Wo sind hier die Tennisfans?

Dabei hat Bresnik den Vater von Thiem zu Beginn der Zusammenarbeit in den höchsten Tönen gelobt. Steht in seinem Buch "Die Dominic Thiem Methode".

Wenn man sich die Highlights vom ATP-Finale in Hamburg ansieht: Die Zukunft des Tennis ist in guten Händen. Großartige Spieler sind das - mit Power, Spielwitz, taktischer Übersicht. Wow.

Musetti - Alcaraz (Hamburg 2022)
 
Aufgrund dieses Threads schaute ich mir diese Woche in Wikipedia den Kyrgios ein wenig an. Der dürfte ein feuriges Temperament besitzen... Soll mehrfach den Schläger und sogar einen Stuhl auf den Platz geworfen haben und in etwa zu seinem Gegner gesagt haben: He banged your Girlfriend. Des Weiteren musste er wegen seinem undisziplinierten Verhalten mehrfach eine hohe Geldstrafe zahlen (manchmal 35.000 Dollar, manchmal sogar mehr).

Naja, was soll man dazu sagen... Ein Heißsporn eben, aber durchaus talentiert, wie mir scheint.

@Mitglied #583594

Du hast das letzte Woche so gut und einfach auf einen Nenner gebracht. Pete Sampras war ein kompletter Spieler. Das stimmt wirklich.

Gut gefallen hat mir früher auch immer Miloslav Mecir - "die Katze". Der spielte immer so geschmeidig und bei ihm sah das Spiel niemals nach harter Arbeit aus (im Gegensatz zu Thomas Muster). Seine Rückenprobleme machten ihm leider einen Strich durch die Rechnung.
 
Nachtrag:

Kyrgios erhielt für sein undiszipliniertes Verhalten auf dem Platz bereits mehrfach Verwarnungen und Geldstrafen.[10][11]

Beim ATP-Turnier in Montreal 2015 kam es zu einem Eklat im Match gegen Stan Wawrinka. Kyrgios sagte deutlich hörbar, aufgefangen vom Platzmikrofon, aber nicht direkt an Wawrinka gerichtet, dass sich sein Freund Thanasi Kokkinakis und Wawrinkas damalige Freundin Donna Vekić körperlich näher gekommen seien: "Kokkinakis banged your girlfriend. Sorry to tell you that, mate". Wawrinka hatte dies auf dem Platz nicht mitbekommen und zeigte sich später entrüstet.[12]

Quelle

Als ich noch Tennis spielte, war ich auch manchmal so ungehobelt. Vor lauter Wut über die Eigenfehler smashte ich damals unabsichtlich meinem Onkel eins auf die Birne oder der Ball zerstörte seine Uhr. Im Nachhinein lacht man darüber, aber in dem Moment war das wirklich nicht lustig, als ich von ihm angegangen wurde. :mrgreen:
 
Kann sich jemand noch an diese "Eintagsfliege" Kevin Kurren oder an Jim Courier erinnern?

Die Spielweise von Jim Courier fand ich stets potthässlich. Es gab keinen einzigen Schlag bei ihm, der mir gefallen hätte. Alles sah bei ihm nach reiner Arbeit, talentbefreit und unorthodox aus. Ganz anders als beim Schweden Stefan Edberg oder beim Deutschen Boris Becker.

Der Becker hat irgendwie eine einzigartige Rückhand gehabt. In seiner Blütezeit hat der damit Stops hingelegt, die niemand vorausahnen konnte. Jetzt sitzt er halt im Häfn, hat wegen seiner Schulden gelogen und erklärt privilegiert den Leuten da drinnen zum Frust der anderen Insassen die richtige sportliche Betätigung. ;)

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Ein guter Schiesrichter war übrigens einmal DDr. Erich Rottinger aus unserer Gegend. Offizier (Oberst oder dergleichen) beim Bundesheer gewesen. War bei vielen bedeutenden Turnieren dabei.
 
Mitglied #4975 schrieb:
Als ich noch Tennis spielte, war ich auch manchmal so ungehobelt. Vor lauter Wut über die Eigenfehler smashte ich damals unabsichtlich meinem Onkel eins auf die Birne oder der Ball zerstörte seine Uhr. Im Nachhinein lacht man darüber, aber in dem Moment war das wirklich nicht lustig, als ich von ihm angegangen wurde. :mrgreen:
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Denis Shapovalov (CAN) hat einmal volle Kanne den Schiedsrichter getroffen, als er den Ball wegschlug. So etwas passiert einem nur ein Mal, wenn man lernfähig ist. :cool:

Courier war kraftvoll und athletisch, aber von den Schlägen her wirklich nicht schön anzusehen (vor allem die Rückhand mit der komischen Ausholbewegung und dem seltsamen Griff). Aber halt ein extrem effizientes System. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob da alles sauber abgelaufen ist - ist nach seiner stärksten Phase (91-93) relativ schnell wieder vom Radar verschwunden.

Bei Edberg finde ich so lustig, dass er nach einem (!) Grundlinienschlag immer sofort am Netz aufgetaucht ist. Egal, bei welchem Spielstand - man konnte sich immer darauf verlassen, war trotzdem extrem schwierig zu spielen gegen ihn. Super Touch und platzierter und variabler Aufschlag (obwohl er nicht zu den schnellsten zählte).

Bei Becker habe ich das Gefühl, dass er zu oft auf den Aufschlag reduziert wurde. Er war wie Sampras bemerkenswert komplett, technisch sehr stark (tschechoslowakische Schule in den 80ern durchlaufen). Die meisten Punkte machte er mit der Vorhand, aber die spektakulärsten sehr oft mit der Rückhand (wie bei Thiem vor seiner Verletzung).

Letzte Woche hat mit Misolic ein 20jähriges Nachwuchstalent aufgezeigt in Kitzbühel. Eine der schönsten beidhändigen Rückhände, die ich kenne. Beim Return für mich viel zu weit hinten - bin gespannt, wie er auf Hartplatz spielt. Aber gerade von der Einstellung her top, beherrscht das Von-Punkt-zu-Punkt-Spiel hervorragend.
 
In Sachen beidhändige Rückhand finde ich (wie viele andere Tennisfans) diese hier einfach umwerfend. Komplett ansatzlos geschlagen.

Nalbandian - Backhand

Edit 1: Bild oftmals sehr unscharf, leider nichts besseres gefunden, wenn es speziell um die RH geht.

Edit 2: Jetzt eine interessante Slow Motion gefunden. Krass, wie sauber er den Ball trifft.

Nalbandian - Slow Motion
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #583594 schrieb:
Denis Shapovalov (CAN) hat einmal volle Kanne den Schiedsrichter getroffen, als er den Ball wegschlug. So etwas passiert einem nur ein Mal, wenn man lernfähig ist. :cool:

Courier war kraftvoll und athletisch, aber von den Schlägen her wirklich nicht schön anzusehen (vor allem die Rückhand mit der komischen Ausholbewegung und dem seltsamen Griff). Aber halt ein extrem effizientes System. Auf der anderen Seite frage ich mich, ob da alles sauber abgelaufen ist - ist nach seiner stärksten Phase (91-93) relativ schnell wieder vom Radar verschwunden.

Bei Edberg finde ich so lustig, dass er nach einem (!) Grundlinienschlag immer sofort am Netz aufgetaucht ist. Egal, bei welchem Spielstand - man konnte sich immer darauf verlassen, war trotzdem extrem schwierig zu spielen gegen ihn. Super Touch und platzierter und variabler Aufschlag (obwohl er nicht zu den schnellsten zählte).

Bei Becker habe ich das Gefühl, dass er zu oft auf den Aufschlag reduziert wurde. Er war wie Sampras bemerkenswert komplett, technisch sehr stark (tschechoslowakische Schule in den 80ern durchlaufen). Die meisten Punkte machte er mit der Vorhand, aber die spektakulärsten sehr oft mit der Rückhand (wie bei Thiem vor seiner Verletzung).

Letzte Woche hat mit Misolic ein 20jähriges Nachwuchstalent aufgezeigt in Kitzbühel. Eine der schönsten beidhändigen Rückhände, die ich kenne. Beim Return für mich viel zu weit hinten - bin gespannt, wie er auf Hartplatz spielt. Aber gerade von der Einstellung her top, beherrscht das Von-Punkt-zu-Punkt-Spiel hervorragend.
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Aufgewachsen bin ich zwischen 1981 und 1992 eigentlich mit Mats Wilader (Schweden), John McEnroe (USA), Ivan Lendl (Tschechoslowakei, später dann USA), Jimmy Connors (USA) u.s.w.

Früher war das Tennisspiel noch eher von Gefühl und nicht so harten Schlägen geprägt, aber seitdem ich Roger Federer sah, blieb mir regelrecht die Spucke weg... Was der fabriziert, wirkt wie von einem Tennisspieler von einem anderen Stern. Ob Rückhand-Halbvolley, instinktive Umsicht am Spielfeld oder Überlisten des Gegners, damit man ihn am falschen Fuß erwischt. Niemand wie Roger Federer scheint derzeit so ein großes Bewegungstalente zu sein.

Es ist einfach eine Augenweide, ihm zuzuschauen, wie der das alles in seiner zuweilen spielerischen Art und lässig mit viel Gefühl quasi mit links schupft!

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Und dabei schien er am Boden geblieben zu sein. Niemals gibt es Allüren oder gar Wutausbrüche von ihm zu sehen. Er scheint ein sehr ausgeglichener Spieler zu sein, der auch abseits des Courts seine Zufriedenheit im "restlichen" Leben fand.
 
Mitglied #583594 schrieb:
In Sachen beidhändige Rückhand finde ich (wie viele andere Tennisfans) diese hier einfach umwerfend. Komplett ansatzlos geschlagen.

Nalbandian - Backhand
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Sorry, bin auf Dein Posting nicht eingegangen.

Echt verblüffend, diese Rückhand! Ästhetisch jedoch weniger mein Geschmack.

Gestern kam ich wegen diesem guten Thread auf Dustin Brown. Den kenne ich überhaupt nicht. Kommt der aus Jamaika? Jedenfalls voll cool, dieser Typ!

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Fast so cool wie einst Tony Drago aus Malta.

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US Open Finale - der Countdown läuft.

Es wird einen neuen Grand Slam Sieger geben und eine neue Nummer 1.

Der Beginn einer neuen Ära?
 
Bald beginnen die Australian Open, juhu. :)

Djokovic bereits in super Form und mit einem Turniersieg in Adelaide (1 Matchball abgewehrt gegen Korda).

Nadal schwer einzuschätzen, aber offensichtlich gesünder als auch schon.

Alcaraz wegen Verletzung nicht am Start, das Mörderprogramm vom letzten Jahr hinterlässt seine Spuren.

Zverev und Thiem noch weit weg von der Normalform.

Hat Medvedev mit dem US Open Sieg 2021 seinen Peak erreicht?

Bin gespannt.
 
Aufgrund dieses hervorragenden Threads schaue ich mir seit den letzten Wochen ständig die besten Tennisspieler und Schläge der Welt an. Ich ließ mich sogar jüngst dazu hinreißen, meinem Forumsfreund eins auszuwischen. :mrgreen:

Fantastisch, dieses Gefühl, diese Härte, diese Umsicht und diese Reaktionsschnelligkeit! Keine Berechtigung Bilder zu betrachten - Bild entfernt.

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Edit: Da kann sich die Kreisliga C noch einiges abschauen davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied #583594 schrieb:
Alcaraz
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Durch das Ansehen der vielen Videos wurde mir dieser Carlos Alcaraz (ich verwechsle den immer mit Alcatraz) mittlerweile auch langsam ein Begriff. Der dürfte die jüngste Nummer 1 der Welt gewesen sein. Zuerst schätzte den ich noch recht jung (also unter 25 Jahre) ein, aber in Wirklichkeit hat der die zarten 20 gerade einmal geringfügig überschritten.

Der schurlt (= schnell rennen auf Ostösterreichisch) wie ein Hamster. Genauso talentiert und körperlich auf Zack wie dieser Monfils.

Es ist eine Augenweide, den beiden zuzuschauen. Dabei kommt auch das Gefühl niemals zu kurz. Beim Tennis war ich früher ja auch gefürchtet für meine guten Stops & Lobs und ließ den Gegner damit außer Puste kommen. Aber was die beiden alles zustande bringen, sah ich noch niemals. Nicht bei einem John McEnroe, nicht bei einem Ivan Lendl und auch nicht bei Thomas Muster.
 
Es war sehr interessant zu sehen, wie der 20jährige Alcaraz von dem 36jährigen Djokovic zwei Sätze lang physisch zermürbt wurde, ehe er schlicht und einfach zusammenbrach. Das hätte ich in dieser Form nicht für möglich gehalten, zumal auch Djokovic im Verlauf der French Open mit physischen Problemen zu kämpfen hatte.

Trotzdem: Dem Spanier gehört die Zukunft, er fasziniert wie kein anderer junger Spieler die Massen. Seine Mischung aus Vorhand-Raketen und perfekt gespielten Stopbällen habe ich in dieser Form noch nie gesehen. Interessanter Weise gibt es einen einzigen Schlag, bei dem die Beschleunigung nicht so richtig funktionieren will und das ist sein Aufschlag. Kaum freie Punkte, das war vor allem gegen Djokovic tödlich.
 
Gibt es dieses Jahr bei den Damen die erste afrikanische Grand-Slam-Siegerin?

Würde mich extrem darüber freuen. Jabeur hat heute einen unfassbar starken 3. Satz gespielt.

Titelverteidigerin Rybakina am Ende ohne Chance, aber auch ohne Kampfgeist.

Ich liebe das Spiel der Tunesierin. Bei dieser Highlights-Zusammenfassung vom letzten Jahr bekomme ich Gänsehaut.

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Ein vollkommen neues Feld für mich, dass plötzlich Afrikanerinnen beim Tennis mitmischten. Ich kenne nur die Williams-Schwestern, die entfernt hübsch wie Afrikanerinnen aussehen. Auch die Martina Navratilova und die Chris Evert-Lloyd waren im Damentennis einsame Klasse. Von Steffi Graf ganz zu schweigen. Die spielte damals so druckvoll wie ein Mann und dürfte noch immer mit ihrem Andre Agassi zusammen sein.

A propos Andre Agassi... Das muss für ihn damals eine absolute Qual gewesen sein, mit dem Toupet zu spielen. Die Sorge um seine Haare ließ ihn sicherlich leider viele Matches verlieren.

Für mich bleibt der beste Spieler aller Zeiten noch immer Roger Federer, wenn man sich den einmal genauer anschaut. Dieses Talent, diese Lockerheit... Was der manchmal zustande brachte, wirkt wie von einem anderen Stern. Als ob er die Physik aushebeln könnte. Ein absolutes Bewegungstalent.

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Mitglied #4975 schrieb:
Hmmm... Eine Frage, die ich heute noch beantworten will: Ich glaube, das war eher umgekehrt, wenn man sich einmal die Vorhand von ihrem Andi anschaut.
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Braucht man eine gute Vorhand um jemanden druckvoll in den Arsch zu ficken? Naja, egal. Tennis hat mich sowieso nie wirklich interessiert. Ich kann mich noch erinnern, als ich ein Kind war und wegen diesem Gerhard Berger, oder Toni Polster, oder weiß Gott wie der geheißen hat, das Kinderprogramm um Stunden verschoben wurde, weil so ein scheiß Tennisspiel offenbar ewig dauert.
 
Sag mir jetzt bitte nichts über den Franz Krynedl. Der war bislang der beste Sportreporter im ORF. :mrgreen:
 

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