Vasektomie, Erfahrung.

Wenn man jedoch von Verstümmelung Spricht ist man ehrlich gesagt genauso dämlich wie wenn man mit Gummi verhütet denn Kondome sind etwas für schnelle Nummern und nicht für Leidenschaftlichen Sex .

Danke! Ganz meine Meinung!

Aber jetzt laßt mich mal erzählen!
Erst zum Hausarzt eine Überweisung zum Urologen geholt und gleich dort angerufen. Ja, kommens am besten am Montag zu einem Informationsgespräch, ab 8.00 sind wir da. Ok, ich Montag da hin, natürlich etwas zu spät, Wartezimmer voll. Im Wartezimmer sitzen fast nur ältere Männer und mich beschleicht der ungute Gedanke: Scheisse, mindestens die Hälfte hier hat Prostatakrebs...
Naja, endlich bin ich drann. Der freundliche Arzt fragt ob ich mich mit dem Gedanken trage oder ob ich es schon beschloßen habe. Nein hab ich schon beschloßen. Ja paßt sagt der Doc und erklärt was und wie (Vollnarkose!) er es macht, danach ein kurzer Check ob man die Samenleiter schön erwischt, ja sie liegen richtig, kein Problem. Ich mach einen Termin für nächsten Montag im Krankenhaus aus. Kosten Tut der Spaß 450.- für die Klinik und 150.- fürn Doc, die Kassa zahlt nix, die Zusatzversicherung auch nicht. Um 6.45 soll ich da sein um 15.00 Uhr kann ich wieder nach Hause gehen.

Sonntag wird mir der Ernst der Lage bewußt, morgen schneidet der Arzt an deinen Kronjuwelen herum. Leichter Reisgang und bissl Nervosität machen sich breit. Die Frau sagt "Wennst so Angst hast, dann machs nicht" Nix, sag ich, das wird jetzt durchgezogen.

Montag Früh.
Eine Stammkundin von mir ist Chirurgin. Ab dem 4. oder 5. Achtel Wein kommen ihre Storys was Ärzte manchmal alles verbocken, auch einfache Sachen. Während ich mit dem Auto zur Klinik einbiege schiebe ich diese Gedanken beiseite. Kurze Zeit später liege ich pumperlgsund in einem Krankenbett und warte. Meinem türkischen Zimmerkollegen scheints wesentlich schlechter zu gehen wie mir. Eine Schwester kommt und sagt soooooo jetzt setz ma erstmal die Nadel für die Injektion. Pieks. Wenig später werde ich mit dem Bett in einen Vorraum vom OP gerollt.

"Guten Morgen, i bin da Narkosearzt" werde ich begrüßt. Kurze Erklärung was er jetzt macht und ob ich irgendwelche Allergien habe? Ja Katzenhaare, aber sonst nix. Ok.
Narkosearzt: "Sans nervös?"
"Naja,..... bissl"
"Soll i ihnen was geben?"
Ich: "hmm....weiß nicht."
"Ah ja" sagt der Arzt " i gib ihna a klane Vorspeis" und schon fließt Chemie in meinen Körper"

Wenig später rollen sie mich seitwärts in den OP. Grelles Licht von oben. Eine Schwester fängt an im Schritt zu desinfiziern. Fühlt sich kalt an. "Sooooooo" sagt der Arzt wieder und drückt die Narkose in meine Armbeuge "Denkens an was schönes..." Das ist das letzte was ich von dieser Welt mitbekommen....schlagartig geht das Licht aus....weggetretten.

Nach unbestimmter Zeit erwache ich wieder im Krankenzimmer. Erste positive Wahrnehmung: Mir tut nix weh. Decke aufgehoben und geschaut. Es ist noch alles da. Alles locker eingepackt in so eine Art Eishockey-Eierschutz, allerdings schön weich in Verbandsmaterial. Minimale Blutspuren. Links und rechts am Hoden ein etwa 1cm langer Schnitt, sauber vernäht.
Ich stelle noch fest das es meinem türkischen Zimmerkollegen auch besser zu gehen scheint und penne wieder voll weg. Die Narkose.

Gegen 15.00 Uhr kommt der Urologe. Ja, alles prima gegangen sagt er, paßt eh alles? Ja sag ich nix tut weh, es zieht nur bissl. Ja das ist normal sagt der Doc, sollte in 3, 4 Tagen alles normal sein. Ich soll in ca 1,5 Monaten mit einer Spermaprobe wiederkommen um sicher zu gehen das keine Spermien mehr da sind, und jetzt kann ich gehen.

Noch leicht wackelig auf den Beinen zieh ich vorsichtig meine Jeans an. Am Auto erstmal eine rauchen. Ich bin total relaxed. Aha die "Vorspeise" vom Narkosearzt hält noch an. Ich beschließe über die Landstrasse nach Hause zu fahren, die Autobahn is mir jetzt viiiel zu hektisch. Es wird eine extrem entspannte Fahrt. Dem Doc seine "Vorspeise" ist wirklich besser als jeder Joint....
 
Ich und Bekannte von mir liesen das ambulant in der Praxis des Urologen machen.

Fäden weg und Nachuntersuchung war nach ein paar Tagen.

Test nach ca. 4 Wochen.
 
3.Tag
Meine Laune ist bestens. Ich bin immer noch stolz auf mich das ich unglaublich mutige, harte Sau freiwillig diese Operation über mich ergehen lassen habe.
Es zieht immer noch bissl. Das ziehen muß man sich so vorstellen: Es ist ungefähr so wie wenn du eine neue Freundin hast, es regnet draußen daher bleibst du mit ihr das Wochenende im Bett und du fickst sie so oft wie es nur irgendwie machbar ist. Das ziehen am Montag früh ist dann ungefähr genau so. Außer beim hinsetzen, aufstehen und bücken, da ziehts bissl mehr. Ist aber absolut nicht schlimm, leicht auszuhalten.

Ein wenig genauer hätte der Doc schon informieren können. Spermaprobe, ja gut....wo soll ich die den reintun? Kaffehäferl geht ja eher schlecht. Am besten ein Filmdoserl. Aber wo gibts eigentlich noch einen herkömmlichen Film zu kaufen? Und was mach ich mit dem Film? Wegschmeissen is ja irgendwie auch schade.
Ich entschließe mich an der Tankstelle eine große Dose Kaugummi zu kaufen. Die Dose ist aus Plastik (in passendem weiß!!) und verschließbar. Ideal! Jetzt muß ich sie erst leer essen, aber dazu habich eh mehr als ein Monat Zeit.

Bis zur Spermaprobe unbedingt verhüten! Hat er gesagt, aber er hat mir nicht gesagt wann ich mit Sex wieder anfangen darf. Nach langem überlegen riskiere ich am 3. Tag vorm schlafengehen einen Selbstversuch und mach einmal Sex mit mir selber. Was passiert jetzt eigentlich mit den armen Sperma-Kaulquappen? Knallen die jetzt mit dem Kopf gegen ein zugeschweißtes Röhrl? Und dann? Gibts dort einen Stau? Platzt das irgendwann wenns zu viel wird? Das Internet klärt auf: Die Spermien werden in den Nebenhoden wieder abgebaut. Uff...Glück gehabt.
Der Selbstversuch klappt tadellos. Prächtiges abspritzen! Die Menge ist sogar ziemlich viel! (Naja, 3 Tage Abstinenz muß man auch einkalkulieren) Das ziehen wird nicht mehr, Naht ist auch keine geplatzt. Na dann: Alles super!
 
wenn man hier einige posts liest, vorallem eines, muss man sich schon fast an den kopf greifen.

wenn man seit jahren in einer beziehung ist und den kinderwunsch abgeschlossen hat, find ich das eine wirklich tolle lösung. frauen nehmen jahrelang hormone und können den körper schädigen, da darf doch der mann auch diesen schritt wagen, wenn er keine kinder mehr will ;)

mein mann hat den schritt auch gemacht, als unsere tochter 2 jahre alt war und wir beide bereuen es definitiv nicht:) etwas besseres hätt man nicht machen können
 
Ich hab es jetzt seit einem Jahr habe drei kinder
meine Frau ist nach wie vor super schlank und
habe auch ein leichtes ziehen gehabt aber nachdem ich nach Hause gekommen bin,
hab ich es gleich mit ihr probiert und es ist schon geiler wie vorher gewesen!
obwohl der der Arzt gesagt hat, die nächsten drei Wochen soll ich Wichsen
und dann eine Probe bringen
no risc no fun!
 
@senim123
Also gleich nach der OP?
Nein das trau ich mich nicht, zumal meine sehr "fruchtbar" ist und extrem schnell aufnimmt (...wie der Landwirt zu sagen pflegt)
 
Sehr unterhaltsam beschrieben Lukey, und hätte ich nicht Zweifel ob ich nicht irgendwann doch mal Kinder will hätte ich es auch schon langemachen lassen. Kann mir einfach nicht vorstellen mit Kindern zurecht zu kommen bezw welche zu wollen...
 
Kann mir einfach nicht vorstellen mit Kindern zurecht zu kommen bezw welche zu wollen...
das können sehr viele männer nicht... und dann plötzlich, wollen sie sie nimmer hergeben :) kinder sind etwas wunderbares, eine wirkliche bereicherung im leben, aber es muss gut überlegt sein und man muss wirklich diesen weg einschlagen wollen... aber er lohnt sich
 
und hätte ich nicht Zweifel ob ich nicht irgendwann doch mal Kinder will hätte ich es auch schon langemachen lassen. Kann mir einfach nicht vorstellen mit Kindern zurecht zu kommen bezw welche zu wollen...


Solche Entscheidungen sollten nur getroffen werden, wenn wirklich sicher ist, daß man sie auch in späteren Jahren noch tragen kann. Wenn bereits Familie und Kinder da sind, dürfte für einen Mann diese Entscheidung auf jeden Fall realistischer zu treffen sein als in jüngeren Jahren.

Ich hab mich mit Mitte 20 sterilisieren lassen. Mit 40 habe ich diese Entscheidung zwar nicht bereut, aber sie verursacht Kummer. Du kannst nicht in die Zukunft sehen, und im Lauf der Jahre können sich Überzeugungen ändern.
 
@ Mr .Lucky
Also gleich nach der OP?
Nein das trau ich mich nicht, zumal meine sehr "fruchtbar" ist und extrem schnell aufnimmt (...wie der Landwirt zu sagen pflegt)

auch meine Frau ist sehr Fruchtbar aber dieses Risiko sind wir eingegangen
und es war total geil!
 
Sehr unterhaltsam beschrieben Lukey, und hätte ich nicht Zweifel ob ich nicht irgendwann doch mal Kinder will hätte ich es auch schon langemachen lassen. Kann mir einfach nicht vorstellen mit Kindern zurecht zu kommen bezw welche zu wollen...

Mit 20 hätte ich mir das auch nicht vorstellen können, allein schon der Gedanke an Kinder hat ziemliches unwohlsein bei mir ausgelöst. Mit 32 habe ich dann meine jetzige Frau kennengelernt und es war ziemlich schnell klar das ich mit der Kinder haben will.

Also so etwas kann sehr schnell umschlagen und man ändert seine Meinung. In jungen Jahren würde ich es NIE machen lassen, aber in meinem Fall, ü50 und zwei Kinder im Teenageralter. Hab sie wahnsinnig gern aber nochmal von vorne mit Kindern anfangen? Dankeschön, kein Bedarf.
 
naja..dann werd ich mich auch outen....auch ich hab es mir machen lassen...ampulant kostenpunkt € 500....ich hatte leider pech als einer der wenigen hab ich eine nebenhodenentzündung eingefangen gehabt....aber eine schachtel antibiotikum und weg war sie....
entschlossen hat mich dazu weil auch wir mit der familienplanung nach 2 kinder abgeschlossen hatten
ich würd es jeden weiter empfehlen
 
also wenn das outing in vollem Gange ist;)
Kann ich nur jedem empfehlen, wenn die Kinderplanung schon durchgedacht wurde bzw abgeschlossen ist.
Mit Partnerin das Thema besprochen und dann durchgeführt. Es ist dann halt ein anderes Feeling wenn man sich da drüber keine Gedanken mehr machen muss.
Und es ist ein einmaliger eingriff und sozusagen ist es dann erledigt ;)
 
7.Tag
Das ziehen ist so gut wie weg. Alles ganz normal. Die Fäden an den 2 Schnitten lösen sich langsam auf. Es sieht so aus als ob dieser Prozess an der Wunde ganz minimale Eiterflüßigkeit hervorbringt. Ich desinfiziere die beiden Schnitte von aussen mit bestem 42 prozentigem Marillenbrand und nehme zur Sicherheit mindestens 4cl oral ein.
 
Dann wed ich meine Geschichte auch noch zum besten geben:

Wegen eines Leistenbruches musste ich vor 7 Jahren ins Spital, in meiner damaligen Beziehung stand das Neu-Einsetzen der Spirale zur Debatte.
Ich muß dazusagen, zu dem Zeitpunkt war ich 40, und mein Sohn aus erster Ehe bereits 16, der Wunsch nach neuem Nachwuchs kein Thema.
Bei Durchsicht des Informationsblatts vor der Operation, ich ließ mir 2 Netze einsetzen, stach mir dann der Vermerk "eine Verletzung des Samenleiters ist möglich" ins Auge.
Bingo ! Ich hab daraufhin gleich meinen Operateur gefragt, ob das absichtlich auch geht, worauf der antwortete, wann er schon dort sei, wär das kein Problem.
Bezüglich der Kostenfrage antwortete er, es sei ein Geschenk des Hauses, ein Danke genügt ihm. Wenn einer das Merkblatt schon so aufmerksam durchliest, muß das auch belohnt werden.
Nach der Operation hatte ich 3 kleine Narben auf der Bauchdecke, Knopfloch-Chirurgie nennt man das, und war noch etwas benommen von der Narkose.
Den ersten Gang aufs WC absolvierte ich mit Hilfe der Krankenschwester, Bettpfannen sind nicht mein Ding, und das im Stehen.
Der zweite Besuch der Toilette war dann im Alleingang, etwas wacklig auf den Beinen, und weil ich ja gut von zu Hause erzogen war, setzte ich mich.
Nun spielte mir aber mein Kreislauf einen Streich und ich wurde ohnmächtig. Zu mir kam ich dann auf dem Boden liegend, vor der Klomuschel, in einer Blutlache.
Der Notrufknopf war in Reichweite und des Schwesternpersonal hat mich dann zu meinem Bett zurückgebracht, die Platzwunde an der Nasenwurzel war dann leider ein Nasenbeinbruch.
Mein lieber Herr Doktor meinte dann lakonisch:
Was er immer sagt, der Samenleiter ist das Gehirn des Mannes, mir hat er es durchtrennt, drum bin ich ihm kopflos vom Klo gefallen........:lol:
Abgesehn von der anschließenden Korrektur meines Zinkens hatte keinerlei negative Nachwirkungen von der Vasektomie, Menge, Farbe und Geschmack meines Spermas haben sich nicht geändert.
Die Libido blieb auch gleich, keine meiner Partnerinnen hat sich seitdem beschwert. Kann ich nur jedem empfehlen, der seine Familienplanung bereits als fertig erachtet!
 
Mein Mann hat es Ambulant unter örtlichen Betäubung machen lassen,war flott wieder vorbei.
Er hat danach gesagt das er viel mehr Angst davor hatte als es ist,er würde es wieder machen lassen.
Unser Sex ist jetzt genial weil ich nichts nehmen muss(und mehr Lust habe),wir haben 4 Kinder das reicht. Gekostet hat es 650,-.
 
also ich ziehe eine op auch in betracht. wir haben bereits zwei kinder und zumindest für mich sind weitere kinder kein thema mehr. meine frau würde zwar zu einem dritten nicht nein sagen, aber für mich ist's definitiv vorbei.
wie gesagt, ich bin auch am überlegen wegen einer op, zumal ich meiner frau keine "extra-hormone" antun will.
ABER... ich hab wahnsinnige angst vorm doc! mir is grundsätzlich wurscht ob das der urologe oder auch nur der hausarzt ist...:confused:
und meine güte, wenn ich erst an die spritze:down: denke :cry:
 
ABER... ich hab wahnsinnige angst vorm doc! mir is grundsätzlich wurscht ob das der urologe oder auch nur der hausarzt ist...

Augen zu und durch. Es ist wirklich ein harmloser, weitgehend schmerzfreier Eingriff. ;)
 
Zurück
Oben