an der Ermordung politischer Gegner hier in Österreich mutmaßlich mitgewirkt hat, das ist mir mehr als suspekt. Die Iraner haben zwar keine Krieg begonnen, trotzdem muss man den Amerikanern zugestehen, dass zwischen den beiden Ländern eine Rechnung offen ist, die aus einem bisher einmaligen Vorfall resultiert. Nicht einmal die Amerikaner sind 1941 mit japanischen Diplomaten so verfahren.

Aber das lenkt doch letzten Endes von den Tatsachen in der Ukraine ab. Putin hat - und das steht außer Frage - einen Landesteil der Ukraine völkerrechtswidrig annektiert. Und bei den Aktionen der Separatisten spielt er eine zwielichtige Rolle. All das kann man nicht mit dem Hinweis auf die Amerikaner rechtfertigen.
 
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Monroe-Doktrin: Na, da sind aber etliche Historiker anderer Meinung, nämlich der, dass diese in angepasster Form nach wie vor gelte. Wie man ja auch an der über die ganze Welt verstreuten Militärbasen der USA erkennen kann.
Wie erwähnt, die Fakten sprechen eine andere Sprache. Wenn man die Monroe-Doktrin schon thematisiert, sollte man sie sich als Ganzes anschauen.

Libyen, Irak & Co: Dass die USA auch nur teilweise an der Installierung "demokratischer Strukturen" interessiert wären, halte ich für pure Propaganda. Statt dessen haben sie und ihre Verbündeten meist die betroffenen Länder hemmungslos geplündert.
Wie sieht diese Plünderung jetzt konkret aus? Haben sie Öltanker befüllt, ohne zu bezahlen, oder was? Tatsache ist, dass dort, wo einigermaßen vernünftige Leute zu Hause sind, bspw. im Nordirak, es sehr wohl relativ friedlich ist und demokratische Strukturen vorhanden sind. Diese Woche sollen im Übrigen Wahlen im Irak stattfinden. Sie werden zwar durch diverse Terrorgruppen gestört, aber es gibt sie. Ich bezweifle, dass ohne den US-Einsatz jemals ein Iraker erfahren hätte, was Wahlen sind.

Auch der so genannte arabische Frühling ist keine soziale Bewegung aus der Notlage der Gesellschaft heraus, er wurde teilweise, wie gerade in Libyen oder auch in Syrien, von außen geschürt und finanziert.
"Von außen" ist ja wirklich eine sehr präzise Formulierung. Was heißt das? Von den USA? Welches Interesse hätten die USA an einem Sturz Mubaraks oder Ben Alis gehabt? Oder Assads? Die Opposition gegen Letzteren wird großteils von islamistischen Gruppen gebildet. Das soll im Sinne der Amerikaner sein?

Die Libyer wünschten sich Gaddafi zurück, das habe ich wortwörtlich gehört.
Es ist immer die Frage, von wem Du das gehört hast. Gehst Du zu einer Veranstaltung von Burschenschaftern, wirst Du auch Verwunderliches hören, was sich die Österreicher zurückwünschen. ;)

Jugoslawien: Der Zerfall dieses Staates war ebenfalls von außen gewünscht und gesteuert, die Bombardierung und der Einsatz der NATO waren jedenfalls ein einseitiger kriegerischer Akt, der zweckgebunden war. Im Kosovo wurden so viele beweise gefälscht wie sonst kaum wo - bestätigt durch UN-Beobachter.
Diese Argumentation "rinnt" an allen Ecken und Seiten. Welchen Nutzen hatte die Nato vom Jugoslawien-Krieg? Wenn Du der Meinung bist, dass die Aufteilung von außen gewünscht war, dann lies einmal in den Archiven nach, wie verhalten die internationalen Reaktionen auf die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens und Kroatiens waren. Deutschland und Österreich wurden von der restlichen EU mehr oder weniger "gehauen" dafür, dass sie die beiden neuen Länder so rasch anerkannt haben. Die Welt besteht nicht nur aus Verschwörungen. Die jugoslawischen Nationen wollten den Verbund einfach nicht mehr, genauso wie die Slawen und Ungarn nach 1918 keinen Verbund mehr mit Österreich wollten. Dieser Tatsache sollte ins Auge geblickt, und nicht immer nur die böse Verschwörungstheorie gesucht werden.
Den Nato-Einsatz in Jugoslawien kann man kritisieren, aber dann sollte man konsequent sein und auch den Einsatz der Alliierten im 2.WK kritisieren. Was wäre die Alternative? Weiter zuschauen wie sich die alle bekriegen "bis zum letzten Blutstropfen"?

Iran: Der Schah war sich nicht besser wie der jetzige Zustand, ansonsten wären die iranischen Massen nicht jubelnd für Khomeini gestanden.
Da hast Du zweifellos Recht. Die wussten aber auch nicht, was ihnen blüht. Aber hier haben sich die USA sicher nicht mit Ruhm bekleckert.
Die Iraner haben auch noch keinen Krieg begonnen, aber es wurden ihnen immer wieder Konflikte und Probleme von außen oktoyiert. Und: Die größte Gefahr in Nahost ist sicher der Staat Israel in seiner jetzigen, nationalreligiösen Form und nicht der Iran.
Die Israel-Geschichte ist sicher einen eigenen Thread Wert.

Auch Saudi Arabien ist als fundamentalistischer Moslemstaat fragwürdiger als der Iran - aber die sind ja mit den USA verbündet und deshalb "gut"?
Für die Amis sind sie gut, generell gesprochen sicher nicht. Ich habe aber auch nie gesagt, dass die Amis alles richtig machen. Aber eben auch bei Weitem nicht alles falsch, so wie Du es darstellst.

Im Gegensatz dazu wüsste ich aber von keiner weltpolitischen Tat der Russen, die Anerkennung verdient. Im zweiten Weltkrieg waren sie gewiss wesentlich am Sieg gegen die Nazis beteiligt, o.k. Aber was in den von den Sowjets besetzten Gebieten danach kam, verdient sicher kein Lob. Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob die Sowjets jemals in den Krieg eingetreten wären, wenn Hitler sie nicht überfallen hätte. Ich bin überzeugt, die hätten sie mit der im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten europäischen "Ordnung" zufrieden gegeben. Was haben die Russen sonst noch gemacht? In einigen weiteren Staaten - außerhalb Europas meine ich - die Einführung des Kommunismus unterstützt. Gratuliere, tolle Leistung! Afghanistan überfallen mit dem Ziel, einen Zugang zum indischen Ozean zu erhalten. In Syrien ist Assad ihr Freund, der will natürlich nur das Beste für sein Volk. Genauso wie Milosevic damals. Die Mullahs mögen sie auch. Und natürlich Lukaschenko, den weißrussischen Bruder. Wobei, der hat sich schon so arg angebiedert, dass sie sich sogar leisten können, ihn zappeln zu lassen. Ich sehe eigentlich keine Aktion der Russen auf der politischen Weltbühne, zu der man als halbwegs Neutraler bedingungslos applaudieren kann.

Und daher ist es auch völlig verständlich und geradezu logisch, dass die Ukrainer in großer Mehrheit möglichst viel Distanz zu den Russen haben wollen.
 
herst von 20 minister sind 4 von der rechten. nach der wahl werden die karten neu gemischt, genosse politkommissar.

drum wird dort auch überall die Hakenkreuzfahne gehisst und die leute grüßen mit dem "3 Bier Gruß" ? Nicht dass Russland da viel besser wär, aber...
 
Wie sieht diese Plünderung jetzt konkret aus? Haben sie Öltanker befüllt, ohne zu bezahlen, oder was? Tatsache ist, dass dort, wo einigermaßen vernünftige Leute zu Hause sind, bspw. im Nordirak, es sehr wohl relativ friedlich ist und demokratische Strukturen vorhanden sind. Diese Woche sollen im Übrigen Wahlen im Irak stattfinden. Sie werden zwar durch diverse Terrorgruppen gestört, aber es gibt sie. Ich bezweifle, dass ohne den US-Einsatz jemals ein Iraker erfahren hätte, was Wahlen sind.


Es ist immer die Frage, von wem Du das gehört hast. Gehst Du zu einer Veranstaltung von Burschenschaftern, wirst Du auch Verwunderliches hören, was sich die Österreicher zurückwünschen. ;)


Diese Argumentation "rinnt" an allen Ecken und Seiten. Welchen Nutzen hatte die Nato vom Jugoslawien-Krieg? Wenn Du der Meinung bist, dass die Aufteilung von außen gewünscht war, dann lies einmal in den Archiven nach, wie verhalten die internationalen Reaktionen auf die Unabhängigkeitserklärung Sloweniens und Kroatiens waren. Deutschland und Österreich wurden von der restlichen EU mehr oder weniger "gehauen" dafür, dass sie die beiden neuen Länder so rasch anerkannt haben. Die Welt besteht nicht nur aus Verschwörungen.

Für die Amis sind sie gut, generell gesprochen sicher nicht. Ich habe aber auch nie gesagt, dass die Amis alles richtig machen. Aber eben auch bei Weitem nicht alles falsch, so wie Du es darstellst.

Im Gegensatz dazu wüsste ich aber von keiner weltpolitischen Tat der Russen, die Anerkennung verdient. Im zweiten Weltkrieg waren sie gewiss wesentlich am Sieg gegen die Nazis beteiligt, o.k. Aber was in den von den Sowjets besetzten Gebieten danach kam, verdient sicher kein Lob. Abgesehen davon stellt sich die Frage, ob die Sowjets jemals in den Krieg eingetreten wären, wenn Hitler sie nicht überfallen hätte. Ich bin überzeugt, die hätten sie mit der im Hitler-Stalin-Pakt vereinbarten europäischen "Ordnung" zufrieden gegeben. Was haben die Russen sonst noch gemacht? In einigen weiteren Staaten - außerhalb Europas meine ich - die Einführung des Kommunismus unterstützt. Gratuliere, tolle Leistung! Afghanistan überfallen mit dem Ziel, einen Zugang zum indischen Ozean zu erhalten. In Syrien ist Assad ihr Freund, der will natürlich nur das Beste für sein Volk. Genauso wie Milosevic damals. Die Mullahs mögen sie auch. Und natürlich Lukaschenko, den weißrussischen Bruder. Wobei, der hat sich schon so arg angebiedert, dass sie sich sogar leisten können, ihn zappeln zu lassen. Ich sehe eigentlich keine Aktion der Russen auf der politischen Weltbühne, zu der man als halbwegs Neutraler bedingungslos applaudieren kann.

Und daher ist es auch völlig verständlich und geradezu logisch, dass die Ukrainer in großer Mehrheit möglichst viel Distanz zu den Russen haben wollen.

Wie schon gesagt - die Monroe-Doktrin hat ihre Wirkung bis heute, wie man an der permanenten Einmischung der USA weltweit feststellen kann.

Zur Plünderung: Die Goldreserven Libyens sind weg, der reiche Staatsfond und dessen Besitzstände sind stark reduziert, die Ölförderung und dessen Ergebnis weitgehend in fremden Händen. Und: Der Vergleich zu den Burschenschaftern ist schlicht untergriffig. Die Libyer hatten unter Ghaddafi freie medizinische Versorgung, freie Ausbildung, weitgehend günstige und moderne Wohnungen, der Staat hatte fast keine Schulden ... und jetzt? Herrscht das Chaos und die Menschen (vor allem in der Städten) stehen vor großen Problemen, nicht nur der Sicherheit wegen.

Irak: Dem Irak droht eine Spaltung, die Wahlen sind eine Farce und das Land ist so unsicher wie nie zuvor - Hauptsache der Westen bekommt günstiges Öl!

Zu Jugoslawien: Die Hintergründe im Detail hier aufzurollen ist kaum möglich, jedenfalls aber haben gerade Österreich und Deutschland den Zerfall beschleunigt. Dass der Westen Serbien wegen dessen nicht pro-westlichen Kurs sanktionieren wollte steht auch fest. Wer hinter den Kulissen an welchen Strippen zog, von den USA bis zum Vatikan und die Herren Mock und Genscher Erfüllungsgehilfen waren, liegt auf der Hand. Das hat gar nichts mit Verschwörungstheorien zu tun - die westlichen Geheimdienste sind Kriegstreiber. In Syrien genauso wie ehemals in Jugoslawien. Dass Russland ebenfalls Subversion betreibt, ist unbestreitbar, dass Assad dessen "Freund" ist, kann man niemandem vorwerfen, zumal Syrien - wie vorher der Irak oder der Iran immer noch - nicht bereit ist, sich den Verhaltensregeln des Westens zu unterwerfen. Realität ist jedenfalls, dass auch in der Ukraine die Situation vor allem deshalb eskaliert ist, weil sich der Westen an Vereinbarungen nicht gehalten hat (siehe auch NATO-Erweiterung) etc. Man muss auch konstatieren, dass die aggressivere Nation eindeutig die USA sind, was die Machtpolitik Putins allenfalls relativiert, nicht aber gutheißt. Und wenn man sich die Freunde der jeweiligen Nationen anschaut, dann kann ich kaum einen Unterschied zwischen einem Lukaschenko und einem König Abdulla in Saudi-Arabien erkennen, bis auf dem Umstand, dass letzterer mehr Geld hat und dem Westen viele Geschäfte zukommen lässt.
Falsch oder richtig? Ich kann in den letzten 60 Jahren auch kaum eine Aktion der USA sehen, die ich als Neutraler positiv beurteilen kann.
Schlusswort zur Ukraine: Neutralität wäre wahrscheinlich die beste Lösung.

@gogolores: Die Russen haben kein Recht, in einem souveränen Staat umzurühren? Die USA schon? :fragezeichen:
 
Wie schon gesagt - die Monroe-Doktrin hat ihre Wirkung bis heute, wie man an der permanenten Einmischung der USA weltweit feststellen kann.
Die Monroe-Doktrin beinhaltete aber gerade die Nichteinmischung.

Zur Plünderung: Die Goldreserven Libyens sind weg, der reiche Staatsfond und dessen Besitzstände sind stark reduziert, die Ölförderung und dessen Ergebnis weitgehend in fremden Händen.
An der Ölförderung sieht man wieder einmal, wie Du mit Halbwahrheiten argumentierst. Die Ölförderung war schon unter Gaddafi weitgehend in "fremden Händen", in Form von Lizenzen. Die OMV hat bspw. schon seit vielen Jahren Förderrechte im Irak. Insofern sehe ich auch Deine Einwürfe bzgl. Staatsfonds und Goldreserven - die ich ad hoc nicht nachprüfen kann - in einem schiefen Licht.
Und: Der Vergleich zu den Burschenschaftern ist schlicht untergriffig. Die Libyer hatten unter Ghaddafi freie medizinische Versorgung, freie Ausbildung, weitgehend günstige und moderne Wohnungen, der Staat hatte fast keine Schulden ... und jetzt? Herrscht das Chaos und die Menschen (vor allem in der Städten) stehen vor großen Problemen, nicht nur der Sicherheit wegen.
Das ist geradezu ein Plädoyer für die Diktatur, nach dem Motto was wollen die Leute, ging ihnen eh gut. Dass nach einem Bürgerkrieg nicht sofort blühende Landschaften da sind, ist ja wohl nachvollziehbar. Alles andere wird die Zukunft weisen. Ähnlich wie in Ägypten muss es nicht sein, dass alles besser wird. Dazu muss die jeweilige Bevölkerung eben die richtigen Entscheidungen treffen.

Irak: Dem Irak droht eine Spaltung, die Wahlen sind eine Farce und das Land ist so unsicher wie nie zuvor - Hauptsache der Westen bekommt günstiges Öl!
Das nächste Plädoyer für die nächste Diktatur. Die Wahlen sind außerhalb des Nordirak nur deshalb problematisch, weil sie von Terroristen torpediert werden. Das ist nicht Schuld der Amis. Wenn man nur billiges Öl haben wollte, hätte es gereicht, sich mit Saddam zu arrangieren. Der hätte das sehr begrüßt, flexibel war er ja immer.

Zu Jugoslawien: Die Hintergründe im Detail hier aufzurollen ist kaum möglich, jedenfalls aber haben gerade Österreich und Deutschland den Zerfall beschleunigt. Dass der Westen Serbien wegen dessen nicht pro-westlichen Kurs sanktionieren wollte steht auch fest. Wer hinter den Kulissen an welchen Strippen zog, von den USA bis zum Vatikan und die Herren Mock und Genscher Erfüllungsgehilfen waren, liegt auf der Hand. Das hat gar nichts mit Verschwörungstheorien zu tun - die westlichen Geheimdienste sind Kriegstreiber.
Das ist eine Verschwörungstheorie par excellence! ;)
Und wieder ein Plädoyer für eine Diktatur. Hättest Du die südslawischen Völker lieber gezwungen, unter kommunistischer Milosevic-Herrschaft zu bleiben? Wer hat den Krieg begonnen?

In Syrien genauso wie ehemals in Jugoslawien.
Welche Interessen die USA an einer Destabilisierung Syriens haben, musst Du mir auch einmal erklären. Assad war genauso ein verlässlicher "Partner" wie das von Dir gerne hergenommene Beispiel Saudi-Arabien oder Ägypten. Assad hat sich bspw. am Kuwait-Krieg beteiligt.
Dass Russland ebenfalls Subversion betreibt, ist unbestreitbar, dass Assad dessen "Freund" ist, kann man niemandem vorwerfen, zumal Syrien - wie vorher der Irak oder der Iran immer noch - nicht bereit ist, sich den Verhaltensregeln des Westens zu unterwerfen.
Doch, man kann es den Russen vorwerfen. Fast überall, wo sich irgendjemand diktatorisch herrscht, stelkt sich heraus, dass er ein Freund Russlands ist. Das hat irgendwie Methode.

Realität ist jedenfalls, dass auch in der Ukraine die Situation vor allem deshalb eskaliert ist, weil sich der Westen an Vereinbarungen nicht gehalten hat (siehe auch NATO-Erweiterung) etc.
Das ist blanker Zynismus! Es ist ja wohl verständlich, dass die ehemaligen Ostblock-Staaten vor nichts mehr Angst haben als vor einer sowjetischen Restaurationspolitik. Natürlich haben sie deshalb in die Nato gestrebt. Was hätte die Nato tun sollen, ihnen den Beitritt verweigern, weil Putin beleidigt sein könnte? Und ihnen damit gleichzeitig zeigen, dass sie Europäer zweiter Klasse sind und bleiben werden? Genauso wie im Ex-Ostblock ist es auch in der Ukraine verständlich, dass sie auf Grund einschlägiger Erfahrungen mit den Sowjets nichts mehr zu tun haben wollen. Wie schon gogolores richtig ausgeführt hat, begann die Emanzipationsbewegung schon unter Kutschma. Hingegen hat der Rest von Europa mit den USA bisher fast nur gute Erfahrungen gemacht. Unser Wohlstand, unser hohes demokratisches und rechtsstaatliches Niveau - wäre das alles ohne US-Einfluss möglich gewesen?
Man muss auch konstatieren, dass die aggressivere Nation eindeutig die USA sind, was die Machtpolitik Putins allenfalls relativiert, nicht aber gutheißt.
Die USA haben aber auch viel Gutes in der Welt bewirkt, auch wenn Du es nicht sehen willst. Die davon profitierenden Bevölkerungen, von Europa bis Südkorea, sehen es aber sehr wohl.

Und wenn man sich die Freunde der jeweiligen Nationen anschaut, dann kann ich kaum einen Unterschied zwischen einem Lukaschenko und einem König Abdulla in Saudi-Arabien erkennen, bis auf dem Umstand, dass letzterer mehr Geld hat und dem Westen viele Geschäfte zukommen lässt.
Mit dem Unterschied, dass Russlands Freunde ausschließlich Diktatoren sind.

Falsch oder richtig? Ich kann in den letzten 60 Jahren auch kaum eine Aktion der USA sehen, die ich als Neutraler positiv beurteilen kann.
Dann bist Du einfach auf einem Auge blind.
Aber gut - dass Du mit Diktaturen grundsätzlich keine Probleme, zeigen Deine obigen Ausführungen.

Schlusswort zur Ukraine: Neutralität wäre wahrscheinlich die beste Lösung.
Da stimme ich Dir ausnahmsweise zu. Ich nehme aber nicht an, dass ein Nato-Beitritt der Ukraine das Ziel der West'ler ist. Daher wird die Ukraine eh neutral bleiben, vielleicht einmal nach dem Vorbild der Schweiz.
 
Die Monroe-Doktrin beinhaltete aber gerade die Nichteinmischung.


An der Ölförderung sieht man wieder einmal, wie Du mit Halbwahrheiten argumentierst. Die Ölförderung war schon unter Gaddafi weitgehend in "fremden Händen", in Form von Lizenzen. Die OMV hat bspw. schon seit vielen Jahren Förderrechte im Irak. Insofern sehe ich auch Deine Einwürfe bzgl. Staatsfonds und Goldreserven - die ich ad hoc nicht nachprüfen kann - in einem schiefen Licht.


Doch, man kann es den Russen vorwerfen. Fast überall, wo sich irgendjemand diktatorisch herrscht, stellt sich heraus, dass er ein Freund Russlands ist. Das hat irgendwie Methode.

Dann bist Du einfach auf einem Auge blind.
Aber gut - dass Du mit Diktaturen grundsätzlich keine Probleme, zeigen Deine obigen Ausführungen.

Einmal noch: Die Monroe-Doktrin, - und ich empfehle dringend, sie sich einmal zu Gemüte zu führen, - schliesst eine Einmischung fremder (damals natürlich vornehmlich europäischer) Staaten in amerikanische Angelegenheiten aus, nicht aber die Einmischung der USA in Angelegenheiten jener Staaten, an denen sie Interesse haben - siehe "vitale Interessen" der Neuzeit.

Die Lizenzen, die es schon unter Ghaddafi gab, wurden aber bezahlt. Jetzt schaut das ganz anders aus. Bitte informieren!

Dass ich keine Probleme mit Diktaturen hätte, kann ich nur retournieren, wenn ich mir den schon genannten König von Saudi-Arabien anschaue, aber auch die Aktionen, die die Amerikaner gegen demokratisch gewählte Menschen durchgeführt haben, nur weil sie ihnen nicht ins Konzept passten , siehe z.B. Allende. Dafür stand dann Pinochet unter dem Schutz der Amerikaner. Warum wurde Mossadegh gestürzt? Warum Lumumba umgebracht? Wer waren Diktatoren wie Batista, Duvallier, Somoza? Warum werden (in Malaisia verurteilte) Kriegsverbrecher wie Bush und seine Kumpane nicht vor Gericht gestellt, warum erkennen die USA den internationalen Gerichtshof nicht an? Indizien für demokratisches, menschenrechtlich korrekte Politik? Guantanamo?

Du bist nicht nur auf einem Auge blind, Du hast auch noch ein Brett vorm Kopf!
 
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