Ja, es war zu erwarten. Einerseits leider, andererseits schade.
Das Kirchenvolksbegehren spekulierte viel zu sehr mit dem Neid und berücksichtigte nicht, daß ein (großer) Teil der Gelder tatsächlich für notwendige Sozialleistungen für die Gesellschaft (und nicht nur für die Gläubigen) verwendet wird und grundsätzlich nicht gespart werden kann bzw. soll. Der Steuerzahler erspart sich eben nichts, wenn diese Leistungen von der öffentlichen Hand erbracht werden.
Das Demokratievolksbegehren war viel zu überfrachtet mit detaillierten Inhalten und zeigte damit die Problematik von Volksbegehren auf: Sind die detailliert, so unterschreiben sie wenige, weil die meisten dem einen oder anderen Aspekt nicht zustimmen können und fürchten für Ungewolltes vereinnahmt zu werden, weil sie ganz und gar nicht sicher sein können, was mit ihrer Zustimmung gemacht wird (im Gegensatz zur Volksabstimmung, wo es nur 100% Ja oder Nein gibt, ohne Abänderung im Inhaltlichen).
Sind sie zu allgemein oder zu prägnant, eigenen sie sich nicht für Reformen und bleiben Wut- oder Mut-Ausrufe.
Wer nicht unterschrieben hat muß überhaupt nicht zufrieden mit dem Zustand unserer Demokratie sein - die meisten dürften wohl dem einen oder anderen der 8 Punkte zustimmen können, nicht aber allen 8 Punkten.
In beiden Fällen wäre es das Dümmste von Seiten der Politiker jetzt nichts zu tun. Die Probleme wachsen und verschwinden nicht.