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Gast
(Gelöschter Account)
Ich glaube es steckt durchaus Wahrheit im Eingangspost. Von Alice Schwarzer und Konsorten halte ich auch nicht viel, aber das ändert nichts am Thema an sich. Die Pornoindustrie gehört allemein wohl nicht unbedingt zu den unterstützenswertesten, und ich kann mir nicht vorstellen dass besonders viele Darstellerinnen diesem Beruf aus Überzeugung und echtem Gefallen daran nachgehen.
Aufgrund meiner persönlichen Interessen/Fantasien bin ich, als ich noch mehr von diesen Filmen "konsumiert" habe, fast ausschließlich im Femdom bereich unterwegs gewesen. Die Frauen dort sind ja (zumindest scheinbar) in einer besseren, angenehmeren Position, und die Männer sind es, die erniedrigt oder gefoltert werden. Daher habe ich lange Zeit nicht mitbekommen, wie viele Frauen in der Pornoindustrie zu leiden haben. Wenn man sich heute einen typischen Mainstream-Porno ansieht, findet man dort garnicht wenige Elemente aus der BDSM Szene - nur eben mit der Frau in der unterwürfigen Position. Ich glaube das Spiel mit der Macht hat für viel mehr Leute einen starken Reiz als es zugeben, bzw. sich wirklich als BDSM-Interessierte kennzeichnen.
Wie stark der Einfluss der Pornographie auf dei gesamte Gesellschaft ist, ist wahrscheinlich schwer messbar (interessant zu wissen wäre es aber allemal). Ich denke es wird durchaus einen gewissen Effekt haben. Umgekehrt jedoch auch: Die Pornoindustrie versucht ja nicht unbedingt die Gesellschaft zu verändern, sondern sich dieser anzupassen und einen Markt zu bedienen. Es muss also schon grundsätzlich das Verlangen nach solchen Filmen da sein, damit diese überhaupt erst produziert und verkauft werden können. Wahrscheinlich schaukelt sich beides auch gegenseitig hoch.
Für mich habe ich jedenfalls entschieden, diese Dinge so gut es geht nicht mehr zu unterstützen. Ich denke, die Gesellschaft ist auch so schon frauenfreindlich genug (und damit schließe ich moderne Feministinnen wie Schwarzer & Co. mit ein), da braucht es nicht auch noch entwürdigende "Erotik"filme. Aber auch für die eigene "Liebesfähigkeit" kann es nicht förderlich sein, wenn man gewohnt ist, auf Knopfdruck bzw. Mausklick genau das zu bekommen, was man will - im Wirklichen Leben ist es oft nicht so einfach. Es würde mich nicht wundern wenn viele Frauen und Männer (gleichermaßen) voneinander enttäuscht sind, weil sie sich nicht so verhalten (wollen) wie die Personen in ihren Lieblingfilmchen (oder Lieblingsheftchen, Lieblingsromanen etc.).
edit: Achja, auf Youtube gibt es einige ziemlich bewegende Interviews mit ehemaligen Pornodarstellerinnen, welche von ihren Erfahrungen berichten und davon, wie froh sie sind aus der Branche draußen zu sein. Solche Dinge haben mir schon auch geholfen, das ganze Thema ein bisschen kritischer zu sehen.
Aufgrund meiner persönlichen Interessen/Fantasien bin ich, als ich noch mehr von diesen Filmen "konsumiert" habe, fast ausschließlich im Femdom bereich unterwegs gewesen. Die Frauen dort sind ja (zumindest scheinbar) in einer besseren, angenehmeren Position, und die Männer sind es, die erniedrigt oder gefoltert werden. Daher habe ich lange Zeit nicht mitbekommen, wie viele Frauen in der Pornoindustrie zu leiden haben. Wenn man sich heute einen typischen Mainstream-Porno ansieht, findet man dort garnicht wenige Elemente aus der BDSM Szene - nur eben mit der Frau in der unterwürfigen Position. Ich glaube das Spiel mit der Macht hat für viel mehr Leute einen starken Reiz als es zugeben, bzw. sich wirklich als BDSM-Interessierte kennzeichnen.
Wie stark der Einfluss der Pornographie auf dei gesamte Gesellschaft ist, ist wahrscheinlich schwer messbar (interessant zu wissen wäre es aber allemal). Ich denke es wird durchaus einen gewissen Effekt haben. Umgekehrt jedoch auch: Die Pornoindustrie versucht ja nicht unbedingt die Gesellschaft zu verändern, sondern sich dieser anzupassen und einen Markt zu bedienen. Es muss also schon grundsätzlich das Verlangen nach solchen Filmen da sein, damit diese überhaupt erst produziert und verkauft werden können. Wahrscheinlich schaukelt sich beides auch gegenseitig hoch.
Für mich habe ich jedenfalls entschieden, diese Dinge so gut es geht nicht mehr zu unterstützen. Ich denke, die Gesellschaft ist auch so schon frauenfreindlich genug (und damit schließe ich moderne Feministinnen wie Schwarzer & Co. mit ein), da braucht es nicht auch noch entwürdigende "Erotik"filme. Aber auch für die eigene "Liebesfähigkeit" kann es nicht förderlich sein, wenn man gewohnt ist, auf Knopfdruck bzw. Mausklick genau das zu bekommen, was man will - im Wirklichen Leben ist es oft nicht so einfach. Es würde mich nicht wundern wenn viele Frauen und Männer (gleichermaßen) voneinander enttäuscht sind, weil sie sich nicht so verhalten (wollen) wie die Personen in ihren Lieblingfilmchen (oder Lieblingsheftchen, Lieblingsromanen etc.).
edit: Achja, auf Youtube gibt es einige ziemlich bewegende Interviews mit ehemaligen Pornodarstellerinnen, welche von ihren Erfahrungen berichten und davon, wie froh sie sind aus der Branche draußen zu sein. Solche Dinge haben mir schon auch geholfen, das ganze Thema ein bisschen kritischer zu sehen.
Man kann von Alice Schwarzer halten was man will aber sie hat vor einigen Jahren einmal geschrieben: "Jeder Porno ist ein Symbol der gedemütigten und unterworfenen Frau!"
Jeder der gerne und oft Pornos sieht wird merken, dass der Anteil von gewalttätigen und auch in weiterer Folge erniedrigenden Positionen und Darstellungen in denen die Frau die Unterworfene und Devote Person ist, in den vergangenen Jahren stark zugenommen hat Es stellt sich die Frage ob Männer die auf solche harten Filme und die Darstellung der Frauen darin stehen, Schweine sind oder dazu gemacht werden Man kann ja 1000de Erkenntnisse über die Sexualität lesen, so auch etwas dass Sexualität nicht nur angeboren ist/wird sondern auch im Laufe des Lebens weiter geformt und geprägt wird. Es gibt somit vermutlich auch einen Lernmechanismus der uns dann auch wegen solcher Filme zeigt was möglich ist oder wäre (wenn beide mitspielen)...
Ist es nicht so, dass je mehr man gerade auch als Junger Heranwachsender, aber sicher auch nicht zuletzt als Erwachsener (allerdings meist mit anderem Backround) Pornos zu sehen bekommt in denen es zumeist völlig normal ist, wenn Frauen aller Nationalitäten und Altersklassen als Objekte benutzt, gedemütigt, geschlagen, gefesselt, angespritzt und Anal penetriert werden - auch in seinem Kopf ein Bild bekommt in dem einige dann eben glauben es stehen die meisten Mädchen/Frauen auf solche Praktiken umso größer wird die Gruppe derjenigen, die sich an solchen Pornos erfreuen. Es wäre interessant zu wissen oder auch lieber nicht wie Prostituierte den Wandel in der Sexualtität der (jungen) Männer in den letzten Jahren erlebt haben
... in einem sehr interessanten Spiegel Artikel aus dem Jahre 1992! also noch vor dem heutigen Hardcore Porno Zeitalter sagte eine 29ig Jährige Prostituierte sinnergreifend folgendes:
Die Freier sind ungeduldiger, aggressiver und ruppiger geworden, bei uns häufen sich neuerdings die Anfragen nach Sklavinnen, manchmal habe ich den Eindruck, alle Freier sind heimliche Sadisten. Kinofilme tun da offenkundig ihre Wirkung und, in sehr viel stärkerem Maße, der Konsum von Brutalo-Pornos, es gibt eine Menge Männer, denen so was gut gefällt. Wer Pornos regelmäßig konsumiert, sucht nach immer neuen Reizsteigerungen, die Spielarten werden zwangsläufig immer extremer. Ich bin strikt gegen diese brutalisierte Sexualität im Film, auspeitschen ist gut, das kann lustvoll sein, das akzeptiere ich auch noch. Aber Filmszenen, in denen Frauen erst geschlagen und dann brutal in alle Löcher durchgevögelt werden, haben für mich mit normaler Sexualität überhaupt nichts mehr zu tun.
Manche Freier rufen zum Beispiel an und fragen: Was kann ich mit einer Frau bei euch machen? Kann ich sie auspeitschen, kann ich ihr Klammern anmachen, oder was? Andere sagen nur, daß sie mit einer in die Folterkammer wollen, das ist der Raum, in dem wir diese Art von Service anbieten.
Es sind nicht mMn nicht nur Pornos, in denen sexualisierte Gewalt gegen Frauen dargestellt wird, auch in normalen Kinofilmen sind Gewaltdarstellungen massiver geworden. Mit Frauen wird insgesamt brutaler umgesprungen. Und Filmbilder verändern was im Kopf bei den Männern. Freier leben bei uns im Salon nicht ihre eigenen Erotik-Phantasien aus, von denen sind sie meist völlig entfremdet. Sie wollen das erleben, was sie irgendwo gelesen oder gesehen haben. Sie inszenieren den Geschlechtsakt gern als eine Art Zweikampf im Bett. Sie drehen an meinen Brüsten, als wären es die Knöpfe eines Radios, nageln einen aufs Bett, daß einem fast die Rippen brechen, und rammeln, als ginge es um ihr Leben. Bei Französisch bestehen sie darauf, weil sie es aus Filmen nicht anders kennen: So weit rein in den Rachen wie nur irgendwie möglich, viele stehen dabei total auf Würgegeräusche und wenn einem dabei der Speichel aus dem Mund läuft, wehrt man sich dagegen wird einem brutal der Kopf gehalten, einige stehen auch noch darauf Ohrfeigen zu geben und und man muß sich gewaltsam befreien - zum Abschluss spritzt er dir dann noch die Sahne ins Gesicht und man muss Glücklich und Dankbar dafür sein!
Der Ton der Kunden ist aggressiver geworden - früher hatten die James Bond zum Vorbild, der war ja noch charmant. Heute stehen sie auf klotzige Rambos wie Sylvester Stallone oder Arnold Schwarzenegger. Die dazugehörige Philosophie heißt: Frauen mögen''s hart. Sie wollen auch immerzu hören, daß das, was sie machen, einem gefällt, auch und gerade, wenn sie einen grob anfassen.
-->> Es gibt ja schon Studien in denen Burschen es als völlig normal ansehen nach dem Geschlechtsakt ins Gesicht des Mädchens zu ejakulieren und nicht mehr in ihr zu kommen so wie es vermutlich früher einmal Gang und Gebe war!
Ich entstamme einer Generation in der ich den Anfang meiner Pubertät noch ohne Pornos verbracht habe, was sich allerdings mit dem ersten Internetzugang relativ rasch änderte Bei mir selbst beobachte ich, dass sicherlich bei vielen "normalen" Erotikfilmen/Pornos ein wenig der Reiz verloren gegangen ist, aber gerade die meisten Frauen auf solche Filme stehen und daraus ergibt sich auch eine gewisse Diskrepanz! Da die Kunden der Pornoindustrie Männer sind und es natürlich ums liebe Geld geht, orientieren sich die meisten Pornos in Richtung härter bzw. sehr harter Aktion!
Dadurch verändert sich auch in weiterer Folge das Sexualverhalten in unseren Betten, was auch Studien belegen: Männer wünschen sich heute von Frauen sicher andere Sexpraktiken als noch vor 30ig Jahren im Prä Porno Zeitalter als es als Gedankenanstoss nur Playboy, Praline und Co gab
Als Meielnstein kann hier sicher der "Ur" Porno Film Deep Troat aus den 70ern gesehen werden in dem die Sexualpraktik Deepthroating der breiteren Masse veranschaulicht wurde... die Hauptdarstellerin in dem Film Linda Boreman (Künstlername: Linda Lovelace) musste Anfangs den Film und seine Macher zunächst gegen Kritik verteidigten. Acht Jahre nach dem Start des Films, veröffentlichte sie eine Autobiographie mit dem Titel - Die Wahrheit über Deep Throat in dem sie ihren Weg zur Pornoqueen beschreibt. So sei sie von ihrem damaligen Ehemann Chuck Traynor zunächst unter Androhung von Waffengewalt zum Beischlaf gezwungen und in der Folge als eine Art Sklavin gehalten worden. Während dieser Zeit habe Traynor sie wiederholt misshandelt und sogar zum Beischlaf mit Hunden gezwungen. Er habe mit ihr geübt, wie sie ihren Würgreflex unterdrücken könne, um einen kompletten Penis aufzunehmen, was als Schlüsselqualifikation für Deep Throat gewertet wurde. Traynor habe auch das gesamte Honorar, 1200 USD, das sie für Deep Throat erhielt, einbehalten. Die Filmcrew von Deep Throat habe sich einmal im Nebenzimmer aufgehalten, während Traynor sie so misshandelte, dass sie laut um Hilfe rief. Jedoch sei niemand eingeschritten, lediglich am nächsten Tag, als Regisseur Gerard Damiano die Hämatome an den Beinen seiner Hauptdarstellerin entdeckte, habe er protestiert, die Spuren der Misshandlung jedoch einfach überschminken lassen.
Wenn ich mir heute Produktionen in denen die professionellen Darsteller offensichtlich sehr intensive wenn auch gespielte multible Orgasmen haben, die sie vielleicht bei normaler sexueller Penetration nicht haben würden, ist das als Zuschauer einfach sehr reizvoll anzusehen Also wie ich es aus meinem männlichen Bekanntenkreis mitbekommen habe, finden es einfach viele Männer einfach geil wenn man zu sehen bekommt wie Frauen in den unmöglichsten Positionen genommen und als Sexobjekte benutzt werden um von einem Orgasmus zum nächsten getrieben zu werden, wobei den meisten natürlich klar ist, dass sind diese Filme Fiktion sind und nicht der Realität entsprechen. Vielen Männern scheint es auch egal zu sein wie alt diese Frauen in den Filmen sind, nicht umsonst gibt es ja auch das MILF (Mother I'd Like to Fuck) Phänomen bei dem es vielen jungen Männern zu gefallen scheint wenn sie in der Vorstellung ältere Frauen beglücken und/oder diese sehr geil und hemmungslos wären. Dafür scheint es ja auch einen großen Markt zu geben, nicht umsonst werden Gangbang Casting Filme produziert in denen über 50ig Jährige Frauen von mehreren wesentlich jüngeren Männern sehr pervers und hart rangenommen werden -> als Beispiel diesen Link http://www.vincebanderos.com/video.php?login=vincebanderos&l=fra&s=1&id=MzQ1fGVmNWQ3NmI2ZGNjNmU3Njk0YzRmZGNjMWJiZTFiYTM4 hat vor langer Zeit ein User mit der Frage: Warum steht eine 51 Jährige auf harten Gangbang? gepostet, darin zu sehen ist eine hübsche reife Dame die von einer Gruppe Männer extrem hart gef**** wird
Noch ein sehr einprägsamer Artikel von einer ehemaligen deutschen Porno Darstellerin geschrieben, Titel mein Traum vom Pornostar:
Kim redet über die Arbeit in der Pornobranche und nimmt einem die letzten Illusionen über die Pornobranche. Kim hat drei Jahre lang Darstellerin in Pornos gearbeitet. Ich dachte, Pornos wären sauberer als Prostitution. Wenn man sich die Huren auf dem Kiez anguckt, die müssen mit jedem dreckigen Typen aufs Zimmer gehen. Und von der Porno-Branche hat man ja gehört, dass es da Gesundheits-Checks gibt. Und Spaß soll das auch bringen. So wird es einem ja vermittelt. Im Internet habe ich mir die nächste Sexmesse rausgesucht. Wir sind mit dem Auto meiner Nachbarin nach Berlin zur Messe gefahren. Ich bin dann da rein. Da waren überwiegend Männer mit so gierigen frauenverachtenden Augen. Damals konnte ich diese Blicke noch nicht so lesen, inzwischen kann ich das. Jede Frau ist für die ein Loch. Wie Stalker steigen die jeder Frau hinterher. Dabei wissen sie eigentlich gar nicht, ob sie eine Darstellerin oder eine Besucherin vor sich haben. Die holten einfach ihre Fotokameras raus und fotografierten mich. Meine Nachbarin genauso. Das sind dann deren Wichsvorlagen.
Ich hatte mir so eine Glitzerhose angezogen, hohe Stiefel und einen Pullover mit Löchern, unter dem ich nichts anhatte. Und ich war total nuttig geschminkt. Ich hatte mir vorgestellt, ich müsste aussehen wie eine Hure, also zeigen, dass man willig ist, Fleisch zu zeigen. Und so habe ich eine damalige Darstellerin angesprochen und gefragt: Du bist ja ein Star. Diese Darstellerin hat mich an ihren Ehemann vermittelt, der auch Darsteller ist, und zu mir gesagt: Der Klaus, der macht das immer ganz toll mit den jungen Mädchen, die anfangen. Der zeigt dir, wie das geht und worauf du achten musst, wenn die Kamera auf dich hält. Wie du deinen Arsch hinhalten musst, damit das Licht das gut ausleuchtet. Und dann hat sie noch gefragt: Was machst du denn so? Lässt du dich nur in die Muschi ficken oder machst dus auch anal? Anal wollte ich eigentlich nicht. Da hat sie mich aufgeklärt: Tja, dann hast du keine Chance. Denn heutzutage interessiert nur noch mit anal. Damit kriegst du Jobs und 50 Euro mehr. Das Honorar war damals für eine Muschi-Szene 200 Euro, anal plus 50 Euro. Fisting, also sich die Faust reinschieben lassen, auch 50 Euro mehr, und für Analfisting gabs noch mal 50 Euro. Und dann gabs noch das Doppel-Muschi und Doppel-Anal, da kriegte man auch 50 Euro mehr pro Szene. Eine Szene dauert zwischen einer Stunde und neun Stunden.
Ja, und dann hab ich diesen Klaus angerufen. Der war total freundlich. Ich müsste mir keine Sorgen machen, und er hätte da auch schon einen Dreh für mich. Ich müsste keine Angst haben, das wären alles nette Leute. Er kam einen Abend vorher zu mir und hat prompt auch bei mir geschlafen und mir schon mal ein paar Sachen gezeigt. Ich wär ne ganz Tolle, hat er dann gesagt. Ich hätte ein ganz enges Loch, das würde ganz viel Spaß bringen mit mir. Mein erster Dreh war ein Film, der nicht für Deutschland gedreht wurde, weil er zu krass war. Die Produktion war für den holländischen und den belgischen Markt, da ist so was erlaubt. Es hieß aber, das wäre alles total cool, ganz easy und das wären alles nette Menschen. Beim Schminken habe ich gezittert, dann ging es los. Das war ein SM-Film, früher wurde bei den Drehs Öl benutzt. Das war dann total glitschig und sah aus, als ob die Frau richtig feucht wäre. Aber wir durften kein Öl mehr benutzen, maximal einen kleinen Tropfen. Ansonsten nur Spucke. Wenn man dann mal Aua gesagt hat, hieß es: Stell dich nicht so an, du willst das doch! Und wenn man gesagt hat: Ich kann nicht mehr! sagte der Produzent: Du hast unterschrieben, dass du deine Leistung bringst. Und nur dann kriegst du das Geld.
Mein erstes Mal war dann nach ungefähr sechs Stunden vorbei, das war ein relativ schneller Dreh. Ich hab 200 Euro dafür gekriegt. Und ganz viel Lob. Von allen Seiten hieß es, wie toll ich wäre. Ich hab mich schlecht gefühlt, aber es kam so viel Anerkennung von wildfremden Menschen, das hatte ich in meiner eigenen Familie so noch nicht gehabt. Ich hab dann irgendwann selbst die Kolleginnen belächelt, die es nicht anal gemacht haben, das war ja schließlich normal.Ich habe drei Jahre in der Branche gearbeitet. In dieser Zeit habe ich pro Woche etwa zwei bis vier Szenen gedreht. Und ich hab mich selbst nicht mehr erkannt. Ich fing an, diese Rolle der kalten, ewig Geilen auch außerhalb der Drehs zu spielen. Ich hatte immer knallenge Hosen und meine Highheels an und fing an, Männer zu manipulieren.
Es gibt dann auch noch diese sehr beliebten Gangbangs, wo man auf dem Boden liegt und drumherum sind ganz viele Männer, die einen angucken. Man ist nackt und man muss es sich selber machen. Überall sind die Kameras und die Männer spielen an sich rum und gucken einen an. Und man sieht diese Gier. Man ist einfach ein Stück, das da auf dem Boden liegt und wo sie gleich rüber dürfen. Es gibt keine Gegenwehr, und das turnt sie an. Die sehen dich da auf dem Boden und kriegen ihn ziemlich schnell hoch. Das siehst du in den Augen, dieses Du bist meins und gleich mach ich mit dir, was ich will! Und dementsprechend behandeln sie einen auch. Irgendwann sind nur noch Schwänze um einen rum. Wie beim Marathon gibt es dann den Startschuss: Alle Schwänze stehen und dann gehts los. Dann können sie einen drehen und wenden, wie sie wollen. Man hat ja unterschrieben, dass man macht, was von einem verlangt wird. Und man hat vor sich nur noch Schwänze und Eier und diese glänzenden glasigen Augen von den erregten Männern. Man riecht den Schweiß und die unterschiedlichen Parfums, und man hört, wie sie sich gegenseitig anfeuern: Fick sie man richtig in den Arsch! Passt meiner da auch noch rein?! Ja, ne geile Fotze! Steck ihn ihr ordentlich ins Maul! Mach mal nen Maulfick!
Die Produzenten wühlen sich dabei mit der Kamera durch die ganzen Schwänze und schreien: Dreh den Arsch richtig ins Licht! Und jemand anders brüllt: Reiß ihr den Arsch auseinander! Fick sie richtig durch! Und man selbst muss ja für die Kamera funktionieren. Man kann da ja nicht sagen: Nein, lass das! Und dann sagt man halt Ja, nimm mich, fick mich weiter! Das ist geil! Und das macht man natürlich auch, um die Männer anzuheizen, damit es bald vorbei ist. Man redet, wie man reden soll. Man macht die Gesichter, die einem beigebracht werden. Gern wird dann gesagt: Guck mal, als ob du ein bisschen Schmerzen hast, aber lass in deinen Augen noch ein bisschen Geilheit! Man lernt auch, auf eine bestimmte Art zu stöhnen. Und das geht alles über Stunden. Und dann ruft jemand: Ja, ich komme! Und alle, die nicht darauf stehen, die Wichse von einem anderen Mann an sich kleben zu haben, springen dann zur Seite. Und dann wird die Frau vollgespritzt. Die spritzen ja alle auf den Körper ab, ins Gesicht, auf die Haare. Und man muss dann für die Kamera noch mit der Wichse spielen.
In der Kleinstadt, in der ich gewohnt habe, haben die Männer, die die Filme gesehen hatten, mich auf der Straße als Pornoschlampe beschimpft. Manche haben auch gesagt: Bring mal deine Tochter vorbei, ich zeig ihr, wie man bläst! Frauen haben da aber auch mitgemacht. Die sagten Sachen wie: Na, du Porno-Fotze, hast du heute schon nen Schwanz drinstecken gehabt? Einmal, vor einem Discoeingang, ist eine Frau einfach auf mich los und hat mich geschlagen, hat mich angespuckt und gebrüllt: Du Porno-Hure, was willst du hier? Ich habe dann versucht, weniger zu drehen, weil ich dachte, umso weniger von mir kommt auf den Markt. Ich hab dann in einer Kneipe gearbeitet. Der Besitzer wollte mich als Zugpferd haben. Der fand das ganz toll, dass ich aus der Porno-Branche kam, seine Frau ging auch anschaffen. Ich wollte die Gäste einfach freundlich bedienen. Aber da musste ich mir natürlich auch viel anhören. Irgendwie hat man angefangen, damit zu leben, dass man für die nur ein Stück Scheiße ist. Und innerlich hat man gemerkt: Man geht ein.
Wenn man sich nun ansieht wie schlecht es anscheinend um die Rechte der Frauen in der indischen Gesellschaft bestellt ist, kommt einem eigentlich das natürlich haben die Vorkommnisse von Neu Delhi nichts direktes mit dem oben geschriebenen zu tun, doch es stimmt ein wenig nachdenklich wohin wir uns entwickeln werden in unserer sexualisierten Gesellschaft!?
Wortlaut des Berichts: Eine dreiundzwanzigjährige Studentin nimmt mit einem Bekannten im Süden Delhis einen Minibus, um nach Hause zu fahren. Einer der Mitfahrer signalisiert ihr, es handele sich um ein öffentliches Gefährt, und so steigen beide in gutem Glauben ein. Die Türen schließen sich. Was nun geschah, hat Indien verändert. Die junge Frau wurde von fünf Männern auf eine Weise vergewaltigt, die man hier nicht wiedergeben möchte. Ihr Freund wurde verprügelt und die jungen Rowdies warfen beide nach der Tat auf eine dicht befahrene Ausfallstraße. Dort blieben sie halbnackt und hilflos fast eine Stunde lang in der Kälte liegen, bis die Polizei sie in ein Krankenhaus brachte.
Es ist sicher so, dass bereits sehr viele Männer und auch Frauen durch die Pornografie beeinflusst wurden. Es bleibt nur zu hoffen, dass wird trotzdem oder gerade deswegen weiter Emphatisch gegenüber dem Sexualpartner im speziellen der Frauen bleiben werden oder wieder mehr werden. Es sollte auf keinen Fall so weit kommen, dass in unserer "westlichen" ach so fortschrittlichen Gesellschaft die Entmenschlichung der Frauen als reine Sex-/ und Lustobjekte voranschreitet.
Ein mündiger, volljähriger, geistig gesunder Mensch sollte eine Porno Fiktion von der tatsächlichen Realität unterscheiden können, besonders wenn es so offensichtlich fiktional ist wie die typische inszenierte Pornofilmhandlung. Wie es allerdings bei unmündigen Jugendlichen aussehen mag sei einmal dahin gestellt ....
Als wirklich aller Letzter Punkt noch ein Artikel aus der Weltwoche zum Nachdenken
Freuden der Unterwerfung
Jahrzehntelang wurden Männer dazu erzogen, ihren Partnerinnen einfühlsamen und emanzipierten Sex zu bieten. Jetzt zeigen Untersuchungen: Vom Kuscheln halten Frauen wenig. Sie sehnen sich nach Hingabe und dunkler Lust.
Von Franziska K. Müller
Im «Männerforum» herrscht helle Aufregung: User «Kinkyjoe» fand in einem vertraulichen Gespräch mit seiner Freundin heraus, dass die den einfühlsamen Kuschelsex mit ihm eher langweilig findet. «Ihre erotischen Träume betreffen gesichtslose, unbekannte Männer, die sich unmanierlich an ihr vergehen und, ohne ein Wort zu verlieren, in der Dunkelheit verschwinden», berichtet der geschockte Mann. Er fühle sich veräppelt: «Jahrelang versuchte ich mich auf romantische Bedürfnisse einzustellen. Jetzt schwafelt sie etwa von rauen Kerlen, die sich nehmen, was sie wollen.»
53 Männer trösteten «Kinkyjoe» und sparten auch nicht mit Erklärungsversuchen für die seltsamen Ideen seiner Frau. Missbrauch in der Kindheit? Abnormale Veranlagung? Ödipuskomplex? Nur «Jennybird69», eine der wenigen weiblichen Besucherinnen der Internetplattform, findet es «völlig in Ordnung, was sich deine Miss wünscht. Und falls ihr es noch nicht bemerkt habt, Männer: Viele Frauen haben ähnliche Fantasien.»
Was der Salat rüstende Softie nicht glauben kann und sich manch kämpferische Frau nicht vorstellen will, interessiert zurzeit Sexualforscher und Evolutionsbiologen, Buchverlage und Szenefrauen: die neue weibliche Lust an der Unterwerfung. Angesichts der Häufung des Themas fragt man sich: Kommen hier Facetten der weiblichen Sexualität zum Vorschein, von denen die Emanzipationsbewegung nichts wissen wollte?
Jüngere Untersuchungen und Zahlen scheinen dies zu belegen. Die Kulturwissenschaftlerin Corinna Rückert untersuchte die sexuellen Präferenzen ihrer Geschlechtsgenossinnen: 81 Prozent der befragten Frauen berichteten von Fantasien, in denen sie dominiert werden, 66 Prozent gaben an, sich im Kopf freiwillig zu unterwerfen. Im Cyberspace sind Rollenspiele, bei denen sich die Userinnen gehen und nehmen lassen, an der Tagesordnung. Und bei den Anbieterinnen privater erotischer Websites sind Frauen, die sich überwältigen lassen, überproportional und öfter vertreten als die Männer.
Auch handfeste Aktionen, die im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden, stossen auf weiblichen Zuspruch. Ina Küper interviewte für ihr Buch «Bester Sex» 33 Frauen zu ihren Abenteuern. Auffällig sei, so Küper, dass viele Befragte den Sex mit dominanten Fremden am meisten genossen haben. «In Zusammenhang mit bestem Sex sprach zudem keine einzige von Kerzenschein, wehenden Gardinen und Satin-Bettwäsche. Es ging überdurchschnittlich häufig um rohen, triebhaften Sex.»
Metrosexuelle Typen, die das Bad länger besetzten als ihre Freundinnen und sich im Bett nur fügten, seien ihren Geschlechtsgenossinnen verleidet, sagt Küper, Mitinitiantin des ersten deutschen Erotik-Hochglanzmagazins für Frauen (Alley Cat). Als Verlegerin trage sie dem Umstand Rechnung, dass Frauen von den Kuschelverhältnissen im Bett genug hätten. Viele seien es leid, sich dauernd als aktive Verführungskünstlerinnen aufführen zu müssen. «Wir wollen aus unseren Leserinnen keine Blowjob-Spezialistinnen oder halbprofessionelle Liebesdienerinnen machen. Sie sollen entdecken, was ihnen wirklich Spass macht: Der romantische Blümchensex gehört nicht unbedingt dazu.»
Die Peitsche an den Nagel hängen
«Es hat ein Umschwung stattgefunden», sagt auch Jennifer Hirte, Programmleiterin beim deutschen Buchverlag Schwarzkopf & Schwarzkopf. Bisher lauteten die erfolgreichsten Titel «Lust an der Dominanz», «Die Kunst der weiblichen Dominanz» oder «Hera. Rechtsanwältin am Tage Domina in der Nacht». Dass eine Walküre im glänzenden Latexanzug in erster Linie eine männliche Fantasie darstellt und peitschenschwingende Frauen allenfalls einen psychologischen Kick aus ihren Aktionen ziehen, sexuell aber auf der Strecke bleiben, schrieb die amerikanische Neurowissenschaftlerin Louann Brizendine («Das weibliche Gehirn») vor Jahren. Heute verkauften sich die Romane und Ratgeberbücher unterwürfig veranlagter Autorinnen zehntausendfach, so Hirte. Die Kundschaft sei vorwiegend weiblich.
Dass Frauen so Zugang zu ihren geheimen Wünschen erhielten, zeige sich auch in der Menge und der Qualität der ungefragt zugesandten Manuskripte, die allesamt über die Freuden der sexuellen Unterwerfung berichteten. Die Dunkelziffer der Frauen mit entsprechenden Neigungen bleibe trotzdem riesig, vermutet Hirte. «Als moderner und emanzipierter Frau fällt es mir schwer, eine solche Präferenz zu akzeptieren.» Dabei könne die sexuelle Unterwürfigkeit im postfeministischen Zeitalter auch als «aktive Subjekthandlung» praktiziert werden. Zu Deutsch: Auch wenn sich eine Frau im Dienstmädchenlook von drei Männern überwältigen lässt, ist sie weit davon entfernt, ein wehrloses Sexobjekt zu sein, da sie sich aus freiem Willen für eine solche Aktion entscheidet.
Die Schweizer Paar- und Sexualtherapeuten Doris Christinger und Peter A. Schröter sprechen nicht von Unterwerfung, sondern von Hingabe und dem verschütteten Wunsch vieler Frauen, «genommen zu werden». Die Emanzipation habe das Prinzip der männlichen und weiblichen Polarität ausser Kraft gesetzt, schreiben die Autoren in ihrem Bestseller («Vom Nehmen und Genommenwerden»). Niemandem komme es in den Sinn, die Gleichstellung der Geschlechter im sozialen und politischen Bereich sowie im Arbeitsleben wieder abzuschaffen. Doch mit der Emanzipation der Frau hätten sich die Grenzen zwischen den Geschlechtern verwischt. Doris Christinger: «Die Folgen für Sexualität, Lust und Leidenschaft sind verheerend.»
Christinger weist auf problematische Aspekte hin: Auf der einen Seite stünden erfolgsorientierte Frauen, die sich im rauen Berufsalltag durchsetzen können. Das Pendant seien Männer, die die Frauen erobern und besitzen wollten. Im Wettbewerb um den Erfolg seien solche Männer jedoch der natürliche Feind der ehrgeizigen Frau. Also habe sich diese öfter für einen Softie entschieden. Die Erotik des staubsaugenden Mannes, der auf jede Gefühlsäusserung eingehe, halte sich jedoch in Grenzen, wie man heute wisse. Als Liebhaber erweise er sich bald einmal als Enttäuschung.
«Das weitverbreitete Modell Softie/Karrierefrau ist das pervertierte Gegenstück zur Konstellation Macho/Hausmütterchen und der Grund dafür, dass Erotik und Leidenschaft in vielen Paarbeziehungen zu kurz kommen», sagt Peter A. Schröter. Die Paartherapeuten gehen davon aus, dass achtzig Prozent aller Frauen in ihrem sexuellen Kern feminin sind. Das Bedürfnis nach sexueller Hingabe sei somit bei einer Mehrheit der Frauen vorhanden. Wenn sie den Mut hätten, in sich hineinzuhorchen, was sie wirklich wollten, lautete der häufigste Satz: «Ich will genommen werden.»
Nur: Welche Männer können diesem Wunsch gerecht werden? Jene, die beim samstäglichen Shoppen folgsam hinter den Frauen herzotteln? Jene, die die Blusen der vielbeschäftigten Partnerinnen bügeln und behaupten, Pornos nicht zu mögen? Oder jene, die sich mit vollbepacktem Kinderwagen am Mittwochnachmittag zu einer Limonade im Park treffen?
«Keine Sorge», meinen die Buchautoren Christinger und Schröter. Auch die Angepasstheit neuzeitlicher Pantoffelhelden sei nichts anderes als Augenwischerei: «Im Kern halten die meisten Männer nichts von Kuschelsex. Sie wollen nehmen und, wenn sie den Mut haben, auch mitreissen, überwältigen und besitzen.» Auch die Gleichstellung der Geschlechter habe die archetypischen weiblichen und männlichen Qualitäten nicht eliminieren können, die eine partnerschaftliche Leidenschaft und Erfüllung ermöglichten.
Allerdings: Die Hingabe müsse Hand in Hand gehen mit der Liebe, sonst ende ein Überwältigen in der Gewalt. Die Freude an der Unterwerfung könne zu einer negativen Verbindung von Aggression und Lust ausarten, bei der die Machtausübung an oberster Stelle stehe, mahnen die Experten.
«Sexualität und Gewalt waren sich immer sehr nah», gibt der Evolutionsbiologe Karl Grammer zu bedenken. «Männer und Frauen verfügen in diesen Bereichen über vergleichbare Gehirnstrukturen und schütten ähnliche endokrinologische Substrate aus, wie man heute weiss.» So gesehen schockierten ihn auch die Ergebnisse einer Studie nicht, die im amerikanischen Journal of Sex Research publiziert wurden: Über zwei Drittel der befragten Frauen gaben an, Vergewaltigungsfantasien zu haben. Was andere Forscher vor Rätsel stellt und zur verzweifelten Frage veranlasst: «Wie kann man etwas wollen, was einem Schaden zufügt?», findet Grammer nachvollziehbar.Man könne von einem Urverhalten sprechen, das aus purem Pragmatismus verändert worden sei: Die kulturelle Entkopplung von Sexualität und Gewalt fand statt, weil Männer und Frauen im Verlauf von Millionen von Jahren lernen mussten, sich kooperativ zu verhalten. «Die Sexualität wurde zum belohnenden Element, nachdem beide Geschlechter begriffen hatten, dass partnerschaftliche Bindung die Chancen auf Erfolg bei der Aufzucht der Nachkommenschaft vergrössert», so Grammer. Der weibliche Wunsch nach Hingabe, das männliche Bedürfnis nach Dominanz hätten nie aufgehört zu existieren. «Diese Präferenzen passten in den vergangenen Jahrzehnten einfach nicht in die gängige Ideologie.»
Sind Frauen Masochisten?
Was bedeuten diese Erkenntnisse? Ist ein gesellschaftlicher Rückschlag zu befürchten? Fachleute sehen es gelassen. Der Wunsch nach einem Draufgänger, der im Bett weiss, was er will, stehe dem Selbstverständnis moderner Frauen nicht im Weg und habe mit ihrem persönlichen Geschmack zu tun, sagt Ina Küper. Devot oder dominant: Emanzipierte Frauen bestimmen heute selbst, was Spass macht.
Von einem Rückschritt in die Steinzeit will auch Anna Bunt nichts wissen. Die Berliner Autorin («Subjektiv») bezeichnet sich als «submissiv». Sie stehe heute offen zu einem Bedürfnis, das sie lange Zeit nicht einordnen konnte. Die Behauptung Sigmund Freuds, alle Frauen verfügten über masochistische Grundvoraussetzungen, hält sie für ebenso falsch wie die Annahme, beim dominanten Mann handle es sich grundsätzlich um einen egoistischen Macho, der die partnerschaftlichen Verpflichtungen von sich weise. Die Lust auf sexuelle Hingabe habe in erster Linie mit dem Bedürfnis nach Kontrollverlust zu tun. «In dieser Passivität liegt ein riesiges Entspannungspotenzial, das einen sehr nah an die Glückseligkeit bringen kann», findet Anna Bunt.
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