ich kann ZFs zwiespältigkeit teilen. einerseits sollte eine gesellschaft, die irgendwie in würde lebt, danach trachten den handel mit abhängigen unmöglich zu machen, andrerseits ist dies leicht gefordert und schwer zu realisieren, besonders in einer gesellschaft, die nur einen wirklichen wert kennt, den tauschwert.
mangelnde akzeptanz der huren kommt meiner meinung nach nicht nur von katholischen betschwestern und predigern, sondern auch von linken und grün alternativen oder gibt es bei denen ein outing der grünen freier?? ganz zu schweigen von den schlagenden feministinnen, die in jeder prostituierten sowieso nur opfer der männlichen gewalt sehen.
meiner meinung nach könnte der frauenhandel nur effektiv bekämpft werden, wenn die teilweise illegalität der prostituierten beseitigt wird, die prostitution ein ganz normaler freier beruf wird, die legalen hindernisse zb in den landesgesetzen beseitigt werden und die anbieter dadurch auch einen markt vorfinden, in den mafiose strukturen nicht so leicht eindringen können wie unter den bedingungen der illegalität.
und was die "minderjährigkeit" betrifft. das ist eine gesellschaftliche konvention, bzw ein konsens, der wie jeder andere veränderbar ist, nach oben und nach unten, er sagt aber nichts aus über die abhängigkeit oder unabhängigkeit der person. das mädchen aus litauen, das 19 jahre alt ist, wird in einer mafiosen struktur nicht freier sein als die 17 jährige. und das absurde dieser konventionen ist es ja sich die grenze vorzustellen, diesen sekundenbruchteil, der ja wie zenons pfeil nie ein ende findet, in dem in einem milliardstel teil einer sekunde die unreife in den status der reife tritt. ist doch eigentlich absurd! vielleicht ist es sogar die festschreibung dieser grenzen, die diese typen anlockt, eben weil es verboten ist und sie glauben da eine sichere quelle zu haben, wo sie ihre machtgelüste ausleben können?
"gesetzeslücken" wird es immer geben, denn jedes gesetz unterliegt der interpretation und sind denn unsere anwälte durch ihr studium nicht personen, die bestens geschult in der umgehung der gesetze sind. gesetze können immer variabel interpretiert werden, aber warum sollten für prominente andere rechte gelten und warum erscheinen im falter nur (andeutungsweise) der mensch "aus der parlamentsdirektion"? der "US-staranwalt"? der "staatsanwalt"? nur sie haben dort angerufen?? vier fünf kunden? warum schreibt der falter nicht genauso kryptisch über den lehrer, den kleinen beamten aus dem wirtschaftsministerium, den IT angestellten, den layouter beim verlag etc?? weil das die sensationsgeilheit ihrer leser, "denen da oben" unter dem deckmantel der moralischen entrüstung eine ans zeug zu flicken, nicht so ins bild passen könnte oder weil es ihren politischen absichten widerspricht? aber die ausbeutung minderjähriger mädchen ist ein gesamtgesellschaftliches phänomen, nicht nur eines der "prominenten". ich finde gut, dass der falter diese praktiken aufdeckt, WIE er es aber macht,ist wie sehr oft bei dieser zeitschrift einseitig und von einer bestimmten politischen intention geprägt.