Diskutieren heisst ja, dass man sich beide seiten oder mehrere anhört und sich auch mal umstimmen lässt, wenn es denn plausibel klingt.
meine meinung ist selten so dermassen eingefahren, dass sie niemand ändern könnte.
Die große Problematik in Zeiten wie diesen ist, dass Menschen glauben, es wäre eine Diskussionsgrundlage wenn man seine Emotionen zu einer Thematik in eine "Meinung" packt und diese dem anderen vermittelt.
Dabei passiert oftmals nichteinmal das, weil man sich nur dann eine Meinung bilden kann, wenn man sich vorher, emotional neutral, umfassend informiert.
Was dann in 90% der Fälle wieder nicht geschieht, weil für den Großteil der Menschen Meinungsbildung immer nur in eine Richtung geschieht.
Wenns z.B. ums Thema Impfung ginge, war für die Mutter meiner Kinder damals völlig klar, dass die Kinder alle Impfungen bekommen, die möglich sind.
Ich habe dann recherchiert und auch argumentiert, warum man zum Beispiel die gegen Meningokokken auslassen kann. Die meisten Fällen gibt es unter Säuglingen, die Impfung funktioniert tatsächlichen erst bei Kindern über zwei Jahren zuverlässig usw.usf.
Sie hat sich das damals angehört, hat selbst nachgelesen, gab mir Recht und die Entscheidung war im beiderseitigen Einvernehmen getroffen.
Jetzt sieht die Sache ganz anders aus. Ihre Meinung bildete sie sich vollkommen einseitig, beim versuchten Diskurs steht ihre Emotion bereits derart im Vordergrund, dass alles was ich sage an die eigene Emotion angepasst wird.
Wenn jemand nicht dazu in der Lage ist, seine Emotionen aus einem Diskurs auszuklammern, schafft er es auch nicht mehr einem zuzuhören.
Hier kann man schlichtweg keine gemeinsame Entscheidung treffen, weil eine der beiden Parteien längst entschieden hat.
Wenn einem dann von dieser Seite auch noch erzählt wird, man sei für ihre "Argumente" nicht mehr empfangsbereit, kommt mir das Kotzen.
Ein Argument sollte nämlich für beide Seiten nachvollziehbar und belegbar sein, sonst bringt es dem Diskurs keinen Mehrwert.