Daher ist die Frage, ob wir wirklich den türkischen Zuwanderern vorwerfen können, dass sie nicht ausreichend integriert seien: Vielleicht sind wir in Österreich nicht ausreichend befähigt, Ausländer bei der Integration zu unterstützen, weil wir völlig unwillig sind, uns mit deren Sprache und Kultur auseinanderzusetzen, obwohl wir an Ausländern verdienen wollen ...
Da werden von dir schon wieder 2 Dinge durcheinander gebracht. Von einem, der sich bei uns ansiedeln will, von dem erwarte ich zu Recht, dass er sich auch integriert. Der erste, aber beileibe nicht der letzte Schritt dazu ist das Erlernen der Sprache. Ich bin da anderer Meinung als Bulsara. Integration ist für mich eine Bringschuld des Zuwanderers. Und Generationen von europäischen Zuwanderern in die USA haben es so gehalten und ohne große Fördermaßnahmen die Landessprache erlernt, auch die burgenländischen Auswanderer der Zwischenkriegszeit.
Unwilligkeit kann man der österreichischen Gesellschaft kaum vorwerfen, wenn es um Angebote zum Erlernen unserer Sprache geht. Die Aufbaukurse der Volkshochschulen sind für Migranten kostenlos, die weiterführenden Kurse Kosten zwischen 90 € und 189 €. Wenn du schaust, was andere Kurse mit vergleichbarer Kursdauer kosten, dann wirst du schnell sehen: Nur geschenkt ist noch billiger. Es gibt auch noch Multikulti - Vereine, die von der Stadt großzügig gefördert werden. Dort müssen die mehr oder weniger Lernwilligen nicht die Gesellschaft von "Ungläubigen" erdulden, wenn sie Deutsch lernen wollen.
Was wollen wir denn eigentlich an den Zuwanderern verdienen? Die sind (hoffentlich) hergekommen, weil sie Geld verdienen wollen.
Es ist sicher ein ziemlich unattraktives Los als aus der Türkei stammender Billiglohnarbeiter in Österreich sein Dasein fristen zu müssen.
Wer so etwas liest und nicht weiß, wie es wirklich war, der könnte am Ende meinen, die österreichischen Wirtschaftstreibenden hätte sich der Dienste von Sklavenhändlern bedient, um die armen Anatolier gegen ihren Willen nach Österreich zu verschleppen. Ganz so war es sicher nicht.
Ich wundere mich nirgendwo über die Geschäftstüchtigkeit der Menschen.
Abgesehen davon, dass für uns die Vielzahl der indischen Sprachdialekte ganz bestimmt nicht leicht zu lernen sind ................. Inder werden trotzdem eine Minderheit unter den Touristen darstellen. Übrigens sollen Hoteliers in Zell am See an ihr Personal schon die Anforderung "arabische Sprachkenntnisse" stellen, so wurde es mir zumindest aus informierter Quelle mitgeteilt. Türkische Straßenhändler werden erkannt haben, dass die Deutschsprachigen eine bedeutende Gruppe unter den Besuchern ihres Landes darstellen. Ich vermute, dass es eher wenige türkische Straßenhändler gibt, die Portugiesisch oder gar Gälisch beherrschen.