Dem Fetisch verfallen - Segen oder Fluch

Einen Fetisch - ich denke da primär an Sachen wie Leder/Lack/Latex, BDSM-Praktiken, Klinikspiele etc. - zu haben, ist doch für viele ganz normal und gehört einfach dazu zu einem Leben jenseits der Grautöne. Sich dazu zu bekennen und ihn auch auszuleben, ist einfach Teil des Lebensstils! Einverständnis des Partners und Rücksicht auf die Mitmenschen sind ja wohl Voraussetzungen, die nicht eigens erwähnt zu werden brauchen.

Es lebe der gesunde Sadismus! :mrgreen:

-G-
 
Einen Fetisch - ich denke da primär an Sachen wie Leder/Lack/Latex, BDSM-Praktiken, Klinikspiele etc. - zu haben, ist doch für viele ganz normal und gehört einfach dazu zu einem Leben jenseits der Grautöne. Sich dazu zu bekennen und ihn auch auszuleben, ist einfach Teil des Lebensstils!
:daumen: - Das stimmt! - AAAAAber... - ...Lack/Leder/Latex - und andere besonders stilvolle Kleidungen - sowie deren Vorliebe haben es jedoch im Alltag auch unverhältnismäßig und wesentlich leichter als bestimmtes anderes... - Das darf nicht vergessen werden.
Das Vorgenannte ist ja durch gesellschaftliche Akzeptanz schon eine "quasi-neue-Realität" geworden. Und wenn alle etwas bestimmtes tun und tun können, begibt sich die Handlung aus dem Bereich des besonderen hinaus und wird selbst Alltag. (Leder/Latex als Beispiel)

Einverständnis des Partners und Rücksicht auf die Mitmenschen sind ja wohl Voraussetzungen, die nicht eigens erwähnt zu werden brauchen.
Mmmmja... - Genau da sind wir dann:
Nämlich lieben es die menschen, jedenfalls viele davon, den eigenen Fetishismus in den siebten Himmel zu loben, sich nichts andere vorstellen zu können, andere dafür ebenfalls begeistern zu wollen, bei nichtakzeptanz seitens anderer jedoch mit völligem Unverständnis zu reagieren - fordern für sich selbst eine sehr satte Bandbreite an Verständnis also - Nur betrifft sie selbst dann ein anderer Fetish NICHT, werden sie selbst zu "Jägern" und Antipropaganda-Aktivisten, verstehen kein Deut Leidensdrücke bei anderen, die, sollte es gegen die eigenen fetishe gehen, absolute Selbstverständlichkeit sind...

Es sollte eine gesunde Mischung aus 50|50 vorherrschen. Auch wenn mal der Fetish des anderen nicht zusagt, kann man ihn mit Wohlwollen akzeptieren. Sind aber wie ich gerade anführte nur die Wenigsten bereit zu. Zumal ich wiederholt betonen möchte, das ein Fetish IMMER etwas mit zumindest kleineren Tabubrüchen einhergeht. Nur so konnte sich Latex/Leder und Konsorte letztendlich auch etablieren... Wäre nicht "der Schrei des Tabubruchs" hörbar geworden, hätte keiner davon, und folgernd von dem Wunsch danach erst Notiz nehmen können...
Also haben Leute, die Latex/Leder usw. VOR "der Revolution" trugen auch manch "Erregung öffentlichen Ärgernisses" dargestellt ;) - Ist absolut KEIN Vorwurf!!!!! - Wollte es zur besseren Einprägung nur nochmal vor Augen führen ;) Bin ja so nett :engel:
 
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Das hast Du sehr schön gesagt, TJ77! Da hätte ich jetzt gerne multiple Likes gegeben.
Stimmt genau: man selbst will immer toleriert werden und sieht den eigenen Fetisch als das Nonplusultra an. Und vergisst dabei, dass andere ihren persönlichen Fetisch genau so sehen. Es ist kein Fetisch "besser" oder "schlechter" als der andere.
Wer mit seiner Vorliebe toleriert werden möchte, sollte auch andere akzeptieren. Muss man ja nicht mögen oder gar mitmachen.
Und ebenso sollte man akzeptieren, wenn andere die eigene Vorliebe eben nicht teilen und auch nicht ausprobieren möchten.
 
Muss man ja nicht mögen oder gar mitmachen.
Und ebenso sollte man akzeptieren, wenn andere die eigene Vorliebe eben nicht teilen und auch nicht ausprobieren möchten.


Bingo. Wenn jemand mit seinen Praktiken meine Gesundheit gefährdet, dann ist ganz schnell Schluß mit lustig....
 
Das hast Du sehr schön gesagt, TJ77! Da hätte ich jetzt gerne multiple Likes gegeben.
Stimmt genau: man selbst will immer toleriert werden und sieht den eigenen Fetisch als das Nonplusultra an. Und vergisst dabei, dass andere ihren persönlichen Fetisch genau so sehen. Es ist kein Fetisch "besser" oder "schlechter" als der andere.
Wer mit seiner Vorliebe toleriert werden möchte, sollte auch andere akzeptieren. Muss man ja nicht mögen oder gar mitmachen.
Und ebenso sollte man akzeptieren, wenn andere die eigene Vorliebe eben nicht teilen und auch nicht ausprobieren möchten.

Ja sehe ich genauso...nur die Erfahrung lehrt, dass die die am Lautesten nach Toleranz rufen sie am Wenigsten leben...
 
Nimmt man mal Toleranz vom Partner raus, weil der für einen eine sehr wichtige Bezugsperson st finde ich hier Toleranz ehrlich gesagt vollkommen überbewertet. Klar ist es nett, wenn andere Praktiken akzeptieren, aber gemeinhin gehe ich mit meinen sexuellen Neigungen ja auch nicht hausieren. Oder laufen Vanillas etwa durch die Gegend um Oma Lieschen von Nebenanund erzählen der Bäckereifachverkäuferin Bestätigung erheischend was sie gestern Nacht ales so getrieben haben ? Nö, denn das geht die ja auch garnichts an !

Allerdings hat Toleranz durchaus einen Vorteil: Bei von der Allgemeinheit mehr oder weniger tolerierten Vorlieben gibt es wesentlich weniger Probleme, dass Leute (und vor allem auch Jugendliche) diese Neigungen an sich akzeptieren, sobald sie sie entdecken.
Womit wir auch wieder einmal beim Thema Leidensdruck wären. Und das ist für mich ehrlich gesagt auch der einzige Maßstab an dem sich jeder Einzelfall zu messen hat: Geht es der Person mit gut oder hat sie aber mit ihrer Sexualität in irgendeiner Form Probleme ?

Hier haben die Amis in meinen Augen in allgemeinen Gesprächen übrigens einen riesen Vorteil, denn wo wir hier Vorlieben und Neigungen auf die wir im Notfall auch verzichten könnten mit sexuellem Fetischismus der durchaus recht schnell zu einer Belastung werden kann im Begriff Fetisch miteinander vermischen unterscheiden sie doch etwas genauer zwischen fetish und kink.
So eine deutlichere Unterscheidung würde meiner Meinung nach auch diesen Thread wesentlich einfacher machen, da hier meiner Meinung nach zwischen den verschiedenen Bedeutungen ziemlich wechselt und vor allem Leute die argumentieren, dass ein Fetisch ja etwas ausschließlich schönes sei fast immer nur von "Vorlieben" ausgehen und 'richtigen' sexuellen Fetischismus mit den ganzen Problemen die er bringen kann gerne vergessen...
 
'richtigen' sexuellen Fetischismus mit den ganzen Problemen die er bringen kann gerne vergessen...


Man kann auch mit "richtigem" (sexuellen) Fetischismus sehr gut leben. Alles eine Frage der persönlichen Einstellung dazu. Wenn jemand ohne aufblasbarem Spieltier keinen Sex haben kann und eine demensprechende/n Partner/in findet, dann ist das zwar "richtiger" sexueller Fetischismus, aber noch lange nicht mit Problemen behaftet.
Und man kann auch als "richtiger" BDSM Mensch sehr gut leben, wenn man das dementsprechende Gegenüber findet.


Klar ist es nett, wenn andere Praktiken akzeptieren, aber gemeinhin gehe ich mit meinen sexuellen Neigungen ja auch nicht hausieren

Darum geht's auch gar nicht. Sondern daß Menschen nicht erpreßbar sind, wenn mal irgendwo Fotos von einer einschlägigen Party auftauchen. Oder aus dem aufgerissenen Packerl zufällig Handschellen herauskullern und die Nachbarin sich bemüßigt fühlt, sofort das Jugendamt anzurufen. Oder daß die Neigung nicht zur Munition in der Scheidungsschlacht um die Kinder wird.

Man braucht ja nur schauen, wie sich eine bestimmte Partei periodisch an der Tatsache reibt, daß die Libertine im Amerlinghaus das Teestübchen mietet (und bezahlt). Oder die Folgen, die die Dolly Schmidinger zu tragen hatte, als sie ein Kabarettprogramm über BDSM gemacht hat, nämlich eine ganze Weile lang keine Rollenangebote mehr.

Einvernehmlich praktizierter BDSM/Fetisch muß so selbstverständlich werden, daß sich keiner mehr drüber aufregt oder daraus Nachteile hat.
 
Man kann auch mit "richtigem" (sexuellen) Fetischismus sehr gut leben.

Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet. Ich habe lediglich gesagt, dass es beim klassischen sexuellen Fetisch wesenlich öfters zu Problemen kommt als bei einfachen Neigungen / Vorlieben. Das ist auch schlicht ein statistischer Fakt - aber bedeutet ja nicht, dass es nicht genügend Leute gibt die mir ihren diversen Fetischen mehr als glücklich leben. ;)

Und den Rest werde ich lieber nicht kommentieren, weil die letzte Diskussion in diese Richtung ausgeartet ist. Und dafür habe ich momentan definitiv nicht den Nerv....
 
Es sollte eine gesunde Mischung aus 50|50 vorherrschen. Auch wenn mal der Fetish des anderen nicht zusagt, kann man ihn mit Wohlwollen akzeptieren.
Stimmt genau: man selbst will immer toleriert werden und sieht den eigenen Fetisch als das Nonplusultra an. Und vergisst dabei, dass andere ihren persönlichen Fetisch genau so sehen. Es ist kein Fetisch "besser" oder "schlechter" als der andere.
Wer mit seiner Vorliebe toleriert werden möchte, sollte auch andere akzeptieren. Muss man ja nicht mögen oder gar mitmachen.
Und ebenso sollte man akzeptieren, wenn andere die eigene Vorliebe eben nicht teilen und auch nicht ausprobieren möchten.
Ist schon klar und deckt sich auch mit meiner eigenen Meinung. Eine Kleinigkeit möchte ich aber dennoch ergänzen: Nicht für alles, was nach Ablehnung aussieht, ist gleich Intoleranz der Grund. Es kann ja auch die Situation entstehen, dass ein Fetisch in einer Weise öffentlich gezeigt wird, die Anderen schlichtweg - und zwar durchaus nachvollziehbar - auf'n Keks geht. Das löst dann natürlich Reaktionen aus. Ein paar Beispiele: Wenn sich jemand, dem/der es passt, stilvoll in Lack & Leder kleidet und sich so gedressed unters Volk mischt, dann wird das vermutlich - wenn überhaupt - überwiegend positive Reaktionen auslösen, weil's einfach gefällt. Aber wenn sich zB ein Typ in Frauenkleidern präsentiert und ununterbrochen durch diverse Gesten (auffälliger Gang, Gestikulieren ...) Aufmerksamkeit erregen will, dann werden das die meisten Leute doch recht seltsam finden (auch ohne dass sie prinzipiell etwas dagegen hätten). Anders gesagt: indezentes Verhalten kann sehr wohl als störend empfunden werden - was ja nicht nur für "Fetisch zeigen", sondern auch für jedes andere Verhalten, abseits erotischer Vorlieben, gilt. Etwa für lautstarke Unterhaltungen auf der Straße oder in Öffis, exzessives Handytelefonieren, Rauchen inmitten einer Gruppe nichtrauchender Mitmenschen, Verzehr stark "duftender" Lebensmittel und Herumbröseln in Bim und Bus ... "Mein" Recht reicht eben nur bis dorthin, wo das Recht des Nachbarn beginnt! Daher: Toleranz ist gut, Rücksichtnahme ein absolutes Muss!

-G-
 
edit: Beitrag versehentlich doppelt gepostet, sorry - Duplum daher entfernt!
 
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Bingo. Wenn jemand mit seinen Praktiken meine Gesundheit gefährdet, dann ist ganz schnell Schluß mit lustig....
...ach kanns mit Dir auch lustig sein? ;) - Rubberinchen, die ganze Welt hat sich alleine gegen Dich verschworen...

Nimmt man mal Toleranz vom Partner raus, weil der für einen eine sehr wichtige Bezugsperson st finde ich hier Toleranz ehrlich gesagt vollkommen überbewertet.
Du meinst jetzt direkter damit, das ein Partner/Partnerin aufgrund von Bindung durch Liebe ohnehin "parteiisch" ist und - selbst wenn sie nicht FÜR eine Auslebung ist, sich DENNOCH, des Partners/der Partnerin zuliebe, nicht dagenen ausspricht...
Kenne beide Fälle. (Sollte ich Dich richtig verstanden haben - vorausgesetzt!). - Von dem Partner/derPartnerin auf 'die Direkte' Absagen zu erhalten ist natürlich extrem hart für einen Fetishisten. Lernt jemand gerade einen Menschen kennen, dieser entpuppt sich als "Nicht-freund" von etwas: Ja dann geht man nach ein paar Tagen, Wochen wieder getrennter Wege. Oder bereits nach einem gemeinsamen Abendessen. Aber hat beide jahrelang Liebe beflügelt, ist man durch Höhen und Tiefen gegangen, und bekommt eine brutale Antwort auf den Wunsch/Offenbarung eines Fetish-bedingten Wunsches... Das tut "gut"! - Freier Fall ins unbegrenzte Nichts...

Und den Rest werde ich lieber nicht kommentieren, weil die letzte Diskussion in diese Richtung ausgeartet ist. Und dafür habe ich momentan definitiv nicht den Nerv....
Astarte81... Alle Themen, in denen Rubberinchen nicht Recht behält, drohen, auszuarten... - Das ist Gesetz im EF. Allein des Fingerspitzengefühls und der psychologischen Weitsicht der übrigen Mitschreiber ist verdankbar, das es so weit nicht (oder seltener) kommt... - Was ich aber (mal wieder) total zum Kotzen finde: Das "R" es mal wieder geschafft hat, eine objektive Person (Dich) zu vergraulen...

Rauchen inmitten einer Gruppe nichtrauchender Mitmenschen
Ich hab das mal mit Absicht zitiert ;) - Ich würde es als leidenschaftlicher Raucher (und SF'ler) nicht tun! - Jedoch hat es meinen SF entstehen lassen. - Das ich so schreibe, soll ein Zeichen sein, das ich, obwohl ich wirklich wirklich bei Ladies rücksichtsloses rauchen sehr liebe, dies dennoch objektiv zu beurteilen bereit und fähig bin.
"Extralautes Hallofonieren..." ;) / "Essen mit stärkeren Gerüchen"
Das sind so Dinge, die als Totalprovokation eingesetzt werden. Nicht weniger, als manchmal auch das Rauchen. Ich versuche beide Seiten beim Suchen nach den Gründen nicht zu vernachlässigen:
Warum macht jemand das? - Ich frage mich, wenn ich mit Absicht an den Tag gelegte Total-Rücksichtslosigkeit sehe, "Warum?!" - "Was steckt dahinter?!"
Erst mal, Ja, es nervt, wenn man sein eigenen Wortschatz alle 5 sec neugruppieren muss, um die Verständigung zum Gegenüber nicht abreißen zu lassen ;) - Doch irgendwas will jemand, der laut ist, mit Absicht Ärgernisse hervorruft, damit sagen: - Vielleicht das ihm sehr wenig Gehör verschafft wird? Er bekommt vllt. kaum Aufmerksamkeit. Seine Art ist, sie sich mit Gewalt zu nehmen. "Wenn ich nicht geliebt werden kann, so will ich wenigstens gehasst werden"... - Mit mehr gegenseitiger Toleranz ließe sich soetwas auch unterbinden. Der Grund dafür würde bei einigen sicher wegfallen, sich derart zu verhalten.

Edit:
So eine deutlichere Unterscheidung würde meiner Meinung nach auch diesen Thread wesentlich einfacher machen, da hier meiner Meinung nach zwischen den verschiedenen Bedeutungen ziemlich wechselt und vor allem Leute die argumentieren, dass ein Fetisch ja etwas ausschließlich schönes sei fast immer nur von "Vorlieben" ausgehen und 'richtigen' sexuellen Fetischismus mit den ganzen Problemen die er bringen kann gerne vergessen...
Hier wird (was mir auffällt) immer Vorliebe einmal Vorliebe und einmal Fetish genannt. Dann ist der Fetish auf einmal kein Fetish mehr, aber wird (ggf. um es herunterzuspielen - was mich gleich auf den nächsten Satz bringt) verharmlost "Vorliebe" genannt.
Vorlieben sind (meines Empfindens nach) - WÜNSCHE. Wünsche wie ein Stil. Ich finde es super, wenn eine Frau z.B. elegant ist. Ich sage ihr, das mir das gefällt. Oder das sie mit dem Trinkhalm trinkt. Sie auf besondere Weise lächelt. Rote Kleidung oder schwarze trägt...
Allerdings hat die Nichterfüllung keinen Leidensdruck zur/als Folge. Verhält sich die Partnerin wie immer, erfüllt die Wünsche nicht sofort, sondern irgendwann einmal, so leidet die wunschäußernde Partei nicht. - Ggf findet sie es "schade".
Ein Fetish ist viel viel stärker in Auswirkung und auch Beeinflussung der betr. Person: Es geht soweit, das Sex unmöglich wird, solange der Wunsch abgelehnt, oder - viel schmerzhafter noch - kaputtgeredet/verurteilt wird/in den Dreck gezogen.
 
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Fetisch versus Neigung inde ich schwer zu differenzieren, dennoch würde ich sagen, dass eine Neigung / Vorliebe mehr sein kann als ein Wunsch. Ich für meinen Teil habe z.B. einige Vorlieben von denen ich mich nur extrem ungern trennen würde, falls meinPartner sie ablehnt, aber notfalls würde ich es in dem Fall dann machen - sofern er der richtige ist. ;)
Bei einem klassischen sexuellen Fetisch ist für mich der unterschied, dass er im Gegensatz dazu viel extremer ist. Nicht die Praktik / der 'Gegenstand' an sich, sondern die Bedeutung die der Fetisch für einen hat so dass es im Zweifelsfall vermutlich auch nicht möglich wäre ihn einfach so irgendwie einzuschränken oder gark omplett darauf zu verzichten.

So weit sind wir ehr oder weniger konform - allerdings würde ich deinen Schlüssen etwas wiedersprechen wollen, denn für meinen Teil würde ich mitnichten für 'irgendwen' auf diverse Vorlieben verzichten, denn das macht mir durchaus etwas aus, weil sie mir halt Spaß machen. Vergleich es einfach mal mit irgendwelchen Nahrungsmitteln die du gerne ist. Nie mehr ein Glas Wein zum Essen oder nie mehr eine Flasche Bier beim Fußball oder Grillen ? Wenn es krankheitsbedingt nicht anders geht wird das bestimmt funktionieren - vermissen würde man es aber dennoch...

Nimmt man mal Toleranz vom Partner raus, weil der für einen eine sehr wichtige Bezugsperson ist finde ich hier Toleranz ehrlich gesagt vollkommen überbewertet.

In den Satz hast du etwas zu viel hinein interpretiert. ;)
Hier meinte ich lediglich, dass einem die Meinung des Partners ja durchaus wichtig ist - egal wie es sich nun zu irgendetwas äußert - wohingegen zumindest mir die Meinung vom Rest der Welt - wie z.B. meinen Klatschtanten von Nachbarinnen - herzlich egal ist.
 
Hier meinte ich lediglich, dass einem die Meinung des Partners ja durchaus wichtig ist - egal wie es sich nun zu irgendetwas äußert - wohingegen zumindest mir die Meinung vom Rest der Welt - wie z.B. meinen Klatschtanten von Nachbarinnen - herzlich egal ist.


Das mit den Klatschtanten - ich versteht Dich so gut - diese "ach wie schrecklich, da war ein Mann im schwarzen Mantel" Herrschaften tragen erheblich zur Erheiterung bei .

Was den ersten Satz betrifft - das sehe ich ein wenig anders. Meine Neigungen sind ein Teil meiner Persönlichkeit. Und ich würde mit niemand zusammenleben wollen, der/die meine Neigungen nicht akzeptiert. Das gilt nicht nur für "Neigungen", das gilt in vielen Bereichen. Wenn jemand meine politische Einstellung nicht teilt, dann ist mir das zu mühsam (und bei ein paar Richtungen echt zu widerlich). Wenn jemand meine Art zu leben nicht teilt, also z.B. ständig im Kaffeehaus sitzt, raucht, Urlaub am Ballermann machen will oder ein idiotisches Auto fährt, dann sind das völlige Ausschlußkriterien für eine erfolgreiche Partnerschaft. Das Leben ist eh schon so kompliziert genug, da sind Reiberein zu Hause wegen grundsätzlicher Dinge einfach unnötig.
Kurzum - ich würd keine Partnerschaft eingehen, wenn Mensch nicht mit mir kompatibel ist. Natürlich hab ich leicht stinken, ich hab so ein Prachtexemplar ergattert.
 
Fetisch versus Neigung inde ich schwer zu differenzieren, dennoch würde ich sagen, dass eine Neigung / Vorliebe mehr sein kann als ein Wunsch. Ich für meinen Teil habe z.B. einige Vorlieben von denen ich mich nur extrem ungern trennen würde, falls meinPartner sie ablehnt, aber notfalls würde ich es in dem Fall dann machen - sofern er der richtige ist.
Kleine Kontroverse, Astarte81 ;) - Das Du es etwas anders siehst - 0 Problem :) - Was mich jetzt aber sehr an Deiner Aussage interessiert:
Du schreibst am Schluss:
...aber notfalls würde ich es in dem Fall dann machen - sofern er der richtige ist. ;)
Doch wie fällt solche Beurteilung aus? - Ich frage das keinesfalls, um "Stricke zu drehen", sondern weil es mich wirklich brennend interessiert! Stelle ich diese Frage nämlich an mich, werde/würde ich bereits vorsichtig werden, wenn ich mit 'Harmlosem' über "Hobby, Beruf, Freizeit, Vergangenheit usw..." sozusagen einfach nur dem Gespräch zum Eingang eines Kennenlernens mit Kritik überhäuft werde
[*]. - Problem ist natürlich dabei: - Man kann einem Menschen, der sich noch nicht öffnen konnte, Unrecht tun, und dieser genau die-/derjenige sein, den man immer suchte. | Andererseits kann das "Sich dennoch zu vertrauensvoll einlassen" als Widerspruch zu sich selbst herausstellen. - Der Spruch: "Liebe macht..." ;)

Erlebt hab ich das mal wegen meines Großkaliberschießsports. - Ab da war Ende. - "Messer machen Mörder"... udgl. kam vom Gegenüber.

So weit sind wir ehr oder weniger konform - allerdings würde ich deinen Schlüssen etwas wiedersprechen wollen, denn für meinen Teil würde ich mitnichten für 'irgendwen' auf diverse Vorlieben verzichten, denn das macht mir durchaus etwas aus, weil sie mir halt Spaß machen. Vergleich es einfach mal mit irgendwelchen Nahrungsmitteln die du gerne ist. Nie mehr ein Glas Wein zum Essen oder nie mehr eine Flasche Bier beim Fußball oder Grillen ? Wenn es krankheitsbedingt nicht anders geht wird das bestimmt funktionieren - vermissen würde man es aber dennoch...
War lediglich seeeeehr vorsichtig von mir ausgedrückt :) - VERZICHTEN auf etwas würde ich nicht KÖNNEN. Würde ich SEXUELLE fetishe zu verdrängen versuchen, würde dies einige Zeit klappen. Zunächst. Es gibt unzählige andere Reize, mit denen eine Frau mich um den Verstand bringen kann. - Doch irgendwann würde ich bei einer anderen Frau "DAS" sehen, was ich nicht haben kann. Worüber ich vielleicht nicht mal sprechen könnte, aus Furcht, für krank, pervers gehalten zu werden. Und das würde dann einen derartigen Leidensdruck erzeugen, der meine Libido - nische nulja - (unter Null) fallen lässt. Ich wäre unzufrieden, gereizt - Es wäre keine Basis mehr da.
Ist aber nur das äusserste Beispiel. Beim Rauchen, das mein Hauptfetish ist, ist die positive Dazustellungnahme fast am entscheidensten. Dann kann auch ein Kopfkino funktionieren, selbst wenn die Dame selten/nicht rauchen würde. - Bei Ablehnung/starker Kritik ginge dies aber garnicht. - Würde mich fühlen wie das 5te Rad am Wagen.

P.S. "Zuviel hineininterpretiert" ;) - Sage mal 'unbeabsichtige Absicht' :oops:

Natürlich hab ich leicht stinken, ich hab so ein Prachtexemplar ergattert.
Ich bin überzeugt, er ist garnicht "so schlimm" :) :daumen:
 
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Viele hier frönen einem Fetisch, oder auch mehreren. Wie lebt man als Fetischist/in, hat man damit Erfolg oder Misserfolg? Ist es denn ein Segen oder ein Fluch?


Manchmal ein Segen - wenn man wen hat, mit dem man diesen Fetisch ausleben kann.
Manchmal ein Fluch, wenn er einem in den Wahnsinn zu treiben scheint, man grad sooo scharf drauf is und niemanden hat, der auf Abruf verfügbar is um ihn auszuleben.
 
Eindeutig ein Fluch. :)

Finde einmal eine Frau, die gut aussieht, einen geilen Arsch hat, dominant veranlagt ist und gerne Cordjeans und Windelhosen trägt. Und das auch in der Öffentlichkeit.

Das wäre für mich das Höchste. :D
 
Als meine Tante in Kindertagen an meine Hoden gegriffen hat, dachte ich auch gleich an Kastration.
Da war kein Fetisch sondern nur die Leidenschaft meiner Tante im Spiel. Später dann zeigte sie mir ihre Sammlung an Schlagwerkzeug, doch die hat mich dann an nichts Böses mehr denken lassen. Höchstens an rhythmische Gymnastik.
 
Habe diesem Forum schon mal zu ähnlichem geschrieben, aber wie sich Fetische mit der Zeit immer mehr ausprägen, erfahre ich in den letzten 2 Jahren immer mehr.
Wenn ich mich über die Teilbereiche, wie Beine, hochhackige Schuhe oder Nylons als solches äußere, wird das heute von nicht mehr vielen als Fetisch wahrgenommen.

Ich meine damit, dass ich auf jenes alleinig fixiert bin. Man kann also heute einer Frau ungeniert auf ihre Knie schauen, ohne dass sich irgend jemand dabei etwas denkt.
Zumal mich ein Knie nur dann anmacht, wenn eine Frau mir bewusst damit zeigt. " sieh mal, was ich für schöne Beine habe".

Klingt also nicht als Fetisch, aber was dabei bei mir in Gang kommt, ist mehr als nur ein paar Lustgefühle.

Trägt nun eine Frau ein Top mit tiefem Ausschnitt ist das wiederum nicht unbedingt ein Fetisch, den andere bei mir als Fetisch ansehen würde, da ja viele da hin schauen und sich sogar sogar damit erregen lassen.
Zeigt mir aber eine Frau: "He, ich weiß, das gefällt dir "und positioniert sich noch deutlicher. kommt gleiches in Gang wie bei ihren Nylons s.o. aber niemand würde es als Fetisch bezeichnen, wenn ich mit der Frau gleich ins Bett wollte.

So kommt eine Frau auf mich zu und schaut mich mit einem Lächeln an, vielleicht hat sie sich sogar ein wenig geschminkt oder sie hat Fingernägel und trägt ne schicke Halskette. Auch hier laufen in mir Prozesse ab, die mich zu einem Fetischisten machen.

Mein Fetisch ist also nicht erfüllt, nur weil ich durch äußeres erregt werde.
Die Auflösung ist die Empfindung bei fast normalen Dingen, angefangen bei der voyeuristischen Beobachten, bis hin zum ganz normalen Sex währenddessen die absolute Kontrolle abgeben zu wollen.

Manche Frauen im Paysex z.B. werben damit, dass man den Verstand verliert, wenn man zu ihnen kommt.

Ich habe es vor langer Zeit ausprobiert. Das kann man nicht in kurzer Zeit. Ich wusste nicht, dass ich danach gesucht habe, jetzt weiß ich, ich suche verzweifelt danach, dass eine Frau mich so kontrolliert und zwar mit ihren erotischen Mitteln, dass ich jetzt schon im Vorfeld an jenem zweifle.

Ja, das Gefühl zu haben von jemand erregt zu werden ist auch von mir etwas wunderschönes und mein FETISCH, mich fallen lassen zu wollen an sich auch, aber es ist auch ein Fluch, denn so lange er nicht erfüllt ist, sieht man die Geister um einen herum immer mehr unter diesem Gedanken.

Wäre ich jetzt Single, unabhängig, dann würde ich damit keinen weh tun, selbst wenn ich jemand finden würde, etwa ein Bizarrlady, eine dominante Frau, die auf mich eingeht. Sei es dass ich dafür bezahlen muss oder im rein privatem.

Aber ich bin kein Single und meine familiären Verbindungen sind so verwoben, dass ein entdecktes Ausbrechen, ein Ausleben jenes Gefühls eklatante Folgen haben würde.

So kann man sagen, es ist schon mehr als ein Fluch.

Hier wurde es schon von jemanden gesagt, ist man in einer Bindung und hat rausbekommen, wie z.B. der Partner zu seinen Neigungen steht, der Neigung sich erotisch abhängig zu fühlen, nennen wir es eine Form von Hörigkeit, dieser Partner, den man immer noch liebt, aber kein Verständnis für seine Devotheit, als meine Devotheit hat.

So ist es bei mir ein Zufallsspiel oder Schicksalsspiel geworden. Also aktiv jemand zu suchen, der einen in die Situation bringt. Und das tut man, um an den Fetisch nicht zu zerbrechen. Er lässt sich nicht mehr unterdrücken, allenfalls mal aussetzen, wenn man sich massiv durch etwas ablenkt, sich verschließt etc.
So tritt er bei solchen Versuchen nur hinterher immer stärker wieder auf.

An meinen Worten sieht man vielleicht, wie Komplex ein Fetisch oder der Fetisch auftreten kann und es auch ein Teil von einem ist.

Auf mein Leben zurückgeschaut sehe ich die Ansätze auch schon in der frühesten Kindheit und es läuft wie ein roter Faden durch. Die Gefühle wurden von Jahr zu Jahr immer stärker.
Und während ich das schreibe tritt er ganz in den Hintergrund. Immer wenn ich darüber nüchtern nachdenke, ist es so. Ein Psychologe würde sagen, ich verarbeite das gerade. (doch bei einigen war ich, habe jenes erforscht)

Gebracht hat es nichts. Es reicht aus, wenn die nette Kassiererin mit ihren langen Fingernägeln ihr Klick in die Kassentastatur hämmert oder wenn sich eine Frau im Cafe an den Nachbartisch neben mich setzt und die Beine übereinanderschlägt.


Weil aber letzteres mein größter Fetisch ist, hat es auch die meisten Auswirkungen.

Trotzdem bin ich kein Voyeur, der sich damit zufrieden gibt. Die Beobachtung ist nur der Schalter. Das Realerlebnis ist der Wunsch.
 
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