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http://www.gmx.at/themen/nachrichten/panorama/249xt6w-menschenrechtler-terminatoren-verbot
22.11.2012, 07:37 Uhr
Menschenrechtler fordern Terminatoren-Verbot
(cai) - Immer mehr Drohnen werden in Kriegen eingesetzt. Noch entscheidet aber ein Mensch, ob und auf welches Ziel geschossen wird. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) warnt nun vor der Entwicklung von Terminatoren, die sich selbst Ziele suchen und automatisch schießen. Was nach Science Fiction klingt, könnte bereits in 20 bis 30 Jahren Realität sein.
Noch sind intelligente und selbstständige Kampfroboter, wie sie im Film "Terminator 3" (Foto) gezeigt werden, Zukunftsmusik. © picture alliance/Mary Evans Picture Library
Drohnenpiloten tragen weder Helm noch Fallschirm und sitzen tausende Kilometer vom Einsatzgebiet entfernt. Obwohl völkerrechtlich umstritten, werden immer mehr solcher unbemannter Waffensysteme eingesetzt - allen voran von den USA im Anti-Terror-Kampf. Hatte das US-Militär vor dem 11. September etwa 200 Drohnen, gibt es mittlerweile bereits über 7.000. Im vergangenen Jahr bildete die US-Air-Force sogar mehr Drohnenpiloten als klassische Jagd- oder Kampfflieger aus.
Aber auch bei unbemannten Drohnen trifft ein Mensch die Entscheidung, ob und auf welches Ziel geschossen wird. Das könnte sich in einigen Jahren ändern, befürchtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) - und warnt vor der Entwicklung vollständig autonomer Kampfroboter.
Bislang existieren solche Systeme nicht. Sie könnten aber in 20 bis 30 Jahren Realität sein, heißt es in dem Bericht Losing Humanity, der vor wenigen Tagen von HRW gemeinsam mit der International Human Rights Clinic (IHRC) der Harvard Law School veröffentlicht wurde. Demnach forschten bereits einige Länder - allen voran die USA, aber auch Deutschland, China, Israel, Südkorea, Russland und Großbritannien - an vollautomatischen Kampfrobotern.
Eine startbereite Drohne des US-Militärs in Afghanistan. Funktionieren solche Waffensysteme in einigen Jahrzehnten autonom? © dpa
Menschenrechtler fordern präventives Verbot
HRW will die Entwicklung von solchen Waffensystemen verhindern: "Maschinen die Entscheidung zu überlassen, wer lebt und auf dem Schlachtfeld stirbt" gehe zu weit, sagt Steve Goose, Leiter der Arms Division bei Human Rights Watch. "Die Kontrolle durch den Menschen in der Kriegsführung mit Robotern ist entscheidend, um die Zahl verletzter oder getöteter Zivilisten zu minimieren."
Die Menschenrechtler fordern daher "ein präventives Verbot der Entwicklung und des Einsatzes" von eigenständigen Kampfrobotern. Staaten, die solche Systeme entwickeln, sollen ein internationales Verzichtsabkommen abschließen. Zudem fordert HRW nationale Gesetze, die die Entwicklung, Produktion und den Einsatz von autonomen Robotern verbieten.
Schon jetzt wird an der Entwicklung von halbautomatischen Kampfrobotern gearbeitet - wie beispielsweise in Südkorea. Mit Fördergeldern der dortigen Regierung entwickelte Samsung Techwin bereits einen Wachroboter mit dem Namen "Intelligent Surveillance & Security Guard Robot" zur Objektsicherung.
Die südkoreanische Armee testete den ferngesteuerten Roboter, der unter anderem mit Wärme- und Bewegungssensoren zur selbstständigen Personenidentifikation, einer Spracherkennung und einer Schnellfeuerwaffe ausgerüstet ist, dem IT-Portal "Golem" zufolge bereits 2010 für den Einsatz an der Grenze zu Nordkorea.