Betrügen

kommunikation! wenn man nimmer drüber redet oder reden kann dann läuft eh schon so einiges schief. man kann dran arbeiten oder den bequemen weg gehn
 
Fremdgehen:
Dazu schreib ich heute mal was anderes als sonst.

Ganz am Anfang: Gehen Männer öfters fremd als Frauen?
Zur Geschichte:
Fremdgehen von Frauen hatte vor ein paar Jahrzehnten ganz andere Folgen als heute. (nicht vergessen!)
Frauen waren größtenteils abhängig vom Ehemann, es ging um ihre komplette Existenz, wenn es rauskam.

(Männer und Unterhaltsfragen auch ein Thema, aber immer selbstbestimmt - Frauen waren komplett wie Kinder abhängig)

Bis 1977 war Ehebruch eine Straftat!
Damit ging man nicht hausieren, wenn man halbwegs was in der Birne hatte. Frauen konnten es sich schlichtweg nicht leisten überführt zu werden.
Frauen wurden im Gegensatz zu Männern (das ist teilweise bis heute so) gesellschaftlich geächtet.
(Das Thema Eheverfehlungen generell wäre einen Thread wert)

Eine Eheverfehlung ist unter anderem auch:
Verweigerung des Geschlechtsverkehrs: Das ernsthaft, also grundlos und beharrlich.

(drei mal Migräne und zwei mal geht´s wieder - gilt nicht ;))

Somit will ich begründet sagen, dass ich glaube, dass beide Geschlechter es tun.
Frauen aus guten Gründen etwas geschickter und diskreter.

Wo fängt Fremdgehen an?
Ich denke es liegt schon in einem selbst, wenn man einen Menschen trifft und die Beziehung für sich selbst als "platonisch" bezeichnet. Das ist ein Wort, das meist nur dann verendet wird, wenn jemand schon das Gefühl hat sich rechtfertigen zu müssen. (oft nur vor sich selbst).

Warum? Nur mal so hingeworfen, was mir in den Sinn kommen könnte:

  • Eine Beziehung, in der die Trennung schon greifbar ist, als letzter Stoß.
  • Eine Beziehung, in der die Trennung greifbar ist, finanzielle und familiäre Gründe dagegen sprechen.
  • Eine Ausbildung des Menschenwesen, das ihn sein lebenlang irgendwo Selbstbestätigung suchen lässt, das Ego danach schreit.
  • Eingehen von Beziehungen, schnell und euphorisch ohne die Alltags-Tauglichkeit überprüft zu haben und den anderen kennen gelernt zu haben,
  • Opfer von einer Art Stalking zu werden, tatsächlich von einem anderen solange umschwärmt zu werden, bis nachgegeben wird.
  • A Hoppla in guter Stimmung (Kur, Betriebsausflug etc.) wo das Daheim so unendlich fern war.
  • Zweitbeziehung als Oase, Ort der Ruhe, der Lust, fernab der Probleme (z.B. der Familie der man nicht zu entsprechen glaubt - viele Menschen, z.B. in einer Spielsucht, einem Alkoholproblem suchen eine Beziehung mit jemand, der nichts davon weiß - daheim ist schon viel zerrüttet und das Elend ersichtlich)
  • Die Langweile, die Sattheit: Es gibt Menschen, die finden es geil etwas zu bekommen, wo es dann verkommt. Dann muss etwas Neues her, dass diesen Reiz wieder befriedigt. Das nennt man oberflächlich, Quantität vor Qualität, wogegen nichts spricht - in Beziehung wo nicht abgesprochen beide so ticken, wird es in Fremdgehen enden.

Das alle klingt recht trocken, ist aber komplett das Gegenteil:

Ich denke es ist diese Sehnsucht nach etwas, die das Fremdgehen begründet.
Bei manchen mag sie lächerlich erscheinen, bei anderen sehr griffig und verständlich.
Das ist egal, es gibt nun mal unterschiedliche Menschen, manche geben schneller nach, andere durchdachter, manche suchen nur mal schnell fremde Haut, andere das sich angenommen Fühlen für ein paar Stunden.

Ich glaube es ist die Sehnsucht die in jedem von uns wohnt.

Um etwas Nettes zu sagen: Ich denke zu wissen, dass es Langzeitbeziehungen gibt, in denen ein Partner temporär in einer Affaire den Mut, die Kraft und das Glück gefunden hat, in der Ehe oder fixen Beziehung weiterhin zu bleiben.

In Beziehungskrisen, kann das Glück und die stundenweisen Phasen im fremden Betterl dazu beigetragen haben, dass glückliche altgediente Ehepaare im Park gemeinsam taubenvergiften. :)
 
Extra: Reden

Dort wo Fremdgegangen wird ist der Boden um zu Reden oft längst schon verbrannt.
Deshalb passiert es auch oft in dieser heimlichen Art.

Der Leidensdruck ist verständlich.
Ob ihm nachgegeben werden sollte, individuell verschieden.

In einer Beziehung zu leben, in der es gar nicht mehr möglich ist über Gefühle und Sex zu sprechen, ist doch keine Seltenheit.
Es wäre sehr blauäugig nicht in Betracht zu ziehen, dass viele Beziehungen längst einer Trennung (muss nicht sein) oder klaren Linien, einer gemeinsamen Änderung zu offenen Beziehung, bedurft hätten.

Gemeinsames Leben, gemeinsamer Haushalt und Weiterhin Kindererziehen können sich viele Paare vorstellen.
Als Liebespaar - vorbei.
Es ist schade, dass dieser Sprung, gesellschaftlich oft nicht verstanden und selten anerkannt wird.

Für viele Paare und Familien wäre die Loslösung der verpflichtenden Treue, eine Möglichkeit ohne Existenzangst, Verlustangst, verlieren des Menschen mit dem man gerne den Alltag schupft, weiter leben zu können.
 
Libido

Das ist jetzt persönlich und muss so gar nicht stimmen, schon gar nicht für jeden:

Man lese hier nach, was für Voraussetzungen und Ansprüche gestellt werden (weniger was und wie die Person ist, die sie stellt ;))

Libido kommt selten bis nie vor und ist doch eine grundlegende Basis zur schönen gemeinsamen sexuellen Zukunft.
Persönlich: Ich strebe immer wenn, dann nur Langzeitbeziehung an - für ONS, Seitensprünge, F+ etc. kann ich nicht sprechen, das kenn ich nicht.

Meine Erfahrung: Männer mogeln und freuen sich scheinbar, wenn Frau einen ausgeprägten hat. Ja schon bis zu zwei Jahren, ist das toll.
Irgendwann kommt dann noch die ZIB2, "Jetzt vor dem Essen noch?" "Bist Du wieder schmusig?" "Hund muss noch raus." "Bin irgendwie müde und vom Essen zu satt." "Migräne" etc.

Es muss nicht immer GV sein, Ekstase im Bett - ganz einfach im Alltag so ein sexuell erotisches Mitschwingen.

Wenn man dann drauf kommt, dass Sexualität zwischen 20:00 und 24:00 gnadenweise bewilligt wird. Außerhalb der Dienstzeit nix zu holen ist, der phantasievolle erotische Mann seine Amtsstunden einhält, wenn er net grad krank ist, Urlaub, Zeitausgleich, Dienstweg oder Arztbesuch schreibt, ist die Kränkung vorprogrammiert.

Wer sein sexuelles Wesen als zugehörig findet, Erotik in vielem sieht auch in der Natur und mit einem Partner gesegnet ist, der diese aus Prinzip und weil es sich so gehört ins Bett, SC, was weiß ich wohin geschoben und fixiert hat, wird es "mau".

Für mich niemals ein Grund zum Fremdgehen - aber ich kann es mir Ehrlichkeit leisten, deshalb kann ich die Pappn net zu voll nehmen.
Ich verstehe sehr wohl, dass der Druck schier unerträglich werden kann und zeitgleich die Enttäuschung und die Verbitterung wächst, bis dann halt........

Wie gesagt, niemand redet drüber wenn es um die Anbahnung von Beziehung geht, so als wäre das unwichtig.
Meiner Meinung nach ist es das gar nicht.

Hier zu lügen und nicht ehrlich zu sein, bringt viel an Unglück und Kränkung in jede Zweisamkeit. :(

(Edit: Man verzeihe mir, ich bin 15 Jahre hier. Das hier der 176igste Thread. Was auch immer mich hier geritten hat, dieses Thema tatsächlich ernsthaft behandelt zu haben: Nach sovielen Jahren, war der Drang einfach zu groß und ich hab nachgeben müssen - fast wie beim Fremdgehen - was? :D)
 
Alles was Ophira schreibt kann vermutlich stimmen...aber es muss mMn nicht immer an der Beziehung oder einem eingeschlafenen Sexualleben liegen. Es gibt einfach Menschen, die sich auf eine monogame Beziehung einlassen, obwohl sie grundlegend nicht wirklich monogam sind.
Ich wäre so ein Fall...deshalb zähle ich auch zu den Menschen die diese Thematik bereits am Beginn einer Beziehung ansprechen.
Wenn in der Beziehung grundlegend etwas nicht passt, schauen meine Lösungen anders aus...da würd ich nicht fremdgehen.
Aber es ist halt hin und wieder einfach geil mal wieder mit jemand anderem sexuell zu interagieren.
 
Fremdgehen:
Dazu schreib ich heute mal was anderes als sonst.

Fremdgehen von Frauen hatte vor ein paar Jahrzehnten ganz andere Folgen als heute. (nicht vergessen!)
Frauen waren größtenteils abhängig vom Ehemann, es ging um ihre komplette Existenz, wenn es rauskam.

(Männer und Unterhaltsfragen auch ein Thema, aber immer selbstbestimmt - Frauen waren komplett wie Kinder abhängig)
Und heute ist es genau umgekehrt....
Da gehts um die Existenz des Mannes....
 
Das Thema verfolgt mich gerade seit Wochen weil in meinem Bekanntenkreis gerade einige Seitensprünge (von Männern sowie von Frauen) aufgeflogen sind.
Andererseits kenne ich eine Beziehung wo er ständig will und sie nicht mehr soviel Lust hat und sie im angeboten hat sich eine " Fickfreundin " zu suchen, bin gespannt wie das weiter geht.
Warum jemand betrügt hat verschiede gründe ob sie nachvollziehbar sind oder nicht das muss man selber entscheiden aber darüber reden (vorher, nachher,...)schadet auf keinen Fall.
 
Letztens hat ein User geschrieben *ich bin es leid ständig bei der Frau um Sex zu betteln, somit suche ich Auswärts nach einer Partnerin wo es eben nur um den Sex geht*
 
Beginnt aber nicht der Betrug schon dass man den derzeitigen Partner nicht sexuell anziehend findet bzw. diesen nicht begehrt?
 
Beginnt aber nicht der Betrug schon dass man den derzeitigen Partner nicht sexuell anziehend findet bzw. diesen nicht begehrt?

Das eine schließt das andere gar nicht aus.. viele fremdgeher finden den eigenen partner durchaus attraktiv.

Ich denke betrügen beginnt da wo jemand aktiv dinge vor seinem partner verheimlicht. Sich nicht überwinden kann über seine Bedürfnisse zu sprechen, obwohl sie so stark sind dass man sie ausleben möchte. Und am Ende aufs gefühlsleben des partners pfeifen.
 
Ich glaub, so pauschal kann man das nicht sagen.
Betrügen is wirklich oft die allerletzte Option, wenn man eh alles andere schon versucht hat und auf taube Ohren und/oder Unverständnis gestoßen is.
Soll jetzt aber keinen Freibrief darstellen.
 
Das eine schließt das andere gar nicht aus.. viele fremdgeher finden den eigenen partner durchaus attraktiv.

Ich denke betrügen beginnt da wo jemand aktiv dinge vor seinem partner verheimlicht. Sich nicht überwinden kann über seine Bedürfnisse zu sprechen, obwohl sie so stark sind dass man sie ausleben möchte. Und am Ende aufs gefühlsleben des partners pfeifen.
Wenn der aktive (der der betrügt) Partner den passiven (der betrogene in dem Fall) anziehend, begehren, attraktiv und sexuelle anziehend findet jedoch der passive ständig ausreden hat dann wird der aktive aufhören zu betteln und sich ständig zu erniedrigen und wird eben wo anders aktiv - das hat nichts mit belügen zu tun nur irgendwann mal ist das Bedürfnis/Verlangen eben unermässlich.
Und einfach die Koffer packen und gehen ist aus meiner Sicht feig/die Probleme zieht man immer mit/irgendwann will man sesshaft sein, und es ist eben nur ein Abschnitt im Leben wo der aktive Lust hat und Der passive lustlos ist.
 
Ich denke, wenn man den partner zusteht auch andere attraktiv zu finden, ohne sich da selbst, dadurch zurückgesetzt zu fühlen, hat man schon mal bessere Chancen auf Treue.
Von meinem partner verlang ich auch dass er das wie ein Mann erträgt wenn ich jemanden atraktiv finde.
Macht er auch ganz entspannt, weil er weiss dass ich sagen würde wenn ich irgendwelche weitergehenden wünsche hätte, was daran liegt dass wir uns nicht gegenseitig für sexuelle vorlieben wünsche fantasien verurteilen.
Deshalb fällt es soetwas den anderen mitzuteilen auch nicht besonders schwer.

Ich kann mich drauf verlassen keinen Ärger zu bekommen wenn ich ehrlich bin, weil er weiss dass man sich fantasien jetzt nicht immer aktiv aussucht.

Vielleicht ist es also nicht nur wie @Mitglied #332954 sagt, das "keineEierhabens" des einen, sondern auch das "nichtwollen" das "dufindestdieheisseralsmich" das "deineTräumewidernmichan" des anderens
 
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