Studie: Lage der Eurozone ist aussichtslos
Die Rettungsaktionen, die überschuldete Euro-Staaten vor der Zahlungsunfähigkeit bewahren sollen, haben ihr Ziel, die Lage zu beruhigen, ausnahmslos verfehlt - so der vernichtende Schluss, den das Freiburger Centrum für Europäische Politik (CEP) in seiner Studie zur Entwicklung der Kreditfähigkeit der Euro-Länder zieht. Die Studienautoren Lüder Gerken und Matthias Kullas sehen in gravierenden Fehleinschätzungen der Politik und der Finanzmärkte die eigentliche Ursache der Krise. Die Wettbewerbsfähigkeit vieler Länder ging dadurch verloren, die Leistungsbilanzdefizite ließen die Kreditfähigkeit der Volkswirtschaften erodieren.
Dem Problemkind Griechenland würde nicht einmal der Erlass sämtlicher Staatsschulden helfen. Denn in diesem Fall hätte sich das griechische Staatsdefizit 2010 noch immer auf 4,9 Prozent des BIP belaufen, so dass sofort neue Auslandskredite hätten aufgenommen werden müssen. Mangels Kreditfähigkeit wäre dies nicht möglich gewesen.
Das Positive daran: Österreich gehört mit Estland, Luxemburg, Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Finnland zu den wenigen Ländern, bei denen Kriterien des CEP-Default Index zufolge alles im grünen Bereich ist. Mit dem Default-Index misst das CEP, wie sich die Fähigkeit der Länder zur Rückzahlung ihrer Auslandskredite und damit die Kreditwürdigkeit der einzelnen Länder entwickelt. Der Index setzt am gesamtwirtschaftlichen Finanzierungssaldo (GFS) und den kapazitätssteigernden Investitionen einer Periode an.
Sorgenkinder im Süden
Mit großer Sorge sehen die Experten in Richtung Malta, Zypern, Portugal und Griechenland. Spanien, Italien, aber auch Frankreich sind ebenfalls schon sehr gefährdet.
http://www.wirtschaftsblatt.at/home...t-aussichtslos-483449/index.do?_vl_pos=r.1.NT