Hallo,
ich schalte mich hier mal kurz ein mit einem Live-Bericht, falls es wen interessiert (und da ich weiß, welchen Bammel ich davor hatte - habe den Eingriff, der aus medizinischer Sicht absolut empfohlen war, über ein Jahr vor mich hergeschoben - kann ich mir gut vorstellen, dass das Interesse durchaus an der einen oder anderen Stelle gegeben ist).
Ich hatte am Freitag das Vergnügen, mich unters Messer zu legen und körpermittig etwas Leibesmasse abzubauen. Ich habe mich dazu entschieden, den Eingriff unter Lokalanästhesie und nicht unter Narkose machen zu lassen, ich wollte am gleichen Tag wieder nach Hause, da ich keinen Bock auf eine Nacht im Krankenhaus inklusive lustiger Spuckerei nach der Narkose hatte. Am Freitag also um 7 Uhr in der Früh reingedackelt ins Krankenhaus, um ca. 12 Uhr mittags ab in den OP, wo man

sich erst einmal daran gewöhnen muss, dass ein Haufen Hände an dem besten Stück herumzerrt und tut und macht ohne irgendwelche Hintergedanken. Am schlimmsten war die erste Spritze, danach ging's. Nach ca. 2 Minuten war der relevante Bereich soweit lahm gelegt, dass die Messer gewetzt werden konnten. Währenddessen Plauderei mit dem Arzt, der die einzelnen Schritte grob skizziert hat, wenn er sich daran gemacht hat. Nach ca. einer halben Stunde dann war die Geschichte überstanden, der Verband drüber und ich wieder auf dem Weg zurück ins Krankenzimmer. Dort erst einmal zünftig zu Mittag gegessen und mich darüber gefreut, dass alles so easy war. Kurzer Schock beim ersten Check-up: Ordentliches Nachbluten inklusiver Sauerei auf dem OP-Gewand. Die gute Nachricht: Wenn's gegen Abend nicht mehr blutet, darf ich trotzdem nach Hause. Also mal die Hände zum Gebet gefaltet und gehofft, dass beim ersten Urinieren (hübsch in die Flasche rein) nicht nur Blut rauskommt. Und tatsächlich: Die Blutung hat sich gelegt, nicht vollständig zwar, aber soweit, dass mich der Arzt dann kurz nach sechs Uhr abends nach Hause schicken konnte. Ich habe noch ein Survival Package mitbekommen bestehend aus anästhetischer Salbe, Verbandszeug, lustigen (und äußerst bequemen, wie ich sagen muss) Netzunterhosen zum Fixieren des Verbands sowie Kochsalzlösung zum Desinfizieren während des Verbandswechsels. Soweit so gut.
Das Wechseln des Verbands ist echt kein Problem. Alter Verband vorsichtig runter, die Kochsalzlösung drüber geträufelt, neuer Versand mit der Salbe beschmirt, wieder vorsichtig um das beste Stück gelegt und rein in die luftige Unterwäsche. Die Salbe soll ich drei bis vier Tage nehmen (morgen werde ich sie also das letzte Mal draufstreichen), danach ab ins Kamillenbad aus der Apotheke.
Bisher ist alles sehr gut und komplikationsfrei verlaufen. Am Samstag, also einen Tag nach dem Eingriff, war ich schon wieder fit genug, um meine zwei Katzen zum Tierarzt zu bringen und anschließend noch eine Runde auf der Mariahilferstraße zu drehen, da ich dringend ein paar Sachen besorgen musste. Ich würde zwar nicht sagen, dass das die idealtypische Tagesgestaltung für Tag 1 nach dem Eingriff ist, aber ich habe das alles beschwerdefrei überstanden, keine Schmerzen, maximal ein bisschen unangenehmes Ziehen. Apropos Schmerzen: Die waren am Nachmittag nach der OP mal kurz spürbar, aber mit dem nächsten Verbandswechsel und dem damit verbundenen neuerlichen Einschmieren dann auch wieder bald vergessen. Die Salbe ist ein echtes Teufelszeug!
Ich bin heute, also am Montag (drei Tage nach der OP), auch schon wieder arbeiten gewesen (Büro, von 9 bis halb 8), was ebenfalls völlig beschwerdefrei möglich war. Vielleicht bin ich bis dato etwas zu euphorisch, da mir die Salbe jegliche Schmerzmöglichkeit im Keim erstickt, aber das werden wir ja dann die nächsten Tage sehen. Die Wunde selbst sieht jedenfalls schon sehr gut aus, da ist nichts geschwollen oder gerötet, es blutet nicht mehr (am Samstag hat es noch ein bisschen nachgeblutet, aber bereits Sonntag nicht mehr) und es sieht in Summe also - abgesehen von den Nähten natürlich - bereits einigermaßen okay aus.
Die Empfehlungen des Arztes, was die Zeiträume betrifft:
Nach ca. 3-4 Tagen eben mit der Salbe aufhören und die Kamillenbäder starten.
Ebenfalls zu dieser Zeit kann man dann vorsichtig mit dem Duschen beginnen, vorerst nur mit klarem Wasser und natürlich ohne groß zu schrubben (als ob man ernsthaft auf diese Idee kommen könnte ...)
Nach etwa einer Woche Nachuntersuchung entweder im Krankenhaus oder beim Urologen des Vertrauens.
Nach 1-2 Wochen sollten sich die Nähte auflösen.
Wenn die Wundheilung durch ist (2-4 Wochen), könnte man wieder mit Sport anfangen.
Geschlechtsverkehr natürlich ebenfalls nicht, ehe die Wunden komplett verheilt sind. Ich rechne hier mit ca. 4 Wochen.
Soweit also der Zwischenstand. Stay tuned for more information.
Viele Grüße
Einer von denen