Hallo D_Shade,
Ich komm noch mal zurück auf ein Zitat von dir:
Wenn ich aber nicht bereit bin, mein eigenes Leben und meine eigene Person zu verleugnen, auch nicht in Teilbereichen dann kommt der Begriff der Seriosität gar nicht in Betracht.
Sodala.
Jetzt verstehe ich vermutlich was du mit diesem Zitat meinst. Welche Art von Seriosität du meinst.
Nicht diese Art....
meine Seriosität beruht auf Authentizität und Ehrlichkeit, welche Schwächen offen auf den Tisch legt
...und vielleicht auch nicht ganz diese, obwohl vielleicht schon näher.....
sein Seriosität beruht auf dem Schein - er wird sich bei der Pressekonferenz wundern....
...sondern - steht ja eh' da - den
Begriff der Seriosität. Darunter verstehe ich was man halt so landläufig unter Seriosität meint, wenn man dieses Wort benutzt. Wenn ihn zum Beispiel die Finanzwelt benutzt. Ich werde mich hüten da jetzt lang nach einer Definition zu graben.
Ein interessantes Statement, dein obiges.
Aber seine Sexualität unter Diskretion zu halten, heißt ja nicht unbedingt sich zu verleugnen.
Ich muss gewisse Dinge nun mal unter Diskretion halten, wenn ich der
Sache,
dem Anliegen, für das ich mich einsetze,
unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen zu größtmöglicher Durchschlagskraft verhelfen will.
Da ist Fingerspitzengefühl gefragt und nicht das Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-wollen.
In einem Einsatz für eine Sache trage ich ja meistens auch Verantwortung für andere. Wie zum Beispiel in deinem konkreten Fall.
Deine Sache, dein Anliegen wären ja ungeführ in diesem Bereich zu finden:
Ich hab gerade so eine Situation, wo ein Anwalt in seiner Eigenschaft als Ortsparteivorsitzender verbissen versucht....... ein Millionenprojekt zu verhindern.
Tatsächlich wird es aber bei der von dir erwähnten Pressekonferenz um folgendes gehen:
......an meiner Seriösität zu kratzen....... Sein Problem daran - meine Seriosität beruht auf Authentizität und Ehrlichkeit, welche Schwächen offen auf den Tisch legt - jeder, der sich dafür interessiert kennt sie und ich stehe auch problemlos dazu - sein Seriosität beruht auf dem Schein - er wird sich bei der Pressekonferenz wundern....
Als ich dir auf diese Feststellung von dir schrieb, dass unter Schwäche deine Sexualität gemeint wäre, hast du mir nicht widersprochen.
Das Problem daran ist aber, dass du deiner Gegenpartei eine Angriffsfläche geboten hast, die außerhalb der eigentlichen Sache liegt. Da hakt ein gewiefter Abwalt natürlich sofort nach.
Die Pressekonferenz, vielleicht sogar dein gesamtes Anliegen, dürfte zu einer Schlammschlacht ausarten, die sich im wahrsten Sinn des Wortes 'unter der Gürtellinie' abspielen wird.
Persönliches steht im Vordergrund, der Sache wird nicht gedient.
Es hat somit schon einen Sinn, dass im Finanzwesen persönliches und sachfremdes , wie sexuelle Vorlieben, außen vor bleiben müssen. Und man seine sexuellen Vorlieben nicht an die große Glocke hängen darf.
Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Umständen ist eine Vermengung nicht zweckdienlich.
Die gesellschaftlichen Umstände, wie man also in der Gesellschaft Sex sieht,
zu bewerten, das ist wieder eine ganz andere Sache.
Auf den Punkt gebracht:
Entweder für sexuelle Offenheit oder für ein Millionenprojekt kämpfen. Beides zugleich und vermengt, wird unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen nicht gehen.
Liebe Grüße,
cornaer