Schon mal daran gedacht, dass er sie eben vielleicht nicht genau so benutzt, und dass alleine in der Sprache sich Unterschiede zeigen können? Und dass diese Sprache auch auf eine gewisse Geisteshaltung und auch Handlungsweise hindeuten kann?
Nicht müssen, ich geb dir schon recht. Und auch der Gedanke dass die Worte alleine nicht alles verraten, mag seine Richtigkeit haben. Es mag auch Leute geben, die in blumigen Tönen schreiben und sich dennoch wie Arschlöcher verhalten.
Aber für mich macht es einen sehr großen Unterschied, und ich finde sehr wohl dass man schon in der Sprache merken kann, mit welcher Geisteshaltung jemand sich einer anderen Person nähert. Und bei Fedors Bericht wurde mir einfach nur taub und etwas übel. Ja, es ist ein Unterschied ob man von einer dreckigen Nutte oder einer Paysex-Dienstleisterin spricht. Ja, es ist ein Unterschied ob man von notgeilen Beinahe-Triebtätern, Drecksmännern oder Kunden mit Bedürfnissen spricht.
Mag sein, dass alle die Frauen "benutzen", wie du sagst. Und umgekehrt. Wobei das Wort für mich gar nicht passt. Denn es ist und bleibt hoffentlich eine Vereinbarung zwischen zwei Menschen. Menschen benutzt man nicht, sondern Dinge. Und im besten Fall ist diese Vereinbarung auf beiden Seiten von einem Minimum an Respekt und emotionaler Offenheit geprägt.
Respekt, der für mich schon nicht mehr wahrnehmbar ist, wenn jemand sich in solch grauslicher "Ach-wie-derb-habe-ich-sie-nicht-gefickt"-Verbal-Onanie ergeht. Abgesehen davon dass es mich auch nicht interessiert, da ich lieber Erfahrungsberichte lese als Selbstbeweihräucherung von Freiern.
Der Respekt fehlt leider manchmal auf Seiten der Sexworkerinnen, oft genug aber auch auf Seiten der Kunden, nachdem was ich so höre, und auch mitbekomme. Weil es eben ein Irrglaube ist, dass man Frauen "benutzen" kann, nur weil man dafür zahlt. Das ist Schwachsinn, und genauso wenig wahr wie ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer "benutzen" darf.