http://de.wikipedia.org/wiki/Vergewaltigung
Auf 100.000 Einwohner kommen in Schweden pro Jahr 46,5 bei der Polizei angezeigte Vergewaltigungen.[26] Dies ist die höchste Quote in Europa und etwa vier Mal so hoch wie in Deutschland. Die europaweit vergleichende Studie von Jo Lovett und Liz Kelly benennt als mögliche Gründe hierfür u. a. einen weiter gefassten
Schweden [Bearbeiten]
Im Strafgesetzbuch Schwedens, Brottsbalk in der Landessprache, behandelt das Kapitel 6 Sexualverbrechen. Paragraf 1 behandelt die Vergewaltigung (våldtäkt), Paragraf 2 den Sexuellen Zwang (olaga tvång) und Paragraf 10 die sexuelle Nötigung (sexuellt ofredande).[11][12]
§ 1 sagt sinngemäß: Sexuelle körperliche Handlungen, die Geschlechtsverkehr gleichen, die durch Misshandlung oder sonstwie mit Gewalt oder durch Androhung von Verbrechen erzwungen oder an Personen vollzogen werden, die wegen Bewusstlosigkeit, Schlag, Drogen, Krankheit, körperlicher oder geistiger Störung in einem hilflosen Zustand sind, werden mit zwei bis sechs Jahren Haft bestraft, in minderschweren Fällen bis vier Jahre, in besonders schweren Fällen (z. B. mehrere Personen, besonders brutal) mit vier bis zehn Jahren Haft.[12]
§ 2 sagt sinngemäß: Wer durch gesetzeswidrigen Zwang (Nötigung, Erpressung), der nicht in § 1 enthalten ist, eine Person dazu bringt, eine sexuelle Handlung durchzuführen oder zu erdulden, wird mit Gefängnis bis zu zwei Jahren bestraft, in schweren Fällen mit Haft zwischen sechs Monaten und sechs Jahren.[12]
§ 10 sagt sinngemäß: Wer sich vor einem anderen so entblößt, dass dies Unbehagen erzeugt oder sonstwie durch Worte oder Handeln einen Menschen so belästigt, dass dies die sexuelle Integrität dieses Menschen verletzt, wird mit Geldstrafe oder bis zu zwei Jahren Haft bestraft.[12]
Wie streng die schwedischen Gesetze sind wurde im Herbst 2010 weltweit bekannt, als gegen Julian Assange (politischer Aktivist, Journalist und ein Sprecher von WikiLeaks) ein schwedischer Haftbefehl ausgesprochen wurde (Näheres hier, woraufhin er in Großbritannien verhaftet wurde
Vergewaltigungsbegriff sowie eine aktivere Stellung der betroffenen Personen im Prozess. So besitzen sie als Verfahrensbeteiligte das Recht, eigene Anträge zu formulieren, und haben nicht, wie z. B. in Deutschland, lediglich die Rolle eines Zeugen inne. Bezüglich der weiteren Begleitumstände zeigte die Studie, dass die Opfer vergleichsweise deutlich mehr Alkohol und seltener andere Drogen konsumiert hatten und die Täter im Vergleich zu Tätern in anderen Ländern deutlich weniger alkoholisiert waren. Die Vergewaltigungen fanden häufiger in privaten Örtlichkeiten, Autos und auf öffentlichen Plätzen statt als im Umfeld von Clubs oder Discos. Täter waren zu 24 Prozent Partner und Ex-Partner und zu etwa 20 Prozent Fremde. In 10 Prozent der Fällen kommt es zu einer Anklage vor Gericht.[26] Sechs Prozent der angezeigten Vergewaltigungen sind Vergewaltigungen in der Ehe