Wie wäre es mit freier Platzwahl im Parlament. Vielleicht würden die Abgeordneten dann einmal parteiübergreifend miteinander reden. Vielleicht würden sich dann auch die eigenartigen, gruppendynamischen Vorstellungen aufhören, wenn die Parteien durchmischt im Plenum sitzen. Der Blick zum/r SitznachbarIn gibt dann keinen Aufschluß mehr, ob Applaus, Buhrufen, oder gar die Welle angebracht ist. Der/die Abgeordnete müsste plötzlich nachdenken, ob die vom Podium kommenden Gedanken seine Zustimmung, oder Ablehnung finden. Den Einzug in den Plenarsaal, stell ich mir als erste Übung für ein verantwortungsvolles miteinander vor. Kein/e Abgeordneter darf am Vortag einen Platz mittels Fanhandtuch der jeweiligen Partei reservieren, jeglich Gewalt bei der Platzwahl ist verboten und das Freihalten eines Platzes für eine/n ParteifeundIn ebenso. Die schwierigste Übung stellt dann die Abstimmung dar. Minutenlanges Aufstehen - Hinsetzen - Aufstehen im Kreis schauen, wer sitzt, wer steht, was macht die Klubobfrau, der Klubobmann und wer kann sehen was ich mache. Das wäre Unterhaltung pur im Parlament.