Der Film Thread

[Gast]

Und hier noch ein ganz feines, von der breiten Masse leider eher unbeachtetes Kammerspiel: "Interview" von und mit Steve Buscemi. Ein Polit-Journalist (Buscemi), angefressen, weil in Washington gerade die Post abgeht und er nicht dabei sein kann, hat den Auftrag, ein Interview mit einer jungen Schauspielerin (Sienna Miller) zu führen. Das Ganze läuft recht schnell aus dem Ruder. Er ist arrogant, sie angepisst, und so trennen sich die Wege - vorerst. Als es zu einem kleinen Unfall kommt, an der die Schöne nicht ganz unbeteiligt ist, findet sich der Journalist plötzlich in ihrem Penthouse wieder. Und dort findet das Interview schließlich doch noch statt. Doch wer interviewt wen? Und wie ist das so mit der Wahrheit? Schon bald verlieren die beiden den Boden unter den Füßen.

Absolut brillant gespielt (wobei mich positiv überrascht hat, dass Sienna Miller so wunderbar mit Steve Buscemi mithalten kann) und wunderbare Dialoge und Twists, die den Film, der zu 90% im Penthouse der Schauspielerin stattfindet, so spannend wie einen Thriller machen. Schwere Empfehlung!

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[Gast]

GOLD RUSH von Charlie Chaplin...
Muss ich dazu wirklich viel schreiben? Kennt den nicht sowieso Jeder?

Ganz kurz: Alaska mitten im Goldrausch. Der kleine Vagabund Charlie steckt mittendrin, auch er ist auf der Suche nach Reichtum und Glück. Erst nach vielen Enttäuschungen, Gefahren und Entbehrungen und nachdem er sich gegen die rauen Sitten der anderen Schürfer durchgesetzt hat, wird sein unbeirrbares Streben durch Gold und die Liebe einer Sängerin belohnt...

Meine absolute Lieblingsszene daraus (und sie sei darum hier präsentiert) ist die sogenannte "Table Ballet"-Szene. Wie oft habe ich die beim Frühstück versucht nachzuahmen und auch irgendwann gekonnt. Das macht wirklich Eindruck bei Anderen .

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[Gast]

Bleiben wir in der Tradition von Charlie Chaplin....Jacques Tatis PLAYTIME ist ein französisch-italienischer Spielfilm des Regisseurs und Schauspielers Jacques Tati aus dem Jahr 1967.

Der Film spielt in einem für die 1960er Jahre futuristisch wirkenden Paris, das nur noch aus einheitlichen Glas- und Stahlkonstruktionen besteht. Die Filmfigur Monsieur Hulot – wie in seinen anderen Filmen dargestellt durch Jacques Tati selbst – ist auf der Suche nach einem Monsieur Giffard. Er sucht ihn in seinem Büro auf, aber durch eine Vielzahl von Missgeschicken verpassen sie sich ständig. Hulots Weg kreuzt sich dabei immer wieder mit einer Busreisegruppe, die Paris besucht und dabei nur in dieser Hochhauswelt herumgeführt wird, die überall sonst auch nicht nur stehen könnte, sondern schon wirklich steht, wie in einem Reisebüro anhand der Werbefotografien zu erkennen ist: Jedes Reiseziel wirbt mit dem gleichen Hochhausfoto, das nur durch einige touristische Versatzstücke aufgehübscht wird. Die moderne Welt gleicht sich bis zur Austauschbarkeit.

Man kann diesen Film unheimlich ernst diskutieren ...man kann ihn auch einfach ansehen und herzhaft lachen

Und ich habe leider keinen englischsprachigen Trailer gefunden und ich finde den Originaltrailer auch insofern schlecht als dass man eigentlich weniger Lust auf den Film hat, aber er ist echt supertoll! Ich stelle den Trailer trotzdem rein.

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[Gast]

Dann beteilig ich mich auch mal hier…

Ich hab diesen Sommer „Martha Marcy May Marlene“ gesehen und der hat mich wirklich gepackt. Es geht um ein Mädchen, das aus einer sektenähnlichen Kommune zu ihrer Schwester flieht und Probleme hat sich wieder zu Recht zu finden. Die Geschichte wird in genialen Rückblenden erzählt und Elisabeth Olsen find ich hier auch einfach nur großartig.

Kann ich also allen nur wärmstens empfehlen

http://youtu.be/ERREgOobLOs

 

[Gast]

Hallo kamora7,

danke für deine Empfehlung. Das erinnert mich daran, dass ich mir den Film auch mal ansehen wollte. Ich habe es leider nicht geschafft, ins Kino zu gehen. Steht definitiv auf meiner Must-See-Liste - mal schauen, ob ich schon eine DVD dazu finde.

Viele Grüße

Einer von denen

 

[Gast]

Und hier noch eine Empfehlung meinerseits, habe mich gerade wieder durch den Eintrag von kamora7 daran erinnert (der Film ist etwa zur gleichen Zeit gelaufen wie "Martha Marcy May Marlene"):

"Take Shelter" mit dem großartigen Michael Shannon (oscarnominiert für "Revolutionary Road" - auch ein toller Film).

In "Take Shelter" geht es um einen hart arbeitenden Mann, der mit seiner Frau und seinem taubstummen Kind ein typisches Kleinstadt-/Landleben lebt. Doch immer wieder wird er von Albträumen und rätselhaften Visionen über einen gewaltigen Sturm heimgesucht. Sieht er das Ende der Welt kommen oder spielt ihm sein eigenes Gehirn einen Streich? Während er verzweifelt versucht, den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren, entfernt er sich immer mehr von seiner Familie ...

Ein großartiger, sehr bedrückender Film mit vielen leisen Momenten, wobei aber die Spannung langsam nach oben geschraubt wird. Der Film stellt mehr Fragen als er Antworten gibt, der Zuseher verliert sich so wie der Protagonist selbst in der Frage, inwieweit er dem trauen kann, was er sieht. Und Michael Shannon spielt einfach fantastisch gut. Ruhig, fast schon stoisch, wobei es in seinem Gesicht arbeitet und die ganze Bandbreite seiner Selbstzweifel deutlich werden lässt.

Hier der Trailer dazu:

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[Gast]

Okay - ich versuch mal mitzuspielen:

Seit einigen Jahren gibt es einbige Serien, die es ohne Probleme mit "dem grossen Kino" aufnehmen können. Meiner Meinung nach die absolute Nummer eins unter diesen:
http://youtu.be/9feD6MDcM1E

The Wire
Es gibt 5 Jahre dieser Serie und jeder ist absolut(!!!) sehenswert!

Ich versteh nix von Computern - wenn also die Links und sowas nicht funktionieren....sorry!!!

 

[Gast]

Ein weiteres unbedingtes "MUST":

http://youtu.be/e6z71l6HQwQ

Boardwalk Empire
Nur die Leistung von Steve Buscemi macht es schon sehenswert.........

 

[Gast]

Und noch als "kleiner Drüberstrarer":

http://youtu.be/Blki-DISUis

Deadwood
Der wilde Westen - mal abseits von John Wayne, Doris Day und Dean Martin

 

[Gast]

Dann beteilig ich mich auch mal hier…

Ich hab diesen Sommer „Martha Marcy May Marlene“ gesehen und der hat mich wirklich gepackt. Es geht um ein Mädchen, das aus einer sektenähnlichen Kommune zu ihrer Schwester flieht und Probleme hat sich wieder zu Recht zu finden. Die Geschichte wird in genialen Rückblenden erzählt und Elisabeth Olsen find ich hier auch einfach nur großartig.

Kann ich also allen nur wärmstens empfehlen

http://youtu.be/ERREgOobLOs

Ich hab ihn mir gerade angesehen. Ich find ihn jetzt eher mittelmäßig. Irgendetwas fehlt immer, also mir ist er eine Spur zu langsam und nicht intensiv genug. Also so ganz beiläufig mal ne Vergewaltigung, einen Mord, dann Psychoterror. Und auch Marthas Beziehung zur Schwester könnte ein bißerl besser gezeichnet sein. Hängt irgendwie alles so im Raum.

 

[Gast]

http://youtu.be/9feD6MDcM1E

The Wire
Es gibt 5 Jahre dieser Serie und jeder ist absolut(!!!) sehenswert!

Wirklich gut, und Omar ist mein Held Anhang anzeigen 661906 Anhang anzeigen 661906 Anhang anzeigen 661906

[video=youtube;MZ9PaGeXyfY]http://www.youtube.com/watch?v=MZ9PaGeXyfY#t=3m10s[/video]

 

[Gast]

Ich hab ihn mir gerade angesehen. Ich find ihn jetzt eher mittelmäßig. Irgendetwas fehlt immer, also mir ist er eine Spur zu langsam und nicht intensiv genug. Also so ganz beiläufig mal ne Vergewaltigung, einen Mord, dann Psychoterror. Und auch Marthas Beziehung zur Schwester könnte ein bißerl besser gezeichnet sein. Hängt irgendwie alles so im Raum.

Ich finde ja gerade die Langsamkeit des Filmes machen ihn so stark. Wie beiläufig und alltäglich die indoktrination in dieser Manson-artigen Komune funktioniert und diese schleichende Beklemmung, dass eine Rückkehr in die Normalität nicht so einfach möglich ist, genau das macht dieser Film für mich aus.
Außerdem wünschte ich, dass mehr Filme den Schnitt so als Mittel einsetzen. Irgendwie verschwimmen die Zeit bei der Schwester und die Rückblenden derartig, dass es oft unklar is ob es nicht Traum bzw. Paranoia ist.

achja, und Take Shelter steht auch schon lang auf meiner to-do-Liste

 

[Gast]

Ich finde ja gerade die Langsamkeit des Filmes machen ihn so stark. Wie beiläufig und alltäglich die indoktrination in dieser Manson-artigen Komune funktioniert und diese schleichende Beklemmung, dass eine Rückkehr in die Normalität nicht so einfach möglich ist, genau das macht dieser Film für mich aus.

Vorweg ein kurzes Loblied auf die Toleranz: Ich finde es spannend und gut, wenn dir gerade diese Langsamkeit zugesagt hat, anscheinend hab ich es ein wenig schneller gebraucht.


Eine Anmerkung zur "Normalität": Es gibt Leute, die wachsen in solchen Sekten auf, für die ist das Normalität. Indoktrination und Sozialisierung findet überall statt, die Sekten sind halt besonders eng und selbstbezogen. Gibt es ja auch so halb sektoid, zB Amishe die auch nur in ihrer Community heiraten, und auf eigene Schulen gehen.

Viel spannender finde ich deshalb eine Ideologiekritische Perspektive. Der Sektenführer behauptet eine neue Familie zu gründen, in der sich alle gern haben, viel besser als die Herkunftsfamilien. Seine sexuellen Initiationsriten werden als Geschenk dargestellt, und auch so von den alten Frauen an die nächste Generation verkauft.

Faktisch ist es so, dass ein alter manipulativer Sack junge Ausreißerinnen emotional unter Druck setzt, vergewaltigt und finanziell ausbeutet. Jedes seiner Worte, und jede seiner Handlungen dient, unter der Oberfläche dazu, seinen Bedürfnissen an der Spitze einer Hierarchie zu dienen. Weiß er das, und spielt er ein doppeltes Spiel?

Außerdem wünschte ich, dass mehr Filme den Schnitt so als Mittel einsetzen. Irgendwie verschwimmen die Zeit bei der Schwester und die Rückblenden derartig, dass es oft unklar is ob es nicht Traum bzw. Paranoia ist.

Ganz am Ende vielleicht, als der Mann am See sitzt, ansonsten hatte ich nicht so das Gefühl, dass der Zuseher sonderlich ausgehoben wird.


Take Shelter werd ich mir auch noch laden!

 

[Gast]

Viel spannender finde ich deshalb eine Ideologiekritische Perspektive.

Das is nunmal nicht Inhalt des Filmes , deshlab lässt sich dazu nicht (anhand des Filmes) sagen

Aber dann könnte dir vielleicht "the Master" gefallen. Ich hab ihn zwar noch nicht gesehen, aber Paul Thomas Anderson + Philipp Seymour Hoffman + Joaquin Phoenix klingt ja sehr vielversprechend

 

[Gast]

Das is nunmal nicht Inhalt des Filmes , deshlab lässt sich dazu nicht (anhand des Filmes) sagen

Lüge, lüge, nichts als Lüge

Ich habe etwas dazu anhand des Filmes gesagt. Du bist enttarnt, Büttel des Kapitals! Anhang anzeigen 663530

Aber dann könnte dir vielleicht "the Master" gefallen. Ich hab ihn zwar noch nicht gesehen, aber Paul Thomas Anderson + Philipp Seymour Hoffman + Joaquin Phoenix klingt ja sehr vielversprechend

Uii, kommt gleich in die Download Warteschlange

 

[Gast]

The Hunger Games / Die Tribute von Panem

Der letzte Film im "echtem Kino" der mir wirklich gefallen hat. Ich hab ja einen Faible für leicht dystopische Science Fiction

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[Gast]

ah, kann der echt was?

 

[Gast]

Gestern das erste Mal gesehen: Werner Herzogs Meisterwerk "Aguirre - Der Zorn Gottes" mit Klaus Kinski in der Hauptrolle. Der Inhalt ist rasch erzählt: Während der Eroberung Südamerikas durch Pizarro wird ein Trupp, u.a. mit dem stellvertretenden Hauptmann Aguirre, beauftragt, mit Hilfe eines Floßes den unpassierbaren Fluss weiter zu erkunden und nach zwei Wochen zurückzukehren um Bericht zu erstatten. Bald wird jedoch klar, dass Aguirre, von Größenwahn und Machthunger ergriffen, seine eigenen Pläne hat ...

Beeindruckend ist das Spiel von Klaus Kinski, beeindruckend aber auch die Regie von Werner Herzog, der sehr subtil vorgeht und den Abstieg in den Wahnsinn mit außergewöhnlicher Langsamkeit zelebriert. Ein stiller Film, in dem grundsätzlich nicht viel Dramatisches passiert, aber trotzdem mit unerbittlicher Konsequenz auf sein logisches Ende zuläuft.

Hier eine Schlüsselstelle aus dem Film (anstelle des Trailers, der meiner Meinung nach einfach der Film im Zeitraffer ist):

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[Mitglied #77905]

Handlung, Realitätsnähe, schauspielerisches Talent - alles überbewertet!

 

[Gast]

ah, kann der echt was?

Ja, also ich find ihn wirklich gut. Kommt vielleicht nicht ganz an Blade Runner ran, aber Prädikat sehenswert.

Die Buchvorlage soll übrigens auch sehr gut sein, was ich ehrlich gesagt auch glaube. Die meisten Buchvorlagen sind besser als die Filme. Ich hab mir letztens den Goldenen Kompass angeschaut, da sind einfach Welten zum Buch...