Da hab ich noch was gefunden
Frauen in der Mehrzahl
Wie wir wissen, haben diese garantiert erfolgreichen Empfehlungen bis heute nichts daran ändern können, dass weltweit die Frauen in der Überzahl sind. Und in der Frage der Geschlechtsbestimmung haben sie uns auch nicht weiter gebracht.
Wenigstens aber wissen wir heute: männliche
Spermien sind etwas schneller, weibliche dafür zäher und langlebiger. Wer also ein bis zwei Tage vor dem Eisprung der Familienplanung frönt, erhöht damit rein theoretisch die Chancen für eine Tochter. Ein Sohn lässt da weniger Spielraum, hier bedarf es schon eines exakten Timings, meint Verkehr möglichst zum Zeitpunkt des Eisprungs oder kurz zuvor.
Bestenfalls die Statistik ist ein Trost
Wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Thema sind aber ebenso widersprüchlich wie das Geschlecht der Kinder von Frauen, die sich auf diese Methode verlassen haben. Ein paar Dinge jedoch sind nachgewiesen: Frauen mit der Blutgruppe AB bringen häufiger Söhne zur Welt. Frauen, die unter einer bestimmten Form von Schizophrenie leiden, rauchen oder Alkohol trinken, bekommen hingegen häufiger Töchter. Männer, die dem Alkohol zusprechen, zeugen übrigens auch häufiger Töchter. Auch das Alter spielt eine Rolle. Je älter die Mutter, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für eine Tochter, aber nur bis zum Alter von 45, dann findet sich wieder ein dramatischer Anstieg von Jungengeburten
Auch die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs scheint bedeutsam zu sein. Je häufiger ein Paar seiner Lust frönt, desto eher könnte es ein Junge werden. Findet die Befruchtung aber nach längerer sexueller Abstinenz statt, steigen die Chancen für eine Tochter. Und überhaupt: die Zeugung von Mädchen scheint eine ganz und gar freudlose Angelegenheit zu sein, glaubt man einem amerikanischen Frauengesundheitsbuch aus der jüngeren Vergangenheit, in dem es heißt, dass die Frau zu diesem Zweck den Penis nur ganz leicht in die
Vagina eindringen lassen dürfe und einen
Orgasmus vermeiden solle. Der nämlich würde das Scheidenmilieu verändern - sehr zuungunsten der weiblichen Spermien, die sich im sauren Bereich wohler fühlen als im alkalischen.
Weißer Essig und warmes Wasser
Auf dieser Annahme beruhen eine ganz Reihe von Hausmitteln. So empfiehlt das oben genannte Frauengesundheitsbuch für ein Mädchen vor dem Geschlechtsverkehr eine leicht saure Scheidenspülung mit zwei Teelöffel weißem Essig in einem knappen Liter lauwarmem Wasser durchzuführen. Soll ein Junge gezeugt werden, ist vor dem Geschlechtsverkehr eine alkalische Spülung durchzuführen. Dafür nehme man zwei Teelöffel Backsoda in ein Viertelliter Wasser und führe diese Mischung in die Scheide ein.
Zwar könne diese Methode den Erfolg nicht garantieren, so heißt es in dem Buch weiter, doch ließen sich die Chancen so leicht erhöhen.
Das gleiche behaupteten auch die Macher der Wunschkind-Diät, der Gynäkologe Wilfried Feichtinger und die Ernährungsberaterin Gertrud Reiger aus Österreich. Die beiden griffen eine Untersuchung des französischen Gynäkologen mit dem fast schon berufsweisenden Namen Francois Papa auf. Ausgehend von entsprechenden Beobachtungen im Tierreich entwickelte Papa eine Wunschkind-Diät, die verkürzt besagt:
Für einen Jungen nehme man Kalium und Natrium, für ein Mädchen Kalzium und Magnesium. Möchte die Frau also einen Sohn, sollte sie Fisch, Hülsenfrüchte, Grünkohl und Nutella meiden. Kartoffeln, Reis, Bananen, Knoblauch und vor allem Salz hingegen sollte sie stets im Hause haben.
Für eine Tochter gelten andere Regeln: Hier sind leckerer Sanddorn-Saft, tiefgekühlte Erbsen, Apfel-Hirse-Kuchen, Hagebuttenkonfitüre und Rote-Beet-Saft angesagt. Hummern, Austern, Kaviar und Geflügel sind vom Speisezettel zu streichen.
Töchter zu machen, macht mehr Arbeit
Da kommen harte Zeiten auf die potentiellen Mütter von Töchtern zu. Und selbstredend ist die Produktion eines Mädchens auch mit Mehrarbeit verbunden, gilt es doch vor allem auf Salz zu verzichten. Da aber schon im herkömmlichen Brot vom Bäcker zuviel Salz für eine mutmaßliche Tochter enthalten ist, heißt die Devise für die nächsten drei Monate: selbst backen!
Leider verrät das Buch nicht, ob die Teilnahme der potentiellen Väter an der Diät die Chancen für das Wunschgeschlecht potenzieren. Es darf aber unterstellt werden, dass alles andere mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht zur Steigerung der Laune der Frau beitragen würde: Und dass das nicht ohne negative Konsequenzen auf die Motivation zur Diät bleiben dürfte, muss jedem Mann klar sein.