Die Hüter der Moral

Gegen Familie spricht überhaupt nichts. Nur gegen Leute, die zwar viel Meinung, aber keinen Schimmer haben und Zusammenhänge herbeiquatschen wollen, die es so nicht gibt. :roll:

Familie ist die "natürliche" Umgebung für Kinder. Und die Kinder möglichst früh von den Familien weg und in staatlich oder sonst wie ideologisch kontrollierte Einrichtungen zu bekommen, das streben sowohl linke wie auch rechte Ideologien an.
 
Darum geht's aber in dieser Diskussion nicht, gogolores. :roll:

Ursprünglich nicht ...... aber inzwischen ist´s aber auch thematisiert. Auch vom TE.

Ursprünglich ging es um die "Hüter der Moral" und ich weiß immer noch nicht, wer die sind! :fragezeichen:
 
Zuletzt bearbeitet:
hm...man kann ja einfach offen disputieren
nein..ich denke das soziale Einrichtungen heute ein absolut wichtiger Faktor sind, ohne die diese Gesellschaft gar nimmer funktionieren würde
ich denke, dass jahrzehntelang dort in vielen Fällen ein nichtbeaufsichtigtes Nirvana vorgeherrscht hat und das zu zahllosen Übergriffen geführt hat

@gog: die Hüter der Moral? keine Kirche. Alle INSTITUTIONEN, die bis heute ihre Vergangenheit nicht aufarbeiten können und klar Verfehlungen zugeben
 
Na schön, dann gehen wir's mal an.

@Ziggi, meine Einstellung zum Thema hab ich dich gestern im Wesentlichen schon wissen lassen. Ich antworte jetzt nochmal ausführlicher und besonders dir, um dir meine gestrige Reaktion verständlicher zu machen.

aber wennst mit Psychiatrie-Patienten zu tun hast
who cares? War halt gang und gäbe
und niemand ist heutzutage eine Rechenschaft schuldig
wir ham halt die Kinder gefickt, war cool damals, da war das doch üblich
blöd, warum fragt das heut wer? War doch eh normal.

Das läßt sich auf alle Unrechtshandlungen übertragen, die in öffentlichen Institutionen in der Vergangenheit bis in die Gegenwart stattgefunden haben, seien es Heime, Psychiatrien, auch Altenpflegeheime und Behinderteneinrichtungen.

Und nein, es war weder damals noch heute cool, man hat früher nur nicht so offen darüber gesprochen. Sicher war Gewalt damals akzeptierter als heute, aber die von dir zitierten Versuche, so wie Mißhandlungen, Ausbeutung, Mißbräuche usw. fanden hinter verschlossenen Türen statt, mit der angenommenen „Akzeptanz“ auf breiter Ebene hatte das weniger zu tun.

Als ich im vergangenen Jahr als kleinen persönlichen „Erfolg“ meiner Aufarbeitung erfahren habe, daß der Verein, in dem ich aufgewachsen bin, öffentlich auf seiner Homepage Gewalt und Mißbrauch in einigen seiner Einrichtungen eingestanden hat, war ich zunächst fast schockiert, wie dezent und in meinen Augen fast beiläufig das passiert ist. Ich hatte Kontakt zu anderen früheren Heimkindern, und einer von ihnen hat mir geholfen, die Dinge wieder realistischer zu sehen.

Zum einen handelt es sich oft um weit zurückliegende Straftaten, die nachzuweisen schwierig sind, besonders wenn die Täter alt oder bereits verstorben sind. Die verantwortlichen Institutionen bzw. deren Träger sitzen darüber hinaus in der Zwickmühle, daß sie für Dinge gerade stehen sollen, die weit in der Vergangenheit liegen und über die die heutigen Vertreter oft selbst nur aus zweiter Hand erfahren haben. Das wirft unter anderem auch juristische Probleme auf, denn es macht einen Unterschied, ob man als „Institution“ Gewaltübergriffe bzw. Straftaten zugibt oder als Einzelperson, weil Eingeständnisse in fremdem Namen u.U. Auch Verleumdungsklagen nach sich ziehen könnten.


Worauf ich mit dem ganzen Summs hinaus will: es hinterläßt natürlich bei denjenigen, die von solchen Dingen erfahren, Wut, Entsetzen und vielleicht auch so eine Art Hilflosigkeit, besonders wenn sie persönlich vielleicht noch jemanden kennen, der Opfer solcher Verbrechen in „öffentlicher Hand“ geworden ist. Anders als früher werden solche Dinge heute aufgedeckt und über die Medien verbreitet. Das ist gut so, das sensibilisiert, das führt auch dazu, daß innerhalb der Institutionen – selbst wenn nach außen hin davon oft nur wenig und scheinbar nur in Form von halbscharigen Zugeständnissen – Qualitätsstandards eingeführt und durchgesetzt werden, die zwar kein Garant dafür sind, daß solche Dinge nie wieder passieren, die aber doch ein größtmögliches Maß an Sicherheit für die dort Betreuten bieten.

„Hüter der Moral“: das sind wir alle. Wenn ich aus den letzten beiden Jahren etwas ganz besonders gelernt hab, dann das. Es reicht nicht, sich zu empören oder öffentlich „kotzen“ zu wollen. Es reicht bei aller Wut über solche Dinge nicht, sie einfach irgendwo in den Raum zu stellen, weil: es ist ja so leicht, sich ohne Konsequenzen befürchten zu müssen sich auf die Seite der „Gerechten“ zu stellen. Damit ist niemandem geholfen, schon gar nicht denjenigen, die überlebt haben und in deren Namen man sich stellvertretend so echauffiert. Und deswegen widerspreche ich dir, wenn du sagst:


die Hüter der Moral? keine Kirche. Alle INSTITUTIONEN, die bis heute ihre Vergangenheit nicht aufarbeiten können und klar Verfehlungen zugeben

Doch, es wird seit Jahren aufgearbeitet, oft hinter verschlossenen Türen und unbefriedigend. Nicht die Institutionen sind diejenigen, die "Hüter" sind oder sein dürfen, sondern diejenigen, deren Betroffenheit sich darin erschöpft, mit den Fingern auf diese Institutionen zu zeigen, statt zu hinterfragen, Druck zu machen usw. Im Grunde sind doch die meisten darüber froh, wenn genau diese Institutionen die "Drecksarbeit" erledigen und man sein Gewissen zu Weihnachten mit einer netten Spende polieren kann.

Und deswegen reagiere ich krätzig, wenn ich von so öffentlichen Krokodilstränen lese. Sie helfen niemandem.
 
Ein schnödes "Gefällt mir" ist mir da zu wenig, doch wüsste ich nichts daran zu "feilen" oder gar zu "topen".
100% pro Fritzie
Es reicht nicht, sich zu empören oder öffentlich „kotzen“ zu wollen. Es reicht bei aller Wut über solche Dinge nicht, sie einfach irgendwo in den Raum zu stellen, weil: es ist ja so leicht, sich ohne Konsequenzen befürchten zu müssen sich auf die Seite der „Gerechten“ zu stellen. Damit ist niemandem geholfen, schon gar nicht denjenigen, die überlebt haben und in deren Namen man sich stellvertretend so echauffiert.

Doch, es wird seit Jahren aufgearbeitet, oft hinter verschlossenen Türen und unbefriedigend. Nicht die Institutionen sind diejenigen, die "Hüter" sind oder sein dürfen, sondern diejenigen, deren Betroffenheit sich darin erschöpft, mit den Fingern auf diese Institutionen zu zeigen, statt zu hinterfragen, Druck zu machen usw. Im Grunde sind doch die meisten darüber froh, wenn genau diese Institutionen die "Drecksarbeit" erledigen und man sein Gewissen zu Weihnachten mit einer netten Spende polieren kann.

Und deswegen reagiere ich krätzig, wenn ich von so öffentlichen Krokodilstränen lese. Sie helfen niemandem.

Und das passt im Grunde auf wahrscheinlich sämtliche Thematik, die auf diese oder ähnliche Weise so gern propagiert wird... und immer wieder sooooo viele "Mitschwimmer" aus den Löchern hervorlockt...
Ich will mich dabei gar nicht komplett ausnehmen.
Klar regt mich auch dieses oder jenes mal so sehr auf, dass ich am liebsten laut schreien würde... ich bin nicht komplett aus Stein.
Ich krieg nur Ausschlag von jenen Typen, die sich dann lautstark und unverschämt mit Initiativen der wenigen "Macher" brüsten, und sich als Gutmenschen verstanden wissen wollen.
Wird vom Einzelnen aber dann wirklich einmal Initiative abverlangt, dann sieht man sich recht schnell kläglichen Duckmäusern gegenüber...

Das reicht weder, noch hilft es.
 
Wird vom Einzelnen aber dann wirklich einmal Initiative abverlangt, dann sieht man sich recht schnell kläglichen Duckmäusern gegenüber...

Das reicht weder, noch hilft es.

Aber leider sieht man dann auch wie politisch mächtig so manch kleiner Apparat wird wenn man es probiert
 
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