@Cernnunos66
Deine Aussage
Liebe kann und muss Dank verlangen. Sonst verliert sie ihre Berechtigung....
Besten Falls kannst du dir Dank erhoffen, aber erwarten, nein, das sehe ich auch nicht so.
Weiters
Selbstlose Liebe - das ist für's Kloster und sonst nirgendwo.
Du meine Güte, dann bin ich und soviele Menschen auf dieser Erde wohl fehl am Platz. Du möchtest dir diese Welt, ohne selbstlose Liebe und Handeln nicht vorstellen, das kannst du mir glauben.
Liebe ist kein Geschäft (wir nehmen da aber schon das Gewerbe aus), wo man darüber vorher nachdenkt, was man dafür bekommt.
Aber es hängt von den Menschen ab. Wir sind alle verschieden und auch unser Maß zu Geben ist nicht gleich. Mancher ist gar nicht fähig ehrlich und selbstlos zu geben, sondern ist schlicht und einfach berechnend. Der andere wieder, gibt, bis zur Selbstaufopferung (was bei den Mitmenschen unter Kategorie ''schön blöd'', etc. fällt).
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Liebe Amore (-vita) !
Ich glaube wir liegen im Verständnis gar nicht auseinander. Nur komme ich von einem anderen Erfahrungshorizont und vermutlich auch von einem anderen Grundverständnis.
Und - leider pfuschen uns die Polynyme ins Handwerk.
Nichts von dem, das ich geschrieben habe, schließt etwas davon aus, das du geschrieben hast.
Umgekehrt - deckt das was du geschrieben hast, nicht die Bandbreite des Möglichen und die Dauer der Zeit ab.
'Liebe' ist kein Geschäft. Aber es gibt GewinnerInnen und VerliererInnen. Also muss es es in irgendeiner Form eine Währung geben.
Hast du schon einmal die zerschellten Existenzen gesehen, die in den Psychiatrien nach jahrelangem "Geben" vegetieren?
Hast du die gesehen, die pflegen, behüten,
Doch, hast du - denn gerade die Emanzipationsdebatte ist zB erfüllt von den "pflegenden Frauen".
Ich habe - bitte lies genau - mir diese Welt NICHT ohne selbstlose Liebe vorgestellt.
Ich habe auch mit KEINEM Wort ausgedrückt, dass ich als Person diese "Dankbarkeit" erwarte.
Es ist jedoch faszinierend - wie dieser kleine Satz die Gemüter bewegt und Antworten induziert, auf Fragen, die ich nicht gestellt habe.
Selbstlose Liebe - DAS ist wirklich ein schwieriges Thema....
Aber einfach einmal ganz einfach - was umfasst sie denn? In unserer sozialen und wirtschaftlichen Sicherheit ist es absolut keine mutige Leistung, selbstlos zu sein.
Auf der anderen Seite - wo es um das nackte Leben geht, die wirtschaftliche Existenz - bin ich sicher, dass von den hunderten 'Liebe ist selbstlos' Vertretern 99,8 Prozent nicht mehr zu sehen sind.
Als kleines Beispiel - heute hab ich den Satz verwendet: Es gibt keine linken Denker mehr. Aber damals, als es opportun war, gab es sie zu Hauf.
Oh nein - ich bin mir der selbstlosen Liebe bewusst. Und dass sie durch die Jahrhunderte existent war.
Aber diese Form der Liebe hat nichts mit dem gemeinsam, das der liebe Knuddelgrizzly gemeint hat.
Ohne dass er es sagte, hat er eine Art Besitzdenken unausgesprochen untergeschoben....
Ja - wenn ich meine Gedankenmodelle aufbaue - suche ich nach Orten und Zeiten von 'selbstloser Liebe'....
Liebe, die Krankheit, Kriminalität, Missbrauch, Rassismus, Fachismus, Kommunismus, Geschlechter, Religionen, Szientismen überwindet und hinter sich lässt....
was bleibt dann? Liebe auf sich selbst reduziert? Ohne Wenn und Aber? Wie würdest du entscheiden - ICH lebe - oder - Ich LIEBE ??
Ich wüsste, warum ich mich wofür entscheide. Denn diese Entscheidung hat mit Werten zu tun. Und diese müssen bewertet werden.
Dies ist vielleicht der einzige Punkt, in dem ich dem Knuddelgrizzly in diesem thread Recht gebe - in der Belang- und Beziehungslosigkeit unserer industrialisierten neoliberalen Welt ist es ziemlich leicht 'liberal und tolerant' zu sein.
Aber die Decke der Zivilisation ist dünn....
Liebe, die NUR gibt... da bitte ich um Beispiele.
Denn selbst im Kloster erhoffen sie die Liebe Gottes als Gegenleistung...
Dort wo Liebe auf die nackte und nicht mehr reduzierbare Existenz reduziert wird - dort entscheidet sich erst diese Frage.
Nicht aus der wohlstandsaturierten Lehnstuhlperspektive.