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P
Gast
(Gelöschter Account)
vielleicht habe ich mich etwas ambivalent ausgedrückt. in der tat dürfte es nicht leicht werden, meine gedanken so zu äußern, dass sich niemand auf den schlips getreten fühlt. aber ich versuche es nochmal:
ist es nicht so, dass kinder im alter von 3 bis 7 jahren oftmals einen gewissen genuss beim gedanklichen ausmalen möglichst grausamer bilder (folter, verstümmelung, töten) empfinden? diesem genuss fehlt aber eine sexuelle dimension - es gibt keine geschlechtsspezifische fixierung, oftmals ist er autoaggressiv. offenbar zeigt sich der menschliche hang zum sadismus schon in frühen jahren, wird aber in einer anschließenden phase "wegsozialisiert".
wenn nun durch eine äußere störung irgendwann wieder diese bilder im gehirn reaktiviert werden, entdeckt man auch den genuss an der grausamkeit wieder. und was liegt näher, als die beiden ultimativen genüsse - erotik und grausamkeit - zu verbinden, sobald die erotik allein zu langweilig geworden ist? will sagen: hinter sm stecken eben - so sehe ich es - nicht dinge wie "hingabe" und "vertrauen", sondern spaß an der grausamkeit.
wenn ich nun aber diese grausamkeit an meinem partner auslebe, wie wirkt sich das auf das zusammenleben aus? wie ernst nehmen sich solche menschen gegenseitig außerhalb der sexuellen begegnung? wie lange hält so eine sm-beziehung? ein paar monate? zwei jahre vielleicht?
und da denke ich, könnte es doch gut sein, wenn man seine gewaltgelüste nicht am partner auslebt, sondern an einem - ansonsten völlig real wirkenden - virtuellen sklaven. da kann man über alle grenzen gehen, ohne die beziehung zum echten partner aufs spiel zu setzen.
ich würde dir empfehlen, etwas kritischer mit diesen volksweisheiten umzugehen, insbesondere dann, wenn sie medizinischer natur sind. es gibt allen grund, die relation
menge(sex) ~ gesundheit(rentner)
anzuzweifeln. von zentraler bedeutung für die gesundheit im alter dürfte viel mehr die geistige leistungsfähigkeit sein, die zumindest teilweise genetisch festgelegt ist. denn sie verhilft dem individuum zu einer gewissen intellektuellen freiheit, was ja das unabhängige verarbeiten und synthetisieren von eigenen eindrücken erst zur vollen blüte treibt. desweiteren versetzt ihn die damit verbundene offenheit auch in die lage, andere ideen und lebensweisen eklektisch zu verarbeiten. das resultat ist eine eigenständige persönlichkeit, die weiß was sie will und kann.
dies hat weitreichende konsequenzen, die unter anderem ein wirklich erfülltes berufsleben aber auch einen bewussten umgang mit sich selbst und der umwelt implizieren, der letztendlich in liebevollem umgang mit dem partner und bewusster lebensgestaltung resultiert (gesunde ernährung, hygiene, gesellschaftliche teilhabe,...) - also sowohl die psychische als auch die physische gesundheit in nicht unerheblichem maße positiv beeinflusst.
ohne dies beweisen zu können, sehe ich mich doch empirisch bestätigt in der annahme, dass solche bewusst lebenden menschen aufgrund der engen emotionalen bindung an den partner auch nach jahren noch sexuelle lust aufeinander verspüren.
der andere punkt ist der: selbstverständlich haben überwiegend solche menschen sex, die noch spaß daran haben. paare aber, die schnell altern, verlieren auch schneller das erotische interesse aneinander sowie auch die körperlichen möglichkeiten zur vollziehung des aktes und haben folglich weniger sex. naheliegend ist also die vermutung, dass die kausalität - so sie denn überhaupt existiert - in genau die entgegengestzte richtung geht.... das erinnert mich irgendwie an die schwachsinnige aussage, ein langer krankenhausaufenthalt erhöhe die wahrscheinlichkeit zu sterben.
noch wahrscheinlicher hingegen scheint mir die vermutung, dass es sich nicht um eine kausalität, sondern um eine koinzidenz handelt.
das heißt aber möglicherweise auch, dass sich die reduzierung deiner sinnlichen erfahrenswelt auf "feuchte muschis" ganz entgegen deiner erwartung nachteilig auf deine gesundheit im alter auswirken könnte. naja, vielleicht sprechen wir in 30 jahren nochmal darüber, gelle?
hallo homey,
nicht mehr als andere auch.
ich weiß es nicht. wenn ich aber die mehr oder weniger stetige entwicklung der menschheit in richtung immer weiter gehender technisierung zum axiom erhebe, dann müsste früher oder später die hier diskutierte situation eintreten.
es ist keinesfalls meine absicht, irgendwen abzuwerten.
nein. meine einstellung hat etwas mit meinen persönlichen axiomen und glaubenssätzen zu tun.
viele liebe grüße
@seelentraum,
ja, dein einwand ist sehr berechtigt und bedenkenswert. hier kommt die oftmals merkwürdig irrational scheinende psyche ins spiel. allerdings wird der cybersex in perfektion ja nicht einfach nur ein abklatsch der herkömmlichen möglichkeiten sein. vielmehr wird er den menschen völlig neue gefühlswelten erschließen. und genau hierin läge ja sein ungeheures potential. nicht zu vergessen, dass man hier tatsächlich alles ausprobieren könnte, ohne ein schlechtes gewissen haben zu müssen. um es noch einmal aufzugreifen:
das erleben der orgasmuserfahrung des anderen geschlechts oder beides auf einmal: kein problem. flirt, gefühle, berührungen, sensuelles feedback, erotische stimulation, stellungen, orgasmen: freie auswahl.
der sexuelle akt vollzieht sich in vom eigenen geist geschaffenen räumen und umgebungen.
@sissidingsbums,
ich möchte nicht mal metaphorisch mit den details deiner mundflora konfrontiert werden. ließe sich das wohl einrichten? danke.
