Welchen evolutionären Zweck erfüllen Fetische/Außergewöhnliche Neigungen

Mitglied #473553

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Angeregt durch eine Fragestellung von @Mitglied #391280 in dem Thread:
Merkwürdige Fetische

Zeigt aber unter was für extremen "Merkwürdigkeiten" sich menschliche Sexualität abspielen kann. Und wohin sexuelle Erregung führen, bzw. was eine solche auslösen kann.

Wo das wohl herkommen mag?

Deshalb die Frage des Themas:

Welchen evolutionären Zweck erfüllen Fetische/Außergewöhnliche Neigungen

oder auch einfach

"Woher kommen sie"

Wie ich schon in meinem Thread Das Tier in uns versuchte zu erklären, hat ja fast alles was wir tun einen grundlegenden evolutionären Sinn.
Nämlich die Weitergabe der Gene an die nächste Generation.

Manche Neigungen / Fetische sind aber keineswegs geeignet, diesen Zweck zu erfüllen. Sie sind also weder angeboren, noch im klassischen Sinne erzogen.

Freue mich über rege Diskussionen zu dem Thema

Grisu
 
Fetische dienen nur zur persöhnlichen Befriedigung die sich, aus was für Gründen auch immer, irgendwann durch einen von aussen kommenden Impuls entwickelt haben..angeboren scheint es mir nicht und eine genetische Weitergabe ebenso.
 
Welchen evolutionären Zweck erfüllen Fetische/Außergewöhnliche Neigungen

den selben wie des einen vorliebe für rosamunde pilcher filme, während sich der andere lieber actionfilme reinzieht. irgend eine spinnerei /(fehl)funktion im hirnkastl die ressourcen im körper vergeudet, keinerlei nutzen hat und evolutionär ohne jeglich bedeutung ist.

abgesehen davon, dass darwin's alter hadern ohnehin den selben wert wie gebrüder grimms büchl hat, aber das ist eine andere geschichte!
 
rosamunde pilcher filme
legen im weiblichen Gehirn genau die Schalter um, die die Frau seit Jahrmillionen einprogrammiert hat.
Hingabe, schmerz und Leid führt zur letztendlichen Liebe (schmacht)
Genau diese Gefühle binden eine Frau aber lange genug an einen Mann um mit ihm Nachkommen zu zeugen

Evolutionärer Sinn bewiesen / QED
 
dienen nur zur persöhnlichen Befriedigung
Ich denke man muss ohnehin einen Unterschied machen zwischen Fetischen/Neigungen die noch den Fortpflanzungstrieb erfüllen (quasi noch Kinder erzeugen könnten)
Wenn zum beispiel jemand nur scharf wird wenn sich die Freundin eine Windelhose anzieht
oder dem komplett entsagen
Jemand nur noch High Heel anwichst und an herkömmlichen Sex die absolute Lust verloren hat.
 
Angeregt durch eine Fragestellung von @Mitglied #391280 in dem Thread:

Mir ging es da eher um das Phänomen, dass sich Menschen offenbar an nahezu allem sexuell erregen können. Oder umgekehrt eine sexuelle Erregung zu völlig abnormem Verhalten führen kann, bezugnehmend auf ein Post von @Mitglied #239795 :

Aber um "merkwürdige Fetische" jetzt zu ranken könnte man mal das Gesetzbuch zu Rate ziehen.
Mir würde da:
-Nekrophilie
-Snuff
-Zoophilie
-Bifurkation oder andere Selbstverstümmelung
-alles was Verstümmelungen oder Körperverletzung von anderen involviert
-Kannibalismus
...und sonstiges Zeug das auch vom Gesetzgeber nicht gern gesehen wird einfallen um diese Liste anzuführen.

Da einen evolutionären Zweck im positiven Sinn zu sehen, fällt mir sehr schwer.

Ich denke eher, dass solche "Entgleisungen" der Tatsache geschuldet sind, dass Sexualität eben keineswegs eine ausschließlich auf die Fortpflanzung beschränktes Phänomen ist, sondern in Wechselwirkung mit allen Lebensbereichen steht. Und dieses Potential wird wohl in jedem Menschen angelegt sein, also quasi essentiell vorhanden sein. Also nur eine Frage, inwieweit ein Mensch seine Sexualität beherrscht oder ihr schlimmstenfalls hilflos ausgeliefert ist.

Es ist ja auch nicht alles per se gut, was die Natur/ Evolution hervorbringt.
 
Welchen evolutionären Zweck erfüllen Fetische/Außergewöhnliche Neigungen
Wie ich schon in meinem Thread Das Tier in uns versuchte zu erklären, hat ja fast alles was wir tun einen grundlegenden evolutionären Sinn. Nämlich die Weitergabe der Gene an die nächste Generation. Manche Neigungen / Fetische sind aber keineswegs geeignet, diesen Zweck zu erfüllen.

na ja, FAST alles. aber eben nicht wirklich alles! so wie auch die grundbedürfnisse ein ranking haben - in denen sex/fortpflanzung nicht an erster stelle kommt. sexuelle lust ist ja nicht grundsätzlich auf die fortpflanzung ausgerichtet. sie ist der zucker, mit dem wir die medizin schlucken (übertrieben und bildlich gesagt). ohne das lustempfinden dabei wären wir wohl schon ausgestorben oder hätten uns überhaupt nie als spezies gebildet.

und da sexuelle lust nicht nur aus dem geschlechtakt direkt gewonnen werden kann (sonst wäre z.b. ja auch keine masturbation bei uns verbreitet), gewinnen viele ihre sexuelle lust auch aus anderem. dass dabei der fortpflanzungseffekt nicht eintritt: ja, ist so. und ein nebeneffekt unserer physischen und psychischen beschaffenheit.

"Woher kommen sie"
Sie sind also weder angeboren, noch im klassischen Sinne erzogen.

angeboren m.e. nicht, klassisch erzogen wohl auch seltenst. aber aus unserer entwicklungsgeschichte herrührend: das glaub ich schon. also bei mir z.b. sicher. fetische/außergewöhnliche neigungen können daher z.b. zur traumabewältigung dienen. oder aus anderen vielleicht auch nur zufällig sexuell belegten verbindungen herrühren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fetische haben keine evolutionären Zweck, denn im Tierreich sind soweit keine Fetische - wie wir es verstehen - bekannt. Das ist ein zu tiefst menschliches "Problem", denn Fetische können sogar das Überleben der eigenen Spezies schaden. Vorlieben, die zu Fetische werden, können für Viele auch Ausgrenzung bedeuten. Ab wann können sich Vorlieben entwickeln.

Aus der Ernährungspsychologie weiß man, dass jeder Mensch genetisch auf jene Ernährung "gepolt" ist, die zur Verfügung steht. Erst durch die Erfahrung und den Erwerb über das Wissen der Nahrung, können sich Vorlieben entwickeln. Ein Neugeborenes wird mit zwei Geschmackssinne geboren - Süß und Bitter, da sie fürs Überleben der Spezies sorgen.
 
Also eines ist klar, diese Neigungen kommen aus den Tiefen unseres Unterbewusstseins.
Die Frage ist nur, aus welchen Tiefen....
Reflexe kommen fast nicht in Frage
Unterdrücktes (schon eher)
Frühphasen in der Kindheit (Freud wäre entzückt)
Pubertät (???)

Ich denke gerade über meine Neigungen nach.....
Wird zwar jeder sagen Mickeymousekram, das hat ja nix mit Fetisch zu tun, aber ich bin bekennender Fußfetischist
Grosse Frauen, lange Beine, in halterlosen Strümpfen oder Overkneestiefeln...........
Ist natürlich kein klassischer Fetisch weil ohne gehts ja auch, und ich gewinne damit auch nicht den Preis für den ausgefallensten Fetisch, aber um zum Punkt zu kommen:

Angefangen hat das bei mir etwa mit 17 Jahren, da ist mir das erste mal aufgefallen, dass mich diese Dinge besonders heiß machen.
Wann sind eure Neigungen / Fetische das erste mal von euch bewusst wahrgenommen worden?
 
ME haben Vorlieben sehr viel mit frühkindlicher Prägung zu tun und wie das Belohnungssystem stimuliert wurde. Später - beim Einsetzen der Pubertät - sicher vermehrt durch äußere Einflüsse (Selbstbild-Fremdbild).
 
Also eines ist klar, diese Neigungen kommen aus den Tiefen unseres Unterbewusstseins.
Die Frage ist nur, aus welchen Tiefen....

Zunächst stellt man ja fest, dass etwas eine sexuelle Erregung auslöst, von dem man es eigentlich nicht erwartet hätte. Ich denke, das erlebt jeder mal und ist auch nicht weiter tragisch. Wahrscheinlich nur ein hormoneller Ausrutscher.

Erst wenn sich das manifestiert und zur Sucht wird, gäbe es überhaupt eine Chance über eine Analyse eine Ursache zu finden. Und wirklich ernsthafte Gedanken macht man sich eh erst, wenn Leidensdruck dabei ist, oder die Sache kriminell wird.

Wegen deines Fußfetisch brauchst du dir keine Sorgen machen, solange die Füße noch Teil eines lebenden Organismus sind. ( zum Unterschied zur Nekrophilie )

Viele sexuelle Erregungen entstehen ja auch durch reine Fantasie oder beim Betrachten von Vids, ohne dass da je was ausgelebt wird. Hier besonders die zuvor genannten "dark fetische", wobei sich diese Darstellungen wohl in ihrer Intensität, aber nicht grundsätzlich vom sonst Üblichen in der bildlichen/ filmischen Darstellung unterscheiden.

Insofern gibt es viel mehr "Fetischisten" als man glauben mag. Sie sitzen nur meist vor dem Fernseher. :D
 
Wegen deines Fußfetisch brauchst du dir keine Sorgen machen
Mach ich mir jetzt auch nicht.
Hast du eh sehr schön zusammengefasst, erst wenn der Leidensdruck (z.B. im Sinne einer Sucht) zu hoch wird oder eben rechtliche Komponenten eine Rolle spielen.
Wollte auch nur ein Beispiel nennen.
Bei diesem Fetisch ist es vielleicht auch ein Verkleidemechanismus.
Der Versuch jemand anderer zu sein, oder in dem Fall eben es mit jemand anderem zu machen?!?

Gutes Beispiel für rechtliche Komponenten:
Nahe der Nekrophilie, Personen die nur auf einem Friedhof Sex genießen können (wohlgemerkt immer noch mit Lebenden)
 
Viele sexuelle Erregungen entstehen ja auch durch reine Fantasie oder beim Betrachten von Vids, ohne dass da je was ausgelebt wird. Hier besonders die zuvor genannten "dark fetische", wobei sich diese Darstellungen wohl in ihrer Intensität, aber nicht grundsätzlich vom sonst Üblichen in der bildlichen/ filmischen Darstellung unterscheiden.

Insofern gibt es viel mehr "Fetischisten" als man glauben mag. Sie sitzen nur meist vor dem Fernseher. :D

In dem Zusammenhang wäre es interessant ob sich durch die vielen Medien die uns umgeben auch weit mehr Fetische gebildet haben?
Ganz sicher haben sie sich im Laufe der Zeit gewandelt.
 
Für mich sind das zwei Fragen - daher zwei Antworten:
Angeregt durch eine Fragestellung von @Mitglied #391280 in dem Thread:
Welchen evolutionären Zweck erfüllen Fetische/Außergewöhnliche Neigungen

Keine!

"Woher kommen sie"
Am ehesten aus der Entwicklung, den Erfahrungen und dem Umfeld ... teils wohl als unbewusste Eindrücke in den frühkindlichen Erfahrungen ... teils als die Empfindungen verstärkend wahrgenommene Faktoren/Gegenstände/Materialien ... eventuell in Kombination mit besonderen "Reiz"-Situationen, die sich in Kombination verankert haben

LG Bär
 
Hingabe, schmerz und Leid führt zur letztendlichen Liebe (schmacht)
Genau diese Gefühle binden eine Frau aber lange genug an einen Mann um mit ihm Nachkommen zu zeugen

aber geh, der nachwuchs, entsteht in der natur aus der blanken geilheit und sonst nix. das ganze liebesgedöhns hat sich der westlich zivilisierte mensch z'sammg'sponnen und braucht für die erhaltung der art keiner!
 
westlich zivilisierte mensch z'sammg'sponnen und braucht für die erhaltung der art keiner!

Gebe dir voll Recht, die literarische Hirnwichse zu dem Thema ist natürlich unerträglich. Besonders wenn man gerade nicht verliebt ist.

Fakt ist aber auch, die ersten 3 Monate der Verliebtheit spielen die Hormone ziemlich verrückt, kann jeder bestätigen der dieses Gefühl hatte. Also sicher auch du;)
Und Hormone kann man sich nicht daherreden.
Ich würde mal sagen, diese Partnerbindung ergibt evolutionär schon einen Vorteil.

Bin aber voll bei @Mitglied #125812
Auf die Frage welchen evolutionären Sinn ergibt ein Fetisch ist
die richtige Antwort:)
 
Ich würde mal sagen, diese Partnerbindung ergibt evolutionär schon einen Vorteil.

für die aufzucht der brut durchaus, für die zeugung ist's unnötig. und hätt der mensch sich nicht irgendwann sozialisiert und zivilisiert, so würde mann nach nach wie vor bei der dame seiner wahl einen wegstecken und nach erfolgreicher bedeckung wieder fröhlich seiner wege ziehen, im gegensatz zu jetzt, wo er gut ein vierteljahrhundert in frohndienst und sklaverei kommt.
 
für die aufzucht der brut durchaus, für die zeugung ist's unnötig. und hätt der mensch sich nicht irgendwann sozialisiert und zivilisiert, so würde mann nach nach wie vor bei der dame seiner wahl einen wegstecken und nach erfolgreicher bedeckung wieder fröhlich seiner wege ziehen, im gegensatz zu jetzt, wo er gut ein vierteljahrhundert in frohndienst und sklaverei kommt.
Das waren goldene Zeiten für körperlich überlegene Männchen. :D
 
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