verletzen ist im vergleich zur heilung ein kinderspiel (ein cut schlagen dauert einen augenblick, es nähen doch geraume zeit, es körperlich ausheilen tage und wochen, es seelisch ausheilen oft bis zum tod).
seelische Erkrankungen sind permanent im Ansteigen begriffen und die Krankenstandstage betreffend Depression, burn-out und Überforderung im zunehmen begriffen....
Die Ursachen dafür können natürlich einerseits in der Forderung nach Perfektion, dauernder Verfügbarkeit und wenig Selbstbestimmung im Arbeitsprozess, aber möglicherweise auch in der zunehmenden Entsolidarisierung, in der Vereinzelung und mangelnder Wertschätzung liegen ( Aufzählung unvollständig )
inwieweit dabei eben Behinderung in welcher Form auch immer, in dieser Gesellschaft als handikap gesehen wird und auch so gehandhabt wird, mag dahin gestellt bleiben.
sicher ist es aber so, dass nur die Schnellsten, die Tüchtigsten, die Einflussreichsten und die Mächtigsten ihre ( materiellen ) Bedürfnisse am ehesten stillen können.
wie alle anderen dazu kommen, bleibt offen.
Offen bleiben auch sehr oft die seel. Bedürfnisse nach Gehört und Gesehen werden, nach Mitgefühl und Empathie oder schlicht nach Mitmenschlichkeit oder in weitester Form auch Liebe .
Die Erfüllung all dieser seel Bedürfnisse werden gewissen (unterbezahlten ) Berufsgruppen des Sozialwesens zugewiesen, die dann zu den " hilflosen " Helfern werden, da sie selber über keinen Brunnen verfügen, der endlos bedient werden kann.
In dieser Situation bekommt dann die " tiergestützte Psychotherapie " immer mehr Aufwind, was im häusl. Bereich sowieso passiert.
Tiere übernehmen die Funktion von Zuwendung und Zugewandtheit , und sind sicher billiger, da keine Lohnnebenkosten anfallen....
die Frage ist allerdings, wie die Gesellschaft weiterfunktionieren soll, wenn jeder " nur auf sich selber schaut oder schauen will, da man sonst unweigerlich zu kurz kommt " ?
denn irgendwie bedeutet ja Gesellschaft auch Gemeinschaft, und spätestens wenn wir alt und pflegebedürftig ( und möglicherweise nicht mehr " liebenswert" sind ), sind wir auf andere ( Pflegepersonen ) angewiesen.
Aber auch diese Institutionen sind nicht verschont von der Grundidee einer gewinnbringenden Betriebsführung, sodass "Arbeitsabläufe optimiert" werden, sprich Patienten und Pfleglinge wie auf einem Fließband "abgefertigt " werden (müssen ) --- zum völligen Frust der Pfleger als auch der Pfleglinge ....
Letztlich bleibt dann bei allen eine tiefe innere Leere zurück ...
ich glaube, dass der Sinn des Lebens eben net nur im Draufschauen, dass man sich selber möglichst viel von einem gemeinsamen Kuchen abschneidet, besteht.
für mich haben (mit)menschliche Verbundenheit, Solidarität und Mitgefühl eine Qualität, die das Leben ausmacht, auch wenn ich vielfach dafür für dumm betrachtet werde ...