Dem Fetisch verfallen - Segen oder Fluch

Kann man üben, muß man auch üben, wenn man dabei nicht emotional draufgehen will, aber so easy, wie's Rubberinchen propagiert, finde ich's nicht, obwohl ich's früher ähnlich sah.

Das hat nix mit "propagieren" zu tun, es ist einfach so. Es gibt Null Reaktionen, wenn ich oder wenn wir in "dem Umfeld angepaßter" Latexkleidung hinausgehen. Beispiel? Wir waren mit einem Latexweihnachtsmann samt Latexweihnachtsfrau am Rathausplatz beim Christkindlmarkt. Fast alle hatten Latex an, ja, natürlich ist der Weihnachtsmann aufgefallen - weil er ein Weihnachtsmann ist und die Kinder große Augen kriegen. Aber nur ganz wenigen ist überhaupt das Material aufgefallen, und die waren "Wissende". Nur fröhliche Kinderaugen, nur nette Kommentare. Wären wir dort mit Catsuit und Gasmaske aufgetaucht, dann wäre der Bahö groß gewesen, so wars einfach ein superangenehmer Abend.
Anderes Beispiel - ich war in der Staatsoper zur Sylvesterfledermaus, natürlich im Latexballkleid - es ist genau einem Menschen aufgefallen, und der hat gewußt, was das für ein Material ist. Ansonsten - es war ein Ballkleid, somit paßte es zum geforderten Dresscode des Abends und alles war ok.

Man kann einen Fetisch sehr gut in der Öffentlichkeit ausleben, wenn man sich an bestimmte Konventionen und Regeln hält. Dann geht das einfach unter ...
 
Man kann einen Fetisch sehr gut in der Öffentlichkeit ausleben, wenn man sich an bestimmte Konventionen und Regeln hält. Dann geht das einfach unter ...


Ich weiß, ich war viele Jahre in der Gay-Community aktiv, darin gab's "Nischen" für alles. :mrgreen:


Mit diesem Netz im Hintergrund fällt's auch sehr leicht, alleine gegen "den Rest der Welt" anzustinken. Wenn man dieses Netz aber (noch) nicht oder nicht mehr hat sieht's anders aus.
 
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Wenn man dieses Netz aber (noch oder nicht mehr) hat sieht's anders aus.


Ich hab kein Netz, wenn ich in Latex hinausgehe. Und es geht doch völlig einfach. Selbstverständlich damit umgehen, dann sehen es "die anderen" auch als Selbstverständlichkeit.
 
Ja dir (und mir auch) - sollen die anderen Deppen, die sich damit ned so leicht tun, uns gleich huldigen oder erlauben wir ihnen, über ihre Schwierigkeiten zu schreiben? :roll:
 
Ja dir (und mir auch) - sollen die anderen Deppen, die sich damit ned so leicht tun, uns gleich huldigen oder erlauben wir ihnen, über ihre Schwierigkeiten zu schreiben? :roll:

Nein, ich will den "Deppen" (die ich nie als solche bezeichnen würde) Mut machen, die eigenen (!) Widerstände zu überwinden und zu LEBEN. Die meisten der Ressentiments sind in den Köpfen der Leute selbst, wenn man das kapiert hat, dann lebt es sich einfach leichter!
 
"Die eigenen Widerstände überwinden" - wenn das gleichermassen alle Menschen, mit allen ihren Verschiedenheiten und ihren Vorlieben, sowie Besonderheiten betrifft und daruberhinaus auch Toleranzbereitschaft vermuten lässt... Feine Sache!
 
Nein, ich will den "Deppen" (die ich nie als solche bezeichnen würde) Mut machen, die eigenen (!) Widerstände zu überwinden und zu LEBEN. Die meisten der Ressentiments sind in den Köpfen der Leute selbst, wenn man das kapiert hat, dann lebt es sich einfach leichter!


Genau darauf wollte ich mit meiner drastischen Formulierung hinaus, Rubberinchen. Was man vermitteln will ist mitunter das völlige Gegenteil von dem was ankommt. Und aus meiner Erfahrung heraus reicht es eben nicht, lapidar zu verkünden: "ICH leb völlig problemlos, zeig du dich auch selbstbewußt und dann läuft das schon" - schön wär's. Weil es

a) nicht überall so stimmt - es geht ja nicht nur darum, sich im Latex zu zeigen (wo bittschön ist das denn heute noch besonders aufregend?) - selbst wenn man das im Kuhdort XYZ macht, kriegt man vielleicht blöde Bemerkungen, wird aber nicht in seiner sexuellen Identität angegriffen, wie es z.B. bei Nylonfetisch der Fall wäre. Inwieweit Leute mit anderen Fetischen - meinethalben Kaviar usw. betrifft kann ich nicht beurteilen, spätestens wenn sie auf gleichgesinnte Partner treffen wollen werden sie sich in relativ geschlossene Gruppen flüchten. Und

b) Selbstbewußtsein alleine reicht nicht, wenn Fetisch nicht der Hauptfaktor im Leben ist. Ich kann es mir erlauben, mich so zu zeigen wie's mir gefällt, so auffällig sind Männerklamotten an Frauen ja nicht. Ich kann's, ich tu's und lebe mit einem Partner, den ich sehr liebe, mit Bekannten, die meine Präferenzen kennen, in einem Heteroumfeld, das mir täglich vermittelt, wie Frau zu sein hat, um als Frau zu gelten. Mit ständigen offenen oder unterschwelligen Botschaften, inwiefern ich nicht "weiblich" bin. Daß das an den Kräften zehrt dürfte klar sein, daß das Leuten, die Familien, Berufe, die eben nicht unbedingt Nylon am Mann dulden, die Verwandte, die einen kleinen Ort mit massivem Druck im Nacken haben, ernsthaft zu schaffen machen kann ist auch klar. "Zeig dich halt" klingt immer so saugut - ich kann's mir erlauben, weil's mir persönlich am Arsch vorbeigehen kann, meine familiären Bindungen sind kaum vorhanden - aber wenn ich daran zurückdenke, wie viele in massive Identitätskonflikte gestürzt sind, weil sie eben nicht einfach können - weil sie Rücksicht auf Omi, Verwandtschaft oder auch Ehepartner und Kinder nehmen - und wenn ich dran auch zurückdenke, daß etliche bis hin zu Selbstmordgedanken unter ihrem "Fluch" gelitten haben, dann - mit Verlaub - hört sich dieses "Steh halt einfach dazu, ich kann's ja auch" tatsächlich so an wie: "Du Depp!"
 
Wiedermal guter Beitrag, @fritzie!
Paar kleine Anmerkungen meiner Seite, was mir besonders auffiel...
Genau darauf wollte ich mit meiner drastischen Formulierung hinaus, Rubberinchen. Was man vermitteln will ist mitunter das völlige Gegenteil von dem was ankommt. Und aus meiner Erfahrung heraus reicht es eben nicht, lapidar zu verkünden: "ICH leb völlig problemlos, zeig du dich auch selbstbewußt und dann läuft das schon" - schön wär's
Ich sehe es ebenso! Nur: WIE genau sollte man dann einem Menschen begegnen, der beispielsweise wie im EF von seinen Fetishen, die vllt. NICHT so ganz gesellschaftsfähig sind, und mit denen dieser bereits gehörig bei seinen Mitmenschen (ob Familie/Verwandte oder auch Bekannte/Freunde) aneckte, helfen - zumindest - ihm/ihr zu verstehen geben, das es Leute wie man selbst gibt, die wirklich nichts anrüchiges/schlimmes dabei empfinden?
Dann stellt sich nämlich das, was Du schon schriebst, als Frage erneut:
a.) Man sagt "deppenlike" ;) - Du musst Dich von dem Druck freimachen, der auf Dir lastet. Auch wenn es schwerfällt, auch wenn man Opfer bringen muss, da muss man durch... (aber selbst im Hinterkopf habend, das man dem hilfesuchenden Member damit NICHT UNBEDINGT NUR helfen könnte, sondern auch schaden... - Denn ER wird sicher am besten sein Umfeld und dessen Toleranzgrenzen kennen)
b.) Man führt alle Eventualitäten und bis ins kleinste Detail aus. Z.B. per PN. Aber ZUVIEL Verständnis - wird auch nicht immer so aufgenommen, wie es entgegengebracht wird. Zumal dann nicht, wenn ein Mensch generell NUR auf Unverständnis und auf Verarscherei bis dato gestoßen ist. Das (zuviele) Verständnis wird ihn abschrecken.
Doch welcher Weg ist dann der Richtige? - Die mit äußerstem Fingerspitzengefühl angetastete Mischung aus wieviel Teilen 'a.' und wieviel Teilen 'b.'...

Selbstbewußtsein alleine reicht nicht, wenn Fetisch nicht der Hauptfaktor im Leben ist. Ich kann es mir erlauben, mich so zu zeigen wie's mir gefällt, so auffällig sind Männerklamotten an Frauen ja nicht. Ich kann's, ich tu's und lebe mit einem Partner, den ich sehr liebe, mit Bekannten, die meine Präferenzen kennen, in einem Heteroumfeld, das mir täglich vermittelt, wie Frau zu sein hat, um als Frau zu gelten. Mit ständigen offenen oder unterschwelligen Botschaften, inwiefern ich nicht "weiblich" bin. Daß das an den Kräften zehrt dürfte klar sein, daß das Leuten, die Familien, Berufe, die eben nicht unbedingt Nylon am Mann dulden, die Verwandte, die einen kleinen Ort mit massivem Druck im Nacken haben, ernsthaft zu schaffen machen kann ist auch klar. "Zeig dich halt" klingt immer so saugut - ich kann's mir erlauben, weil's mir persönlich am Arsch vorbeigehen kann, meine familiären Bindungen sind kaum vorhanden
Ich muss sagen, das dieser Weg sehr dem gleicht, den ich beschritten habe. Früher gelang es mir nicht mal, auf geradem Wege (frei heraus) von meinem Hauptfetish zu erzählen. (Lediglich 1 Ausnahme gab es...) - Doch durch Foren wie diese, in denen ich viele Gleichgesinnte fand, wenn die Meinungen auch oft nur streckenweise kongruisierten, sich dann aber wieder verloren, wurde ich freier. Ich lernte die Fetishe zuzulassen, entdeckte mich selbst in indirekter Weise. Weil ich sah, das es außer mir noch andere Menschen nicht unbedingt immer gesellschaftsfähige Vorlieben und Fetishe haben und ausleben. Damit gelang mir nach und nach mehr, "einfach zu etwas stehen zu lernen" - ja und auch mit der Gefahr, mit dem Damokles-Schwert, baumelnd über mir, das man mir auch den Rücken kehren wird, oder könnte.
Meine Frau kennt ebenso, wie Dein Partner Deine Vorlieben, meine. Und ich könnte keine Beziehung führen, weiß Gott könnte ich in keiner leben, in der ich mich entweder verleugnen, verstecken oder schämen müsste. Ich verheimliche nichts mehr. Was ich früher aber tat. Respektvoll sage ich das, was mir am Herzen liegt und was akzeptiert sein MUSS.
Nun sind wir wieder damit oben angelangt... - Wie rät man richtig?

und wenn ich dran auch zurückdenke, daß etliche bis hin zu Selbstmordgedanken unter ihrem "Fluch" gelitten haben, dann - mit Verlaub - hört sich dieses "Steh halt einfach dazu, ich kann's ja auch" tatsächlich so an wie: "Du Depp!"
Es ist richtig. Es ist ZU einfach, einfach so zu sagen: "Steh dazu! und gut wirds!" - - solange man die Konsequenzen, die soeine Durchführung für einen Unbekannten haben könnte, ungewiss sind. Aber sagt man ihm, er solle es verschweigen? - Hilft man dann effektiver?!
Variante 'c.' Gibts noch: 'Nicht darauf eingehen'... - Nur... Einen Menschen, der offensichtlich Probleme hat, um nicht zu verletzen, ignorieren??? - Das könnte ich einfach nicht. Es würde mich selbst so schmerzen, wie mein gesamter Weg ein schmerzhafter war.
 
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Inwieweit Leute mit anderen Fetischen - meinethalben Kaviar usw. betrifft kann ich nicht beurteilen,

Kaviar ist kein Fetisch, sondern eine Praktik. Und die gehört, wie alle anderen (BDSM) Praktiken höchstens in die "einschlägige" Öffentlichkeit.

meine familiären Bindungen sind kaum vorhanden - aber wenn ich daran zurückdenke, wie viele in massive Identitätskonflikte gestürzt sind, weil sie eben nicht einfach können -

Ich sehe das ziemlich radikal. Wenn jemand aus meinem Umfeld nicht mit meinen Fetischen klar kommt, dann schau ich mir das ein paar Mal an und irgendwann distanziere ich mich von der Person, egal ob verwandt oder nicht. Ich nenne das Energiefresser, und die kann ich in meinem Leben nicht gebrauchen.
Irgendwann muß man sich entscheiden, ob man das eigene Leben leben will, oder das Leben, das andere von einem wollen.

Ich arbeite in einem der konservativsten Umfelder, die man sich in Österreich vorstellen kann, und nicht mal da hab ich Probleme. Ein älterer Kollege ist mal durch einen Fall, den wir gemeinsam gemacht haben, "draufgekommen", daß ich BDSM praktiziere und Latex mag - ich kann mich noch genau an seine Reaktion erinnern, Augenbrauen hochgezogen, einmal Nachfrage, dann murmelte er so etwas wie "ändert ja an Ihnen nix" - und das Thema war gegessen. Keine blöden anzüglichen Bemerkungen, kein Nachgestichle. Selbstverständlichkeit.

Und weil Du immer wieder Nylonfetischisten ansprichst - wen kümmerts denn, was Männer unter der Hose anhaben? Genau niemand ...
 
Und weil Du immer wieder Nylonfetischisten ansprichst - wen kümmerts denn, was Männer unter der Hose anhaben? Genau niemand ...


Nau - guck mal, wer diesen Thread eröffnet hat.

Energiefresser gibt es überall, ob du offen lebst oder nicht. Das vielleicht auch an TJ77: ich glaube nicht, daß es pauschale Lösungen gibt. Wie Rubberinchen habe ich für mich die Erfahrung gemacht, daß offenes, selbstverständliches Auftreten am wenigsten "Gegenwind" verursacht. Anders als (so lese ich's) Rubberinchen erlebe ich seit meiner Ehe, daß Energiefresser im Alltag subtil als steter Tropfen Wirkung zeigen - das ist möglich, gerade weil ich weitgehend offen lebe.

Für mich hat sich bislang immer bewährt: Situation analysieren (ist gar nicht immer so einfach, manchmal sieht man den Wald voller Bäume nicht) und dann Prioritäten setzen. Für mich wäre es beispielsweise durchaus eine Einschränkung, wenn ich wüßte, daß mein Mann sich unwohl fühlen würde, wenn er mit so 'ner "kerligen" Frau in seinem beruflichen Umfeld aufkreuzt, es wäre mir nicht gleichgültig, wenn's ihm Nachteile bedeutet. Allerdings ist das nur hypothetisch: er hat mich ja als Lesbe kennengelernt und wußte, worauf er sich einläßt.
 
subtil als steter Tropfen Wirkung zeigen - das ist möglich, gerade weil ich weitgehend offen lebe.

Ich sehe das genau andersrum, versteckt zu leben, bedeutet wirklichen Raubbau an sich selber. Es lebt sich einfach leichter, wenn man nicht ständig aufpassen muß, was man sagt oder tut. Grad in einer Partnerschaft wär das für mich ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Kaviar ist kein Fetisch, sondern eine Praktik. Und die gehört, wie alle anderen (BDSM) Praktiken höchstens in die "einschlägige" Öffentlichkeit.
Rubberinchen... ;) - Die Frage war nu schon sooooo oft ;) Was ist ein fetish und was net ;) Ich weiß net, ob ich noch auf Deiner ignore, aber trotzdem: http://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Fetischismus
Als sexueller Fetischismus wird in der Regel eine sexuelle Devianz verstanden, bei der ein meist unbelebter Gegenstand (vgl. Objektsexualität), der sogenannte Fetisch, als Stimulus der sexuellen Erregung und Befriedigung dient.[SUP][1][/SUP][SUP][2][/SUP] Das fetischistische Verhalten unterscheidet sich individuell stark und kann sich auf einen einzigen Gegenstand, auf mehrere Objekte, Materialien oder auch auf Körperteile (auch solche des Partners) beziehen. Darüber hinaus gibt es sowohl therapeutisch als auch umgangssprachlich verschiedene Verwendungen des Begriffs, die zum Teil stark voneinander abweichen und sich vor allem durch die Frage unterscheiden, ob der sexuelle Fetischismus eine mit anderen Vorlieben gleichberechtigte sexuelle Präferenz ist oder es sich grundsätzlich um eine behandlungsbedürftige Störung des Sexualverhaltens, eine Paraphilie, handelt. Im Rahmen der sexualmedizinischen Diagnostik oder der Psychoanalyse wird der sexuelle Fetischismus dann als behandlungsbedürftig verstanden, wenn der Fetisch als vollständiger Ersatz für die partnerschaftliche Sexualität dient, die sexuelle Befriedigung ohne Verwendung des Fetisch erschwert ist oder unmöglich erscheint und bei dem Betroffenen dadurch ein entsprechender Leidensdruck entsteht

Ich nenne das Energiefresser, und die kann ich in meinem Leben nicht gebrauchen.
Ich bin da anders: Ich habe grundsätzlich die Hoffnung, das ALLE Menschen, wenn man sie richtig "anpackt" , also "den richtigen Weg zur Durchdringung zu ihnen" findet, zur Aufgeschlossenheit zu bewegen sind. Die Energie, die dazu nötig ist, investiere ich halt.

Wie Rubberinchen habe ich für mich die Erfahrung gemacht, daß offenes, selbstverständliches Auftreten am wenigsten "Gegenwind" verursacht.
Du meinst das im Hinblick: "Ich stehe dazu und verkörpere es originell und wirke dabei nicht verstellt"? (Versteh ich jetzt so)
Ja, fritzie. Geb ich Dir auch Recht. Nur das ist dann auch so individuell wie den Richtigen Weg zu finden, zum (vllt. seeehr verborgenen) Verständnis eines nichtverständnisvollen Menschen durchzukommen:Ich las gestern bezüglich 'Gewitterhexe77´s' Beitrag über Crossdressing: - Wenn die Frau dies tut, also Männerkleidung trägt, ist es gesellschaftlich eher toleriert, als wenn dies ein mann macht. Der mann wird mitunter sofort als homosexuell bezeichnet, wird er in Nylons und ggf Röcken gesehen. Die Frau dagegen zieht beides an und wird akzeptiert, wie sie sich gibt. - Vielleicht ein ähnlicher Vergleich: Frauen halten Händchen in der Stadt. Kein Problem! Ob sie lediglich freundinnen sind oder eine gleichgeschlechtliche Beziehung führen. Es merkt keiner so schnell. - Bei Männern die Händchenhalten dreht sich mindestens 30% der vorbeigehenden um und schüttelt den Kopf :/

Situation analysieren: Finde ich sehr gut! Und von meinen gedanken kann ich mit voller Wahrheit ebenfalls sagen: Sie stehen niemals still. Ich glaube, wenn dies so kommen würde, wäre ich wirklich unheilbar krank geworden ;) Ich brauch diese "Dünkerei" irgendwie. Sie gehört zu mir. Zumal sie auch das Gegenteil davon ist, keine Energieverschwendung betreiben zu wollen.

...er hat mich ja als Lesbe kennengelernt und wußte, worauf er sich einläßt...
Wenn mir ein Mensch solch einen Satz sagt/schreibt, habe ich gleich nur eine Frage vor Augen: 'Wie war das möglich?' - Niemals würde ich abneigend reagieren. Ich fühle nur eines: Brennendes Interesse! :daumen:
 
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@Rubberinchen: wir sehen es nicht "andersrum" - ich habe mich schließlich so entschieden. Nur kann man doch nicht pauschal für jeden anderen auch entscheiden, wo seine Prioritäten liegen.

Worauf ich hinaus will ist, daß jeder individuell für sich entscheiden muß, womit er am besten leben kann und was er tun kann, um seine Neigungen möglichst so leben zu können, daß er mit den Begleiterscheinungen gut klar kommt. Um das entscheiden zu können macht's Sinn, möglichst viele Seiten zu kennen oder sich eben wie hier umzuhören.

Rosa von Praunheim war sicher der Meinung, daß er "nur Gutes" für alle Schwulen tut, indem er etliche gegen deren Willen geoutet hat. Tat er aber nicht, er hat SEINE Haltung zum Maßstab für alle anderen miterhoben. Und das finde ich verkehrt. DU lebst entspannt offen, ich z.Zt. nicht ganz so entspannt, trotzdem so daß ich hinter meiner Entscheidung stehen kann, andere könnten das nicht, aus welchen Gründen auch immer. Das muß doch wirklich jeder für sich entscheiden dürfen.
 
Kaviar ist kein Fetisch, sondern eine Praktik. Und die gehört, wie alle anderen (BDSM) Praktiken höchstens in die "einschlägige" Öffentlichkeit.

Kaviar oder auch ganz lapidar 'Scheiße' ist keine Praktik, sondern durchaus etwas das man - so man will - auch anfassen kann. Genau so wie Nylon oder aber Latex auch. Ich würde dir raten noch einmal nach zu lesen was sexueller Fetischismus nun genau bedeutet.

Ansonsten frage ich mich ehrlich gesagt was hier so viele so stark das Ausleben von Fetischen in der Öffentlichkeit propagieren. Wenn es in der öffentlichkeit niemand mit bekommt gerne, aber es kann mir niemand erklären, dass jeweils nur 1-2 Personen Latexkleidung erkennen. Vielleicht nicht die genauen Materialien, aber das große Ganze wohl sicher. Un daraus zu schließen, dass es nur Leute bemerken würden die einen darauf ansprechen ist schlichtweg Augenwischerei. Würde ich in Theater, Oper oder auf einem Ball jemanden mit Latexkleidung - egal wie geschnitten - sehen würde ich mir meinen Teil denken und gut ist. Und Gott bewahre, dass sie mich an dem Abend ansprechen sollte... am besten auch noch auf THemen wie Stil, Geschmack etc...
Und ich trage auf Partys durchaus selbst sehr gerne Latex und definitiv keine Catsuits etc - allerdings dränge ich diese Dinge dann auch nicht anderen Leuten auf die nichts damit zu tun haben wollen.

Die Freiheit des einen endet dort, wo die körperliche Integrität des anderen darunter leidet.
Aha... interessant... lass mal überlegen ... ich dürfte also in deine Wohnung gehen und mir nehm was ich will, dein Auto mit Spry umlackieren und als deine potentielle Nachbarin dann so laut Musik hören wie ich will und wann ich will ...
Nicht ? Aha - dann gibt es also doch noch andere Grenzen als die "körperliche Unversehrtheit" die hier vorgeschoben wurde, weil sie gerade so gut ins Konzept passte...
Wie wäre es denn mit "Die persönliche Freiheit endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt" ? Ich denke darauf zielt auch unsere Gesetzgebung so in etwa ab und es passt auch ziemlich gut zu ethischen und moralischen Standards...
Allerdings kommen wir dann zu dem dilemma, dass man mit gewissen Dingen durchaus auch seine Mitmenschen belästigen kann ohne ihnen gleich körperlich zu schaden. Und das ist für mich der Fall, wenn ich ihnen ungewollt meine Sexualität aufdränge - egal ob nun weil ich meinen Freund in der Fußgängerzone gassi führe oder aber zu einem festlichen Anlass in Latexklamotten erscheine.
 
Zum 'Outen, gleichgeschlechtlicher Liebe zugetan zu sein' möcht ich noch gern anmerken, das ich vor kurzem eine Sendung über einen Fussballstar mitverfolgt habe, der dies (erfolgreich) getan hatte. Doch er sagte, riet dazu, dies nicht auf die leichte Schulter zu nehmen! - Er habe die entstandene Akzeptanz auch größenteils keinen leeren Geldbörsen zu verdanken! - Wenn dies ein Mensch tut, überstürzt also, der über weniger Publicity verfügt, könne er sich schneller als Gedacht ohne Freunde und mit lediglich nur noch ihm entgegenwehender Abneigung in einer eiskalten Welt wiederfinden :(

Edit: @Astarte81... Habe Rubberinchen schon eine kleine Hilfestellung angeboten ;) Die nennung der Wikipedia-Seite und den kleinen Auszug oben ;)
Edit2:
Ansonsten frage ich mich ehrlich gesagt was hier so viele so stark das Ausleben von Fetischen in der Öffentlichkeit propagieren...
Nunja: Anders als 'lediglich' Vorlieben gehen Fetishe mit Tabubrüchen einher. Also den bewussten kleinen Verstoss gegen gesellschaftliche Normen. Daher vielleicht/wahrscheinlich :oops:
 
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Bei Männern die Händchenhalten dreht sich mindestens 30% der vorbeigehenden um und schüttelt den Kopf :/
*lach* man merkt, dass du nicht aus Köln kommst... ^^

Auch wenn ich deinen Beitrag dort sehr gut finde hast du in dem Punkt nicht so ganz recht. In meinen Augen wird es nicht eher akzeptiert, dass Frauen Männerkleidung tragen - es fällt nur nicht so stark und schnell auf als wenn ein Mann plötzlic ein Kleid trägt. Jeans, T-Shirt, Joggingschuhe und ein Kurzhaarschnitt sind ja - auch wenn es wohl kaum als typisch weiblich bezichnet würde - nun nicht so weit von dem entfernt was Frauen im Alltag durchaus tragen (können).
Geht es aus dem sportlichen Bereich heraus wird es aber zugegebenermaßen ungleich schwerer irgendwelche 'Kompromisse' zu finden mit denen man nicht vielleicht bei einigen Stellen die noch wichtig sein könnten aneckt.
 
Wenn mir ein Mensch solch einen Satz sagt/schreibt, habe ich gleich nur eine Frage vor Augen: 'Wie war das möglich?' - Niemals würde ich abneigend reagieren. Ich fühle nur eines: Brennendes Interesse! :daumen:

Im Moment ist mein Interesse, das zu beantworten, nicht ganz so brennend (steht eh schon an allem möglichen Stellen im Forum, quasselig genug bin ich ja :mrgreen:)



Allerdings kommen wir dann zu dem dilemma, dass man mit gewissen Dingen durchaus auch seine Mitmenschen belästigen kann ohne ihnen gleich körperlich zu schaden. Und das ist für mich der Fall, wenn ich ihnen ungewollt meine Sexualität aufdränge - egal ob nun weil ich meinen Freund in der Fußgängerzone gassi führe oder aber zu einem festlichen Anlass in Latexklamotten erscheine.


Deinem Beitrag stimme ich im Wesentlichen zu, bis auf den zitierten Absatz, weil da natürlich wieder greift: ab wann "drängt man dem anderen seine Sexualität auf"? Wenn ich mit einer Frau händchenhaltend durch die Fußgängerzone marschiere? Wenn ich sie küsse? Wenn andere das tun, drängen sie mir ihre Sexualität dann auch auf, wenn sie Heten sind?

Und wann drängt man auf - bis wohin sind Kleidungsstile, die auf eine Präferenz hindeuten, als sexuelle Nötigung zu sehen?

Geht immer in zwei Richtungen, denk ich.
 
Nunja: Anders als 'lediglich' Vorlieben gehen Fetishe mit Tabubrüchen einher. Also den bewussten kleinen Verstoss gegen gesellschaftliche Normen. Daher vielleicht/wahrscheinlich

Echt ? Hmm... ich wusste garnich, dass all meine sexuellen Präferenzen (Vorlieben) gesellschaftlich akzeptiert sind... Oder meintest du es eher anders herum, dass der Sinn eines Fetischs mehr oder weniger ist sich irgendwie gegen die Gesellschaft aufzulehnen ? Denn ehrlich gesagt kann ich davon unter deinem Link - selbst wenn es nur wikipedia ist^^) nichts finden. Ein Fetisch ist wenn ich es kurz fromulieren müsste schlichtweg ein Objekt (stimulus) der eigenen Sexualität.
Ob man es darauf anlegt damit bewusst bei irgendwem an zu ecken dürfte wohl eher an der eigenen Persönlichkeit liegen und kaum an dem Fetisch selbst....
 
*lach* man merkt, dass du nicht aus Köln kommst... ^^
Ja, "dat typisch köllsche Hätz..." - komme aus Bonn ;) - bin (da hast Du recht) nicht so der 'typisch' köllsche Jeck :D - Kein Fussballfan (huch, oute mich grade selbst) :engel:

...es fällt nur nicht so stark und schnell auf als wenn ein Mann plötzlic ein Kleid trägt...
Ja! Aber warum fällt uns das so auf? - Ein Beispiel: Die selben Kleidungsstücke zieht ein Mann und eine Frau nacheinander an. Zeigen sich der Umgebung. Dann dasselbe nocheinam aber mit Männerkleidung. Der Mann in Frauenkleidung wird am meisten (negativ) ins Auge gefallen sein... Selbst ungeschminkt und (absichtlich wenig provozierend geschminkt).
Muss aber dazu sagen, und das habe ich auch in den Foren (wie hier) gelernt: Es gibt Männer, die wirklich nicht schlecht "als Frau" aussehen. Aber dann, wenn an "ALLES" gedacht wurde. :oops: Sage das als reiner hetero-Mann!
 
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