Mobbing - Wer hat schon mal?

Nun, der TE hat sich nicht ausdrücklich nur auf Mobbing in der Kindheit bezogen. Habe ich so verstanden.
Hätte ich schon gesagt und wurde im Themenverlauf auch hauptsächlich besprochen.
Ergibt sich aus diesem Kontext:

Da ich persönlich beinahe meine gesamte Schulzeit lang Mobbing ausgesetzt war und bis heute die Gründe auch nur erahnen kann (anderer Kleidungsstil, introvertierte Persönlichkeit, uvm.), wäre ich jetzt einfach mal neugierig, was für euch die Gründe gewesen sind, andere zu mobben.

Also, wer hier hat den Mut, sich hier als Mobber zu "outen"? (keine Sorge, niemand soll hier im Nachhinein noch dafür "verurteilt" werden).

Wen und warum habt ihr gemobbt? Was waren eure Beweggründe, was hat euch "getriggert"? Wie habt ihr gemobbt?

Und auch an die vielen Mitläufer (die meisten sehen ja einfach nur tatenlos zu oder lassen sich zum mitmachen verleiten): Warum habt ihr mitgemacht oder nichts getan, anstatt für die "Gemobbten" einzustehen?

Heute drüber zu reden mit dem Abstand.
Einer hat das wirklich großartig gut beschrieben.
 
@Mitglied #247512 : ich sehe das Thema nicht nur auf die Kindheit bezogen. Es wird gefragt, wer schonmal gemobbt hat und warum? Auch wenn der TE sich auf seine Kindheit bezieht.
Aber natürlich bringt man das eher mit Kindheit/Jugend in Verbindung.
 
Und das nur weil ich mich standhaft geweigert habe Zumpfibilder zu schicken.
In Deiner Schulzeit konntest Du bestenfalls Dein Zumpfibild aufs Mädlsklo hängen.
Ob das Mobbing ist weiß ich nicht, bei uns haben sie Telefonnummern aufs Bubenklo geschrieben, das schon eher.
 
@Mitglied #247512 : ich sehe das Thema nicht nur auf die Kindheit bezogen. Es wird gefragt, wer schonmal gemobbt hat und warum? Auch wenn der TE sich auf seine Kindheit bezieht.
Aber natürlich bringt man das eher mit Kindheit/Jugend in Verbindung.
Jein… der Arbeitsplatz kann da durchaus mithalten.
 
In Deiner Schulzeit konntest Du bestenfalls Dein Zumpfibild aufs Mädlsklo hängen.
Ob das Mobbing ist weiß ich nicht, bei uns haben sie Telefonnummern aufs Bubenklo geschrieben, das schon eher.
Mädchenklos waren bei uns Mangelware weils ein katholisches Knabengymnasium war.

Zum Thema:

Ich denke nicht dass ich in der Schule gemobbt habe, weil ich eine zeitlang selbst Opfer war bis ich mich zur Wehr gesetzt habe.

Mit Lehrern dagegen habe ich mich mehr als nur oft angelegt, hab mir aber immer die starken ausgesucht weil ich es langweilig fand mich an den schwachen Schülern oder Lehrern zu messen.

Leider.

Irgendwann gabs ein Triumvirat aus Latein, Mathe und Physik dass mir gemeinsam das Genick gebrochen hat und ich die Schule wechseln musste.
 
Es wird gefragt, wer schonmal gemobbt hat und warum?
Nein, das war das interessante und einzigartige an dieser Threaderstellung.
Die andere Seite mit dem Abstand zum "Kind" als Erwachsener betrachtet.
Äußerst interessant. Beispiele wie es geht wurden gegeben.

Es wird dezidiert nach Mobbern und Mitläufern gefragt, die andere Seite des Mobbings.

Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Thread dieser Art derart feinfühlig und intelligent zum Thema eröffnet hätte.
Die Mobber von einst sind heute gefragt.

Und auch an die vielen Mitläufer (die meisten sehen ja einfach nur tatenlos zu oder lassen sich zum mitmachen verleiten): Warum habt ihr mitgemacht oder nichts getan, anstatt für die "Gemobbten" einzustehen?

Wen und warum habt ihr gemobbt? Was waren eure Beweggründe, was hat euch "getriggert"? Wie habt ihr gemobbt?

Und auch an die vielen Mitläufer (die meisten sehen ja einfach nur tatenlos zu oder lassen sich zum mitmachen verleiten): Warum habt ihr mitgemacht oder nichts getan, anstatt für die "Gemobbten" einzustehen?

Wie gesagt, ich will hier keinen verurteilen, es ist nur reine Neugier meinerseits - weil mir neulich beim Spazierengehen einfach so wieder ein paar Gedanken dazu gekommen sind.
Was da misszuverstehen ist, ist mir unklar - oder mobbst Du mich gerade. :)
 
Hätte ich schon gesagt und wurde im Themenverlauf auch hauptsächlich besprochen.
Ergibt sich aus diesem Kontext:
Naja, mal Butter bei die Fische. Es geht jetzt wirklich nicht nur um Schulzeit/Kindheit, nur weil der TE erwähnt, dass er Mobbing in der Seinen erlebt hat. Und selbst wenn der bisherige Threadverlauf darauf hinausläuft, ist es noch lange kein Grund, sich nicht über außerschulische Situationen bzw. über Erlebnisse zu unterhalten.
Was allerdings nicht ganz toll ist und da geb ich dir natürlich nach wie vor recht, threadübergreifende Kindergartendiskussionen in einem solchen interessanten Thema zu führen.

Vielleicht möchte sich ja bitte @Mitglied #47297 dazu äußern.
 
Was allerdings nicht ganz toll ist und da geb ich dir natürlich nach wie vor recht, threadübergreifende Kindergartendiskussionen in einem solchen interessanten Thema zu führen.
Der Abstand macht es aus, als Kind tut man Dinge, weil man es nicht besser kann oder weiß.
Wie erwähnt, dass Aggressoren im privaten Umfeld Opfer waren (auch daheim) kam ja doch recht oft vor.

Als Erwachsener sich als Mobber im Job zu identifizieren.
Da bleibt es eher dabei, es war ein fairer Konflikt. (ist die Mobber-Wahrnehmung)
Bei der Mediation unter Erwachsenen ist es extrem schwierig, obwohl gerade da Wellen geglättet und Missverständnisse zu klären, einer sich als Mobber selbst sieht.

Deshalb ist der Rückblick in das Kind interessant.
@Mitglied #440959 hat es perfekt getroffen und sich bekannt, mit dem Abstand des nun erwachsen seins, des heute das Kind von gestern verstehend.

Beim TE ist der Leidensdruck seiner Schulzeit nachfühlbar.
Das ist eine andere Welt des Mobbings als die der Erwachsenen und doch für manche prägend und bis heute verletzend.
Andersrum tut es anderen leid was für bösartige Gfrasta sie für ein bissi bösesten Spaß waren.

Edit: Die zwei Lebenszeiten und die Art des Mobbings zu vergleichen ist schwierig. Das ist so unterschiedlich und würde in einem Strang wohl zu weit gehen.

Edit: In der Klammer zum besseren Verständnis - war vielleicht zu schwach formuliert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mitglied #247512 : @Mitglied #691851 hat das gerade sehr gut be- und geschrieben.
Es gibt zb auch genug erwachsene andersartige Menschen, die gemobbt werden, und sich nicht zur Wehr setzen, weil sie nicht wissen wie (warum auch immer). Hat dann vielleicht auch mit Erfahrungen aus Kindheit zu tun.
Kenne einige Menschen, die gute Mobbingopfer sind oder wären, weil sie sich nie wehren (würden) aus Angst. Leider.
Ich versuche dann, sie zu unterstützen und Kraft zu geben.
 
Kenne einige Menschen, die gute Mobbingopfer sind oder wären, weil sie sich nie wehren (würden) aus Angst. Leider.
Ich versuche dann, sie zu unterstützen und Kraft zu geben.
Als Kind war das mir unmöglich.
Mindest ein Jahr jünger, als die anderen in einer Klasse in der nicht mal ein Viertl Mädchen waren. Eh immer schon etwas introvertiert.
Ich habe in Lehrerzimmer oder Sekretariat nicht tolerierbare Übergriffe gemeldet, an diejenigen die verantwortlich dafür waren, was vor sich ging.
Sich als Kind, dass keiner aggressiven Gruppe angehört, gegen eine Gruppe zu stellen um einem zu helfen, ist kaum möglich.

Meinen Heimweg musste ich alleine gehen, das hätte ich nicht riskiert.
Selbstschutz vor Fremdschutz.

Aber bei denen melden, die zuständig sind, auch die Verantwortung und Obsorge, das konnte ich.
Keiner konnte sagen: "Er hätte nichts gewusst und deshalb nicht eingreifen können."
 
Der Abstand macht es aus
Du sagst es. Aus diesem Grund hätte ich auch zugewartet, bis sich eventuell der TE dazu äußert.

Als Erwachsener sich als Mobber im Job zu identifizieren.
Da bleibt es eher dabei, es war ein fairer Konflikt.
Bitte nicht! Ich bin bei einem der größten Arbeitgeber Österreichs beschäftigt. Da ist Mobbing an der Tagesordnung.
Wenn du da nicht hart im Nehmen bist, hast du die Stelle nicht lang.

Was du hier als fairen Konflikt einstufst, ist für mich Krankheit im Kopf der Täter und Mitläufer.
 
Was du hier als fairen Konflikt einstufst, ist für mich Krankheit im Kopf der Täter und Mitläufer.
Das habe ich nicht gesagt.
In der Mediation erkennt der Mobber anfangs nie, was er jemanden antut, sondern sind es als fair ausgetragenen Konflikt.
So war das gemeint.

Wenn man tiefer dringt, findet man die Kränkung und die Ängste des Mobbenden.
Dann kann man beginnen zu lösen.
Das erkennen, dass man mobbt, ist oft ein breiter Weg.
"Das ist mein gutes Recht", "Dann hätte der andere nicht......." u.s.w. - aus der Nummer muss man raus kommen und erkennen, dass man gerade einen anderen Ängste, schlaflose Nächte, psychosomatische Störungen, familiäre Schäden in Folge im Familien- und Privatleben des Gemobbten anrichtet, dass man existenzielle Grundlagen zerstört......

So war es gemeint.

Im Kinderleben hingegen zerstört Mobbing das Selbstbewusstsein fürs restliche Leben, Schüler die irre Kapazitäten hatten brechen Schulen ab, verweigern, bekommen Essstörungen, reden oft nicht, bekommen daheim Probleme - es verändert und hängt oft das ganze Leben nach.

Was im Erwachsenenleben geschieht, kann man aufarbeiten.
Die Erinnerung eines einst gemobbten Kindes, bleibt oft lückenhaft und verdrängt und bestimmt dennoch das Leben.
:(

Deshalb liebe ich diesen Thread.
Wissen Mobber was sie taten?
Ich gebe zu, ich denke drüber nach, was ich getan habe. Wenn es so wäre, hätte ich es verdrängt. Das heißt nicht, dass ich nicht auch habe.
Es gab Situationen, die jetzt rückblickend anders zu bewerten - ich habe es nie getan, weil ich von der Seite "Mobber" her, niemals drüber nachgedacht habe.
Der Ordner ist geöffnet, seit dieser Threaderstellung fallen mir Gesichter und Namen, Eigenheiten anderer ein, an die ich seit 30 Jahren nicht mehr gedacht habe.
 
Wenn du da nicht hart im Nehmen bist, hast du die Stelle nicht lang.
Du bringst da etwas zum klingen.
Weil gerade ein Prozess in meinem Kopf läuft:

Glaubst Du, dass sich Mobber oder Opfer von einst durchsetzen?
Es kann ja auch sein, dass ein gemobbtes Kind von einst sich bei einem Wechsel in Ausbildung schwört nie mehr unterlegen zu sein und die Taktiken des Mobbings, das sie erfahren haben dazu nützen?
Gefinkelte Schachzüge um auszuweichen, hinterrücks zuzuschlagen, nicht mehr körperlich ausgetragen?
Werden Kindliche Mobbingopfer in eine Welt des Denkens und Strategien überdenken um nicht mehr angreifbar zu sein und wenn vorab schon vorsichtshalber einem möglichen Konkurrenten, das Haxl zu stellen?
Oder einfach, net auffallen und schauen wo man grad am besten mitläuft?

Ich glaube schon, dass das Opfersein, auch Strategien hervorbringt über die andere gar nicht nachdenken.
 
Das habe ich nicht gesagt.
Steht aber so dort.

Egal!

Das Gesagte und das Gemeinte führt in Foren sehr oft zu Widersprüchen.
In der Mediation erkennt der Mobber anfangs nie, was er jemanden antut, sondern sind es als fair ausgetragenen Konflikt.
Solche Meditationen, wie du sie anspricht, sind auch kein 5 Minuten Prozesse. Respektive muss es
es erst zur mal zur Meditation kommen, wo aufgezeigt wird, was der Mobber mit seinem Verhalten anrichtet. Zu oft ist der Gemobbte dann schon so erledigt, dass es für ihn selbst nicht wirklich mehr etwas bringt, sollte sich der Täter und seine möglichen Mitläufer vielleicht bessern.

...wenn das Opfer überhaupt noch da ist.
 
Du bringst da etwas zum klingen.
Weil gerade ein Prozess in meinem Kopf läuft:

Glaubst Du, dass sich Mobber oder Opfer von einst durchsetzen?
Es kann ja auch sein, dass ein gemobbtes Kind von einst sich bei einem Wechsel in Ausbildung schwört nie mehr unterlegen zu sein und die Taktiken des Mobbings, das sie erfahren haben dazu nützen?
Gefinkelte Schachzüge um auszuweichen, hinterrücks zuzuschlagen, nicht mehr körperlich ausgetragen?
Werden Kindliche Mobbingopfer in eine Welt des Denkens und Strategien überdenken um nicht mehr angreifbar zu sein und wenn vorab schon vorsichtshalber einem möglichen Konkurrenten, das Haxl zu stellen?
Oder einfach, net auffallen und schauen wo man grad am besten mitläuft?

Ich glaube schon, dass das Opfersein, auch Strategien hervorbringt über die andere gar nicht nachdenken.
Alles ist möglich. Das ganze kann aber auch nur ganz furchtbar enden. Da gibt es MMn viel zu viele Faktoren, wovon das abhängt.
 
Steht aber so dort.
Schau mal, ich hab die Klammer zugefügt und den Folgesatz der vorher schon da war im Zitat gelassen.
Ist jetzt besser, oder?
Als Erwachsener sich als Mobber im Job zu identifizieren.
Da bleibt es eher dabei, es war ein fairer Konflikt. (ist die Mobber-Wahrnehmung)
Bei der Mediation unter Erwachsenen ist es extrem schwierig, obwohl gerade da Wellen geglättet und Missverständnisse zu klären, einer sich als Mobber selbst sieht.
 
Zurück
Oben