Natürlich gibt es bei der Gestaltung von Dokus und Reportagen alle Möglichkeiten der Manipulation. Man kennt das von Michael Moore
natürlich gibt es sehr viele möglichkeiten von manipulation und auch richtig ist, dass moore manipuliert hat wo es nur geht und ich finde es ja durchaus auch spannend, wie er das gemacht hat, aber er hat doch in vielen bereichen den pfad verlassen, wo man das ganze noch dokumentation nennen kann und man muss seine filme eigentlich spielfilme nennen. und das kann man von "billiger sex" so weit wir das beurteilen können, nun wirklich nicht behaupten.
In einem gewissen Sinn ist Manipulation gar nicht zu vermeiden, weil Filme immer gestaltet werden müssen, weil ausgewählt werden muss, was man zeigt und wie man es zeigt und was man weglässt. (Und weglassen muss man immer etwas, sonst wären Filme so lang wie das Leben.)
und da gibt es eben einen unterschied. wenn man etwas gestaltet, dann gestaltet man etwas. man sucht sich seine gesprächspartner aus, man setzt eine gewisse bildsprache ein, man schneidet, manipulation ist aber etwas ganz anderes. ich kenne auch die filmtheoretiker, die sagen: jeder schnitt ist eine lüge. ich persönlich sehe das etwas anderes und ich habe bisher nur einen film in spielfilmlänge gesehen, der ohne auch nur einen einzigen schnitt gedreht wurde. was aber nicht heißt, dass ihm puristen nicht auch wieder manipulation vorwerfen könnten, wenn sie wollten, denn natürlich wurde jener film komponiert und auch geprobt und hinter der kamera gab es eine ganze heerschar von menschen, die jene vor der kamera dirigiert und koordiniert haben. und auch wenn ich persönlich das thema durchaus spannend finde und man in gewissen grenzbereichen sehr wohl darüber streiten kann, wo manipulation anfängt und wo sie aufhört, sehe ich dieses problem bei diesem film nicht.
Und da frage ich mich nach wie vor, was man nun gerade genau dieser Reportage an Manipulation vorwirft und wo man meint, da werde ein ganz falscher Eindruck erweckt.
auch das frage ich mich - es reicht halt nicht zu sagen: nach meinem geschmack ist die eine seite zu wenig zum ausdruck gekommen, um dem film manipulation vorzuwerfen und erst recht nicht ist es manipulation, wenn man einen gesprächspartner mit dem man gedreht hat, dann im film nicht vorkommt. wie schon erwähnt kann das viele gründe haben. die aufnahme kann verwackelt, unscharf, unter oder überbelichtet sein der ton unverständlich, der gesprächspartner hat genuschelt, oder aber er oder sie hat genau das gesagt was auch wer anderer gesagt hat - vielleicht mit anderen worten, aber inhaltlich aus sicht des filmemachers das selbe