Was bedeutet für euch "links"?

Frage siehe Titel.
Titel: Was bedeutet für euch "links"?

So einfach ist das nicht zu beantworten, denn "links" kann ja unterschiedliche Facetten haben. Das gilt übrigens genau so für "rechts". Ich kann mir ja vorstellen, worauf du hinaus willst. Rechte meinen mit "links" oft linksextrem ...... vice versa gilt das ebenso.
 
ernsthafte überlegungen zu diesem thema bleiben, inhaltsleere einzeiler verschwinden - undabhängig aus welcher richtung sie kommen.

gibt's nachhaltig nur hickhack wird der thread geschlossen.
 
Mich würde es echt interessieren. Ich lese, wenn ich schon mal hier bin, immer wieder von "rot-grün", Gutmenschen (?), Multikulti und/oder ähnliches (*€: ich ergänze noch "Refugees welcome*). Nur frage ich mich, warum das für links stehen soll. Erstens sind das lediglich schlagworte und hat mE nichts mit links zu tun - oder diejenigen, die diese Begriffe benützen, sollten mal erklären, was daran links sein soll.
 
....meistens wird mit "Links" ein egalitäres Menschenbild verunglimpft......
 
Mich würde es echt interessieren. Ich lese, wenn ich schon mal hier bin, immer wieder von "rot-grün", Gutmenschen (?), Multikulti und/oder ähnliches (*€: ich ergänze noch "Refugees welcome*). Nur frage ich mich, warum das für links stehen soll. Erstens sind das lediglich schlagworte und hat mE nichts mit links zu tun
Um es mit der Flüchtlings/Migrantenfrage zu verknüpfen: Natürlich passt da diese Einteilung nicht so ganz, denn es gibt auch auf der "rechten" Seite Menschen, die über die Fälle des zu Recht anerkannten Asyls hinaus für die Aufnahme der Zuwanderer sind. Aber in der Mehrzahl sind es doch die Anhänger der "linken" Parteien, die in der Asylfrage (viel zu) liberal sind.

Multikulti verwende ich gerne mit ironischem Unterton, wenn Dinge gefordert werden, die angeblich der besseren Integration dienen sollen. In Wahrheit aber bewirken sie am Ende das Gegenteil und zumindest (Schüler mit NULL deutschen Sprachkenntnissen in die Regelklassen) verhindern sie einen sinnvollen Unterricht für alle.

oder diejenigen, die diese Begriffe benützen, sollten mal erklären, was daran links sein soll.
Von wo die Begriffe links/rechts in der Politik her kommen, das ist wohl klar.

Die Einteilung der Parteien in links und rechts stammt eigentlich lediglich von der Sitzordnung der Französischen Nationalversammlung von 1789 sowie später der Sitzordnung im Weimarer Reichstag und heutzutage der Sitzordnung im Landtag und Bundestag. Dabei saßen ursprünglich die Vertreter der Monarchie (also die Unterstützer eines Königreiches) rechts und die Gegner des Königs links. Da auch die Kommunisten Gegner des Königs waren, saßen später auch die Kommunisten links und noch später als die Nazis auftauchten, saßen diese rechts, was eigentlich keinen Sinn macht, da auch die Nazis das Ziel einer Revolution hatten und gegen die Monarchie waren. Aber dies geschah teilweise auch ganz einfach um zu verhindern dass Sozialisten und Nationalsozialisten zusammen saßen, da sie sonst zu viel Unruhe stifteten.

Und ebenso klar ist es, dass sich inzwischen sehr viel geändert hat, dass manche Einteilungen und Zuordnungen nicht mehr so zutreffen.

Wie schon angedeutet, kann ich genau so die Frage stellen: Was bedeutet für euch (dich) der Begriff rechts? Ist jeder, der nicht links steht, demnach eine Rechter?
 
Um es mit der Flüchtlings/Migrantenfrage zu verknüpfen: Natürlich passt da diese Einteilung nicht so ganz, denn es gibt auch auf der "rechten" Seite Menschen, die über die Fälle des zu Recht anerkannten Asyls hinaus für die Aufnahme der Zuwanderer sind. Aber in der Mehrzahl sind es doch die Anhänger der "linken" Parteien, die in der Asylfrage (viel zu) liberal sind.

Multikulti verwende ich gerne mit ironischem Unterton, wenn Dinge gefordert werden, die angeblich der besseren Integration dienen sollen. In Wahrheit aber bewirken sie am Ende das Gegenteil und zumindest (Schüler mit NULL deutschen Sprachkenntnissen in die Regelklassen) verhindern sie einen sinnvollen Unterricht für alle.


Von wo die Begriffe links/rechts in der Politik her kommen, das ist wohl klar.



Und ebenso klar ist es, dass sich inzwischen sehr viel geändert hat, dass manche Einteilungen und Zuordnungen nicht mehr so zutreffen.

Wie schon angedeutet, kann ich genau so die Frage stellen: Was bedeutet für euch (dich) der Begriff rechts? Ist jeder, der nicht links steht, demnach eine Rechter?

Servus,
es stimmt durchaus, dass strikte Einteilungen nicht mehr ganz zutreffen. Heute findet man genug Sozis/Linke, die Meinungen vertreten, die eher der "rechten" FPÖ zuzuordnen, bzw. bei ihr abgeschrieben wurden. Wie auch ein guter Teil der blauen Wähler früher stramme Sozis waren. Deshalb amüsiert mich das Gegeifer einiger Leute über die ach so blöden FPÖ-Wähler so sehr, sie beschimpfen damit die Ex-Genossen. Wir Rechte wiederum sollten mit den verbleibenden Leuten mit noch linken Gedankengut Nachsicht üben, auch sie können noch auf den rechten Weg gebracht werden. ;)
 
„Links“ steht für mich für: Chancengleichheit, progressive Politik, Offenheit, Solidarität, Miteinander, Menschlichkeit, das Infragestellen des Ist-Zustandes und den Willen zur Verbesserung desselben.

Zugegebenermaßen fällt mir die Verortung von „links“ in der Parteienlandschaft hierzulande nicht leicht.
 
Interessant wird auch der Wahlausgang, danach wissen wir, welche Gewichtung links und rechts hat. Deutschland wählt in Kürze, wir müssen uns noch etwas gedulden. ;)
 
„Links“ steht für mich für: Chancengleichheit, progressive Politik, Offenheit, Solidarität, Miteinander, Menschlichkeit, das Infragestellen des Ist-Zustandes und den Willen zur Verbesserung desselben.
Den "Rechten" ordnest du dann die gegenteiligen Attribute zu?

Und: als Rechter wird man recht schnell eingestuft, wenn man den Linken und ihren Ideen nicht vorbehaltlos Beifall klatscht.
 
Den "Rechten" ordnest du dann die gegenteiligen Attribute zu?

Und: als Rechter wird man recht schnell eingestuft, wenn man den Linken und ihren Ideen nicht vorbehaltlos Beifall klatscht.
Den Rechten ordne ich tatsächlich andere Attribute zu, nicht unbedingt alle negativ. Aber das war nicht die Frage und ich werde die umgestellte Frage gern in einem andern Thread beantworten.
 
Mir fällt es wie gesagt eh schwer, das was ich als links empfinde, in (Regierungs-)Parteien zu verorten.
In der Opposition, wo man nichts beweisen muss, ist der hehre Anspruch natürlich leichter zu erfüllen.

Die von Dir genannten sind wohl irgendwann mal den linken Idealen nahe gewesen.
Castro war aber IMHO zuallererst Revolutionär. Maduro war Gewerkschafter, bevor er Politiker würde, aber die Lage in Venezuela ist mir zu komplex als dass ich sie aus dem schönen Österreich heraus seriös beurteilen könnte.
Ich mache „links“ lieber an heimischen Politikern wie Kern oder Elke Kahr fest.

Trotzdem rede ich von einer politischen Ideologie und Du von konkreten Menschen. Nur die Wenigsten verkörpern alle Aspekte der Ideologie, was aber auch menschlich ist.
 
Trotzdem rede ich von einer politischen Ideologie und Du von konkreten Menschen.

Irgendwann kommen die Vertreter dieser Ideologie an die Macht (oder auch nicht). Und spätestens dann wird es konkret, weil eben konkrete Menschen die Regierungsgewalt ausüben.

Nur zu Klarstellung: Auch General Franco hat natürlich die Ideale, für die er angeblich gekämpft hat, keineswegs umgesetzt. Sein Regime war alles andere als christlich.
 
"Links" und "Rechts" sind aus meiner Sicht ohnehin dumme Einordnungen. Und die Begriffe stammen eigentlich aus den Parlamenten, wo traditionell links die Arbeiter(vertreter) saßen und rechts die Konservativen (oder "besser" Gestellte).

Heutzutage ist der klassisch Linke eher alternativ - also der klassische Philosophie- oder Psychologiestudent (gar nicht mehr der Arbeiter, weil der wählt mittlerweile eher die FPÖ), der klassisch Rechte studiert Jus oder an der WU (und wählt ÖVP oder NEOS). Ich weiß, das ist natürlich sehr klischeehaft, aber so hab ich das über die Jahre wahr genommen.

Und um etwaigen Angriffen vorzubeugen: Ich kenne LINKE, die leiwand sind, und ich kenne RECHTE, die leiwand sind. Und ebenso sind überall Ungustln dabei.
 
Mich würde es echt interessieren. Ich lese, wenn ich schon mal hier bin, immer wieder von "rot-grün", Gutmenschen (?), Multikulti und/oder ähnliches (*€: ich ergänze noch "Refugees welcome*). Nur frage ich mich, warum das für links stehen soll. Erstens sind das lediglich schlagworte und hat mE nichts mit links zu tun - oder diejenigen, die diese Begriffe benützen, sollten mal erklären, was daran links sein soll.
Ich würde zerst einmal meinen, dass "links" heute praktisch nur mehr Vergangenheit ist.
Im 19 Jahrhundert bedeutete es das politische und wirtschaftliche Emanzipieren der Arbeiterklasse (und der Mehrzahl der Frauen) - die es in vergleichbarer Form heute in den modernen Gesellschaften der (ehemaligen?) Industrieländer nicht mehr gibt.
Links stand früher für Aufbruch, Modernisierung und liberale Gesellschaft und Gesetzgebung. Auch für die Demokratisierung der Produktionsmittel, der Politik..... udglm. Wieviel davon heute in den "linken" Parteien noch vorhanden ist, mögen die Benuter von Lupen und Binokularen herausfinden.
Verkürzt - der neoliberale Ungeist hat längst mit links und rechts im traditionellen Verständnis aufgeräumt.

Was "links" heute und für die nähere und mittlere Zukunft bedeuten kann - das ist die eigentlich interessante Frage.

Anschließend, und weil du explizit auf das Forum hier deine Frage abgestellt hast - ist links im derzeitigen politischen Jargon zu einer Art "Verunglimpfung und Diffamierung" bzw "Herabwürdigung" geworden. Vergleichbar mit dem "Reaktionär" der linken Parteien früherer Jahrzehnte. Ein Ausdruck von Ressentiment und Inhaltsleere.
Heute wird gerne "framing" als Erklärungsmodell benutzt - das hat so gesehen, erfolgreich die vorwiegend national und christlichsozial motivierte Ablehnung sozialistischer und sozialdemokratischer Linksparteien heute zu einer Renaissance der persönlichen und poliitschen "Entwertung" geführt.

Ich habe es an anderer Stelle bereits geschrieben - abgesehen von der KPÖ bzw KPÖ-plus würde ich in Österreich keine linke Partei sehen. Zumindest keine, die mit der Linken Deutschlands vergleichbar wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von den Parteien ist in Österreich für mich die einzig wirklich linke Partei. Mit Abstrichen auch noch die Grünen. SPÖ ist im Moment zwar links der Mitte, aber definitiv keine linke Partei.

"links" zu definieren ist sowieso schwer.. Was ist wirklich links? Die Kommunisten, die Arbeiterbewegung? Wennst 10 Leute fragst, bekommst 10 verschiedene Antworten....
 
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