Najo, a Sozialphobiker wird ma ja ned zum Spaß. Das ist keine Sache, die man binnen weniger Monate aus dem Weg räumen kann, sondern die hält gewöhnlicherweise lebenslang an.
Wobei ich aber schon Fortschritte im geschätzten Ausmaß von über 90% erzielte. Ganz ohne Psychotherapeut (ich werf doch mein Geld nicht in den Rachen Anderer, schließlich seids Ihr gratis zum miteinand Reden da).
Vor wenigen Jahren diagnostizierte ich mich selber und mir fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als ich in Wikipedia den Artikel dazu las. Im ersten Moment dachte ich mir dabei:
Das bin ja ich! (außer die körperlichen Symptome, die dabei auftreten können).
Vorher begann ich schon instinktiv in Eigenregie mit einer sogenannten
Konfrontationstherapie. Dieses Wort kannte ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Erst, als es mir nichts mehr ausmachte, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, kam ich durch kurze Recherchen darauf.
Ein Sozialphobiker kann ausgezeichnet Menschen "lesen", da seine Augen immer nach außen gerichtet sind. Er betrachtet seine Umwelt gerne als Außenstehender und denkt sich dabei, ob jemand mit dieser oder jener Aktion gut oder schlecht bei den Mitmenschen ankommt.
So leicht kann man das leider nicht abschütteln. Probleme bereiten nach wie vor das Angestarrtwerden von vielen Menschen, wenn man zum Beispiel in einen Raum hineinkommt. Oder das Knüpfen von Kontakten mit dem begehrten Geschlecht.
Mit mir hättets also keine Freude beim Treffen, obwohl einige von Euch wirklich interessant, witzig (sarkastisch, ironisch) und äußerst intelligent sind. Auch hübsch. Ich würd' mich vielleicht ins hinterste Winkerl im Lokal verziehen und möglichst mindestens eine halbe Stunde vorher schon dort sein. Unauffällig halt.