Ich wurde leider auch beschnitten wegen einer entzündeten Phimose. Und heute habe ich viel mehr Probleme damit, als früher
Ich hatte vor ein paar Jahren ebenfalls Phimose, allerdings (noch) ohne Entzündung. Mein Alter damals: 48. Die Vorhaut musste weg. Die Idee hat mich gar nicht begeistert, weil ich einen Schwanz mit Vohaut hübscher finde. Ich fand aber keine Alternative...
Die Operation im Krankenhaus war unerwartet Problemlos. Nur den ersten Stich vom Lokalanästhetikum habe ich gespürt. Die folgenden 24h mit Druckverband waren mühsam. Ich hatte einen Cowboy-Gang wie mit vollgeschissener Hose. Nach dem Abnehmen vom Druckverband war's noch blöder, weil mein Pimmel nun gar keinen Schutz mehr hatte und an allem rieb. Die ersten 1-2 Wochen musste ich die Unterhosen mit Watte auspolstern. Enge Unterhosen waren angenehmer, als weite. Das ganze Ding war irgendwie zusammengeschrumpelt und hing verschreckt über den Eiern. Meine Kinder haben gesagt, "Papis Spatzi sieht aus wie eine Schnecke". Klasse!
Dummerweise hatten wir nur wenige Tage nach der OP einen Urlaub in Sizilien gebucht, wo ich 7 Tage autofahren durfte, weil sich meine Frau zuvor den Knöchel gebrochen hatte. Ich musste den Fahrersitz ganz weit zurück legen, damit das klappte. ...dann aber erstaunlich problemlos, selbst, wenn wir 3h am Stück gefahren sind: keine Schmerzen, keine Entzündungen, keine sonstigen Unannehmlichkeiten.
Es hat sicher einige Wochen gedauert, bis ich's erstmalig wieder geschafft habe, mir einen runter zu holen. Und es war mehr Arbeit als Vergnügen. Mit der Phimose zuvor war es auch nahezu unmöglich. Ich war's aber die letzten Jahrzehnte gewohnt, ihn mir mehrmals am Tag runterzuholen bzw. - viel zu selten - Sex zu haben. Ich war am Explodieren und totunglücklich, dass es nun so mühsam war.
Das Erstemal Sex danach hatte ich erst nach mehreren Monaten. Wir haben uns langsam herangetastet. Problematisch war, dass die Haut am Körper vom Penis beim Eindrungen nach hinten gezogen wird - klar: der Pimmel drückt ja nach vor - und es damit an der Narbe gezogen hat. Die war zwar grundsätzlich nach etwa zwei wochen verheilt, aber es hat monatelang immer noch fallweise kurz gestochen. Das lenkt natürlich ab und mit angehenden Fünfzig ist man sowieso kein Sexmonster mehr. Ausserdem ist es nun mal so, dass die Eichel unempfindlicher wird, wenn sie nicht mehr 99% der Zeit in der Vorhaut eingepackt ist und nur zum Spielen raus kommt. Damit dauert's länger und sehr oft ist die Erregung nach längerer Zeit für mich zu gering gewesen, dass er mitten drin schlaff geworden ist.
Garde bei einem Halbsteifen ist eine Vorhaut sehr praktisch, weil man die als "Tülle" zum Einführen verwenden kann. Oder auch, wenn die Frau noch nicht so feucht ist. Ist er aber mit Hilfe der Vorhaut erstmal drin, wird er nach ein paarmal hin und her schon (wieder) steif. Ohne Vorhaut klappt das nicht: die Frau muss ausreichend feucht sein und der Pimmel steif. Punkt.
Also Abhilfe: 1.
Viagra und 2. überall um's Bett herum Gleitcremen positioniert, die bei Bedarf sofort greifbar ist. Dazu kam dann noch 3., dass da gerade Fifty Shades of Grey aktuell wurde und meine Frau das Buch geselsen hat. Sie wollte danach umbedingt Anastasia Steele sein und ich soll sie "besitzen" und ficken. Spielchen dieser Art haben wir natürlich früher schon gemacht. Da ging das aber eher von mir aus. Wenn die Frau das aber selbst will, dann, Leute, geht ordentlich was ab!!!
Was soll ich sagen: nun, zwei Jahre nach meiner OP, klappt's im Bett besser als zuvor. Wir haben mehrmals die Woche Sex - von romantischem Blümchensex bis hin schon recht extremen BDSM Praktiken. Wir filmen mit und schauen's uns beim Nächstenmal zum Anturnen wieder an. Viagra nehme ich nach wie vor gerne unterstützend; geht aber auch bereits wieder ohne, wie beim heutigen Morgenfick.
Störend dabei ist, dass ich nun wirklich viel weniger spüre. Das klingt für Matscho-Ohren vielleicht unverstänhdlich, aber wenn man schon bald 'ne halbe Stunde am Stück fickt, dann hört es - für beide! - einfach auf, noch Spass zu machen. Ich würd' lieber viel früher kommen! Vor der Operation war's nicht untüpisch, dass ich abgespritzt habe, bevor meine Partnerin einen Orgasmus hatte und wir dann andere Methonden finden mussten, dafür zu sorgen. Heute ist es umgekehrt, dass wir nach dem zweiten oder dritten Mal, wo sie gekommen ist, die Sache beenden. Da wird er dann eher wieder lasch von der zu langen Erregung. Da hilft auch Viagra nicht: das verstärkt ja nur die Errektion - aber die Erregung selbst zaubert es nicht her.
Mich hat anfangs auch die Optik gestört. Mit Vorhaut wirkt ein Pimmel irgendwie netter. Einen nackten (beschnittenen) Schwanz empfinde ich als aggressiv. Meiner Frau gefällt er allerdings in genau dieser Form viel mehr ... sagt sie zumindest. Ich hab' mich daran gewöhnt und mittlerweile treuere ich meiner Vorhaut nicht mehr nach.
Ich kann also nicht sagen, ob ein beschnittener oder unbeschnittener Penis "besser" ist. Beides hat seine Vorzüge.