Was ist BDSM für euch?

vertrauen, dass die zuvor gesetzten Grenzen eingehalten werden. Eine Grenzüberschreitung stellt immer einen Verstoß gegen die zuvor ausgemachten Regel und somit einen Vertrauensbruch dar.
Vielleicht ist es hilfreich, zwischen Grenze und Tabu zu unterscheiden (oder ein ähnliches Begriffspaar heranzuziehen).

Grenze = das was Sub "sich nicht traut", "Überwindung kostet" usw - aber aus den Augenwinkeln betrachtet einen Reiz darstellt, aber eben nur nicht jetzt. Da ist es Sache des Doms, mit seinem Feingefühl den richtigen Zeitpunkt zu finden.

Tabu = absolutes NoGo, ich hab hier auch schon "harte Grenze" gelesen, dürfte dasselbe meinen. Hier ist eine Überschreitung ein Vertrauensbruch und führt zum Abbruch (wohl nicht nur der aktuellen Session). Tabus können sich aber mit Weiterentwicklung des Sub-Parts ändern, das ist aber keinesfalls Sache des Doms.

Auf eine Headline heruntergebrochen:
Grenzen darf gegebenenfalls der Dom verschieben, Tabu hingegen verschiebt - wenn überhaupt - nur Sub

Just my 2 eurocents.
 
Tut mir leid aber was den Zweck des Safewords angeht da dürfte in deinem BDSM Club ja wohl eine andere Ansicht herrschen die ich so nicht teilen kann. Safewords sind eigentlich dazu da um Grenzüberschreitungen von harten Grenzen zu verhindern und sind vor allem in jenem Bereich des BDSM gebräuchlich bei dem es wechselnde Playpartner gibt da in solchen Szenarios meist nicht ausreichend Zeit ist um alle möglichen Redflags vorab auszuschließen.

BDSM innerhalb einer Partnerschaft/ Ehe ist für mich ohnehin undenkbar. Ein Club bietet da eben die Möglichkeit, spezielle Erfahrungen mit wechselnden Partnern zu machen, ohne partnerschaftliche Bindung oder gar Liebe. Und da ist ein Safeword durchaus angebracht.

Inwieweit ein DOM gekonnt sadistisch agiert oder doch eher nur ein Wunscherfüller seiner SUB ist, hängt wohl von der jeweiligen Konstellation ab, unter der BDSM stattfindet. Da ist eben vieles möglich. Wirklich gute DOMs sind eine Rarität.
 
Auch oder gerade mit unerfahrenen Partnern sollte man viel reden, denn auch das vermittelt Sicherheit. Zu erfahren, was er mag oder nicht ist wichtig, denn zumindest jetzt denkt er, dass es so ist. Ob es dann tatsächlich so ist, wird sich zeigen. Es liegt am Dominanten, dass das Ver- und Zutrauen in ihn größer wird als die Angst.
Das ist halt das Problem wenn man nicht 20.000 Worte pro Post schreiben will und nicht jede Eventualität niederschreibt ;)

Wie schon erwähnt gibt es für mich BDSM nur in einer Beziehung, das heißt es gibt sowieso genug Gespräche und das Vertrauen ist ebenso da.
Nur setze ich mich halt nicht mit ihr hin un wir gehen Checklisten durch. Ebenso gab es Anfangs Tabus auf ihrer Seite, die mittlerweile alle gefallen sind. Von daher... Reden Ja: Das Gesagte als Gesetz ansehen: Jein. Alles Zerreden um vermeintliche 100% Sicherheit zu erlangen: Nein

Ich bin halt der Meinung man muß den Weg gemeinsam gehen und eine der wichtigsten Fähigkeiten die man als Dom braucht ist es Sub beobachten und die Reaktionen deuten zu können um eben alle Aktionen in einem Rahmen zu halten die erträglich sind um weder physisch noch psychisch noch emotional Schäden anzurichten die sich nachher nicht mehr reparieren lassen - und das kann mir kein Gespräch abnehmen.
Nur weil beim Gespräch in der Theorie etwas gut (oder schlecht) ist, heißt das noch lange nicht dass das in der Situation genauso ist.

Einfach halt nicht vollgas durchziehen, sondern sich herantasten.
 
Ich komme auf Marlenes Ansatz zurück: kann ein Sadist seine Neigung spielen? Oder begrenzen? Kann es in einer Beziehung BDSM geben - einvernehmlich, safe, auf Augenhöhe? Oder wäre es nur ein diffiziles Konstrukt in welchem der dominante Part Wunscherfüller der/des Sub wäre?
 
Ich komme auf Marlenes Ansatz zurück: kann ein Sadist seine Neigung spielen? Oder begrenzen? Kann es in einer Beziehung BDSM geben - einvernehmlich, safe, auf Augenhöhe? Oder wäre es nur ein diffiziles Konstrukt in welchem der dominante Part Wunscherfüller der/des Sub wäre?

Ich würde sagen: eine win-win-Situation für beide ist noch immer das beste. Es müssen sich "nur" die zwei Richtigen finden.

Ist meist auch schon ganz schön schwer.
 
Sad / Maso sind charakterliche Eigenschaften, während Dom / Sub Dominanz und Unterwerfung bedeutet, also ein Verhalten. Das sollte man auseinander halten, wenngleich es auch zusammen in einer Person auftreten kann. Nicht jeder Dom ist ein Sadist und nicht jede Sub masochistisch.

Und schon gar nicht kann jeder Sadist dominieren.
 
Ich komme auf Marlenes Ansatz zurück: kann ein Sadist seine Neigung spielen? Oder begrenzen? Kann es in einer Beziehung BDSM geben - einvernehmlich, safe, auf Augenhöhe? Oder wäre es nur ein diffiziles Konstrukt in welchem der dominante Part Wunscherfüller der/des Sub wäre?

Das kann ich beantworten. Mein erster Herr war ein echter Sadist.
Am Anfang hat es ihm gereicht, immer mehr Macht über mich zu bekommen. Im Laufe der Zeit wurden seine Spiele immer heftiger. Es musste immer mehr, immer fester, immer schmerzhafter, immer länger werden. Er hat nie etwas 2x gemacht. Schon gar nicht, wenn ich gesagt habe, dass mir etwas gefallen hat.
Seine Spiele waren nicht immer nur physisch sondern auch ganz viele und schlimme Psychospiele.
Er wollte echte Angst (nicht nur Unsicherheit) in meinen Augen sehen, er wollte, dass ich wirklich Schmerz empfinde. Er hat seine Macht über mich sehr genossen und bis zum Geht-nicht-mehr ausgereizt.

Ich denke alleine die Schwierigkeiten (Krankenhaus, Polizei, Gericht), die er bekommen hätte, wenn er eine Spur weiter gegangen wäre, haben ihn davon abgehalten.

Ein Sadist kann seine Neigung nicht spielen, braucht er auch nicht, denn er hat sie ja. Er kann sich aber zurückhalten. Praktisch alle echten Sadisten sind Psychopathen und die sind gut darin, sich so zu geben, wie es von ihnen erwartet wird.

Für mich ist echtes - also nicht gespieltes - D/S nur in einer stabilen Beziehung möglich. Auch die Augenhöhe ist kein Problem. Nur weil jemand sub ist, ist er ja nicht weniger wert oder hört auf selbstständig zu denken. Beide Partner brauchen sich ja gegenseitig. - Und wenn´s angebracht ist, kann der Herr das Machtverhältnis verschieben. Da reicht ein Blick oder eine Geste.

Natürlich will ich auch, dass mein Herr auf meine Bedürfnisse eingeht, aber einer, der nur und ausschließlich macht, was ich will ist doch kein Herr. Sub will doch geführt werden und die Macht des Herrn spüren. Immerhin ist es eine Beziehung und kein Geschäft.
Im Gewerbe ist das sicher anders, da kommt der Kunde und sagt, was er sich vorstellt, bezahlt und bekommt, was er bestellt hat. Denke ich jedenfalls.

------- Bitte selber gendern ---------​
 
Seine Spiele waren nicht immer nur physisch sondern auch ganz viele und schlimme Psychospiele.
Er wollte echte Angst (nicht nur Unsicherheit) in meinen Augen sehen, er wollte, dass ich wirklich Schmerz empfinde. Er hat seine Macht über mich sehr genossen und bis zum Geht-nicht-mehr ausgereizt.

Ich denke alleine die Schwierigkeiten (Krankenhaus, Polizei, Gericht), die er bekommen hätte, wenn er eine Spur weiter gegangen wäre, haben ihn davon abgehalten.

Ein Sadist kann seine Neigung nicht spielen, braucht er auch nicht, denn er hat sie ja. Er kann sich aber zurückhalten. Praktisch alle echten Sadisten sind Psychopathen und die sind gut darin, sich so zu geben, wie es von ihnen erwartet wird.
Ein wesentlicher Unterschied bei einem echten Sadisten ist denke ich dass dieser die Lust aus dem Schmerz Angst bei der anderen Person zieht und es diesem nur darum geht für sich selbst diese Emotionen auszulösen egal ob die dafür notwendigen Handlungen jetzt angenehm für die Person sind oder nicht.

Das Problem ist hier die Kontrolle denn auch wenn es möglich ist dass der Sadist sich selbst einschränkt damit es keine Folgen gibt so ist es doch jedesmal ein Spiel mit dem Feuer.

Subs die nicht auch maso sind werden daher wohl in der Regel auch wenig Gefallen finden an einem Sadisten und solche die es sind geben dann eine gefährliche Mischung ab weil auf der einen Seite jemand steht den nur die Ansgt vor legalen Konsequenzen davon abhält ihr nichts anzutun während auf der anderen Seite jemand steht der den Sadisten geradezu auffordert es immer weiter zu treiben.

Echter Sadismus ist daher im BDSM meiner Meinung nach immer nur beschränkt auslebbar. Aber für die Leute mit dieser Neigung ist es immer noch besser es teilweise ausleben zu können als gar nicht. z.B. mit einer Vanilla Partnerin würden wir da nämlich von Psychoterror Misshandlung Vergewaltigung...reden während es für jemand der maso ist einfach nur der Kick ist.

LG sakura
 
Jo und jetzt?! Eben, hier sind wir beim Punkt mit der Phantasie und der Realität. Dass das von dir Beschriebene passiert, ist doch irgendwo nur logisch. Mir tät eher der Aspekt stutzig machen, dass es dir sehr oft passiert. Liegts dann wirklich an den Frauen, oder auch an deiner Auswahl der Spielpartnerinnen?...

Mir ist es bis jetzt 2 mal passiert und 2 mal war es die Frau die behauptet hat erfahrung zu haben. 1 mal war es bondage... sie will umbedingt eine hängebindung machen... ihre anderen doms haben das angeblich ned gekonnt und dann musste die schere die panik in den seilen ( wohlbemerkt noch nicht hängend) beenden! Und nein es war nicht das erste Treffen und ja sie hat eine gute fasade aufgebaut...
Das 2te mal war es das gleiche... die ex beziehubgen wollten ihr nicht weh tun... seither war sie schon bei richtig harten doms die ihr auch striemen verpasst hätten... und beim treffen war plötzlich der harte klaps zuviel... weil da bekommt die potenziell blaue flecken war die aussage...

Bei Partnerinnen die ehrlich waren, hatte ich immer gute erfahrungen...
 
Ich stimme dem zu, dass BDSm ein geben und nehmen ist. Ich habe mit allen Meinen Herrn (es waren in 22 Jahren SM nur 3,5) ausgiebig vorab kommuniziert, das Ganze meist online, ehe es zu einem Treffen kam. Bei meinem ersten Herrn kamen Fragebögen zum Einsatz, mit diversen Praktiken, die ich mit Schulnoten bewerten konnte. War eine gute Sache, denn zum einen musste ich mir erstmal klar werden, was mag ich, was nicht. Viele Begriffe waren mir damals unbekannt, und ich musste recherchieren, mich informieren. Das Ganze aber für mich alleine, mich mit dem auseinandersetzen. Beim zweiten Herrn wußte ich dann schon recht genau was ich mag und was nicht. Und auch das hat sich entwickelt, vieles was Anfangs unvorstellbar war, wurde zur Leidenschaft.

Ich sehe SOG als Fluch und Segen, einerseits ist BDSm damit ins Blickfeld gerückt, und Interesse wurde geweckt. Andererseits springen auch viele auf den Zug auf, die besser fern bleiben würden.

Für mich ist BDSM, die Beziehung zu meinem Gebieter mein Leben. Vergleiche ich mich heute mit meinen Anfängen, so überraschen mich einige Entwicklungen, manches würde ich anders machen, aber im großen und Ganzen bin ich sehr dankbar diesen Weg gehen zu dürfen. Für mich ist BDSM zu 50 Prozent Kopfsache, der klassische Sex spielt für mich bei SM keine Rolle
 
Und dieses "Optimale" ist eben in aller Regel ein an die Grenzen gehen. Nicht umsonst gibt es ja ein safeword. BDSM ist eben kein Kuschelsex für Paare.
Ich finde hier die Formulierung von @Mitglied #380867 vielleicht tatsächlich präzier. Also lassen wir Tabus mal aussen vor dann kann Dom schon an die Grenzen gehen allerdings ist das Erlebnis nicht zwangsläufig gut wenn man in einer Spielsituation wie du Sie ansprichst also irgendein Dungeon mit Spielpartnern die sich de facto kaum kennen und dann nur das notwendigst ausmachen tatsächlich an die Grenze geht. Ich denke nämlich dass in so einer Konstellation das Risiko einer Grenzüberschreitung dann doch relativ hoch ist. Ein verantwortungsvoller DOM wird daher in solchen Situationen nicht an die Grenzen gehen. Ich überlasse es hier der Einschätzung der Subs was ihnen lieber ist ein DOM der vielleicht nur ein mäßiges Maß an Reiz setzt und bewusst unter der Grenze bleibt oder jemand der auf sein Bauchgefühl vertraut und damit risikiert dass es zur Grenzüberschreitung kommt. Um das Erlebnis zu verbessern bzw. auch Grenzen besser ausreizen zu können sind Wiederholung und besseres Kennenlernen des Partners von Vorteil. Daher verstehe ich noch immer nicht warum du so dagegen bist dass BDSM in einer partnerschaftlichen Beziehung gelebt wird. Die Frage ob man das BDSM Leben auch mit einer sexuellen Komponente ausstatten sollte oder ob Sex und BDSM Praktiken getreent gelebt werden sollen muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich z.B. bin kein Fan davon wenn Rigger ihr hängendes Bunny dann mit Vibrator oder ähnlichem bearbeiten, weil ich denke dadurch kann das Bunny die Fesselung nicht mehr richtig genießen, denke aber wenn z.B. im Rahmen der Aftercare sowas verwendet wird wenn gewollt ist das durchaus ok. Sex kann ja auch im Powerplay eingesetzt werden indem z.B. die Geschlechtsteile einbezogen werden um Macht auszuüben. Ich kenn sogar BDSM Paare die auch Swinger sind. Es ist also alles immer eine Frage wie die Personen die Partnerschaft definieren.
BDSM innerhalb einer Partnerschaft/ Ehe ist für mich ohnehin undenkbar. Ein Club bietet da eben die Möglichkeit, spezielle Erfahrungen mit wechselnden Partnern zu machen, ohne partnerschaftliche Bindung oder gar Liebe. Und da ist ein Safeword durchaus angebracht.
Inwieweit ein DOM gekonnt sadistisch agiert oder doch eher nur ein Wunscherfüller seiner SUB ist, hängt wohl von der jeweiligen Konstellation ab, unter der BDSM stattfindet. Da ist eben vieles möglich. Wirklich gute DOMs sind eine Rarität.
Wirklich gute Subs sind allerdings ebenso spärlich vorhanden. Dabei geht es jetzt weniger um die Leidensfähigkeit als darum dass von vielen BDSM als Lifestyle gesehen wird bei dem sich jeder ein hübsches Mascherl umhängen und eine Rolle einnehmen kann. 3 Klapse auf den Po un man kommt sich unglaublich verwegen vor. Und wie die Geschichten von@LAutista zeigen ist Selbstüberschätzung fast schon ein Standardproblem bei Anfängersubs.

Vielleicht triffst du so wenig gute Doms weil für viele diese Spielkonstellation die du als Standard hier beschreibst im Endeffekt nur mega mühsam ist. Ich sehe das aus der Perspektive des Fesselnden da hab ich am liebsten ein fixes Bunny wo ich genau weiß was sie kann was sie nicht kann wo /ob sie Bewegungseinschränkungen hat oder Dinge auf die ich achten muss, wo ich Feedback bekomme das ich dann gezielt nutzen kann weil die Kommunikation abgestimmt ist ... Grade wenn man fesselt ist das etwas an dem beide arbeiten müssen. Für eine Handfesselung braucht es das freilich nicht. Ähnlich ist es aber auch denke ich bei den anderen BDSM Praktiken. Wem 3 Klapse auf den Po zu wenig sind der muss sich halt auch irgendwie hingeben und nicht drauf hoffen das nächste Woche ein anderen die 3 Klapse besser macht.

LG sakura
 
Ich komme auf Marlenes Ansatz zurück: kann ein Sadist seine Neigung spielen? Oder begrenzen?

Warum sollte er das müssen? Es gibt Menschen (m/w) denen es Spaß macht bzw. Lust bereitet anderen Schmerzen zuzufügen, Macht auszuüben, etc. Darunter sind nicht wenige „Reaktionsfetischisten“ die sich dabei an der Lust des Partners ergötzen: hier ist ein williges „Opfer“ unabdingbar. Aber auch sonst kann (und, aber das ist nur meine Meinung: soll) man BDSM in einer Partnerschaft ausleben. Gewisse Dinge erfordern Erfahrung und ein Vertrauensniveau, dass man außerhalb einer Partnerschaft gar nicht erreichen kann.

Kann es in einer Beziehung BDSM geben - einvernehmlich, safe, auf Augenhöhe?

Absolut. Insb. wenn „einvernehmlich“ fehlt ist es nämlich schlichter Missbrauch, und regelmäßig ein Verbrechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...... Daher verstehe ich noch immer nicht warum du so dagegen bist dass BDSM in einer partnerschaftlichen Beziehung gelebt wird.......

Weil sich für mich Liebe und Sadismus grundlegend widersprechen. Im Menschen steckt wohl von Natur aus das Gute und das Böse. Und in einer Beziehung hat das Böse nichts zu suchen.
 
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