Sagen, wenn ich etwas nicht gut finde, sage ich auch frei raus. Nur Versuche ich es wenig schmerzhaft für Betroffene auszudrücken. Also wenn ich was ätzend finde, Beispiel Sodomie, Pädophile, sage ich das. Allerdings versuche ich dennoch zu erreichen, das derjenige/diejenige sich danach nicht "wie 100km unter dem schmutzigsten Kanalrohr" fühlt.
Fritzie, Du kommst bei Deinen vergleichen von Windel-Tragen auf Zehenamputieren, was ich bei meiner Frau sicher nicht gutheißen würde:
Du hast damit Recht. Sicherlich würde ich niemals gutheißen, würde meine Frau plötzlich Bodymodding betreiben wollen und sich Körperteile entfernen oder beschädigen lassen! Doch, ich weiß nicht, ob mir die Trennung, die vielleicht letztendliche "Lösung?" möglich wäre. Wie ich mich kenne, wurde ich (wie immer eigentlich) alle Kraft darein stecken, sie irgendwie davon abzubringen versuchen. Auch wenn ich weiß, das der Verlierer wahrscheinlich ebenfalls ich sein werde. Vor Jahren schrieb ich einmal mit einem Mädchen, das Suizidgefährdet war. Grund war dafür, das ihr Freund mit einem anderen Freund gewettet hätte, wie lange er ihr Liebe vorgaukeln könne. Sie war am Boden zerstört, wie man sich vorstellen kann. Und ich habe Abende mit ihr dagesessen und per MSN mit ihr allmöglichen psychologischen Gradwanderungen zusammen unternommen und durchgespielt. Mal war sie Himmelhoch-jauchzend, so das man denken konnte, man habe etwas erreicht. Dann war sie wieder das seelische Wrack. Und wenn sie mir dann von Leuten erzählte, die sie kennenlernte, war mir klar, das sie ihre nächste Enttäuschung werden würden. Irgendwann ist sie dann mit einem Typen zusammengezogen, aus einer anderen Stadt. Erst wollte er nur noch weiterleben, wenn sie mit ihm lebe, und als sie kaum zusammenzogen schrieb sie mir wieder, das er auf Abstand ginge, weil ihn "ihre Klammerei" nerve... Ich habe ihr damals gesagt, nicht auf die direkte, aber zu verstehen gegeben, das es mindestens einen Menschen gegeben hätte, der ihr niemals "Klammern" vorwerfen würde...

Sie war nicht mit mir zusammen, aber ich fühlte mich fast so. Da gab es keine Tabus: es war einfach ALLES erlaubt, zu diskutieren. Aspekte, zu deren ausufernden Zerlegung kaum ein Mensch mehr Zeit hat heutzutage.
Wenn ich für eine Person, mit der ich nicht zusammenwar, zu solch einer Mühe bereit war/bin, dann werde ich in einer Ehe wohl auch "so schnell nicht aufgeben..."
Windel-Tragen... Jaja, das ist noch wirklich relativ harmlos. Ich trage manchmal Strapse

Solche Fetishe sind aber noch kontrollierbar. Und irgendwie sehr interessant: Streichelt man

seine eigenen Beine dabei, hat man das Gefühl, man würde es bei seiner Frau tun, aber hat gleichzeitig auch quasi "ihr Empfinden" in sich.
Das - bzw das von Dir genannte Windel-Tragen kannst Du nicht mit einer solchen Extremalität wie Amputieren von Zehen vergleichen. Da liegen Welten zwischen, Fritzie.