Aber was denkst du wie sich die Märkte und die Immobilienpreise verhalten würden, wenn der Zins wieder mal steigen sollte,
was ich zwar nicht glaube aber falls doch???
Eine Frage, die sich nicht so leicht beantworten lässt, da die Wirkungsmechanismen in der Ökonomie selten linear sind. Ein entscheidender Faktor ist sicher, inwieweit der von der Zentralbank festgesetzte Leitzins den tatsächlichen Gleichgewichtszins widerspiegelt.
Wie bereits erwähnt verhalten sich Aktienmärkte tendenziell gegenläufig, sowohl kurz- als auch langfristig. Ausnahmen wären beispielsweise Finanztitel und unter Umständen Unternehmen mit geringen Kapitalkosten.
Immobilieninvestments verhalten sich recht ähnlich wie Anleihen. Natürlich ist auch in diesem Fall keine eindeutige Entwicklung der Immobilienpreise bei einem Zinsanstieg mit einer generellen Gültigkeit vorhersehbar, da neben der Renditeerwartung noch andere Einflußfaktoren wie beispielsweise Grundstücksangebot, Bevölkerungsentwicklung, Baustandards etc. mit eine Rolle spielen. Grundsätzlich kann man allerdings sagen, dass mit einem Zinsanstieg auch eine steigende Rendite(erwartung) einher geht. Da Mietpreise jedoch nicht beliebig erhöht werden können, muss sich die andere Variable in der Gleichung, nämlich der Kaufpreis, verringern.
Sinkende Wachstumsprognosen, Unsicherheiten, die sowohl der anstehende Brexit als auch der Handelsstreit zwischen den USA und China mit sich bringen, als auch ein Währungskonstrukt namens Euro, dessen Schwachstellen noch immer nicht behoben sind, werden wohl eine Zinsanhebung weit ins Jahr 2020 hinein verschieben. Und auch dann wird, eine ähnliche konjukturelle Entwicklung wie heute vorausgesetzt, der Zinsanstieg nur sehr moderat von statten gehen.
Meinst du damit das DCF- Modell?
Im Prinzip ja. Grundsätzlich ist jede Art der Bewertung bzw. Investitionsrechnung mit einer gewissen Unschärfe versehen, da niemand die Zukunft eindeutig vorhersagen kann. Allerdings kann man versuchen mit bestimmten Analysetools, diese Unschärfe so gut es geht zu minimieren.