Vermittelt unser Sprachgebrauch ein falsches Bild vom Sex?

Hey ihr lieben. :)

Möchte eine Gesprächsrunde starten und bin auf eure Meinungen gespannt.

Es soll hier darum gehen, ob unsere Ausdrucksweise falsche Vorstellungen vom Sex erwecken.

Wenn das Thema Sex aufkommt und es darum geht wer mit wem geschlafen hat, egal ob es mit meinen Freundinnen ist oder wenn man sich mit jemanden Unterhaltet kommen so ziemlich immer die gleichen Begriffe vor.

Wenn man über andere spricht:
"Er hat sie flachgelegt"
"Er hat sie gebumst"
"Er hat sie gefickt"

Wenn man von sich selber spricht (als Frau):
"Er hat mich flachgelegt"
"Er hat mich gebumst"
"Er hat mich gefickt"

Wenn man von sich selbst spricht (als Mann):
"Ich hab sie flachgelegt"
"Ich hab sie gebumst"
"Ich habe sie gefickt"

Möchte auf keinen Fall pauschalisieren!

Wenn man so Sätze hört bzw. verwendet überhaupt wenn man noch jung und unerfahren ist, weckt das nicht falsche Vorstellungen?
Für mich hört sich das immer so an (wenn ich es nicht besser wüsste), dass der Mann der große starke Hengst ist der permanent die Frau aktiv Stößt und zeigt was er kann. (Hier etwas übertrieben formuliert, aber zumindest wisst ihr was ich meine.)

Doggy wird auch immer als passive Stellung der Frau gesehen, dabei kann hier auch der Mann sich etwas zurückhalten und die Frau bewegt sich.

Könnte es sein, dass Frauen vielleicht durch diesen Sprachgebrauch weniger aktiv sind? Immerhin wird ja schon in jungen Jahren irgendwie damit vermittelt "Der Mann fickt dich".

Bin gespannt auf eure Meinungen.
tl:dnr

gut, du bist 22 und wenn ich mich zurückerinnere - ja, das ist so in etwa der sound. kommt natürlich auch auf deine soziale bubble an. grundsätzlich vögelt man gemeinsam :)
 
Bei Sex unter Männern habe ich mich schon öfter gefragt, warum ich der aktive bin, wenn er auf mir reitet. Aber das ist fast immer eine der ersten 3 fragen: a/p?

Ich denke auch, dass Sprache (Pornos ...) Anschauungen beeinflussen. Das kommt für mich in sehr vielen Antworten zu diesem Thema auch heraus. Schade ist, wenn dadurch Machtstrukturen verstärkt werden, die es nicht benötigt. Ich habe schon so oft Sex erlebt, wo ich davor mit zum Glück keine Idee machte, was passiert. (Auch die ganzen Filter in Portalen -- hier zum Glück sehr wenige -- bauen meines Erachtens auf beiden Seiten Druck auf, dem dann auch zu entsprechen.)

Das eine ist also die Sprache etc., das andere, Sex zu haben. Der ist nämlich fast immer einfach genail.
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich hab das Gefühl, dass das Kategorisieren von Vorlieben und Rollen in diversen Portalen derart präsent ist, dass man sich leicht in Schubladen stecken lässt und andere dann dafür die entsprechenden Vorstellungen vom Gegenüber haben. Das mag zwar gewisse Dinge bzgl. "Kompatibilität" vielleicht vereinfachen (tut es das wirklich?), aber ich empfinde es eher einengend. Klar, wenn man lieber top oder bttm ist, sind das Rollen, in denen man sich am ehesten wieder findet und wohl fühlt. Aber wenn Leute sich so sehr auf ihre Vorlieben verkrampfen, dass der Sex ohne dem nicht mehr machbar bzw. zu genießen ist, wird das zu einem Problem. Vorlieben sind schön und gut, aber primär geht's darum, offen für sein Gegenüber zu sein und gemeinsam Sex zu haben und zu erkunden, als sich auf festgelegte Szenarien zu festzulegen.
 
Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich hab das Gefühl, dass das Kategorisieren von Vorlieben und Rollen in diversen Portalen derart präsent ist, dass man sich leicht in Schubladen stecken lässt und andere dann dafür die entsprechenden Vorstellungen vom Gegenüber haben. Das mag zwar gewisse Dinge bzgl. "Kompatibilität" vielleicht vereinfachen (tut es das wirklich?), aber ich empfinde es eher einengend. Klar, wenn man lieber top oder bttm ist, sind das Rollen, in denen man sich am ehesten wieder findet und wohl fühlt. Aber wenn Leute sich so sehr auf ihre Vorlieben verkrampfen, dass der Sex ohne dem nicht mehr machbar bzw. zu genießen ist, wird das zu einem Problem. Vorlieben sind schön und gut, aber primär geht's darum, offen für sein Gegenüber zu sein und gemeinsam Sex zu haben und zu erkunden, als sich auf festgelegte Szenarien zu festzulegen.
Das finde ich das Schöne an Sauna oder Outdoor-Cruisen. Hier gibt es zwar auch krasse Hierarchien, aber dennoch passiert sehr viel. Dabei ist mir die Jahre der Unterschied zwischen "Ich bin (situativ) geil." und "Ich bin geil auf ... ." klar geworden. Pornos haben das nicht geschafft, da finde ich immer "Ich bin geil auf ... .", wobei das für mich ohne Frage das noch intensivere Erlebnis ist. Aber auch beim Ich-bin-Geil-Sex habe ich viel gelernt, was wiederum für mein Denken über Sex wichtig ist.
 
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Du triffst den Nagel auf den Kopf. Ich hab das Gefühl, dass das Kategorisieren von Vorlieben und Rollen in diversen Portalen derart präsent ist, dass man sich leicht in Schubladen stecken lässt und andere dann dafür die entsprechenden Vorstellungen vom Gegenüber haben. Das mag zwar gewisse Dinge bzgl. "Kompatibilität" vielleicht vereinfachen (tut es das wirklich?), aber ich empfinde es eher einengend. Klar, wenn man lieber top oder bttm ist, sind das Rollen, in denen man sich am ehesten wieder findet und wohl fühlt. Aber wenn Leute sich so sehr auf ihre Vorlieben verkrampfen, dass der Sex ohne dem nicht mehr machbar bzw. zu genießen ist, wird das zu einem Problem. Vorlieben sind schön und gut, aber primär geht's darum, offen für sein Gegenüber zu sein und gemeinsam Sex zu haben und zu erkunden, als sich auf festgelegte Szenarien zu festzulegen.
Das finde ich das Schöne an Sauna oder Outdoor-Cruisen. Hier gibt es zwar auch krasse Hierarchien, aber dennoch passiert sehr viel. Dabei ist mir die Jahre der Unterschied zwischen "Ich bin (situativ) geil." und "Ich bin geil auf ... ." klar geworden. Pornos haben das nicht geschafft, da finde ich immer "Ich bin geil auf ... .", wobei das für mich ohne Frage das noch intensivere Erlebnis ist. Aber auch beim Ich-bin-Geil-Sex habe ich viel gelernt, was wiederum für mein Denken über Sex wichtig ist.
 
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