http://www.welt.de/wirtschaft/article11794539/Neuer-Vorstoss-zur-Rettung-des-angeschlagenen-Euro.html
Neuer Vorstoß zur Rettung des angeschlagenen Euro
Mehrere EU-Länder arbeiten an eigenen Euro-Rettungskonzepten. Die Koalition erwägt laut Berichten einen Fonds, der die EZB ergänzen soll.
Mehrere Euro-Staaten bereiten einen endgültigen Rettungsplan für den Euro vor, der die Spekulationen gegen die Gemeinschaftswährung beenden soll. Zentrale Bedeutung erhält dabei nach Informationen der Süddeutschen Zeitung eine neue Institution zur Nothilfe und zur Disziplinierung der Mitgliedsländer. In der Vorbereitung des nächsten Treffens der Euro-Finanzminister Mitte Januar in Brüssel bemühen sich demnach mehrere Staaten um ein Rettungskonzept für den Euro.
Financial Times
http://www.ftd.de/politik/international/:top-oekonomen-george-soros-der-euro-ist-noch-lange-nicht-gerettet/50207684.html
George Soros - Der Euro ist noch lange nicht gerettet
Die Europäer haben schon bei der Einführung ihrer gemeinsamen Währung entscheidende Fehler gemacht. Jetzt versuchen sie sich an Korrekturen, die durchaus Sinn machen. Dennoch ist die Reparatur des Euro nicht beendet. von George Soros
Die Architekten des Euro wussten, dass er eine unvollständige Währung war, als sie ihn entwarfen. Der Euro hatte eine gemeinsame Zentralbank, aber kein gemeinsames Finanzministerium. Das war unvermeidbar, denn der Vertrag von Maastricht sollte eine Währungsunion ohne politische Union herbeiführen.
Allerdings war man in Europa zuversichtlich, eine mögliche Eurokrise bewältigen zu können. So war schließlich die Europäische Union geschaffen worden: indem man einen Schritt auf den anderen setzte, immer in dem Bewusstsein, das weitere Schritte erforderlich sein würden.
Im Nachhinein lassen sich andere Mängel des Euro aufzeigen, derer sich seine Architekten nicht bewusst waren. Der Euro sollte zu wirtschaftlicher Konvergenz führen, rief jedoch stattdessen Divergenzen hervor, weil seine Schöpfer nicht erkannten, dass nicht nur im öffentlichen, sondern auch im privaten Sektor Ungleichgewichte auftreten können.
Der Euro wackelt
Manchmal wird mir doch etwas mulmig. Bisher hatte ich der Eurokrise ziemlich gelassen zugesehen, nach dem Motto, wir kommen in Europa nicht voran, wenn es nicht eine existenzielle Krise zu überwinden gilt ohne Krise kein Fortschritt in Richtung politische Union und Demokratie und Wohlstand für alle Europäer. Daher fand ich es meistens toll, wenn es mal wieder eine Krise gab.
Nur sind die Summen, um die es jetzt gehen könnte, so gewaltig, dass ein Auseinanderbrechen des Eurosystems nicht mehr auszuschließen ist. Die potenziellen Gläubiger, vor allem Deutschland sowie Holland, Österreich und Finnland, auf die ein Drittel der Bevölkerung und ein etwas größerer Anteil am gemeinsamen BIP entfallen, könnten schon in Kürze an einen Punkt kommen, an dem die Rettungsprogramme politisch nicht mehr zu vermitteln sind. Was haben vor allem die Deutschen davon? In den sieben Landtagswahlen, die 2011 anstehen, wird zu erklären sein, warum es sich lohnt, weiterhin und in immer größerem Maße der Zahlmeister Eurolands zu sein. Das ist kein Thema für Populisten. Frau Merkel wird sich zu einer glühenden Verfechterin des europäischen Projekts wandeln müssen, wenn sie argumentativ die Oberhand behalten möchte. Hat die Bildzeitung eigentlich schon begonnen, sich auf das Thema zurück zur D-Mark einzuschießen?
Der Euro ist inzwischen fast unbemerkt zu einer Schwachwährung geworden. Seine handelsgewogene Abwertung, wie sie täglich von der Bank of England berechnet wird, beträgt seit Oktober 2009 dem letzten Hoch 12,5 Prozent; in derselben Zeit hat sich die britische Währung um rund ein Prozent aufgewertet, und das trotz eines riesigen Leistungsbilanzdefizits und eines staatlichen Haushaltslochs, das in Relation zum BIP in diesem Jahr mit 13,5 Prozent mehr als doppelt so hoch sein dürfte wie das der Eurozone von voraussichtlich 6,5 Prozent. Das Vertrauen in den Euro ist offenbar hin, wenn ihm selbst das Pfund Sterling vorgezogen wird.
Nun ist sogar die Kreditwürdigkeit Frankreichs ins Gerede gekommen ich sehe, dass die Kosten für die Ausfallversicherung (credit default swaps).......................
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2010/12/21/der-euro-wackelt_2635