Hi,
Deine Sichtweise scheint es zu sein, ...
meine Sichtweise ist selbst zu denken und nicht irgendwo was abzutippen, was ich nicht verstehe.
Es gibt keinen "Lockdown"! In beiden Ländern wurden über eine Zweitspanne von über einem Monat diverse Maßnahmen ergriffen, die unterschiedliche Effekte hatten.
Meine Sichtweise sind die Fallzahlen,
Deine Taktik ist erstmals zusammenhanglos irgendwelche Daten zu posten, die mit der Diskussion nichts zu tun haben.
Daher wiederhole ich: Du behauptest, in Norditalien wäre die Situation eskaliert, weil die Regierung zu langsam Maßnahmen setzte.
Das ist schlicht und ergreifend ein Topfen! Die regionale Verwaltung der Lombardei und anderer betroffener Regionen haben
nicht maßgeblich langsamer oder zögerlicher reagiert als die Österreichische!
Anstatt den von Dir verzapften Unfug einzugestehen argumentierst Du damit, dass
angeblich die Fallzahlen ja real viel höher waren und schon viel früher Tote und Erkrankte existierten, auf Basis irgendwelcher Hypothesen, die zurückgerechnet haben, wann in etwa welche Verbreitung möglich gewesen wäre (das hat man auch in Frankreich und China gemacht, basiert aber auf seltsamen Hypothesen).
Das ist zum Einen vollkommen egal, denn nehmen wir an, diese Rechenmodelle würden korrekt die Realität widerspiegeln: Die Behörden damals
hatten keine anderen Daten und
konnten nicht anders reagieren!
Es ist dumm, zu sagen, die Behörden haben zu spät reagiert, wenn man heute Daten hat, die die damals nicht hatten.
Deine Logik hat aber weitere Fehler: Auch in Österreich müssten dann schon Monate vorher Infektionen als Grippe oder sonstwas fehlinterpretiert worden sein! Das müsste man genauso berechnen, und
danach evaluieren, ob in Österreich langsamer, schneller oder gleich schnell reagiert wurde!
wenn man die Fallzahlen z.B. in Verhältnis zu den Intensivbetten bringt.
Damals wurden nur Menschen mit schweren Symptomen getestet, die Fallzahlen waren also ganz andere Strukturen als heute und kein Ansatz für Annahmen zu den damaligen realen Fallzahlen.
Die Anzahl belegter Spitals- und Intensivbetten und die Totenzahlen sind die einzigen sicheren Parameter mit denen sich aus heutiger Sicht die Ausbreitung der Krankheit damals real belegen lässt. Und an der die Reaktionen der Politik zu messen ist.
Wie erwähnt gab es in der Lombardei (und damit der EU) den ersten Todesfall am 22.02.2020. Am selben Tag (!) wurden die Schulen geschlossen, vorerst in der betroffenen Stadt eine Ausgangssperre verhängt, mehrere Regionen isoliert, das ganze mit monatelangen Haftstrafen wenn wer dagegen verstößt.
In Österreich gab es am 12.03.2020 den ersten Todesfall, aber erst am 16.03.2020 galten die Ausgangsbeschränkungen! Wir hatten schon vorher Maßnahmen, die sich an den Fallzahlen orientierten, auch da sind wir nicht schneller gewesen als die in der Lombardei.
Natürlich kann man gerne fabulieren, ob damals nicht schon viel mehr Menschen infiziert waren, keine Frage, das gilt aber auch für Österreich!
Korrekt ist, dass das Infektionsgeschehen samt Todesfällen, Spitals- und Intensivbetten, etc.etc. in der Lombardei dramatisch dynamischer war als bei uns, dafür gibt es aber sehr wohl widerspruchsarme Erklärungsmodelle!
Die sozioökonomischen Unterschiede können viel erklären. Wie auch die Rolle der katholischen Kirche.
Korrekt ist lediglich, dass es in der Lombardei eine deutlich höhere und grassierendere Morbidität gab, für die es aber auch plausible Erklärungsmodellel gibt.
So wurden dort z.B. in großem Stil Mediziner in Pension aufgerufen in den Krankenhäusern zu helfen, was absurd ist, wo doch gerade die Alten Risikopersonen sind, und die hat man zu Hochinfektiösen gelassen, und die sind vermutlich nacher noch heim zu ihren ebensoalten Frauen und Familien ....
Ein anderer Aspekt ist die Kirche, nicht nur ist das medizinische System nicht so gut wie unseres, auch das soziale System ist nicht so toll. Die Altenbetreuung ist
oftmals Aufgabe der Kirche. Im April/Mai gab es in Norditalien so viele an CoViD-19 verstorbene Priester wie Krankenhauspersonal inkl. Ärzte, ein guter Indikator, dass die Priester bei der Fürsorge für die Alten und Kranken, diese auch gleich in hohem Maße infiziert haben könnten.
Auch bei uns sind viele Opfer in Pflegeeinrichtungen zu beklagen, in Norditalien bleiben die alten pflegebedürftigen Leute halt oft daheim und werden vom Pfarrer und anderen ambulant versorgt ...
Wie immer, eine Grundlage, auf der Deine Behauptung, die Auswirkungen in Norditalien wären deshalb so schlimm gewesen, weil die Regierung dort es verabsäumt hat, zeitgerecht zu handeln, ist - ich wiederhole
ein Topfen!.
Die Behörden in den ehemaligen österreichischen Besitzungen haben nicht langsamer, zögerlicher oder sonst schuldhaft schlecht reagiert.
Und selbst wenn Du wirklich meinst, dass damals die Krankheit schon viel weiter verbreitet war als man annimmt, und deshalb wären in Italien so viele Opfer zu beklagen, kannst Du
nicht sagen, die Behörden haben zu spät reagiert, Du kannst nur sagen, dass die Behörden zu spät informiert waren.
LG Tom