Die Lust an Zerstörung

Jetzt weichst du aber aus. Dass unser Sozialsystem gut ausgebaut und über weite Strecken sehr großzügig ist, das kannst du doch nicht bestreiten, oder?

nein, ich weich nicht aus - sondern ich könnte beispiele bringen, verlinken etc., was ich meine. würde aber schneller wieder herausfliegen, als es zusammengesucht ist. daher: schade um die zeit.
 
Finde ich auch. Orban regiert, eingeschränkte Meinungs- und Pressefreiheit, Zaun an der Grenze. Das gelobte Land für den hiesigen reaktionären Jammerlappen.

Ja, du hast aber schon verstanden, dass das ein Beispiel dafür war, dass es dort eben NICHT besser ist als in Österreich? :kopfklatsch:
 
Entschuldige bitte, aber du weißt schon, wer am Meisten von unserem System, den bösen Politikern und dem Sozialstaat profitiert?
Du. Dafür, dass alles so scheiße und korrupt ist lebst du ganz schön, wie ich das so mitkriege.
Stimmt halb. Ich lebe. Aber ehrlich gesagt in Scham :(. Meine Mutter war heute wieder zu Besuch und hat für 120€ Druckerpatronen spendiert um Anträge auf Mindestsicherung und Wohnbeihilfe ausdrucken zu können, meinen Therapeuten für 2 Wochen bezahlt (100€) und den Erlagschein für die Miete mitgenommen die nicht abgebucht werden konnte (360€ etwa).

Das heißt meine Eltern haben mich in der finanziellen Krise in der ich derzeit bin wieder mit etwa 500€ unterstützt. Hätte ich im Vergleich zu vielen anderen dieses Sicherheitsnetz und diese Familie nicht... wäre ich auf gewisse Formen von Kriminalität angewiesen oder würde beinhart gesagt verhungern oder auf der Straße landen:down:.

Ich bin meinen Eltern heute unendlich dankbar... aber preise dieses Sozialsystem nicht zu hoch! 900€ sind unter BESTEN Umständen gerade genug zu leben. Wenn man in seiner geistigen Mitte ruht. Die letzten Monate hab ich leider zu oft die Sportsucht (gipsbedingt) mit Fressucht ausgeglichen und wahlweise bestellt oder teuer Fleisch gekauft (Fleisch muntert mich immer auf als ansonsten Vegetarier). Die Mindestsicherung ist wirklich eine MINDESTsicherung kann ich dir sagen! Wenn man da mal leicht über die Bedürfnisse lebt : Fuck you!:dead:
...in meinem Fall hab ich meine Eltern die gottseidank (noch) dafür einstehen können. Aber die Scham die ich dafür fühle ist kein leichter Preis... das will ich auch dazu sagen:cry:

Hätte Effizienz und damit einhergehend Produktivitätszuwachs einen niedrigeren Stellenwert, könnten wir unseren Sozialstaat nicht finanzieren. ;)
Der Sozialstaat wäre aber auch nicht in dem Ausmaß notwendig wenn Firmen mitarbeiter halten würden, sich um das Wohl ihrer Mitarbeiter scheren würden oder auch schon im Niedriglohnsektor faire Gehälter zahlen würden. Dann wären auch viele Jobs viel verlockender.
BGE wäre diesbezüglich ein utopischer Ansatz :liebe:

Was treibt Menschen dazu?
Woran mangelt es?
An Materiellem bzw an Absicherung mMn eher nicht.
"Dem Volk das nötigste gegeben...
...das ist was der Staat macht"
Ich weiß im Moment gar nicht mehr aus welchem Lied oder welchem Text das Zitat stammt musss ich zugeben:oops:. Aber es ist sehr treffend.

DAS NÖTIGSTE wird dem Volk gegeben. Das nötigste an Lebenserhaltung. Ich glaube auch das in unserem Sozialsystem wirklich niemand der alle Hilfen in Anspruch nimmt hungern muss oder lange Zeit obdachlos verbringt. Das ist eine Maßnahme die soziale Sicherheit gewährleistet btw :nono:. Menschen haben nämlich nicht die Tendenz sich zum Sterben hinzulegen wenn ihnen nicht genügend Ressourcen zugewiesen oder zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenteil... ohne in Details gehen zu wollen... die meisten Menschen werden dann kreativ!:hmm: Und mit dieser Kreativität, an realen Situationen scheiternd fallen gewisse moralische Grundsätze der Reihe nach. Aber im Allgemeinen tendieren Menschen dazu BIS AUFS BLUT zu kämpfen um zu überleben.

...einfach Sozialleistungen abzudrehen mag da nicht die stabilste Lösung sein.:nono: Zumindest nicht ohne gleichzeitig Gaskammern einzuführen um gewisse Probleme die auftauchen werden zu vermeiden;).

Also woran mangelt es wenn selbst die tiefsten der Tiefen wie ich keinen Hunger leiden müssen?
...Selbstbestimmung, Verwirklichung, Kontrolle über das eigene Leben oder die eigene Situation, spirituelle Reinheit und ein Leben im Einklang mit moralischen Werten (zumindest für mich), finanzielle Sicherheit, Hoffnung auf Besserung, Hoffnung auf Verwirklichung im Job,....

Also müsste keiner mehr arbeiten gehen, wenn die "Großen" (wer ist das?) ihrer Steuerpflicht nachkommen und alle könnten sich auf das Sozialsystem verlassen. Verstehe.
Das ist natürlich Blödsinn!

Und ich gehe im übrigen gern Arbeiten! ich würde mir einen ehrhaften Job wünschen wo ich 8-16 Uhr an der Rezeption einer Ordination oder in einem Gym oÄ sitze... oder 8-12 Stunden jeden Tag Dinge verkaufen hinter denen ich wirklich stehen kann! Wo ich wirklich das Gefühl hab meine Kunden glücklich zu machen! Keinen Schinken für 6€ als "Tagesangebot" wo ich davor den Schimmel abgewischt habe:verwirrt:. Jobs wo Eifer und Einsatz belohnt werden... oder zumindest IRGENDEINE Art von Anerkennung zurückkommt:(. Aber ich muss halt ehrlich sagen: Im Hilfsarbeitssektor gilt allgemein dass hinter einem 10 andere stehen die den Job auch mit 40° Fieber machen. Scheißegal ob es sich um ansteckende Krankheiten und/oder Jobs in der Lebensmittelindustrie handelt.:down:

Aber mal ernsthaft (und vielleicht ein anderes Thema wert):
Bei der Rate der Automatisierung müssen wir uns mit weit höheren Arbeitslosenraten anfreunden. Ich kann dir jetzt schon sagen: Die einfachste Lösung wären Lager und Gaskammern...und ich marschier da als einer von vielen rein. Wenn wir IRGENDWIE Humanismus in die Überlegung inkludieren... sollten wir uns aber ernsthaft Gedanken über andere Verteilung von Ressourcen machen. Bzw über ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Oder grundlegende Systemänderungen.

...ansonsten wird diese Wut nur wachsen und wachsen bis sie überkocht. Und dann endet es entweder in Bürgerkrieg, Klassenkampf... oder besagten Lagern und Gaskammern.
 
@Mitglied #239795
Wieso gehst du nicht arbeiten? Was hindert dich daran Geld zu verdienen?
Angst :(.

Und in der Praxis die Tatsache dass ich beim AMS in Rehabetreuung bin... und FALLS ich eine Stelle finden sollte uU 2-3 Jahre Arbeitslosengeld zurückzahlen müsste wenn die draufkommen "Sie sind DOCH arbeitsfähig??? Und warens vielleicht schon eine ganze Zeit lang???".

Im Moment geht das so von Monat zu Monat und Diagnose zu Diagnose die Frage ob ich arbeitsfähig bin, noch eine Traumareha brauche, erstmal ins Rehazentrum Leopoldau in die Tagesklinik sollte oder in eine Ausbildung.
Ich versuch dabei irgendwie die Matura hinzukriegen und jeden Tag so lang ich kann Latein und Mathe zu lernen. Im Moment sind das 3-4 Stunden:(... ich sollte das im Moment alls meinen Fulltimejob ansehen und für die geschenkte und bezahlte Zeit (dank Sozialsystem) dankbar sein. Aber mehr schaff ich nicht. Zwangsgedanken und Traumata hindern mich noch... ich schaffs nicht gewisse Assoziationen aufzulösen.:cry:

Aber ja... ich würd WIRKLICH gern arbeiten! In irgendeinem Bereich von dem ich wirklich überzeugt bin, oder wo ich das Gefühl hab irgendwem was Gutes zu tun. Eine Ausbildung als Pfleger? Arbeit als Ordinationshilfe? Arbeit als Heilmasseur? Yonimasseur?

...nur DARF ich im Moment nicht mal! Sonst zahl ich Jahre an Mindestsicherung und Arbeitslosengeld zurück am Ende :down:
 
Stimmt halb. Ich lebe. Aber ehrlich gesagt in Scham :(. Meine Mutter war heute wieder zu Besuch und hat für 120€ Druckerpatronen spendiert um Anträge auf Mindestsicherung und Wohnbeihilfe ausdrucken zu können, meinen Therapeuten für 2 Wochen bezahlt (100€) und den Erlagschein für die Miete mitgenommen die nicht abgebucht werden konnte (360€ etwa).

Das heißt meine Eltern haben mich in der finanziellen Krise in der ich derzeit bin wieder mit etwa 500€ unterstützt. Hätte ich im Vergleich zu vielen anderen dieses Sicherheitsnetz und diese Familie nicht... wäre ich auf gewisse Formen von Kriminalität angewiesen oder würde beinhart gesagt verhungern oder auf der Straße landen:down:.

Ich bin meinen Eltern heute unendlich dankbar... aber preise dieses Sozialsystem nicht zu hoch! 900€ sind unter BESTEN Umständen gerade genug zu leben. Wenn man in seiner geistigen Mitte ruht. Die letzten Monate hab ich leider zu oft die Sportsucht (gipsbedingt) mit Fressucht ausgeglichen und wahlweise bestellt oder teuer Fleisch gekauft (Fleisch muntert mich immer auf als ansonsten Vegetarier). Die Mindestsicherung ist wirklich eine MINDESTsicherung kann ich dir sagen! Wenn man da mal leicht über die Bedürfnisse lebt : Fuck you!:dead:
...in meinem Fall hab ich meine Eltern die gottseidank (noch) dafür einstehen können. Aber die Scham die ich dafür fühle ist kein leichter Preis... das will ich auch dazu sagen:cry:


Der Sozialstaat wäre aber auch nicht in dem Ausmaß notwendig wenn Firmen mitarbeiter halten würden, sich um das Wohl ihrer Mitarbeiter scheren würden oder auch schon im Niedriglohnsektor faire Gehälter zahlen würden. Dann wären auch viele Jobs viel verlockender.
BGE wäre diesbezüglich ein utopischer Ansatz :liebe:


"Dem Volk das nötigste gegeben...
...das ist was der Staat macht"
Ich weiß im Moment gar nicht mehr aus welchem Lied oder welchem Text das Zitat stammt musss ich zugeben:oops:. Aber es ist sehr treffend.

DAS NÖTIGSTE wird dem Volk gegeben. Das nötigste an Lebenserhaltung. Ich glaube auch das in unserem Sozialsystem wirklich niemand der alle Hilfen in Anspruch nimmt hungern muss oder lange Zeit obdachlos verbringt. Das ist eine Maßnahme die soziale Sicherheit gewährleistet btw :nono:. Menschen haben nämlich nicht die Tendenz sich zum Sterben hinzulegen wenn ihnen nicht genügend Ressourcen zugewiesen oder zur Verfügung gestellt werden. Im Gegenteil... ohne in Details gehen zu wollen... die meisten Menschen werden dann kreativ!:hmm: Und mit dieser Kreativität, an realen Situationen scheiternd fallen gewisse moralische Grundsätze der Reihe nach. Aber im Allgemeinen tendieren Menschen dazu BIS AUFS BLUT zu kämpfen um zu überleben.

...einfach Sozialleistungen abzudrehen mag da nicht die stabilste Lösung sein.:nono: Zumindest nicht ohne gleichzeitig Gaskammern einzuführen um gewisse Probleme die auftauchen werden zu vermeiden;).

Also woran mangelt es wenn selbst die tiefsten der Tiefen wie ich keinen Hunger leiden müssen?
...Selbstbestimmung, Verwirklichung, Kontrolle über das eigene Leben oder die eigene Situation, spirituelle Reinheit und ein Leben im Einklang mit moralischen Werten (zumindest für mich), finanzielle Sicherheit, Hoffnung auf Besserung, Hoffnung auf Verwirklichung im Job,....


Das ist natürlich Blödsinn!

Und ich gehe im übrigen gern Arbeiten! ich würde mir einen ehrhaften Job wünschen wo ich 8-16 Uhr an der Rezeption einer Ordination oder in einem Gym oÄ sitze... oder 8-12 Stunden jeden Tag Dinge verkaufen hinter denen ich wirklich stehen kann! Wo ich wirklich das Gefühl hab meine Kunden glücklich zu machen! Keinen Schinken für 6€ als "Tagesangebot" wo ich davor den Schimmel abgewischt habe:verwirrt:. Jobs wo Eifer und Einsatz belohnt werden... oder zumindest IRGENDEINE Art von Anerkennung zurückkommt:(. Aber ich muss halt ehrlich sagen: Im Hilfsarbeitssektor gilt allgemein dass hinter einem 10 andere stehen die den Job auch mit 40° Fieber machen. Scheißegal ob es sich um ansteckende Krankheiten und/oder Jobs in der Lebensmittelindustrie handelt.:down:

Aber mal ernsthaft (und vielleicht ein anderes Thema wert):
Bei der Rate der Automatisierung müssen wir uns mit weit höheren Arbeitslosenraten anfreunden. Ich kann dir jetzt schon sagen: Die einfachste Lösung wären Lager und Gaskammern...und ich marschier da als einer von vielen rein. Wenn wir IRGENDWIE Humanismus in die Überlegung inkludieren... sollten wir uns aber ernsthaft Gedanken über andere Verteilung von Ressourcen machen. Bzw über ein Bedingungsloses Grundeinkommen. Oder grundlegende Systemänderungen.

...ansonsten wird diese Wut nur wachsen und wachsen bis sie überkocht. Und dann endet es entweder in Bürgerkrieg, Klassenkampf... oder besagten Lagern und Gaskammern.

Die Mindestsicherung ist auch nicht für einen hohen Lebensstandard oder Luxusgüter gedacht, die ist dazu da, die Arbeitslosigkeit zu überbrücken bzw die wichtigsten Kosten wie Wohnen und Essen zu decken. Wenn man sich jeden Tag teures Fleisch kauft anstatt die Miete zu zahlen, naja.
Wär ja noch schöner, wenn man sich mit Mindestsicherung den gleichen Lebensstandard leisten könnte wie jemand, der 40h arbeiten geht....
Und ich hab dir schon mal gesagt, es sind eben nicht alle Jobs ehrenhaft und/oder sinnvoll, deshalb müssen sie trotzdem gemacht werden. Und grade wenn man keine Ausbildung hat, kann man halt nicht sagen: "Also ich mach nur das und das!"

Mindestsicherung und Arbeitslosengeld muss man im übrigen nicht zurückzahlen.
 
Angst :(.

Und in der Praxis die Tatsache dass ich beim AMS in Rehabetreuung bin... und FALLS ich eine Stelle finden sollte uU 2-3 Jahre Arbeitslosengeld zurückzahlen müsste wenn die draufkommen "Sie sind DOCH arbeitsfähig??? Und warens vielleicht schon eine ganze Zeit lang???".

Im Moment geht das so von Monat zu Monat und Diagnose zu Diagnose die Frage ob ich arbeitsfähig bin, noch eine Traumareha brauche, erstmal ins Rehazentrum Leopoldau in die Tagesklinik sollte oder in eine Ausbildung.
Ich versuch dabei irgendwie die Matura hinzukriegen und jeden Tag so lang ich kann Latein und Mathe zu lernen. Im Moment sind das 3-4 Stunden:(... ich sollte das im Moment alls meinen Fulltimejob ansehen und für die geschenkte und bezahlte Zeit (dank Sozialsystem) dankbar sein. Aber mehr schaff ich nicht. Zwangsgedanken und Traumata hindern mich noch... ich schaffs nicht gewisse Assoziationen aufzulösen.:cry:

Aber ja... ich würd WIRKLICH gern arbeiten! In irgendeinem Bereich von dem ich wirklich überzeugt bin, oder wo ich das Gefühl hab irgendwem was Gutes zu tun. Eine Ausbildung als Pfleger? Arbeit als Ordinationshilfe? Arbeit als Heilmasseur? Yonimasseur?

...nur DARF ich im Moment nicht mal! Sonst zahl ich Jahre an Mindestsicherung und Arbeitslosengeld zurück am Ende :down:
Ich tue mir schwer dazu meine Meinung zu sagen, aber wenn ich alles so von dir lese, hab ich manchmal den Eindruck " da stimmt was nicht". Du machst Sport, gehst unter Menschen etc. Klingt, als würdest du deine "Krankheit" gerne für viele Dinge "vorschieben".
 
Der Sozialstaat wäre aber auch nicht in dem Ausmaß notwendig wenn Firmen mitarbeiter halten würden

Die Mindestsicherung in seiner jetzigen Form macht nur einen verschwindend kleinen Teil der Sozialleistungen aus. Das macht das Kraut auch nicht mehr fett.
Ohne entsprechende Produktivität, kein Wohlstand und ohne Wohlstand keine Mindestsicherung uä, die wir uns leisten könnten.
 
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