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edit - tom: diskussion aus einem anderen thread ausgelagert und hier neu erstellt!
Na das wollen wir doch stark hoffen.
Die Wahrheit ist, die Zukunft ist nunmal nicht auf Punkt und Beistrich genau vorhersagbar. Die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie kann derzeit niemand seriös in Zahlen abschätzen. Man kann letztendlich nur mit bestimmten Szenarien und deren Eintrittswahrscheinlichkeit rechnen.
Was man mit Sicherheit sagen kann, wie in jeder Krise werden auch jetzt Wertschöpfungsketten neu geordnet, einige werden aus der Krise als Gewinner, andere als Verlierer hervor gehen und einige werden vom Markt ausgeschieden. Der Glaube, dass alle von den Rettungsmaßnahmen abgeholt würden, ist ein trügerischer. Dazu müsste man den Zugang derart breit öffnen, dass im Gegenzug einer missbräuchlichen Verwendung Tür und Tor geöffnet wäre.
Kurzfristig ist mit den geldpolitischen Maßnahmen und den Kurzarbeitsmodellen viel richtig gemacht worden. Mittelfristig wird viel davon abhängen, wie gut die wirtschaftspolitischen Maßnahmen in der Tiefe wirken, wie rasch unsere Handelspartner und auch die USA als größte Volkswirtschaft aus der Krise kommen und natürlich auch wie sich die Zahl der Infektionen in Zukunft entwickeln werden. Eine Phase der Unsicherheit auch nach Aufhebung der Einschränkungen könnte zu Konsumzurückhaltung führen und eine nachgelagerte Nachfragekrise zur Folge haben, was wiederum zu einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung führen könnte.
Derzeit spricht aber einiges für einen V- bis W-förmigen Konjunkturverlauf und einer doch zügigen Erholung der Wirtschaftsleistung, spätestens ab Beginn 2021.
Die Staatsschulden werden wohl auf Grund des derzeitigen niedrigen Zinsniveau in den meisten Industriestaaten die Schuldentragfähigkeit nicht aufs äußerste ausreizen, sodass hier keine negativen Effekte zu erwarten sein werden. Selbst das viel gescholtene Italien wird daran nicht zu Grunde gehen. Einerseits ist die Staatsverschuldung gemessen am BIP zwar sehr hoch, andererseits muss das Land derzeit in etwa fünf, sechs Prozent seines BIP jährlich für Zinszahlungen aufwenden. Weniger wäre sicher von Vorteil, zweifelsohne, aber Italien musste auch schon bis zu 13% seiner Wirtschaftsleistung für den Schuldendienst aufbringen.
Langfristig wird eine weitere Digitalisierung am Arbeitsplatz zu beobachten sein, was sich hoffentlich in einer signifikanten Produktivitätssteigerung bemerkbar machen wird. Die Globalisierung wird sich weiter einbremsen, war ihre Dynamik doch schon in den letzten Jahren stark abgeschwächt. Bei den Zulieferketten wird man wahrscheinlich stärker auf Diversifikation setzen, um im Fall von Lieferausfällen aus einzelnen Ländern besser gerüstet zu sein.
Allein über geld- und fiskalpolitische Maßnahmen, die Konjunktur anzuschieben, wird langfristig allerdings zu wenig sein. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten wird gut beraten sein, endlich strukturelle Schwächen in Angriff zu nehmen und hier positiv einzuwirken.
Es kann natürlich alles auch ganz anders kommen und dass Analysten verschiedenster Geldhäuser mit ihrer Einschätzung wirtschaftlicher Entwicklungen epochal daneben gelegen sind, soll ja auch hin und wieder vorkommen.
Damit der Thread „Wie lange noch - was schätzt ihr“ nicht weiter mit langweiligen Diskussionen über das Niedrigzinsumfeld verwässert wird, nun ein eigener Thread zu diesem spannenden Thema.
@Mitglied #81571
Beiträge bitte verschieben, thx.
frage an die wissenden! denke mal da ist ausser mit @Mitglied #260008 eh nicht viel los im forum!
die regierenden der welt werden ja wohl bzgl. "wie lange halten wir die coronamassnahmen ohne wirtschaftskollaps durch" von sich auskennenden aus banken und wirtschaft beraten! und dazu meine frage bzgl. deiner einschätzung dieser! wissen die noch was sie tun oder ist das eher die devise "mach ma halt mal, wird schon irgendwie!" programm?
knicksal für die expertise ...
Na das wollen wir doch stark hoffen.
Die Wahrheit ist, die Zukunft ist nunmal nicht auf Punkt und Beistrich genau vorhersagbar. Die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie kann derzeit niemand seriös in Zahlen abschätzen. Man kann letztendlich nur mit bestimmten Szenarien und deren Eintrittswahrscheinlichkeit rechnen.
Was man mit Sicherheit sagen kann, wie in jeder Krise werden auch jetzt Wertschöpfungsketten neu geordnet, einige werden aus der Krise als Gewinner, andere als Verlierer hervor gehen und einige werden vom Markt ausgeschieden. Der Glaube, dass alle von den Rettungsmaßnahmen abgeholt würden, ist ein trügerischer. Dazu müsste man den Zugang derart breit öffnen, dass im Gegenzug einer missbräuchlichen Verwendung Tür und Tor geöffnet wäre.
Kurzfristig ist mit den geldpolitischen Maßnahmen und den Kurzarbeitsmodellen viel richtig gemacht worden. Mittelfristig wird viel davon abhängen, wie gut die wirtschaftspolitischen Maßnahmen in der Tiefe wirken, wie rasch unsere Handelspartner und auch die USA als größte Volkswirtschaft aus der Krise kommen und natürlich auch wie sich die Zahl der Infektionen in Zukunft entwickeln werden. Eine Phase der Unsicherheit auch nach Aufhebung der Einschränkungen könnte zu Konsumzurückhaltung führen und eine nachgelagerte Nachfragekrise zur Folge haben, was wiederum zu einer konjunkturellen Seitwärtsbewegung führen könnte.
Derzeit spricht aber einiges für einen V- bis W-förmigen Konjunkturverlauf und einer doch zügigen Erholung der Wirtschaftsleistung, spätestens ab Beginn 2021.
Die Staatsschulden werden wohl auf Grund des derzeitigen niedrigen Zinsniveau in den meisten Industriestaaten die Schuldentragfähigkeit nicht aufs äußerste ausreizen, sodass hier keine negativen Effekte zu erwarten sein werden. Selbst das viel gescholtene Italien wird daran nicht zu Grunde gehen. Einerseits ist die Staatsverschuldung gemessen am BIP zwar sehr hoch, andererseits muss das Land derzeit in etwa fünf, sechs Prozent seines BIP jährlich für Zinszahlungen aufwenden. Weniger wäre sicher von Vorteil, zweifelsohne, aber Italien musste auch schon bis zu 13% seiner Wirtschaftsleistung für den Schuldendienst aufbringen.
Langfristig wird eine weitere Digitalisierung am Arbeitsplatz zu beobachten sein, was sich hoffentlich in einer signifikanten Produktivitätssteigerung bemerkbar machen wird. Die Globalisierung wird sich weiter einbremsen, war ihre Dynamik doch schon in den letzten Jahren stark abgeschwächt. Bei den Zulieferketten wird man wahrscheinlich stärker auf Diversifikation setzen, um im Fall von Lieferausfällen aus einzelnen Ländern besser gerüstet zu sein.
Allein über geld- und fiskalpolitische Maßnahmen, die Konjunktur anzuschieben, wird langfristig allerdings zu wenig sein. Die Europäische Union und ihre Mitgliedsstaaten wird gut beraten sein, endlich strukturelle Schwächen in Angriff zu nehmen und hier positiv einzuwirken.
Es kann natürlich alles auch ganz anders kommen und dass Analysten verschiedenster Geldhäuser mit ihrer Einschätzung wirtschaftlicher Entwicklungen epochal daneben gelegen sind, soll ja auch hin und wieder vorkommen.
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