Angst vor dem Tod

Umpff... schwere Kost so spät am Abend...

Der Tod ist allgegenwärtig und keiner kommt ihm aus.

Das "Gehenlassen" der Menschen, die einem nahe stehen ist für mich selbst extrem schwer - kaue immer noch an so manchem rum.

Was mich selbst betrifft habe ich keine Angst - solange ich es nicht mitbekomme.
Habe schließlich einen Platz neben meiner Frau schon reservert - Fach Nr. *** auf dem *** Friedhof dahier...
 
Macht ihr euch Gedanken darüber?
Über euren Tod, den von euch nahestehenden Menschen?
Was beschäftigt euch?
Schließt sich die Lücke oder dreht sich das Gedankenkarussell mit einem "was wäre, wenn du noch da wärst" ewig weiter?

Sollte es ein zu persönliches Thema sein, ihr euch aber trotzdem mitteilen wollen - ich eröffne bei Interesse gerne eine Gruppenunterhaltung.
Ist absolut kein Thema für mich. Mir geht's gut, ich hab Spaß am Leben und einfach keinen Platz für Gedanken an den Tod
 
Wenn ich tot bin wird mir das wahrscheinlich wurscht sein. Wovor soll ich Angst haben? Der Tod schreckt mich nicht. Wenns geht möchte ich gern der Kinder wegen noch 20 gesunde Jahre haben.
Und langsames dahinsiechen kündigt sich hoffentlich an, so dass ich noch rechtzeitig das Leiden verkürzen kann. (Ist ohnehin menschenunwürdig, langsam zu verrecken. Jedem Hund wird die Gnade zuteil das nicht durchmachen zu müssen. )
 
Macht ihr euch Gedanken darüber?
Über euren Tod, den von euch nahestehenden Menschen?
Was beschäftigt euch?
Schließt sich die Lücke oder dreht sich das Gedankenkarussell mit einem "was wäre, wenn du noch da wärst" ewig weiter?

Sollte es ein zu persönliches Thema sein, ihr euch aber trotzdem mitteilen wollen - ich eröffne bei Interesse gerne eine Gruppenunterhaltung.

Ja schon. Nicht weil ich Angst habe. Aber weil ich ein Kontrollfreak bin und es hasse Dinge nicht zu wissen. Nicht zu wissen wie es ist zu sterben und was/ob was dannach kommt. Und vor allem keine Kontrolle zu haben,
 
Einer der's krankheitsmässig oder ins hohe Alter schafft isses nimmer vergönnt nach'm Ableben sich zurückzulehnen und feststellen zu dürfen: geschafft jetzt geht's mir gut, das find ich schade jeder stirbt für sich allein, keine Möglichkeit die Empfindung weiterzugeben und in den Genuss der Zufriedenheit zu gelangen..
 
Ich habe ein sehr entspanntes Verhältnis zum Tod, und das, obwohl ich absolut nicht gläubig bin.
Ich finde sogar, der Tod bzw. dessen Gewissheit hat auch etwas tröstliches, und das meine ich weder sarkastisch noch auf Grund einer Leidenserfahrungs, sondern eher aus philosophischen Überlegungen.
Natürlich möchte ich z.B. nicht den Tod meiner Kinder erleben müssen (drastisches Beispiel), aber wenn es so kommen sollte, so könnte ich es nicht ändern (Fahrlässigkeit einmal ausgeschlossen). Ich sehne auch keinesfalls meinen eigenen Tod herbei. Aber das Wissen um den Tod hilft auch, dass Leben so gut wie möglich zu genießen, das Nichtwissen um den Zeitzeitpunkt hilft dabei sein Leben so zu führen, dass man, salopp gesagt, kein Arschloch ist, denn man weiss nie, ob man eine Sache je wieder gut machen wird können bzw. ob es irgendwann nicht doch noch auf einen zurückfallen könnte.
Und schließlich gibt es nicht viel, dass so "fair" ist, wie der Tod, denn der holt uns alle ein, egal ob arm oder reich, dumm oder gescheit, glücklich oder unglücklich. Das hilft es auch nicht sich an einen Jugendkult zu klammern oder Pyramiden für das jenseits zu bauen.
 
ich genieße mein Leben in vollen Zügen - und wenns mich erwischt, will ich einfach nur denken können - geil wars.
Und so lebe ich jeden Tag und freu mich daran....mal mehr, mal weniger. Aber Angst vor dem Tod hab ich keine.

auch das Loslassen funktioniert bei mir recht gut. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich bisher nie ganz unerwartet jemanden verabschieden musste.
der letzte Todesfall der Familie war meine Oma mit 93 Jahren. Sie hat ihr Leben gelebt und mir schon seit Jahren erzählt, dass wenn sie morgen nicht mehr aufwacht, alles gut sei. Weil sie hat ihr Leben gelebt, alles gesehen was sie sehen sollte, da kann nix mehr kommen....... Und ich glaube, damit kann ich gut leben. Wenn es keine Zweifel gibt, ob das Leben gut war, ob Entscheidungen falsch waren, ob es da noch was gibt, das man nie machen konnte. Wenn die Person so innerlich zufrieden ist, kann sie auch gehen ohne, dass sie großen Kummer hinterlässt - ein alter Mensch hat es sich verdient, Abschied nehmen zu dürfen. Die Erinnerungen kann einem keiner nehmen. Und ein Stück von unseren Lieben bleibt immer in uns, auch wenn sie nicht mehr unter uns sind
 
Ich hab in meinem Leben so oft darüber nachgedacht das er seinen Schrecken verloren hat.
Ich möchte nur nicht meine Kinder überleben. Das wäre nicht auszuhalten.
 
Ich nehme mal an, das Allerschlimmste was einem der Tod nehmen kann, ist das Kind, dann - bei einer intakten Verbindung - denjenigen, mit dem man in Liebe in einer Partnerschaft verbunden ist. Dass die Eltern und Großeltern vor einem sterben, ist hingegen "normal" im Sinne von Teil des natürlichen Kreislaufs und somit irgendwie leichter zu verkraften, außer man ist noch ein Kind, wenn ein Elternteil stirbt, das ist ein anderes Kaliber.

Darum gibt es für mich keinen allgemeinen Zugang, nur einen individuellen und der sagt - es hängt stark davon ab, wer stirbt, davon betroffen ist und genauso wie es passiert. Ich finde so kopflastige Überlegungen aber im Grunde entbehrlich, auch wenn ich selbst dazu neige, aber jemanden zu verlieren, darauf kann man sich nicht vorbereiten und man kann es sich auch nicht schöndenken oder weichzeichnen. Wenn der Verlust eintritt, ist er da und konkret und muss man ihn bewältigen und zu integrieren versuchen, alles was davor ist an Gedanken und Überlegungen, ist graue Theorie. Darum versuche ich die Beschäftigung damit auf ein Mindestmaß zu reduzieren und spare die Energie für den Moment auf, wo es dann tatsächlich erforderlich ist, mich dem Thema zu stellen.

Der Tod kann ab und zu sogar ein Geschenk sein im Sinne der Erlösung von einem langen und zermürbenden Leidensweg. Für mich ist ganz klar, dass ich wenn es um mein eigenes Dasein geht, Angst vor einer qualvollen und langen Krankheit habe, von der man schon weiß, dass sie unweigerlich mit dem Tod endet, wo es somit einerseits nichts bringt zu kämpfen und es keinen Horizont im Sinne von "mögliche Heilung" gibt, aber es trotzdem nicht schnell zu Ende ist. Das ist zermürbend und mutet für mich irgendwie sinnlos an, aber man kann es auch nicht ändern, wenn es einem widerfährt, jedoch würde ich mir in so einem Fall für mich wünschen, dass dann bereits Sterbehilfe legal ist und ich wenigstens den Zeitpunkt meines Abtretens noch selbst bestimmen darf, der Rest wird einem dann ja ohnehin genommen. Der Gedanke, dass mir so etwas widerfahren kann, ist für mich der unerträglichste.

Tot zu sein stelle ich mir hingegen ganz okay vor, davor habe ich keine Angst, aber ich bin definitiv lieber lebendig und da, das ist schon die leiwandste Sache von allen, besonders in so einem schönen Land wie Österreich und wenn man gesund ist. :)
 
Friedlich, von wegen!
Mir wurde vorhergesagt, dass ich mit 103 Jahren bei einer Wirtshausrauferei ums Leben komme! Es geht um die Kellnerin.... :haha:
:ironie:
 
Macht ihr euch Gedanken darüber?

Ja, nur ein Narr wohl nicht.

Über euren Tod, den von euch nahestehenden Menschen?

Über meinen wenig. Fakt ist, dass wir sterben werden. Über den von mir geliebten Menschen sehr wohl, aber das ist wohl selbstredend.

Was beschäftigt euch?

Das ist eine gute Frage. Ich glaube aber, dass man die so nicht beantworten kann. Ich hätte gerne alle Menschen, die mir wichtig sind, um mich. Für immer. Das wird es halt nicht spielen - außer ich "bankl" in der Sekunde ab. Und selbst hätte ich Menschen verloren, die mir wichtig waren.

Schließt sich die Lücke oder dreht sich das Gedankenkarussell mit einem "was wäre, wenn du noch da wärst" ewig weiter?

Bei mir schon. Mein Großvater war alt, schwer krank, trotzdem denke ich immer an ihn (das war einfach ein Wegbegleiter für mich). Und ich hab ihn obendrein eine halbe Std. nach seinem Tod nochmal "besucht" (würde ich nicht mehr machen).
 
Dazu fällt mir ein Bericht über einen Mann ein, der jahrelang ein Haus gebaut hat. Als er endlich endgültig fertig war, setzte er sich in sein Sofa, sagte "es ist geschafft" und verstarb in dem Moment.

....und die Leut , die 45 Jahre lang ins Pensionssystem einzahlt haben und drei Wochen nach in letzten Arbeitstag abtreten sind.
 
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